Ich sehe es ähnlich. Es wäre vollkommen falsch, wenn sie jetzt schon wieder bei dir einziehen würde. Ihr würdet ruckzuck in alte Muster verfallen.
Besser wäre es, wenn sie tatsächlich mal eine Zeit lang alleine wohnt. Sich daran gewöhnt, gewisse Dinge selber zahlen zu müssen. Sich vermutlich auch Dinge wie einen Kleiderschrank kaufen muss, den sie - solltet ihr irgendwann doch wieder zusammenziehen - dann ja mit zu dir nehmen kann.
Mich wundert es ehrlich gesagt, warum sie z.B. das mit dem Klingelschild nicht angesprochen hat. Oder eben einfach gehandelt. Als ich damals offiziell bei meinem Freund einzog, habe ich die Schilder an Briefkasten und Klingel kurzerhand gegen welche getauscht, auf denen beide Namen standen und ihm dann nur kurz Bescheid gegeben. Ist doch kein Drama.
Ich würde den Termin beim Therapeuten als Chance sehen. Der hat schließlich Erfahrung und kann gewiss "ich habe meine Grenzen, die ich aus Selbstschutz achte" von "ich bin Narzisst und alle haben nach meiner Pfeife zu tanzen" unterscheiden kann. Vielleicht ist das auch insofern hilfreich, als dass deine Ex dem Therapeuten vielleicht auch gar nicht alles erzählt hat (etwa von ihrem Geiz) und es dem Therapeuten dann hilft, das Gesamtbild zu vervollständigen.
Sollte sie sich dann im Zuge der Therapie wirklich besser, kannst du ihr immer noch entgegen kommen, indem sie dann erst 1x die Woche bei dir übernachten darf und mit der Zeit eben häufiger. Bis sie eben quasi schleichend wieder bei dir eingezogen ist, dann aber zu Bedingungen, mit denen auch du glücklich bist.
Oder aber es stellt sich heraus, dass sie sich entweder nicht ändert, so ändert, dass sie dir auch nicht mehr gefällt, oder aber auch so, dass sie dich nicht mehr haben will (ja, auch das kann passieren. Also dass sie sich weiterentwickelt und dann feststellt, dass sie eigentlich auch selber gern einen anderen Mann hätte). Dann habt ihr wenigstens nicht erneuten Trennungsstress.