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Ist das Handwerk wirklich so "toll"?

Ansichten liegen wir auf einer Linie.
Aber auf keinen Fall, wenn Buchwissen höher gewertet wird als praktisches Wissen

habe ich auch nicht gesagt, da verwechseltst du mich

dr.superman meinte:
so richtig akademisch ist ein Bachelor aber auch nicht. War ja so auch nicht geplant.
Er lässt einem nur die Wahl, ob man hinterher einen akademischen (Master) oder betriebsorientierten Weg einschlägt (Industrie).
"Bei uns " in der Uni kann man als Bachelor auch nicht mehr werden als Hilfskraft oder Sekretärin/Sachbearbeiterin.

Zumal nach europäischen Kompetenzrahmen ein Bachelor einem Meister gleichgestellt ist an Wissen/Fähigkeiten, wenn auch auf anderem Gebiet als ein "akademischer" Bachelor (und vice versa).
Deswegen dürfen sich Meister ja mitterweile auch "Bachelor Professional" nennen um zu zeigen, dass beides im ranking vom jeweiligen Arbeitgeber gleich angesehen wird.
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Zuletzt bearbeitet:
Das Handwerk ist in Deutschland leider viele Jahre vernachlässigt worden. Ich bin in einer Zeit groß geworden, wo es noch etwas priviligiertes war, zu studieren. Meine Eltern (Bauern) legten großen Wert darauf, von jedem Kind ein Diplom oder Examen über dem Sofa hängen zu haben. Handwerk oder Landwirtschaft? Keine Option. Da macht man sich nur die Hände schmutzig.
Ja, wir haben alle geliefert. Doch wirklich befriedigend war das nicht.
Ich habe meinen Kindern das freigestellt. Sie sollten lernen was sie möchten, was ihnen liegt und wo sie spass dran haben. Mein Sohn entschied sich für eine Malerlehre... arbeitete 10 Jahre als Geselle und machte dann seinen Meister. Er lebt heute mit 38 Jahren gut verdienend mit Frau und Pferden in einem großen Eigenheim, welches sehr auf die Tiere zugeschnitten ist... weil er es sich leisten kann. Gerade hat er einen zweiten Resthof gekauft, den er eigenständig saniert um ihn dann zu vermieten.
Meine Tochter ist leider auf die Sozialleistungsschiene aufgesprungen, weil das bequem ist. Sie hat keine Berufsausbildung gemacht. Sie nörgelt viel an ihrem Bruder rum, dass der ja nichts geregelt bekäme... und sich für ein paar Peanuts krumm machen würde... erwartet im Gegenzug von ihren Kindern, dass sie mindestens Abitur machen und dann studieren.
Meine Frau und ich müssen regelmäßig auf Handwerker zurückgreifen, da wir viele Sachen nicht machen können. Vor drei Jahren entschieden wir unser Dach decken zu lassen. Jetzt zu Pfingsten wurde endlich das Gerüst aufgebaut... es steht immer noch. Aber seit ca 1 Woche ist das Dach endlich fertig. Handwerkermangel, Corona, die Überschwämmungen im Ahrtal und im Sauerland sorgen für noch mehr Handwerkermangel. Seit einem Jahr warten wir auf einen Elektriker, der Ofenbauer kann erst im nächsten Jahr überhaupt die bestellten Öfen liefern, so lange dauert die Bestellung mittlerweile (im März bestellt). Ob er die dann gleich einbauen kann?
Handwerk hat goldenen Boden, das ist die Realität. Aber es ist auch schwere Arbeit und ich ziehe den Hut vor jedem der das heute noch machen will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Silan meinte:
Meine Frau und ich müssen regelmäßig auf Handwerker zurückgreifen, da wir viele Sachen nicht machen können. Vor drei Jahren entschieden wir unser Dach decken zu lassen. Jetzt zu Pfingsten wurde endlich das Gerüst aufgebaut... es steht immer noch. Aber seit ca 1 Woche ist das Dach endlich fertig.
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da könnte doch der Sohn helfen?
kennt er denn nicht jemanden?
 
57-55 meinte:
Nein, könnte ich nicht. Dazu benötige ich einen Berufsabschluss in einem der Medizin verwandtem Bereich, z. B. MTA, Altenpfleger, Physiotherapeut.
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ernsthaft. ein Meister bringt die allgemeine Hochschulzulassung für jede (!!!) Richtung.
Abitur, FH-Reife, fachgebundene HS-Reife...
das sind Schul(!!) Bezeichnungen.
Irgendwann ist das vorbei und man hat eine Studienzugangsberechtigung, erworben durch den Beruf. Und ein Meister doch dem Abitur gleich gestellt, sogar dem Bachelor.... klar kann man dann ALLES studieren!
 
dr.superman meinte:
da könnte doch der Sohn helfen?
kennt er denn nicht jemanden?
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Handwerkermangel... klar kennt er Leute. Aber die haben einfach keine Zeit, weil alle Welt Handwerker sucht... Selbst bei meinem Sohn ist es so, dass wir wochenlang im Voraus planen müssen uns einfach mal zu sehen. Da streicht der mir aber keine Wand oder schleift mal eben die Eingangstür ab oder so. Er würde, wenn er könnte, aber es ist zeitlich einfach nicht drin, wenn er sich nicht ausbrennen will. Er hat ja auch seine eigene Baustelle... und Frau und Tiere und Freunde etc.
 
Silan meinte:
Das Handwerk ist in Deutschland leider viele Jahre vernachlässigt worden. Ich bin in einer Zeit groß geworden, wo es noch etwas priviligiertes war, zu studieren. Meine Eltern (Bauern) legten großen Wert darauf, von jedem Kind ein Diplom oder Examen über dem Sofa hängen zu haben. Handwerk oder Landwirtschaft? Keine Option. Da macht man sich nur die Hände schmutzig.
Ja, wir haben alle geliefert. Doch wirklich befriedigend war das nicht.
Ich habe meinen Kindern das freigestellt. Sie sollten lernen was sie möchten, was ihnen liegt und wo sie spass dran haben. Mein Sohn entschied sich für eine Malerlehre... arbeitete 10 Jahre als Geselle und machte dann seinen Meister. Er lebt heute mit 38 Jahren gut verdienend mit Frau und Pferden in einem großen Eigenheim, welches sehr auf die Tiere zugeschnitten ist... weil er es sich leisten kann. Gerade hat er einen zweiten Resthof gekauft, den er eigenständig saniert um ihn dann zu vermieten.
Meine Tochter ist leider auf die Sozialleistungsschiene aufgesprungen, weil das bequem ist. Sie hat keine Berufsausbildung gemacht. Sie nörgelt viel an ihrem Bruder rum, dass der ja nichts geregelt bekäme... und sich für ein paar Peanuts krumm machen würde... erwartet im Gegenzug von ihren Kindern, dass sie mindestens Abitur machen und dann studieren.
Meine Frau und ich müssen regelmäßig auf Handwerker zurückgreifen, da wir viele Sachen nicht machen können. Vor drei Jahren entschieden wir unser Dach decken zu lassen. Jetzt zu Pfingsten wurde endlich das Gerüst aufgebaut... es steht immer noch. Aber seit ca 1 Woche ist das Dach endlich fertig. Handwerkermangel, Corona, die Überschwämmungen im Ahrtal und im Sauerland sorgen für noch mehr Handwerkermangel. Seit einem Jahr warten wir auf einen Elektriker, der Ofenbauer kann erst im nächsten Jahr überhaupt die bestellten Öfen liefern, so lange dauert die Bestellung mittlerweile (im März bestellt). Ob er die dann gleich einbauen kann?
Handwerk hat goldenen Boden, das ist die Realität. Aber es ist auch schwere Arbeit und ich ziehe den Hut vor jedem der das heute noch machen will.
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genauso ist es. Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Und eigentlich ganz unabhängig vom derzeitigen Handwerkermangel. Das Handwerk ist praktisch und pfiffig.

ABER letztendlich ist ausgewogenen Mass ist jeder Beruf wichtig.

k
 
dr.superman meinte:
ernsthaft. ein Meister bringt die allgemeine Hochschulzulassung für jede (!!!) Richtung.
Abitur, FH-Reife, fachgebundene HS-Reife...
das sind Schul(!!) Bezeichnungen.
Irgendwann ist das vorbei und man hat eine Studienzugangsberechtigung, erworben durch den Beruf. Und ein Meister doch dem Abitur gleich gestellt, sogar dem Bachelor.... klar kann man dann ALLES studieren!
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Soviel ich weiß, ist das von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt, welche Vorraussetzungen für ein Studium gelten. Aber grundsätzlich ist es schon richtig, dass man nicht mehr zwingend ein Abitur benötigt um studieren zu können.
 
Blaumeise meinte:
Soviel ich weiß, ist das von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt, welche Vorraussetzungen für ein Studium gelten. Aber grundsätzlich ist es schon richtig, dass man nicht mehr zwingend ein Abitur benötigt um studieren zu können.
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Stimmt, darum geht es auch nicht, es geht darum, dass ohne Abitur das Studium in gewissem Maße an die Berufsausbildung gebunden ist.
 

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