Ich bin heute 23 und habe erst vor einem Jahr ,das volle Ausmaß gespürt!
Ein Gedanke lag mir immer nah : Stell dich nicht so an ,dass haben viele durchgemacht!Und kam dann doch mal der Gedanke ,dass es nicht die Fernsehkindheit war- wurde er sofort wieder weggedrückt. Weiter machen ,studieren,feiern...
Damit bin ich durch meine Vorpubertät, Pubertät bis vor einem Jahr immer gut gefahren!Naja nicht richtig gut, aber so ,dass es zum aushalten war...
Da es mein Ziel war in London Mode zu studieren ,entschied ich mich ein Vorbereitungsjahr in Mailand zu machen!
Auch meine Bewerbung für London fertigte ich dort an.
Der Schock - meine Wunschuniversität schickte mir eine Absage !Hinzu kam ,dass die Menschen aus der Uni,die ich dort kennenlernte - sagen wir mal den "Naomi Campbell" Charakter hatten.
Und innerhalb weniger Tage ,war meine über Jahre eifrig gemauerte Wand weg...
Es quälten mich Schuldgefühle, das Gefühl "DU-bist-nicht-gut-genug" Für nichts und niemanden,Enttäuschung,
Schlafverlust ( es ging einfach nicht ...ich konnte nicht schlafen ,manchmal 24-40 Stunden).
Sofort bin ich nach Hause geflogen und habe versucht eine Therapie zu bekommen.
Meine Mutter hat sich vor langer Zeit dafür entschuldigt ,dass sie immer zugeschlagen hat, aber vergessen kann ich es nicht.Ich würde ihr auch gern verzeihen ,aber es ist immer präsent!Bis heute drängt sich die Frage auf ,was stimmt mit mir nicht und was habe ich gemacht ,damit genau das passiert ist? Wieviel Schuld trägt man selber?
Natürlich ist einem Teil meines Gehirns ,irgendwo ganz dunkel bewusst - du bist nicht Schuld- du warst ein Kind.
Auch gerne versuchte ich Verständnis aufzubringen und mir selbst zusagen : Sie wusste es nicht anders,sie hat es selbst nie anders kennen gelernt.
In Momenten in denen ich vertrauen sollte ,kommt die Skepsis und damit auch die Mauer und die Angst ,wieder verletzt zuwerden und somit von einer Person enttäuscht zuwerden.
An den körperlichen Schmerz ,kann ich mich gar nicht erinnern,auch vergeht mit der Zeit das Gefühl verletzt worden zu sein - die Enttäuschung bleibt!
Heute ist der Traum im Ausland zu studieren erstmal abgesagt!Meine Therapeutin meinte, es würde eine lange Therapie werden!
Und ich kann nach den Sitzungen sagen ,dass es bisher wohl das Anstrengste ist,was ich jeh gemacht habe.
Leider habe ich mir angeeignet ,mich nur noch an Situationen zuerinnern die mich verletzten,nicht aber an die Gefühle,in den Situationen.Wenn ich von ihnen erzähle ,bin ich komplett leer und fühle nichts.
Ich bin tatsächlich ein bisschen froh ,dass alls so gekommen ist ,wie es ist...
Vielleicht kann der Wunsch ,alles alleine zu bewältigen ,doch keine Berge versetzen.
Und der Wunsch nach der Befreiung von diesen Gefühlen ,ist definitiv größer ,als alles andere!