Ich glaube, dass war bewusst clichéhaft gewählt und bewusst clichéhaft beantwortet, zumindest in Bezug auf die Erdnüsse. Ich kenne kein Kind mit Erdnussallergie, aber es soll sie geben. "Den Süßigkeiten verteilenden Mann" habe ich allerdings schon getroffen. Es ging nicht um Vergewaltigung, aber er lockte Kinder mit Süßigkeiten in sein Haus, um sich vor ihnen zu entblößen. Er wurde strafrechtlich geahndet, lebt aber nun immer noch in der Straße. Wenn er Kindern etwas anbietet, fährt die Polizei vorbei und er sagt immer noch "Das geht auch nichts an, das ist nicht für euch, sondern für die Kinder!" Das ist allerdings auch schon der Einzige, den ich selbst erlebt habe, keine Ahnung, ob die wirklich so häufig sind. Ich denke, dass Menschen solche Dinge nicht sagen, weil sie Böses glauben wollen, sondern weil sie Böses erlebt haben. Sie pauschalisieren nicht, sie lernen aus der Erfahrung. Das macht sie misstrauisch. Man ist versucht, auch Böses dort zu sehen, wo keines ist. Da pauschalisieren sie wohl.
Natürlich ist es irgendwie tragisch, dass ein Thread über Altersunterschiede bei diesem Thema endet. Natürlich ist "der ältere Part" nicht ein Vergewaltiger, weil er Süßigkeiten austeilt. Er ist ein vergewaltiger, wenn er vergewaltigt. Ganz einfach. Aber es gibt nun mal gesetzliche Grenzen, weil man Grenzen braucht um Gesetzgebung und Straftaten überhaupt möglich zu machen. Die ist nicht perfekt. Und da gibt es eine Volljährigkeit. Bis dahin sind Personen nun mal Schutzbefohlene und Kinder von Eltern, die sehr wohl hinterfragen dürfen, was ihre Kinder vielleicht noch nicht hinterfragen können, wie die ursprüngliche Frage, ob der Altersunterschied in einer Freundschaft nicht völlig egal ist, sondern eher die Frage, was eine Freundschaft ist.
Der Mann mit den Süßigkeiten war jedenfalls nicht der Freund dieser Kinder.
Der Hausmeister, der die Hand eines Schülers hält, was dieser von sich aus macht, weil er keinen Vater hat und sonst nichts, ist wohl schon irgendeine Art von Freund.
Wenn man aber nicht nach solchen Dingen fragen darf und keiner sich erklären will (das meine ich in Bezug auf Marvins Aussage, dass man sich nicht erklären müssen sollte), wie soll man den Unterschied feststellen?
Ich denke, da kann man tatsächlich nichts pauschalisieren, richtig. Aber hinterfragen schon.