ich gebe zu das meine Beispiele Teilweise eher wie ihr recht habt eine "Hilfestellung" darstellen und nicht das was man als Freundschaft "definieren" kann. Doch ich denke das hierbei die Übergänge auch fließend sind. Aus einer anfänglichen "Hilfestellung" kann auch eine Freundschaft entstehen oder eine Hilfestellung wird nur geleistet weil bereits zuvor eine "Freundschaft" vorhanden war.
Ich selbst ignoriere die Machtverhältnisse (das Wort muss man mal durch ein harmloseres ersetzen) gerne wie ich es ja bereits erwähnt habe, denn dieses Machtverhältnis kann bewusst gewählt sein und auch von beiden Seiten akzeptiert werden.
@ BlueShepard
man sollte sich beim Hinterfragen nur auch dann zu 100% sicher sein das dort zum Beispiel sexuelle Gewalt stattfindet, hat man Signale falsch interpretiert und reagiert mit Polizei und Jugendamt, so kann das Leben des Kindes wie auch des Erwachsenen nachhaltig massiven Schaden erhalten.
Dann ist es mit einem "Tut mir leid ich habe es wohl falsch verstanden" nicht mehr getan denn und der Schaden lässt sich auch nicht mehr beheben.
Wie gesagt prinzipiell eine Lobenswerte Einstellung welche aber mit Vorsicht zu genießen ist.
Auch Eltern die ihr Kind vernachlässigen, sind immer noch die Eltern des Kindes und diese emotionale Bindung die Liebe zu den Eltern kann bei dem Kind nach wie vor vorhanden sein.
Daher kann es auch sehr gut sein dass das Kind selbst gar nicht möchte dass das Jugendamt hinzu gezogen wird und diesen wunsch würde ich erstmal beherzigen.
Wenn es sich wie in einem Beispiel aber wirklich darum handelt das die Eltern Tagelang / Wochenlang ihr Kind alleine zuhause lassen, wäre die Situation natürlich alternativlos und man sollte wirklich überlegen das Jugendamt ein zu schalten denn auch ein Kind ist mit zu viel Verantwortung überfordert.
Deine Beispiele mit dem "Freund im gleichen alter", dem Nachhilfelehrer und dem Schulpsychologen sind natürlich "Musterlösungen" aber wir leben in der Realität und dort sind solche Lösungen nicht immer anwendbar. Ich selbst hatte nur während der Schulzeit, in den Pausen, "Freunde" im gleichen alter, nach der Schule war ich auf mich alleine gestellt. Meine Mutter hat meistens nur mit uns geredet wenn es Aufgaben im Haushalt für uns zu erledigen gab, für Sorgen, Kummer und ähnliches war sie nicht zugänglich. Ich denke das es in meinem persönlichen Fall also egal gewesen wäre ob mein Freund nun 12, 20 oder 50 jahre Alt gewesen wäre, jeder Mensch der mir Aufmerksamkeit und Geborgenheit im seelischen Sinne gegeben hätte wäre von mir selbst umgarnt worden.
Zu deinem letzten Punkt "ich koche aber nicht für das Kind und lade es schon dreimal nicht zu mir nach Hause ein" finde ich diese Haltung sehr traurig und radikal, aber es ist deine Entscheidung.
Erlaube mir trotzdem eine Frage: Nehmen wir an es ist draußen -15 Grad, ein frierendes Kind steht vor dir und bittet dich um Hilfe, wie würdest du reagieren ?
@ Garantieschein
die Erfahrungen die du gemacht hast sind natürlich tragisch, es sind aber deine eigenen Erfahrungen die du natürlich auch für dich für die Zukunft mitgenommen hast. Man sollte aber kein individuelles Erlebnis nutzen um daraus eine pauschale Aussage zu treffen denn dazu ist jeder Mensch einfach zu unterschiedlich und hat andere Umgangsweisen.
Lieben Gruß
Marvin