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ADS oder einfach nur unselbständig und dumm?

who_are_u

Mitglied
Hey,
Ich weiß langsam nicht mehr weiter. Mein ganzes Leben lang bin ich eigentlich nur... falsch, anders. War als Kind schon verträumt und trödelig, mit anderen Kindern habe ich zwar gespielt aber richtige Freundschaften konnte ich nicht aufbauen. In der Grundschule war ich noch motiviert und hatte gute Noten, bis auf Probleme in Mathe. Meine Mutter wollte unbedingt, dass ich aufs Gymnasium gehe. Mir wurde oft gesagt, dass ich unter meinen Möglichkeiten liege. Genauso war ich faul, Hausaufgaben habe ich immer erst bis auf den letzten Drücker erledigt und allgemein, fand ich die Schule schrecklich. Wurde gemobbt, war eine Außenseiterin - Freundschaften hielten entweder nicht lange oder sind nur oberflächlich. Ich war auch als Kind immer ängstlich, schüchtern, kein Selbstbewusstsein. Bis heute.
Ich habe das Gefühl, dass ich nichts kann. Ich habe zwar Abitur, Ausbildung - aber komme trotzdem alleine nicht zurecht. Es ist als wäre in meinem Kopf nur Leere, nichts bekomme ich alleine gut hin. Mir wurde immer wieder gesagt ich solle mir mehr Mühe geben, endlich mal anfangen, mich zusammenreißen. Ich würde ja gerne, aber es geht einfach nicht - mein Gehirn will oder kann nicht. Deshalb vermute ich ADS zu haben aber mittlerweile denke ich fasst, dass ich geistig behindert bin. Habe zwar einen Job, aber das war auch mehr Glückssache als Verstand und durch die Routine bekomme ich den auch auf die Reihe, wobei ich merke, dass ich kaum noch Kraft habe.
Habe schon seit Jahren mit Depressionen und Angststörungen zu kämpfen. War auch schon mal in einer psychiatrischen Klinik und wollte Hilfe, damals dachte ich auch schon ich habe einen Defekt. Man hat mich dort nicht ernst genommen und als Hypochonder abgestempelt bzw. Wollte man mir meine "Karriere" nicht versauen. Welche Karriere? Ich kann mein eigenes Leben nicht aktiv gestalten, habe keine Stärken ... was soll das für eine Karriere sein?
Habe viel über ADHS gelesen und schätzen, dass ich es habe/ immer schon hatte. Es hat bloß keinen interessiert.
War bei der Hausärztin und Psychologin und bemühe mich jetzt um eine Diagnose, aber es fühlt sich alles so hoffnungslos an. Man kann ADHS zwar behandeln, aber das ist doch jetzt... viel zu spät - mit 26. Fühle mich wie eine 10 Jährige und nicht wie jemand mit 26. Mir ist das alles so peinlich aber ich wollte mir das mal von der Seele schreiben. Meine wenigen Freunde meinen ich bin nicht doof, aber schlau bin ich auch nicht. Ich habe einfach nur noch Angst irgendwann alleine da zu stehen und gar nichts hinzubekommen - wie peinlich ist das. Hab Abitur und bin behindert? Es ist auch die Frage wann ich eine Diagnose bekomme bzw. Schlug meine Psychologin vor, dass ich stationär in eine Klinik gehe, aber davor würde ich gerne wissen was die eigentliche Ursache ist - ob es ADS ist oder ob ich einfach nur beschränkt bin.
Ich habe langsam keine Hoffnung mehr.
 

Battlefield

Mitglied
Hallo erstmal,
Ich bin kein Experte auf dem Gebiet, kann aber keine eindeutigen Adhs Symptome aus dem Text rauslesen. Weiterhin finde ich es schwer zu erkennen, ob du wegen deiner Misserfolge nun depressiv bist oder vielleicht schon immer depressiv warst und deswegen überhaupt Misserfolge hattest.

Probleme Anschluss und Freunde zu finden hatte ich auch, sowie generell das Gefühl weniger Energie und Konzentrationsfähigkeit als andere zu haben und oft etwas zurück geblieben zu sein. Allerdings habe ich das durch eine Therapie gut in Griff bekommen obwohl meine Diagnose auch nicht Adhs war sondern eben Depressionen und Angststörung.

Ansonsten kenne ich die genauen Behandlungsmöglichkeiten nicht, aber es ist eigentlich in der Psychologie nie zu spät für eine Behandlung, es wird nur im Alter schwieriger und anstrengender. Ich sehe das Problem darin, dass deine Symptome nicht eindeutig sind und egal ob man dir eine Adhs Diagnose geben kann oder nicht, man müsste halt erstmal wissen wie sich die Problematik im Alltag zeigt anhand von sehr präzisen Beispielen.
 

who_are_u

Mitglied
Hallo erstmal,
Ich bin kein Experte auf dem Gebiet, kann aber keine eindeutigen Adhs Symptome aus dem Text rauslesen. Weiterhin finde ich es schwer zu erkennen, ob du wegen deiner Misserfolge nun depressiv bist oder vielleicht schon immer depressiv warst und deswegen überhaupt Misserfolge hattest.

Probleme Anschluss und Freunde zu finden hatte ich auch, sowie generell das Gefühl weniger Energie und Konzentrationsfähigkeit als andere zu haben und oft etwas zurück geblieben zu sein. Allerdings habe ich das durch eine Therapie gut in Griff bekommen obwohl meine Diagnose auch nicht Adhs war sondern eben Depressionen und Angststörung.

Ansonsten kenne ich die genauen Behandlungsmöglichkeiten nicht, aber es ist eigentlich in der Psychologie nie zu spät für eine Behandlung, es wird nur im Alter schwieriger und anstrengender. Ich sehe das Problem darin, dass deine Symptome nicht eindeutig sind und egal ob man dir eine Adhs Diagnose geben kann oder nicht, man müsste halt erstmal wissen wie sich die Problematik im Alltag zeigt anhand von sehr präzisen Beispielen.
Danke für deine Antwort. Ich habe versucht mich etwas kurz zu fassen, weil ich dazu neige sehr lange Texte zu schreiben. Ich habe jetzt schon einige Bücher gelesen, auch in Bezug auf ADHS bei Frauen. Wenn dann habe ich womöglich den hypoaktiven Typ, also ohne das Hyperaktive - innerliche Unruhe bzw. Permanente Nervosität trifft es dann eher. Ich versuche mal etwas genauer auf meine Probleme einzugehen. ADHS scheint auch viele zusätzliche Störungen zu begünstigen wie eben Depressionen, Angststörungen, Bipolare Störung und weitere.

Als Kind war ich sehr einfach zu handhaben, weniger geschrien, viel geschlafen, immer etwas schwerfälliger. Bei meiner Geburt gab es auch Probleme, ich lag ungünstig. Als Baby/ kleines Kind hatte ich öfter Atemwegserkrankungen. Als kleines Mädchen wahr ich schon auch mal aufgeweckter und etwas wilder aber viel häufiger habe ich eigentlich lange geschlafen, manchmal direkt am Esstisch während des Essens.
Sonst war ich auch tollpatschig, bin öfters irgendwo mit den Klamotten wo hängen geblieben, habe mich gestoßen oder bin über meine eigenen Füße gestolpert. Das war auch später noch der Fall. Woran ich mich auch konkret erinnern kann, ich sollte ab und an Gegenstände meiner Mutter bringen,z.B einen Pullover. Also ging ich hoch und wollte den Pullover holen, konnte die gewollten Kleidungsstücke aber nicht finden, dann rief ich runter "Der liegt hier nicht..." Danach gab es immer ein Theater, dass ich ja nichts sehe und wo ich meinen Kopf hätte.
Probleme hatte ich auch beim Lesen der Uhrzeit, das hat bei mir ewig gedauert bis ich das begriff. Ansonsten war ich Fremden gegenüber sehr schüchtern, im Kindergarten muss ich mich wohl auch schlecht eingewöhnt haben, habe zu Anfang die Kinder geschlagen, später hatte ich mich an den Kindergarten gewöhnt. In der Grundschule war ich eig ein sehr fleißiges Kind, hab damals auch am Unterricht teilgenommen, aber in den Zeugnissen steht vermehrt ich hätte mich mehr einbringen können bzw. Auch meine Ordnung des Arbeitsplatzes ließe zu Wünschen übrig.
Der Ausdruck Chaosprinzessin trifft es doch ganz gut, Aufräumen war ein Graus - mein Zimmer sah meistens nach dem Aufräumen kurz darauf wieder chaotisch aus. Klamotten in den Schrank räumen, ging nicht - ich habe bis heute Häufen als "System".
Im Gymnasium ging es dann eig auch los, dass ich da keinen Anschluss fand - wollte dort auch nur wegen meinen damaligen Freunden bzw. Wegen meiner Mutter dort hin. Man schien mich geeigent fürs Gymnasium.
Auf dem Gym arbeitete ich eig selten mit, aus Angst vor falschen Antworten bzw. Weil ich auch bei der Aussprache manchmal ins Stocken kam, oft habe ich im Unterricht aber auch getagträumt. Schule schien mir irgendwie nicht so sinnvoll fürs Leben, ich lernte zwar und wollte auch gute Noten schreiben - aber im sozialen Bereich z.B mit Mitschülern, Lehrern - konnte ich nichts lernen. Ich sah mich als anders an und fühle mich bis heute anders - einfach nirgendwo zugehörig.
An etwas an das ich mich auch noch gut erinnere, war eine Klassenfahrt in der 7ten Klasse. Ich fühlte mich dort so ausgegrenzt und unwohl, so richtig in Worte fassen, was mit mir war, konnte ich aber nicht. Meine Mutter war mit mir beim Arzt, die zwei waren ratlos was mit mir "falsch" sei.
Ich war auch mal bei einer Jugendpsychologin, aber bei dem Test kam nicht viel raus, wollte damals auch nach der 10ten Klasse gehen weil ich mir nicht vorstellen konnte das Abi zu schaffen. Hab es meiner Mutter zu liebe die zwei Jahre doch noch gemacht. Viel habe ich aus der Schulzeit nicht mitnehmen können, was mich mal interessiert hat war Kunst und ab und an Geschichte, aber richtige Stärken habe ich keine.

Was immer mein Hobby war, war das Malen und Zeichnen, aber ich bin darin auch nicht besonders gut, dass es z.B für eine Selbstständigkeit reichen könnte. Allgemein bin ich recht unselbständig, habe auch kein Selbstvertrauen, in meiner zweiten Ausbildung hatte ich mal einen Hoffnungsschimmer, dass ich doch nicht ganz blöd bin, der Unterricht hat auch Spaß gemacht, viel Praxis (Bäckereifachverkäuferin) aber ich habe auch das Gefühl, dass nicht viel Fachwissen hängen geblieben ist - einfach weil ich es auch im Berufsalltag fast nicht brauche. Ist halt eine "einfache" Arbeit, für die mich meine Familie oft kritisiert hat bzw. Das nicht nachvollziehen konnte warum ich "nur" verkaufe. Eine gute Zeit war eig die Zeit während der zweiten Ausbildung , aber fürs allgemeine "Durchs- Leben Kommen" ... reicht es halt auch nicht. Habe manchmal das Gefühl ich könnte, aber irgendwas hindert mich alleine klar zu kommen.

Zum Thema Depressionen, ich denke das fing nach der Grundschule an, auch die Ängste.
 

Another Ex User

Aktives Mitglied
Gibt's denn überhaupt Dinge die dich interessieren, Sachen für die du "brennst"?l, gibt es wirklich gar nichts, was du gut kannst?

Für mich liest sich das bisher eher nach ner Mischung aus unmotiviert, verwöhnt, träge, kaum aus eigener Kraft was erreicht und deshalb desillusioniert.

Verstehe mich da bitte nicht falsch, es ist nur allzu menschlich (weil eben Kräfteschonend) viele Dinge nur mit minimalem Aufwand anzugehen, der Mensch (die meisten davon) ist von Natur aus faul, ich mache bei mir selbst keine Ausnahme.
Dies zu ändern, sprich an sich zu arbeiten, ist aufwändig und schmerzhaft, das habe ich daraus gelern.

Sind deine Ängste "gebunden", also hast duAngst vor bestimmte Szenarien oder Dingen/Personen, oder wechseln diese wenn sich rausstellt, das die Furcht vor erwas unbegründet ist?

Das man Arbeitabläufe erst nach einiger Zeit verinnerlicht ist normal, es gäbe keine Ausbildungsberufe, wenn die Azubis alles schon von Haus aus können würden.
Und auch nach einer Ausbildung ist man bestenfalls vorbereitet, aber eine richtige Routine/Erfahrung kommt erst später.

Natürlich gibt es Veranlagungen die ausschlaggebend sein können, wenn ich z.B. zwei linke Hande habe werde ich immer ein mieser Handwerker/Automechaniker/Goldschmied/Chirurg sein.

Gerade "Bildschirmarbeit" kann sehr irritierend, nicht nachvollziehbar sein, da oft diese Systeme für andere Aufgaben entwickelt wurdern bzw. das halt im laufe der Zeit das so zusammengestückelt wurde.

Natürlich solltest du deine Depressionen behandeln lassen, vielleicht siehst du durchndiesen Prozess dann auch den Rest klarer, bzw. kommst deinen "Kernproblemen" näher.
 

who_are_u

Mitglied
Erstmal danke für die Antworten.
Was das faul, verwöhnt und träge angeht - das kann schon zu einem gewissen Teil stimmen, allerdings hat man die Problematik auch bei ADS. Heißt, man will schon aber weiß nicht so recht wie und wo man anfangen soll, bzw. Ist ja durch den Dopaminmangel zu wenig Anreiz da (falls ich ADS habe).

Da mit der Objektblindheit ist auch so eine Sache, würde auch mit der Diagnose zusammen hängen. Dass ich einfach das was direkt vor mir ist - übersehe, ist mir tatsächlich auch auf Arbeit aufgefallen.

Zu meinen Eltern - geliebt und lieben tun sie mich schon, allerdings war meine Mutter immer sehr streng. Ich war ihr letztes Kind, meine großen Geschwister hatten "nur" Realschulabschluss , ich sollte es vllt besser haben durch das Gymnasium... Sie wird es sicher nur gut gemeint haben mit mir, aber ich hätte mir gewünscht, dass sie mehr hingesehen hätte, mehr nachgefragt hätte anstatt mich zu striezen. Hausaufgaben und Lernen waren auch öfters Theater, gerade in der Grundschule - war ein weinerliches Kind und mein Geheule hat es nicht einfacher gemacht. Ansonsten habe ich versucht mich zu fügen und allen gerecht zu werden. Generall ging es auch familiär immer darum was ich mal beruflich erreichen will, vor Familientreffen war ich meistens dermaßen aufgelöst - hatte teilweise Angst davor.

Mein Vater hat mich sehr gern, hat sich aber aus der Erziehung bzw. Auch Schulischen Sachen komplett rausgehalten.

Ans Ausziehen hatte ich gedacht, aber da ich nicht so pralle verdiene bzw. Mein Elternhaus auch einfach... mein Zuhause ist, mit Garten & co. Bleibe ich vorerst dort wohnen - habe sonst eben auch kaum soziale Kontakte. Ich hänge wohl zu sehr von ihnen ab. . .

Vielleicht bin ich IQ technisch nicht dumm (damaliger Test als Kind : 115 / bei Psychologin vor 5 Jajren Wert: 110 ) aber ein IQ Test, sagt auch nichts darüber aus wie man im Leben sich zurecht findet oder?

Auch nochmal in Bezug auf ADS, es wird ja vielen Frauen erst in den 30ern diagnostiziert und liefen vorher quasi unterm Radar. Klar, in der Schule bzw. Ausbildung kann man sich vllt noch eher "anpassen" bzw. Nicht auffallen. So bald ich "vogelfrei" war, gingen die Probleme los.

Ich weiß auch nicht, ich verliere die Hoffnung und den Mut, dass ich irgendwann mit mir selbst klar komme. Da ist so viel Hass auf mich selbst, weil ich so "komisch" bin, wie ich bin.
 

_vogelfrei

Aktives Mitglied
Hey Du,

herzlich willkommen im Forum! Es tut mir sehr leid, dass du es im Leben so schwer hast und viel kämpfen musstes.

Ich selbst habe eine AD(H)S Diagnose (wurde auch im Alter von 26 diagnostiziert, bin jetzt 31) & habe mich in letzter Zeit sehr viel mit dem Thema beschäftigt. Vor einiger Zeit habe ich hier im Forum auch einen Austauschthread eröffnet, ich suche ihn dir mal raus und verlinke ihn dir, vielleicht magst du mal ein bisschen darin stöbern.

Das was du beschreibst liest sich nach einer relativ typischen Biographie mit Aufmerksamkeitsdefizit, ob deine Symptome ausgeprägt genug sind für eine Diagnosestellung kann ich dir nicht sagen, aber ich verstehe gut dass du das Bedürfnis nach einem Namen hast.

AD(H)S kann aber auf jeden Fall auch so stark ausgeprägt sein, dass man von einer Behinderung spricht, das schließt sich nicht gegenseitig aus.

Schlussendlich ist ja vielleicht auch egal, welchen Namen man deinen Problemen gibt, du hast einen großen Leidensdruck, das ist offensichtlich. Ich wünsche dir sehr, dass du passende Hilfe findest.
 

_vogelfrei

Aktives Mitglied
Hier der Thread:

 

who_are_u

Mitglied
Hey Du,

herzlich willkommen im Forum! Es tut mir sehr leid, dass du es im Leben so schwer hast und viel kämpfen musstes.

Ich selbst habe eine AD(H)S Diagnose (wurde auch im Alter von 26 diagnostiziert, bin jetzt 31) & habe mich in letzter Zeit sehr viel mit dem Thema beschäftigt. Vor einiger Zeit habe ich hier im Forum auch einen Austauschthread eröffnet, ich suche ihn dir mal raus und verlinke ihn dir, vielleicht magst du mal ein bisschen darin stöbern.

Das was du beschreibst liest sich nach einer relativ typischen Biographie mit Aufmerksamkeitsdefizit, ob deine Symptome ausgeprägt genug sind für eine Diagnosestellung kann ich dir nicht sagen, aber ich verstehe gut dass du das Bedürfnis nach einem Namen hast.

AD(H)S kann aber auf jeden Fall auch so stark ausgeprägt sein, dass man von einer Behinderung spricht, das schließt sich nicht gegenseitig aus.

Schlussendlich ist ja vielleicht auch egal, welchen Namen man deinen Problemen gibt, du hast einen großen Leidensdruck, das ist offensichtlich. Ich wünsche dir sehr, dass du passende Hilfe findest.
Ich antworte hier nochmal drauf, auch wenns keinen interessieren wird.

Habe versucht in der Psychiatrischen Klinik in der ich schon mal war einen Termin zu bekommen - hätte damals einfach bei der Ärztin bleiben sollen... sie nahm mich eigentlich Ernst. Aber da ich dann eine neue Ausbildung angefangen hatte, dacht ich "Gut, das kriegst du schon alles iwie hin, bist doch nicht so blöd" ... Pustekuchen, man kann sich selbst eben doch nicht im Kern verändern. Wie heißt es so schön "Doof bleibt Doof" - schön blöd, dass ich das nicht eher gemerkt habe, geschweige denn jemand anderes (wobei ich denke, dass es Menschen gemerkt haben und es aber absichtlich nicht geäußert haben bzw. zynisch/sarkastisch zu mir waren und meine Mutter wollte halt kein behindertes Kind, also hat sie mich immer in Schutz genommen, sie hat ja auch gesagt "ein behindertes Kind hätte ich abgetrieben") ...

Jetzt habe ich die Klinik nochmal angeschrieben, ich weiß sonst auch nicht wohin ich mich noch wenden könnte. ADHS Diagnostik sehe ich mittlerweile auch als sinnlos an, weil ich ja nicht nur ein paar Probleme mit Organisation,Zeitplanung etc habe, sondern ganz einfach kein richtig funktionierendes Gehirn ... Mir ist es auch regelrecht peinlich, dass ich Abitur habe - ich habe es nicht verdient, obwohl ich die Prüfungen und alle selbst abgelegt habe, bestanden habe. Fühle mich einfach verarscht, aber am Ende ist es meine eigene Schuld denk ich. Weiß auch nicht warum mich keiner fördern wollte oder einfach klip und klar sagen konnte "Ihre Tochter hat Defizite". Danke auch an meinen Kinderarzt und den Humangenetiker die mir rieten Abnehmen würde mein Selbstbewusstsein stärken bzw. dann würde alles besser werden. Ich hab 12 Kilo abgenommen, mir gehts deswegen trotzdem nicht besser.

Ich kann einfach nicht mehr, am liebsten wäre mir eigentlich Sterbehilfe, weil das was sich "Leben" nennt, ist keins. Ich bin wie meine Oma, jetzt weiß ich auch warum sie meiner Mutter riet kein weiteres Kind zu bekommen. Ich hatte mich damals mit ihr unterhalten und sie war eig der einzige Mensch der das verstehen konnte bzw. Mal zugehört hat. Sie war genauso verpeilt und abhängig von ihrem Umfeld, bei ihr ist es bloß irgendwie "gut" gegangen.

Ich habe nur Erinnerungen, und die sind vorwiegend negativ und belastend, wäre ich nicht so ein Feigling hätte ich mich längst von einer Brücke geschmissen. Einen Versuch hatte ich ja bereits, hab aber... warum auch immer, abgebrochen. Sowas wie mich braucht keiner und ich hasse mich selbst, das ist kein Leben. Ich will auch nicht behindert sein, alles ist besser als in einem gesunden Körper ohne Geist gefangen zu sein. Gerade in der heutigen Gesellschaft.
 

who_are_u

Mitglied
Warum so negativ?
Klar interessiert es mich.

Da du nicht doof bist, konntest du das auch nicht bemerken.
Hör auf, dich niederzumachen.
Hast du je daran gedacht, dich zwecks Diagnostik an ein ATZ zu wenden? (=Autismus-Therapiezentrum)
Nur so eine Idee.

Gib nicht auf.
Die Negativität kommt im Gesamtpaket und durch negatives Feedback - logischerweise. Wenn einen alle schief anschauen, dumm beleidigen, anschreien und beschimpfen ... wo soll da noch irgendwas herkommen. Ein Gefühl von "Du bist ok wie du bist?"
Und das Niedermachen, das kommt halt dadurch. Ich habe es ja wirklich versucht, was zu finden, mich anzustrengen, es geht nicht. Es ging auch noch nie und andere Leute haben sich nur über mich lustig gemacht, anstatt zu helfen oder es einfach mal zu hinterfragen.

Autismus habe ich auch überlegt, wie schwer kann man davon beeinträchtigt sein? Auch soweit, dass man nichts rafft bzw. Nichts alleine kann?

Mir haben auch Leute gesagt ich würde gerne behindert sein. Ganz ehrlich? Nein. Wer sich sowas wünscht hat für mich einen Knall. Ich würde meine Seele verkaufen um einfach halbwegs funktionsfähig zu sein. Irgendwie! Wenn es aber nicht geht? Habe lange genug versucht mir selbst einzureden, dass ich irgendwann, irgendwas kann. Dass ich richtig lernen kann - fürs Leben. Man sieht ja wie weit es mich gebracht hat und was ich davon habe. Die Hoffnung stirbt am Ende, und alle die mich beleidigt haben (indirekt/direkt) hatten Recht. :) Danke dafür übrigens an alle Lehrer, Mitschüler und "Freunde" bzw. Auch engste Familie!

Und nochmal zum Abi ... man kann auch halt zur Schule gehen, nichts raffen, sich nicht weiterentwickeln (persönlich) und einfach nur... anwesend sein. Nach dem Motto "Hast du Pech, wenn du zu blöd bist, und selbst nicht merkst, dass du behindert bist." Aber ich wiederhole mich eig nur.

Ich weiß, keiner glaubt mir das - keiner, wegen dem Abitur. Wenns mir nicht so schlecht gehen würde, würde ich glatt lachen. Es ist aber nur zum Heulen. Keiner will so einen Menschen haben - keiner versteht einen und ich bin mir selbst einfach nur peinlich und schäme mich. Bin eine Enttäuschung und zu dämlich alleine klar zu kommen, das muss man sich halt auch eingestehen.

Nicht aufgeben wäre schön, aber für mich ist es auf kurz oder lang sicher der beste Weg.
 

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