Hallo,
deine Fürsorge ggü deinen Geschwistern und Mutter in allen Ehren, aber wo bleibt da die Fürsorge dir selbst ggü frage ich mich?
Ich würde dir raten offen mit deiner Mutter zu reden und keine Lüge zu leben, also immer nur alles in dich rein zu fressen und anderen was vor zu machen. Das funktioniert auf Dauer nicht und wird dich krank machen, bzwl hat dich offenbar ja bereits krank gemacht. Dein bisheriges Verhalten hat also bisher weder dir noch deiner Familie irgendwie geholfen, oder?
Werners Trockenübungen ebenfalls in allen Ehren, aber ich denke ein Internetforum kann dir hier wenig helfen. Was du dringend bräuchtest wäre konkrete fachkundige Hilfe, z.B. ein Therapeut mit dem du mal über diese traumatischen Erlebnisse reden solltest. Das nennt man Seelenhygiene und macht man die nicht besteht die Gefahr ggf. psychisch zu erkranken. Diese Erlebnisse und die Erinnerungen daran bedeuten für deinen Körper und auch deine Seele/Psyche dauerhaften Stress und dieser Stress sollte abgebaut werden. Stress der nicht abgebaut wird macht krank.
Es war von deiner Mutter nicht in Ordnung euch solch einen Vater bzw Stiefvater überhaupt zu zu muten..da stimmt was nicht mit der Frau...auch sie hätte psychologische Beratung nötig. Als Mutter hat sie Verantwortung sich selber und auch den Kindern ggü sich und ihre Kinder zu schützen..auch vor solchen wirklich schreckliche und unzumutbaren Gewaltszenen wie du und deine Geschwister sie erlebt haben. Wofür du mein Mitgefühl hast, denn ich kenne sowas und weiss wie schlimm und erschreckend das ist. Und dann noch der Alkohol...ein Alkoholiker ist an sich so gut wie beziehungsunfähig...denn beides: Alkohol + Beziehung geht nicht und Alk + Gewaltbereitschaft im Kombipack ist ne hochexplosive manchmal sogar tödliche Mischung...geht gar nicht.
Es ist wichtig dass du die Erinnerungen behältst...evolutionär gesehen macht das Sinn denn damit behält man Gefahren und Gefahrenquellen in Erinnerung....wir würden nicht überleben können wenn wir Gefahren vergessen würden.
In Therapie, einer Traumatherapie z.B könntest du jedoch an sich relativ schnell und leicht lernen mit diesen belastenden ERinnerungen konstrukiv und angemessen um zu gehen, damit sie dir nicht weiter schaden. Untherapierte Traumaerinnerungen sind sowas wie Pirrhanas die an dir rumnagen...therapierte Erinnerungen ziehen den Pirrhanas die Zähne sozusagen....mal bildlich ausgesprochen. Es ist deine Entscheidung welche Variante du wählst. Ich rate dir dazu psychologische Hilfe zu suchen und an zu nehmen.
Ich selber bin auch in einer Problemfamilie mit gewalttätigem Vater aufgewachsen, also spreche ich aus eigener Erfahrung. Ich habe auch sehr heftige Szenen erlebt, die machen mir aber mittlerweile nix mehr aus...ich habe das Ganze ganz gut verarbeitet. Nicht dass es mich nicht mehr berühren würde...nein es ist eher so dass mir die Erinnerungen nur keine Angst mehr machen und mich nicht beunruhigen oder so und v.a. mich nicht im Alltag und Leben blockieren, was bei mangelhafter Verarbeitung oft der Fall sein kann. Ich erinnere mich
nach wie vor sehr klar und exakt an Details..aber irgendwie distanziert und aus sachlicher Perspektive...so wie man auf einen Film im Fernsehen guckt z.B...weil ich weiss, dass das alles vorbei ist. Und v.a. weil es damals einen entscheidenden Wendepunkt in meinem Leben gab an dem ich aufhörte zu schweigen und anfing aktiv gegen diese Missstände an zu gehen.
Meine Tipps: lerne dich ab zu grenzen..also schrittweise ein wenig mehr auf Abstand gehen...mal kritisch gucken, versuchen das ganze sachlich zu analysieren um zu gucken was richtig und wichtig v.a. für DICH wäre damit du damit klar kommst....sagt sich leicht, fragt sich nur wie? Dazu kann an sich ein Therapeut hilfreiche Tipps geben. Generell tut dir diese Familie nicht gut...du solltest dich lösen...auch von naiven Vorstellungen dass alles ggf. ein happy End nehmen könnte...es könnte sowohl noch schlechter als auch ggf ein wenig besser werden, aber besser wird es nur, wenn dein Stiefvater Einsicht zeigen würde, Alkoholentzug und Therapie machen würde z.B und dein Stiefvater und deine Mutter in Paartherapie gehen würden z.B also an ihrer Beziehung hart arbeiten und sie ggf. grundlegend ändern würden. Die Aussicht darauf ist jedoch gering schätze ich. Das sind die Fakten denen du dich stellen solltest.
Harmonie und Glück sind kein Zufall sondern das Ergebnis von Überlegung, Willen und harter Arbeit..sehr viele Menschen machen sich hier oft zu wenig Mühe...das ist leider so. Daher mein Rat: löse dich und bau dir dein eigenes Leben auf, mach du es besser!
Sich immer zusammen zu reißen ist nicht so gut...manchmal sollte man eher auf den Tisch hauen, bei Missständen MUSS man reden, denn wer schweigt der deckt das Übel....gibt ihm Nahrung. So sehe ich das.
Meine Mutter hatte sich in meine family damals geweigert mal auf den Tisch zu hauen um meinen Vater zu zügeln...daher musste ich das im Alter von ca. 13-14 Jahren tun...ich setzte mich erfolgreich zur Wehr und drohte mit Anzeige...danach kam es zumindest nicht mehr zur Gewalt...die Stimmung war zwar nach wie vor sehr angespannt...aber zur Hilfe kam mir dass ich ohnehin fast nie zu Hause war, sondern nach der Schule mit Freunden unterwegs, meinen kleinen Reitstall hatte etc. was auch sehr wichtig war denn hier bekam ich die Anerkennung und auch positives feedback dass ich von meinen Eltern her nicht bekam.
Ich würde dir raten von aussichtslosen Projekten wie diese FAmilie hin zu biegen so schnell wie möglich die Finger zu lassen...du reibst dich damit nur auf und gehst ggf. dran kaputt. Deine Eltern sind erwachsene Menschen die ihr leben und ihre Beziehung selber kitten sollten und auch deine Geschwister sind für sich selbst verantwortlich.
Wenn du für deine Geschwister was tun willst dann mach was Konkretes, TU es....dann wäre der erste Schritt mal deiner Mutter hier diesen thread zu zeigen oder mit ihr zu reden...wenn sie aggressiv reagiert und ohne Verständnis...also Modell Unsensibel ist schick sie in die Wüste...und suche dir Hilfe von außen.
Hilfe von außen wäre eh ganz gut..es gibt sowas wie Familienmediation, wo Mediatoren in Familien reingehen und ein wenig helfen die Leutz dazu zu bewegen mal offener miteinander zu reden und einige Dinge, Konflikte eigenständig zu lösen..und zwar so dass alle Seiten gewinnen und es keine Verlierer und Gewinnerseite gibt.
Du kannst dich diesbezüglich an Familienberatungsstellen von Caritas oder Diakonie wenden.
Wie du siehst hast du viele Möglichkeiten dir selbst und ggf. deiner Familie zu helfen. Deine bisherige Strategie: rumsitzen und aushalten, schweigen und alles in dich rein fressen bringt leider nix...Dinge regeln sich nicht von selbst sondern brauchen aktive Menschen die sie regeln.
Falls du dich derzeit schlapp, müde und niedergeschlagen fühlst kann es sein dass du bereits depressiv erkrankt bist und solltest umgehend zum Facharzt, sprich Psychiater...Kombitherapie psyhchiatrisch-medikamentös + Psychologe (Traumatherapie, Verhaltenstherapie) wären dann die Hilfsmittel mit denen du dir selbst und ggf damit auch mehr oder weniger direkt deiner Familie helfen könntest.
Viel Erfolg!
Tyra
Naja eigentlich schon aber ich versuch mein bestes... es ist so das ich schon einige male gedacht habe das ich nicht mehr kann und das hat man auch gesehen an meinen armen und so weiter... aber dann reiß ich mich wieder zusammen und versuch immer weiterhin das was ich schon immer gemacht habe... es ist nicht ganz einfach aber was soll ich machen... es muss ja gehn irgendwie...
manchmal verrennt man sich...tut immer wieder dasselbe...was jedoch ineffektiv ist...immer wieder zu machen was man vorher getan hat und das nie zum Erfolg geführt hat bringt nix...du musst mal neues ausprobieren und NICHT mehr tun was du bisher getan hast.
Und "irgendwie" gehen reicht nicht..es sollte besser gehen.
Trau dir mal mehr zu und hab mal den Mut etwas zu verändern.
Ich habe im Leben gelernt dass sich abisolieren und ständig nur auf sich selbst zu hören nix bringt..kein Mensch ist perfekt und wir alle sind darauf angewiesen mit anderen Menschen zu reden, uns aus zu tauschen, und gegenseitig was bei zu bringen, z.B wie man in solchen Situationen besser klar kommt.
Wenn du dich abkapselst und wie ein Nashorn auf Futtersuche immer wieder dieselben abgegrasten Revierpfade runterrennst wirst du dort nix finden sondern nur wenn du neue Wege suchst und gehst findest du das was du brauchst.
1. Strategiepunkte zur Verbesserung deiner Situation: Hilfe von außen suchen und zwar konkrete Hilfe...der Schritt hier ins Forum war ein super erster Schritt aber du solltest weitere Schritte folgen lassen.
2. Aufbau deines Selbstbewusstseins (viel Sport machen..stärkt den Körper und Geist) Kampfsport (hier baut man Abgrenzungsvermögen, Selbstkontrolle etc. auf)
3. Erwachsen werden und dich aus der passiven duldenden Kindrolle lösen...aktiver werden, Verantwortung für dich und deine Gesundheit übernehmen...dich um dich kümmern...wenn deine Eltern sich nicht ausreichend kümmern musst du den Job halt besser erledigen.
4. Lege dich nicht auf die rolle der "Zarten" "Hilflosen" fest..das Selbstbild ist entscheidend..jeder Mensch hat zig Rollen und Charakterzüge in sich angelegt..bau mal einige neue Rollen und Charakterzüge auf....meine körperlich zarte Cousine z.b ist Karatemeisterin...vereint Zartheit und Anmut mit Kampfgeist und Stärke, Durchsetzungsvermögen was sie in ihrer Arbeit bei der Kripo auch braucht. An sich ist vieles möglich und alles was du willst...wenn du dementsprechend dran arbeitest und aufbaust.