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...wozu Regeln und Moral...? (Osho)

Ich für mich erachte es als wichtige Regel und es gehört auch zu meiner Moral Menschen zu vergeben so wie Jesus es sagt.🙂

Oha, Vergebung als Regel. Da fehlt jeder Sinn von Spiritualität! Ein geistreicher Mensch braucht keine Regel von außen um das zu tun. Ein geistreicher Mensch ist mit sich selbst so versöhnt, dass er dazu keine Regel braucht. Vor allem kann er differenzieren, wann Sanftmut angebracht ist und wann die wildeste Seite in einem zum Vorschein kommen muss. Da nützt die beste Regel nichts - die hindert eher!

Weshalb glaubst du, erleben so viele Menschen jahrelang Unterdrückung? Warum glaubst du, gibt es so viele Menschen, die nicht zu sich selbst finden können? Weil sie fremdgesteurt sind von solchen äußeren Regeln und nicht zu ihren eigenen, ursprünglichen und menschlichsten Natur finden können.

In uns steckt alles. Hast du schon mal erlebt, wie wunderbar die Atmosphäre draußen ist, wenn es mal Gewittert und Gedonnert und Geblitzt hat? Diese Donner und Blitz und Gewitter brauchen wir auch in unserer Seele. Wenn wir sie zulassen, uns nicht einschüchtern lassen von "selbstgemachten Beschneidungen", dann finden wir auch zu der Ruhe nach dem Gewitter.
 
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Mir ist immer noch nicht klar, was einem eigentlich ohne Moral bleibt. Der Trieb? Das (trügerische) Gefühl? Die Intuiton?
 
Mir ist immer noch nicht klar, was einem eigentlich ohne Moral bleibt. Der Trieb? Das (trügerische) Gefühl? Die Intuiton?

Eigentlich ist es sehr einfach. Wir machen die Dinge manchmal komplizierter als sie sind.

Für mich liegt die Antwort darin, dass jeder Mensch den tiefen Zugang zu sich selbst braucht, damit er nicht von außen gesteuert werden muss, sondern sein Gewissen, seine Gefühle, sein Denken und vor allem seine Intuition sprechen lassen kann - uzw. so laut, dass er den Weg, der für ihn UND andere gut ist erkennt! Auf das UND kommt es hier an. Manchmal liegt in diesem UND die schönste Harmonie - manchmal liegt in diesem UND ein sehr einschneidendes Schwert.

Daraus lässt sich für mich auch schlussfolgern, dass diejenigen Menschen tatsächlich Regeln brauchen, die eben keinen wirklichen Zugang zu sich selbst haben. Die sich selbst nicht vertrauen, die kein Gefühl dafür haben, was gut oder böse ist, die keine eigenen Gedanken denken können sondern imitieren, die die Antworten anderer als die eigenen benutzen, die nicht Wissen was Intuition ist..... eine unendlich lange Liste.
 
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jeder Mensch den tiefen Zugang zu sich selbst braucht, damit er nicht von außen gesteuert werden muss, sondern sein Gewissen, seine Gefühle, sein Denken und vor allem seine Intuition sprechen lassen kann
Ja, die Moral kommt von innen und äußert sich zB durch das Gewissen. Also brauchen wir doch Moral 🙂.

Die Regeln, die uns von aussen auferlegt werden (zB BGB) sind dagegen etwas ganz anderes. Ich unterscheide also zwischen Recht und Moral.
 
Ja, die Moral kommt von innen und äußert sich zB durch das Gewissen. Also brauchen wir doch Moral 🙂.

Die Regeln, die uns von aussen auferlegt werden (zB BGB) sind dagegen etwas ganz anderes. Ich unterscheide also zwischen Recht und Moral.




Moral ist in meinem Verstehen
etwas festes, starres und formelles
wir sprechen ja auch von Moral-Vorstellungen,
Moral kommt mehr aus dem Kopf.

Gewissen erlebe ich als etwas spontanes, bewegliches
der aktuellen Situation angemessenes,
Gewissen kommt mehr aus Herz und Bauch,
es ist das intuitive Empfinden von Richtig und Falsch
in einer akuten Situation.
Und was in einer Situation richtig und angemessen ist,
kann in der nächsten völlig falsch sein.

🙂
 
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Hallo Vandan,

du scheinst ein sehr verträumter Idealist zu sein mit ganz speziellem Menschenbild.
Es ist natürlich ganz gut einen positiven Traum zu haben und noch besser wäre es nen kleinen Wegweiser zur Realisierung mit zu liefern 😉
In einer Welt der Dieter Bohlens also geprägt von solchen vielbewunderten Prototypen des Materialismus und Kapitalismus, kleine um sich und ihr Ego tanzender Mininarzissmusplaneten, bin ich an sich froh um gewisse Regeln und Moral die einen immer wieder daran erinnern was eigentlich sein kann und sollte im Gegensatz zu dem was vorhanden ist.

Fakt ist, dass jeder Mensch Liebesintuition oder genauer: die Intuition zu einer guten (= nicht anhaftenden) Liebe besitzt allerdings in der Umsetzung oft eher selbstbezogen und unser Gesellschaftssystem fördert nicht grad geistige Entwicklung sondern mehr materielle Entwicklung.
Fängt ja in der Kindheit an das Eltern um gesellschaftliche Anerkennung sprich Beruf ringend mehr beruflich unterwegs sind als bei ihren Kindern und diese Kinder direkt ein Mangelgefühl elterlicher Zuwendung verpasst kriegen dass sie wiederum dazu bringt ihr Leben lang bedürftig rum zu trudeln....

Das führt auch oft dazu dass sehr viele Oshos in diesen Strudel geraten...denn die vorwiegend materiell orientierte Entwicklung folgt im Grunde einem mächtigen Naturtrieb.
Ausgeglichenheit ist an sich gar nicht erwünscht denn Unausgeglichenheit und ewige Bedürftigkeit ist Antriebsenergie für eine immer gigantischer aufwachsende Maschinerie puren materiellen Wachstums.....das ist der Lauf des Lebens...das Schicksal der Menschheit wie es aussieht und an sich ist das auch in Ordnung so und wird sich früher oder später von allein auflösen...

Das Schicksal der Menschheit ist sich immer wieder der Herausforderung zu stellen nicht zu sehr egoistischer anhaftender Liebe zu verfallen sondern genügend Klarsicht zu erlangen um zu einer guten Liebe zu finden....Nur wenige kommen ganz gut klar mit dieser Herausforderung die meisten werden ggf scheitern....aber ungeachtet der geistigen Entwicklung ist der Fortbestand der Menschheit materiell gesehen ja recht erfolgreich....Die Lichtseite trägt immer auch die Schattenseite mit sich und das Überleben der Menschheit kostet und der Preis ist halt dass viele Träume nicht wahr werden, jedenfalls nicht für alle.

Kosmisch gesehen auch kein Problem, die Menschheit ist eine kleine Randerscheinung in Zeit und Raum. Mit durchaus guten Anlagen und Voraussetzungen, einigen wunderbaren Grundideen...fraglich ob sie was draus macht und ihr volles Potenzial ausschöpft. Hier ist dann der Einzelne gefragt in seinem Lebensentwurf und der Grätsche zwischen kritikloser Anpassung oder einem Eigenentwurf, der auch andere Wege kennt. Anpassung ist einfacher und weniger energieaufwändig...daher vermute ich das sie meisten weiter eher den Weg des geringsten Widerstandes gehen und im Zaumzeug des Materialismus laufen.

Tyra
 
Moral ist in meinem Verstehen
etwas festes, starres und formelles
wir sprechen ja auch von Moral-Vorstellungen,
Moral kommt aus dem Kopf.

Gewissen erlebe ich als etwas spontanes, bewegliches
der aktuellen Situation angemessenes,
Gewissen kommt aus Herz und Bauch,
es ist das intuitive Empfinden von Richtig und Falsch
in einer akuten Situation.
Und was in einer Situation richtig und angemessen ist,
kann in der nächsten völlig falsch sein.

🙂

ich denke man kann Kopf und Herz generell nicht trennen und Moral stammt aus beidem...Intuition/Herz und auch Kopf..zu welchen Anteilen jeweils und ob mehr aus Kopf oder Herz darüber läßt sich ggf streiten.

Moral ist natürlich eine Art Vernunftprinzip, kommt also zum Teil vom Kopf/Verstand her aber auch aus dem Herzen.
Kopf und Verstand sollte man aber nicht minderbewerten und einseitig auf Herz umschwenken.

Intuition ist ja an sich sone Art Metaebene in der Herz und Verstand miteinander vereint und versöhnt im Takt schwingen und nicht Primat von Herz oder Kopf etc...

Meine Intuition sagt mir, dass Moral und Regeln generell beogen auf die derzeitige Situation und Lage der Menschheit ganz in Ordnung sind und schlicht Strukturprinzipien sind. Sie sind übrigens auch net starr...Das sie starr sind ist wohl eher deine subjektive Empfindung..wie kommt das?
Hast du schlechte Erfahrungen mit irgendwelchen Regeln gemacht? Oder ist es ne leise Egoblähung die dazu verleitet Regeln von außen ab zu lehnen da du dich irgendwie dadurch eingeengt oder gekränkt fühlst, übergangen oder gar erniedrigt od.ä?

Als Dr. Freud würde ich jetzt die Frage nach deinem Vater stellen und wie der so drauf war 😉

Ein intuitives Gewissen zu entwickeln braucht Freiheit, die die meisten Menschen nie erlebt und empfunden haben...diese Freiheit macht vielen Furcht.

Wie oben geschrieben..ein netter Traum aber kaum umsetzbar....

Übrigens gibt es eher selten moralische Dilemmata und die Moralen sind an sich so angelegt dass sie zu den meisten Situationen passen.

Ich sehe diese Starre an sich net in Regeln..da diese ja eh oft recht schwammig oder großzügig formuliert sind (vgl auch juristische Regeln, Gesetze) und somit dehnbar, verschieden interpretierbar und somit in gewissem Maße auch an diverse Situationen anpassbar. Ich sehe darin eher ne grobe Leitlinie und Richtung und man kann in den Einzelsituationen immer auch was unterschiedliches draus machen.
Ich kenne mich ein wenig mit Mediation aus und hier geht es an sich darum die Starre der Interpretationen (von Moral und Regeln etc.) der einzelnen Personen ein wenig auf zu lösen oder zu lockern. Die Starre liegt da eher im Interpreten und dessen Starreempfinden oder statischer Anwendung einer Regel/Moral...nicht in der Moral und Regel selbst...war jedenfalls meine Beobachtung.
Zudem habe ich Moral immer auch dynamisch gesehen..sie entwirft sich ja nirgendwo* explizit starr und dogmatisch sondern ist nur ein Angebot und ne Baustelle die es weiter zu entwickeln gilt. Sie ist ein Instrument dass sich in vielen Situationen einfach anwenden läßt.
Damit natürlich Beschleunigungsinstrument....man kann schneller Entscheidungen treffen....das hat seine Vorteile aber auch Nachteile.

Nachteil ist natürlich dass man immer weniger auf die eigene Intuition vertraut und sich zu wenig Zeit zum autonomen Denken gibt....und das macht wiederum abhängig...Tja unterm STrich drängt der mächtige Naturtrieb jedoch voran und hier ist die Moral oder Regeln etc. Fortsetzung der Natur nur mit anderen Mitteln.

Bring doch mal Beispiele dazu wo eine spezielle Moral oder Regel nicht zu einer bestimmten Situation passt.

Ich denke es ist illusorisch eine Großgesellschaft in der Art in der wie sie haben mit Intutivregelungen aufrecht zu erhalten...
Wie hoch wäre der Preis der Veränderung? Wieviele Menschenleben würde es kosten die Menschheit zu revolutionieren und um zu polen auf Primat des Geistes?

Tyra

meine persönliche Moral oder Regeln denen ich folge stammen aus diversen Bereichen (ein bissel christl. Ethik hier, anthroposophische Sichtweise dort, Samureitugenden, altgriech. Arete, ein wenig Buddhistisches Gedankengut etc. etc...ich bin da Sammlerin und Alchimistin die sich ihren eigenen Mix herstellt...und mit buddhistischem Touch halt ebenfalls immer guckt was zu welcher Situation passt, wo man jeweils etwas verändern und anders interpretieren kann und sollte.
Dazu braucht es aber nicht Abschaffung von Regeln und Moral sondern lediglich kreative Anwendungsfreude.
Das global gegebene Grundmaterial ist ja ganz gut...
Nur einer Moral zu folgen ist natürllich nie so gut...Starre wäre Dogmatik und die mag ich net.
Klar gibt es auch immer wieder besserwisserische Regelfuzzies und Moralapostel....aber die meisten kann man relativ einfach intellektuell vom zu hohen Ross runterholen...falls situationsbedingt notwendig...😉

Übrigens besteht die Gefahr auch in anderer Richtung zu starr und dogmatisch zu werden, als Antimoralapostel oder sowas....dran denken!



* naja stimmt nicht so ganz dass Moral sich überall locker als Einladung gibt..die christliche Moral ist ja eher dogmatisch mit ihrem Belohnungs- und Strafschema...dort hat man an sich keine Wahl als die der Unterwerfung unter diese spezielle Moral...es gibt Gebote und die muss man befolgen wenn man nicht bestraft und in die Hölle geschickt werden will.
Ein solches Konzept lehne ich ab, von der (erniedrigenden und entmündigenden) Form her, nicht unbedingt vom Inhalt. Der Inhalt ist ja größtenteils durchaus in Ordnung und weist Parallelen zu buddhistischen Werten auf.
Nietzsche sprach in Bezug auf die das Konzept der christlichen Moral von Sklavenmoral...das empfinde ich ähnlich. Aber aus einem solchen Konzept kann man ja aussteigen, sich ein paar Grundideen des Inhalts mitnehmen und was Besseres draus machen für sich.
 
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@Truth: ich stimme deinem Beitrag zu und ergänze: ein geistreicher oder geistig entwickelter Mensch braucht keine Regeln und Moral von außen da er von innen her genügend Sicherheit und Festigkeit hat um drauf verzichten zu können.

Aber bis es soweit ist......stellen Regeln für viele Menschen schon Ankerpunkte und Orientierung dar.
Das Dilemma ist ja: wo und wie genau können Menschen geistige Reife entwickeln?
In unserer hastigen und ablenkungsreichen Zeit gibt es ja wenig Gelegenheiten dazu.

Und wie ich bereits schrieb...der unzufriedene Mensch ist Wirtschaftsmotor...Ersatzbefriedigungssektoren wie z.B Dieter Bohlens Karrieremaschinerie etc. boomen...Ist natürlich Sackgassenlauf...aber erzähl das mal laut in einer Spassparty....dann wirste vom hedonistischen Mob gelyncht.

Wenn die Lemminge in eine Richtung rennen musste gucken wie du raus kommst aus der Horde bevor die Klippe kommt.

Ich für meinen Teil seil mich aufs Land ab...und Richtung einfaches Leben ohne zu viel Schnickschnack. Natur eben, dort wo ich SEIN kann ohne mir Gedanken über Regeln und Moral zu machen, dort wo sich alles von selbst ergibt.

Stimmt: in uns steckt vieles an Möglichkeiten...schade, dass so vieles nicht zum Tragen kommt...aber es gibt halt auch Momente in denen es passiert und genau auf das sollte man auch gucken.

Danke für deine Inspiration....das mit dem Gewitter in der Seele und auch Sanftheit und auch mal Wildheit zum Tragen kommen lassen finde ich super....hat mir sehr geholfen.
Muss ich nochmal genauer drüber nachdenken und für mich umformulieren.

Gruß
Tyra

das mit lizzys Ansicht der Regel der Vergebung zu folgen widerstrebt eher meiner inneren Natur...denn:

1. ich sehe mich nicht als Jesus oder Gott...die sollten menn ihren Job mit Vergebung machen...Und

2. ich frage mich wofür eigentlich Vergebung, für was? Fürs schlechte Gewissen was einem das christliche Konzept vorher permanent eingeredet/eingetrichtert hat? Alles überflüssiger Punk...und Demütigung mit Schulddenkeneintrichterung um einem die Vergebung als Leckerli zu bieten...ne Hundemoral..Herrchen fickt Hund in den A**** und schiebt vorne nen Leckerchen rein....sry für die rüde ausdrucksweise aber so empfinde ich das grad mal ...kurz....ich habs überstanden...war ne kleine Gewitterwolke 😉 Etwas sanfter ausgedrückt: ein sich selbst bedienendes Machtkonzept mit zu viel Anhaftung...nicht leer genug von Egopupsereien und damit eng und wenig Freiheit zur Entwicklung und Eigenverantwortung, Autonomiebildung bietend.
Ein idealer Materialismuspusher...Christentum im Zeichen des Kreuzes, das ja an sich Symbol des Materialismus ist.
(@lizzy: dieses Konzept ist wahrhaftig nicht spirituell und auch net die Regel der Vergebung...im Gegenteil......)

Ich stimme hier vandan (und truth + anderen ähnlicher Linie) zu sich von solchen Moralkonzepten zu lösen...und natürlich auch von solchen unspirituellen Regeln der Vergebung.

Hat mich zu nem Witz inspiriert: was ist der Unterschied zwischen dem Christengott und Dieter Bohlen?
Antwort: an sich keiner...beide sind Götter der Vergebung...der eine vergibt Sünden, der andere "Karrierechancen" und an sich kommt beides einer Sünde gleich. 😉
 
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