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...wozu Regeln und Moral...? (Osho)

Huhu,

ich vertrete diese Ansichten von OSHO u.a. eher nicht. Ich kann mich mit diesen Geboten nicht identifizieren, geschweige denn was anfangen.

Ich weiß, es hat was mit Spiritualität zu tun, aber wie soll man z.B. die unten zitierten Gebote umsetzen in der realen Welt?



Wenn es wirklich so wäre hätten wir doch all diese Eigenschaften wie, Willensfreiheit, Intelligenz und weiß was ich noch alles, gar nicht in die Wiege gelegt bekommen.
Da fehlt mir ehrlich gesagt das Verständnis zu.

Ich respektiere es wenn jemand nach diesen Regeln/ Geboten leben möchte, aber für mich sind diese Gebote nicht umsetzbar geschweige denn real.
Denn ich gehöre eher zu der Fraktion die selbst entscheiden möchte wie ich leben möchte.

Klar, Leute die sich an diesen Geboten orientieren haben es freiwillig gewählt.

Aber warum?
Warum gibt man mit diesen Regeln ein relativ freibestimmtes Leben eine Grenze?

Das ist das was ich an der Sache auch nicht verstehe. Es wird gesagt man sei frei, Glücklich usw.

Aber ist es wirklich Glück, wenn ich mein Leben einem, weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll, "Zwang" unterwerfe?
Ist es wirklich Glück wenn man auf diese Weise ein Stück seiner Freiheit und Individualität aufgibt?

Mhh. Für mich ist es kein Glück.

Vielleicht verstehe ich das ganze auch falsch, aber ich würde es in meinem Leben so nicht umsetzen können und auch nicht wollen.

Liebe Grüsse
SchwarzeSeele

Hi Schwarze Seele

...diese Gebote sind keine Gebote im klassischen Sinn
sie sind mehr als Erinnerungen an das Wesentliche gemeint
statt als Regeln an die man sich halten soll.

Freiheit, Intelligenz und Herzenskraft
sind wunderbare menschliche Fähigkeiten
die hier nicht geopfert werden sollen.

Die von dir erwähnten "Regeln"
verstehe ich als Erinnerung daran,
daß wir trotz aller Freiheit und Intelligenz
auch kleine, verletzliche hilflose Wesen sind.

Ich verstehe sie als eine Erinnerung daran
in diesem Sinn bescheiden und demütig zu sein.

alles Liebe
Vandan

🙂



 
Man muss unterscheiden:

Es gibt Regeln, die das menschliche Zusammensein regeln (zB Verkehrsregeln, Giftstoffe in der Nahrung). Diese Regeln gehören in den Bereich des Rechts.

Und dann gibt es die persönliche, private Moral. Moral kann ja nie öffentlich sein. Dann wäre sie fremdbestimmt und eine fremdbestimmte Moral ist keine Moral. Das wäre unlogisch.

Wenn man diese beiden Systeme als gegeben anerkennt und unterscheidet, gibts vielleicht weniger Streit 🙂.

Nochmal kurz: man muss zwischen BGB und Gewissen unterscheiden.
 
Hi, schwarze Seele

es ist die Frage, ob man einerseits die Suche nach Glück in den Mittelpunkt seines Lebens stellt. Für mich hat sie schon etwas neurotisches, eher Glück verhinderndes.
Andererseits die Frage, inwieweit Glück im Besonderen zu finden ist, oder eher im Ein-fachen.
Während Können, Wissen, verstehen wollen, an den Willen glauben eben das Einfache übersieht.

Ich versteh dies ja nicht als Regeln, sondern eher als Hinweisschilder. Und als in Fragestellung der neoliberalen Regeln und Moralen.
Auch gibt es eine lange Tradition der heiligen Narren im westlichem Denken, der Myokonin im Shin-Buddhismus, des Einfältigem im Taoismus.

Mein Lieblingsbeispiel ist Diogenes, ein griechicher Philosoph, der in einer Tonne lebte. Arm (noch ein Ideal mit einer langen Tradition, allerdings auch der neoliberalen Moral zuwiderlaufend) aber zufrieden.
Als Alexander der Große mit einen Armeen bei ihm vorbeimarschierte, soll er sehr angetan von seiner Ausstrahlung, und bot ihn an, ihn einen Wunsch zu erfüllen. Worauf Diogenes ihn sich wünschte, er solle bitte einen Schritt zur Seite gehen, er stände ihm nämlich vor der Sonne.
 
Im Buddhismus so wie ich ihn kenne gibt es keine Gebote oder Verbote sondern nur so eine Art Angebot und Einladung...dem/der man folgt oder nicht.
Lässt man sich drauf ein hält man sich natürlich auch an einige Grundregeln.

Hier scheinen einige Probleme mit zentralen Grundbegriffen zu haben und zu stark dualistisch und entweder-oder zu denken.

Z.B ist das Nichts nicht nichts und ein Nichts zu sein bedeutet keine Selbstaufgabe sondern im Gegenteil dem Selbst eine würdige Form zu geben.

Anands Beispiel mit Diogenes gefiel mir...ich mag die Cyniker ohnehin sehr in ihrer philosophischen Ausrichtung. Diogenes war ein Typ, der an sich relativ wohlhabend war, seine materiellen Reichtümer aufgab, um sich nur noch seiner Philosophie widmen zu können.

Diogenes von Sinope ? Wikipedia

natürlich war Diogenes ein Extremist aber sein Leben und seine Philosophie sehe ich als eine wichtige Erinnerung daran, dass Materialismus allein nicht glücklich macht und Ablenkung und Abhängigkeitsverhältnissse schafft.
Einigen mag Diogenes einfältig oder als Narr erscheinen.....mir gefällt diese Schlichtheit, denn in ihr liegt ein Stück Wahrheit und Reinheit und Rückbesinnung darauf, dass geistige Entwicklung einen hohen Wert darstellt und das der Genuss eines warmen Sonnenstrahls für einen schönen Glücksmoment an sich ausreicht.

Das wird in einer Konsumgesellschaft gerne verdrängt wenn nicht gar manchmal verhindert...vor lauter Ablenkung und Einbindung in ständige Feste der Sinne...Spassgesellschaft, Dauerparty etc. entwickelt sich der Geist gar nicht...der kleinkindlich gebliebene Geist ist auf ständige direkte Bedürfnisbefriedigung angelegt und saugt an der medialen Titte und wird von ihr gelenkt auf dort gepriesene Glücksgüter. Auch da wo an sich kein Bedarf oder Bedürfnis vorhanden ist bzw. bereits mit einfachen Mitteln stillbar wäre wird gepusht und gebläht. Diese Kinder fühlen sich als Nichts in Abwesenheit dieser Dauerberieselungen und als Jemand wenn ständige Aufmerksamkeit gegeben ist.

So ein Kerl wie Diogenes sagte: nööö brauche ich allet nicht...also alles weg...ich brauch nur nen Dach übern Kopf und meine Bücher und Gespräche mit Schülern und schlauen Köppen...die Natur gibt mir Wasser zu trinken und es gibt immer ne gute Seele die mir nen Stück Brot gibt..was also brauche ich mehr? Er hatte halt die Ruhe weg, war innerlich leer und rein und damit gefüllt. Er war geistig gefüllt und daher leer an übertriebener Bedürftigkeit.

Leere bedeutet Abwesenheit grilliger Ideen und Anhaften an egoistischen Erwartungen...nur wer leer und schlicht genug ist der kann inneren Reichtum entwickeln. Wer keinen inneren Reichtum aus ich heraus schöpfen kann, der bleibt ewiges Kind mit dem Bedürfnis an der Welt rum zu nuckelnwie blöde, und an sich sind eher diese ewig bedürftigen (da sich bedürftig fühlend nach Glück etc.) Kinder die Narren. 😉

Gerne flüstert einem das gesellschaftliche System Dinge ein die den Sinn des Lebens ausmachen und liefert die Lösung gleich mit...Es wird gesagt oder genauer die Werbebranchen für Glücksartikel sagen: du hast Anspruch darauf glücklich zu sein....kaufe dies oder das, konsumiere dies oder das. Es entsteht dann der Eindruck dass Glück und zwar ständiges Glücklichsein zum Leben dazu gehört...Das ist die Geburtsstunde des Unglücks ständig frustriert und unglücklich zu sein, zu denken es fehle irgend etwas. Und hier schlägt dann der Konsummarkt zu, und bietet seine Glückseligkeitswaren...aber die bringen kein inneres Glück oder Ruhe und man will mehr davon weil man denkt dass man mehr braucht um endlich wirklich glücklich zu sein etc.
Alles Humbug...an sich braucht es den meisten Kram gar nicht zum Glücklichsein wie Diogenes ja deutlich machte.


Man sollte also genau gucken, wie man Glück für sich begreift (ob man hier wirklich nen eigenständigen Glückbegriff aufgebaut hat oder nur durch Medien oder andere Leute vorgeplappertes nachahmt etc.) und definiert und ob man nicht ggf mit seiner Definition mehr Frust als Lust produziert.
Bescheidenheit und Schlichtheit ala Diogenes oder anderer "Narren" (Narren aus der Perspektive eines an sich närrischen Systems unendlichen Wachstums, Glückswachstums etc.) wäre schon sinnvoll.

In Hinsicht darauf ist eine interne Regel zur Selbstbeobachtung ganz gut und hier hilft der meditative Standpunkt ganz gut, oder wie in Platons Seelenwagenmodell die distanziertere Vernunftsichtweise...die tugendgebunden (z.B Tugenden wie Mäßigung und Gerechtigkeit etc.) über ihre Affekte (Begierden) hinaus guckt und wertet.

Insofern bietet natürlich auch Osho unabhängig davon, ob er persönlich auch authentisch war, zu dem was er sagte eine Rückbesinnung darauf, dass loslassen wichtig ist und zum Nichts finden und werden im Sinne von nicht mehr bedürftig und anhaftend zu sein.
Ist natürlich net leicht in einer Welt, die als konsumorientierte Bedürfnisanstalt konzipiert ist. Aber man muss für sich halt ne Entscheidung treffen...werde ich erwachsen und entwickle mich aus dem Kindheitsstadium raus oder bleibe ich Kind und spiele weiter Glücksjäger und hechte wie blöde Glücksmomenten durch infinite jest (unendlichen Spass) und Konsum von Gütern und als Güter (gut zu meinem Glück) betrachtete und verwendete (verschwendete?) Menschen nach?

Tyra
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi, schwarze Seele

es ist die Frage, ob man einerseits die Suche nach Glück in den Mittelpunkt seines Lebens stellt. Für mich hat sie schon etwas neurotisches, eher Glück verhinderndes.
Andererseits die Frage, inwieweit Glück im Besonderen zu finden ist, oder eher im Ein-fachen.


...das ist ja das lustige:

es gibt halt Menschen denen es möglich ist
ihr Glück im Ein-fachen zu finden,
und Anderen gelingt das nicht.

...und das genau meine ich ja,
in beiden Fällen ist die Ausrichtung darauf gerichtet
was mich beglückt und was nicht.

Für Manchen ist rein materielles Erleben
eben nicht mehr beglückend, sondern eher langweilend
weil tausendfach erfahren.

Für Andere ist dies nicht der Fall,
sie suchen, und finden vieleicht auch
ihr Glück im materiellen Erleben.

Was beide verbindet, ist die Ausrichtung am Wohlgefühl.

Und genau dies will ja das Ausgangszitat sagen,
daß der Indikator
für die individuelle Stimmigkeit von Regeln und Moral
das Glücksempfinden sein kann.

Dies Glücksempfinden seinerseits
herabzuwürdigen oder geringzuschätzen
kann dann ja wieder als Hinweis
auf eine bestimmte moralische Vorstellung verstanden werden,
von der ich für mich eindeutig sagen kann,
daß sie mich nicht beglückt. 😉

🙂


 
Hallo vandan!

Ich wiederholfe mich:

Glück sollte nicht der einzige "Indikator" sein. Sonst sollten alle so sein wollen wie der glückliche Dieter Bohlen. Merkst Du, dass es mehr gibt, als so sein zu wollen wie ein glücklicher Dieter Bohlen? Dass das Ziel eines Menschen noch umfassender ist?

Dagobert Duck ist noch nicht das Ziel.

Ich achte einen Menschen noch nicht dadurch, dass er in der Lage ist, seine Neigungen zu befriedigen (=Glückseligkeit).
 
Hi, schwarze Seele

es ist die Frage, ob man einerseits die Suche nach Glück in den Mittelpunkt seines Lebens stellt. Für mich hat sie schon etwas neurotisches, eher Glück verhinderndes.
Andererseits die Frage, inwieweit Glück im Besonderen zu finden ist, oder eher im Ein-fachen.
Während Können, Wissen, verstehen wollen, an den Willen glauben eben das Einfache übersieht.

Ich versteh dies ja nicht als Regeln, sondern eher als Hinweisschilder. Und als in Fragestellung der neoliberalen Regeln und Moralen.
Auch gibt es eine lange Tradition der heiligen Narren im westlichem Denken, der Myokonin im Shin-Buddhismus, des Einfältigem im Taoismus.

Mein Lieblingsbeispiel ist Diogenes, ein griechicher Philosoph, der in einer Tonne lebte. Arm (noch ein Ideal mit einer langen Tradition, allerdings auch der neoliberalen Moral zuwiderlaufend) aber zufrieden.
Als Alexander der Große mit einen Armeen bei ihm vorbeimarschierte, soll er sehr angetan von seiner Ausstrahlung, und bot ihn an, ihn einen Wunsch zu erfüllen. Worauf Diogenes ihn sich wünschte, er solle bitte einen Schritt zur Seite gehen, er stände ihm nämlich vor der Sonne.

Danke für die Erklärung, Anand😉

Nein Glück sollte man niemals zum Mittelpunkt des Lebens machen. So bleibt es für jeden unereichbar. Glück sind kleine Dinge im Leben denen wir oftmals kaum noch eine Bedeutung zuweisen. Wie z.B.: das man leben darf mit allem drum herum. Aus jedem was wir erfahren kann man positives lernen. Oftmals sieht der Mensch aber leider nur das "Negative", also Dinge mit denen wir nicht zufrieden sind. Aussnahmen sind meiner Meinung nach Dinge die passieren, die wir selbst aber nicht beeinflussen können.

Glück ist ja auch sehr relativ. Für den einen ist es Glück wenn er einen Geldschein auf der Strasse findet und für den Nächsten ist Glück wenn die Sonne scheint und die Blumen blühen -so mal als Beispiel.🙂

Ich zum Beispiel empfinde es als Glück das ich soweit ein freibestimmtes Leben, mit Aussnahmen der täglichen Pflichten, führen darf.

Liebe Grüsse
SchwarzeSeele
 
...für mich bedeutet Glück
inneren Frieden und innere Ruhe.

Natürlich können auch Dinge wie eine Cabriofahrt
oder eine Begegnung mit einem lieben Menschen
Glücksmomente auslösen,
aber es ist mir sehr klar,
daß dieses Glücksempfinden vollkommen flüchtig ist.

Inneren Frieden und innere Ruhe
erlebe ich dann
wenn ich mich im Einklang fühle
mit mir selbst und der Welt,
wenn ich mein Inneres und auch das Äußere,
die Dinge die mir passieren,
akzeptieren, annehmen und lieben kann,
wenn ich mich dem Leben, in seiner Ganzheit
wehrlos hingeben kann.

🙂
 
Hallo vandan!

Ich wiederholfe mich:

Glück sollte nicht der einzige "Indikator" sein. Sonst sollten alle so sein wollen wie der glückliche Dieter Bohlen. Merkst Du, dass es mehr gibt, als so sein zu wollen wie ein glücklicher Dieter Bohlen? Dass das Ziel eines Menschen noch umfassender ist?

Dagobert Duck ist noch nicht das Ziel.

Ich glaube, es liegt daran, dass Dieter Bohlen nicht glücklich ist - nicht in dem Sinn, dass es die eigene Seele so ergreift, so dass sie sagt: JA - genau da will ich hin.😉

Das was in uns lebt (und von dem wir manchmal selbst nichts wissen) hat eine Ahnung von dem was sein sollte. Und es ist möglich, je hellhöriger man für sich selbst und andere wird, dieser Ahnung etwas mehr Leben einzuhauchen - uzw. soviel, dass aus Ahnung Wissen wird.

Also wenn ich Dieter Bohlen sehe und höre habe ich überhaupt nicht im geringsten das Gefühl, dass dieser Mensch glücklich ist.😀


Ansonsten stimme ich dir dahingehend zu, dass es mehr gibt - sehr viel mehr. Vor allem gehört eben alles zum Leben dazu. Wer kann wirklich tiefes Glück empfinden, wenn er nicht vorher das Gegenteil erlebt hat?
 

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