das mit den Grautönen sehe ich wie Landkaffee...woher stammt das eigentlich?...klingt ja an sich depressiv dieses Grau...Das Grau der Städte...eine Erfindung der menschlichen Kultur, grauer Beton...
An sich muss es nicht schwer sein sich an die innere Stimme seines Gewissens zu halten. Klar gelingt mir das nicht immer, weil das EGO so seine Phasen hat und diese innere Stimme klein zu reden versucht...aber ich bemühe mich halt weiter ohne mich durch gelegentliche Misserfolge aus der Ruhe und von meinem Weg für den ich mich entschieden habe weg bringen zu lassen.
Ich habe festgestellt, dass Schuldgefühle nix bringen..sie bringen oft eher nen Plustererfolg beim EGO, daher weg damit!
Sich zu viel Druck machen bringt auch nix...ruhig werden, gelassen bleiben und immer wieder üben, üben und nochmals üben seiner inneren Intuition zu vertrauen. Aufrichtiges Bemühen muss natürlich schon vorhanden sein und ist das vorhanden wird es an sich sehr viel leichter, da man generell andere Prioritäten setzt.
Ich sehe es eher so, und so ähnlich wie Landkaffee dass ich als Mensch nicht in ner Grauzone stehe, sondern inmitten der Lebenspracht und Fülle an Farben ..auch wenn das Wetter derzeit und die Novembergräue manchmal den Eindruck vermitteln mag..dennoch krachen einem die bunten Blätterfärbungen in Augen und Sinne. Und auch wenn das satte Grün aus den Wiesen verschwindet liegt dennoch ein Hauch neuer Verheißung und kommender Frühlingszeiten in der Luft...Eine sehr schöne Zeit in ihrer Vergänglichkeit die gleichzeitig im Kreislauf der Natur auch eine Zeit zur Vorbereitung auf ein Neues ist. Kein Anfang-kein Ende, nur ein Wechsel der Gezeiten. Über allem im Außen und Innen, was ja eh beides eine Suppe ist, schwebt ein unbeschreibbarer Hauch von Ewigkeit der sich gut anfühlt und richtig.
Vollkommenheit und das Gegenteil? Tja an sich sind das ja nur Kategorien des Verstandes die man ruhig mal vergessen sollte. Loslassen und einfach DA-SEIN, dann ergibt sich der Rest schon alleine.
Die christliche Moral mit der gut-böse-Differenz und ihrer Schuldgefühlimplikation liegt mir nicht so...würde mich depressiv machen...man denkt dann ggf in Grauzonen. Durch Grau wabern wie durch Nebel und alles wird nebellastig und schwer kann ich mir vorstellen. WOZU?
Anands Buddha-Zitat mit der Auflösung von gut-schlecht finde ich treffend...ein Hinausschreiten aus diesen Kategorien, radikal sein und alles Bestreben aufgeben um zu SEIN was man per se schon ist = vollkommen im Sinne von in Ordnung so wie man ist. In dieser Gewissheit des Angenommenseins in all seinen Macken und Fehlern und Bescheuertheiten bricht an sich das Herz auf und man bemüht sich wie selbstverständlich dahingehend es nicht zu weit zu treiben mit seinen Macken und Fehlern und man bemüht sich aufrichtig seinem innewohnenden Gewissen Raum zu geben...den gesamten Raum in seinem Herzen...und wenn Schweinedackel EGO mal wieder kläfft kriegt dass dann eins auf Mütze...liebevoll aber konsequent. Das hat jedoch nix mit Vollkommenheitsbestreben zu tun..sondern eher was mit spontaner Demutsgeste ggü dem Kosmos oder sowas in der Art. Eine Verbeugung vor dem Großen Ganzen und vor sich selbst als einem lebendigen Teil dieses Großen Ganzen. Wieso sollte mir das denn schwer fallen, das ist doch an sich nur die Konsequenz dessen wozu ich auf dieser Welt da bin = in Verbindung zu meinem Gewissen (= Wissen um die allumfassende Verbundenheit etc.) zu LEBEN.
Vollkommenheitsbestreben..woher stammt das eigentlich? Christentum mit seinem Leistungsethos....und da das ohnehin für den Normalo (vgl. Vandans Gedicht) kaum erreichbar ist lassen sich so mit diesem Messlattenspiel die Schäfchen in die graue Mitte einpferchen.
Und der gute Buddha haut einem mal wieder so lieblich nen Spruch um die Waffel, dass es eine wahre Freude ist. 😉
Tyra
@EUFrank: versuch ein wenig mehr von der linearen Schiene runter zu kommen...also nicht eine Linie mit den Eckpunkten Vollkommenheit an einem Ende und das Böse am anderen Ende..sondern im Kreis...dann solange gedanklich Karussel fahren bis alles total verschwimmt und verschwindet...und dann mal gucken was jenseits dieser Ebene liegt.
Der Buddha-Spruch den Anand zitiert hat hilft einem an sich auch ganz gut zu verstehen wo der Kernpunkt liegt....vom Bestreben loslassen gut und böse mit dem Kopf zu unterscheiden und einfach der Intuition des Augenblicks folgen. Eine Situationsethik vermeidet übrigens viele moralische Dilemmatasituationen, die z.B eine allgemeine Moral mit feststehenden Regeln etc. mit sich bringt.
auweia..Romanlänge....das ist halt meine Macke....😉