Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Wie viele Kontakte habt ihr im Real Life ?

Wenn man den Thread hier so durchliest, merkt man wie "normal" man eigentlich ist.
Und ich dachte jahrelang, ich sei abnormal, weil alle irgendwie Freunde haben nur ich nicht.
Schlimm daran ist, dass man anfängt den Fehler bei sich zu suchen, anfängt zu zweifeln.

Heute frage ich mich: Brauche ich überhaupt Freunde und wenn ja, für was?
 
Heute frage ich mich: Brauche ich überhaupt Freunde und wenn ja, für was?
Das Allerlächerlichste ist ja immer diese Behauptung, Freunde zu haben, die man mitten in der Nacht anrufen kann. Ich habe es erst ein einziges Mal im Leben erlebt, dass mir jemand dies angeboten hat. Alle anderen in meinem Umfeld würden sich "bedanken".
 
Wir müssen auch erkennen, dass die Mehrheit nicht immer Recht hat und nicht immer den Durchblick hat.
Spätestens seit dem seligen Adolf sollten gerade Deutsche dies wissen!
Und eine Demokratie, wir wir sie jetzt Gott sei Dank haben, sollte sich vor allem dadurch auszeichnen, dass auch Minderheiten zu ihrem Recht kommen und geschätzt werden. Dies müsste eigentlich auch auf zwischenmenschliche Beziehungen im Privatleben abfärben.
 
Das Allerlächerlichste ist ja immer diese Behauptung, Freunde zu haben, die man mitten in der Nacht anrufen kann. Ich habe es erst ein einziges Mal im Leben erlebt, dass mir jemand dies angeboten hat. Alle anderen in meinem Umfeld würden sich "bedanken".
😀 ...
Am besten sind doch auch die, die einen das zwar anbieten, aber hoffen das du es nie in Anspruch nimmst und wenn doch, dann haben die plötzlich einen Terminkalender, der voller ist als der des Papstes und unserer Bundeskanzlerin zusammen.
Ich habe da noch so tolle Erinnerungen an das Ferienlager, oder auch an die Zeit des Schulabschlusses, wo Adressen und Telefonnummern ausgetauscht wurden, mit dem Schwur: „Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt!“. Das lustige ist nur, es hat sich heute wenig im Vergleich zu damals geändert. Heute bekommt man im Urlaub, oder wenn man Seminare/Fortbildungen besucht, ähnlich Angebote, mit dem gleichen Ergebnis. Es reicht dann noch nicht mal für eine E-Mail ...

Genau. Dabei kann jederin diese Situation geraten, es müssen nur einige Schicksalsschläge passieren, für die man gar nichts kann. [...]

Leider loten die Leute, die man kennenlernt oder nach vielen Jahren wiedersieht, ja zunächst aus, ob man viele Bekannte hat (möglichst solche, mit denen man angeben kann) oder eher zurückgezogen lebt. Im zuletzt genannten Fall ist man bei den meisten gleich unten durch. [...] Wer nicht nach landläufigen Maßstäben erfolgreich ist (beruflich wie privat), den lässt man geräuschlos fallen.

Eskaliert die Situation gar derart, dass ein völlig isolierter Mensch sich das Leben nimmt oder es zumindest versucht, wird hinterher obendrein Entsetzen geheuchelt oder die vorurteilsbeladene Umwelt wacht erst dann auf, wenn es zu spät ist.
Das was du ansprichst sind sich die wenigstens bewusst. Man muss nur einmal in diese Spirale geraten und schon wird es verdammt schwer dort wieder rauszukommen. Man erleidet einen Schicksalsschlag, oder einfach eine persönliche Kriese, verliert plötzlich einen Großteil seiner Sozialkontakte und das wars dann. Nach einiger Zeit wenden sich auch noch die letzten sogenannten Freunde ab und schon ist man drin im Strudel. Man steht alleine da, fühlt sich deswegen mies und geht darum auch nicht weg. Folglich lernt man niemanden neues kennen und fühlt sich noch mieser. Wenn man dann nach einiger Zeit, durch Zufall, doch irgendwie jemanden kennenlernt, ist man schon an dem Punkt, wo man gesellschaftlich als „merkwürdig“ abgestempelt wird. Dieser checkt einen dann ab und lässt einen fallen, aus Angst er würde auch so Enden und schon steht man wieder alleine da ... ein Teufelskreis.

Das mit der Heuchelei über die Verstorbenen ist wirklich ein Phänomen. Leute die sich jahrelang nicht gemeldet haben bringen plötzlich zum Ausdruck, wie wichtig dieser Mensch in ihrem Leben doch war und die Personen die zuvor ständig über den Verstorbenen gelästert haben, heben ihn dann auch plötzlich in den Himmel. Auf Beerdigungen bin ich deswegen immer der Typ, der irgendwo am Rand steht und sich in Selbstbeherrschung üben muss, da ich vermutlich sonst verbalen Karlschlag machen würde.

Ich hatte noch nie jemanden in meinem Umfeld der sich umgebracht hat, weiß aber aus Erzählungen, dass es auf Beerdigungen dann meistens so abläuft, dass sich ein Teil der Leute dort alle selber auf die Schulter klopfen um sich gegenseitig zu versichern, dass es nicht ihre Schuld war und ein anderer Teil sogar wütend auf den Toten ist, weil er so egoistisch gehandelt, seine (plötzlich) ach so vielen Freunde im Stich gelassen hat und er doch einfach nur hätte mit seinen vielen SUPER Kontakten reden müssen, die ihn ja alle so toll kanten, aber dennoch nichts gemerkt haben. Ich bin froh, dass ich noch nie auf so eine Beerdigung musste, denn ich glaube da wäre ich wirklich durchgedreht.

Heute frage ich mich: Brauche ich überhaupt Freunde und wenn ja, für was?
Also bei aller Ehrlichkeit muss man auch mal eines festhalten: Freunde sind nicht gänzlich sinnlos! Verschiedene Studien haben bewiesen, dass bei Menschen mit ausgereiften Sozialkontakten nicht nur die allgemeine Lebensqualität höher ist, sondern diese im Durchschnitt auch fast zehn Jahre länger leben und auch die Lebenserfahrung sagt uns, dass nun mal manche Dinge mit freundschaftlicher Hilfe besser gehen als immer nur alleine. Das heißt jetzt nicht, dass man erst ein kompletter Mensch ist wenn man Freunde hat, aber ich sehe ein, dass die Beziehung zu anderen Menschen sicherlich gegenseitige Vorteile bringt. Diese zweischenmenschliche Beziehung muss halt nur klar definiert und durchschaubar sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
woraus man schaut wohin man schaut ...fällt mir dazu nur ein.😉

wenn man möchte das man nachts jemandne anrufen kann, muss man auch sselbst dazu bereit sein...nur ein beispiel.
hier werden allerlei geschwafellte sachen geschrieben über die nicht ernsthaft nachgedacht wird, glaube ich.

es ist keine schublade, in die man keute steckt,wenn man jemanden kennen lernt, der dauernd und immer hifesleistungen gibt und einen keine grenze aufzeigen kan. man sucht ja eine gegenüber,keinen mit dem man alles machen kann....es ist keine schublade, es ist die realität. jemand der sich selbst keine grenzen setzen kann ist bedürftig.nach anerkennung? nach liebe? das muss dann derjeinge selbst heraus finden...
 
"Freunde" mit der Plattitüe "Du kannst anrufen, wann immer du willst, bei Tag und bei Nacht", die habe ich auch gehabt. Habe ich zu ganz normalen Zeiten, nachmittags, angerufen, kam "keine Zeit, ich kann jetzt nicht" und aufgelegt wurde. Den Spaß habe ich dann fünfmal hintereinander erlebt, bis ich die Schnauze voll hatte und still blieb. Dann waren die natürlich beleidigt, "warum meldest du dich denn nicht mehr?", da sollte ich mich dann bis zum Hals schuldig fühlen.

Ich frage mich bis heute, was sowas soll. Machen die das mit Absicht, oder wissen die nicht, was sie tun? Was soll so ein Müll? Wenn ich wirklich mal verhindert bin und mir was an der Freundschaft liegt, dann kann ich ja auch zurückrufen. Aber so ein Mist wie dieser, der ist wirklich nur zum Abgewöhnen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe auch kein Problem damit, wenn ich jemanden kontaktiere und es zeitlich gerade bei ihm nicht passt. Aber wenn er dann nicht mal zurückruft, wenn es passt, kann ich daraus nur schließen, dass es gar nicht passt.

Vor über zwei Jahren erlitt meine damals 86-jährige, schon seit Jahrzehnten chronisch kranke Mutter einen schweren Schlaganfall, an dessen Folgen sie vier Monate später im September 2011 verstarb. Zwischen Schlaganfall und Tod war sie nur noch in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Ihre ältere Schwester (also meine Tante, inzwischen ist sie 91 und für dieses hohe Alter noch relativ rüstig) bat mich in dieser Phase, sie auf dem Laufenden zu halten. Ich solle aber nicht nur bei ihrer jüngeren Tochter anrufen, sondern bitte auf jeden Fall auch mal bei ihrer älteren Tochter, mit der sie in einem Haus lebt. Gerade diese Cousine hat mich aber noch nie von sich aus angerufen.

Ich rief dann ein einziges Mal bei dieser älteren Cousine an. Schließlich wollte ich nicht, dass sie sich gegenüber ihrer jüngeren Schwester zurückgesetzt fühlte. Obwohl sie wusste, was bei mir los war, fertigte sie mich ganz kurz ab, weil sie gerade "Gelee koche", und holte sofort meine Tante an den Apparat. Diese Cousine rief auch später nicht zurück, als ihr Gelee fertig war. Sie erschien nur pflichtschuldigst zur Beerdigung meiner Mutter, teilte mir zwei Monate später noch mal brieflich mit, dass sie Großmutter geworden sei. Ansonsten bis heute: Totale Funkstille.

Ich habe, was die Verwandten auch wissen, massive Probleme mit meiner höchstwahrscheinlich psychisch kranken Schester, die ihr Studium vor gut 10 Jahren nach ca. 30 Semestern abgebrochen, nie gearbeitet und immer nur mit unserer schon lange verwitweten Mutter zusammengelebt hat und von deren Rente voll finanziert wurde. Wir haben das Elternhaus gemeinsam geerbt. Meine Schwester lebt ganz allein in dem großen, sanierungsbedürftigen, da über 50 Jahre alten Haus mit Garten, ich wohne eine Autostunde entfernt auf 74 qm zur Miete. Weil meine Schwester sich hartnäckig und verbohrt weigert, dem Verkauf des Hauses zuzustimmen (ich soll aber anstelle unserer Mutter nun alles - auch ihren Lebensunterhalt und die Kosten des Hauses - finanzieren), läuft seit über einem Jahr die von mir eingeleitete Teilungsversteigerung. Im Februar oder März nächsten Jahres wird es dann wohl soweit sein. Mich belastet das sehr; denn wer weiß, ob meine Schwester sich nicht noch was antut, wenn es zur Zwangsräumung kommt!

Das alles ist den Verwandten egal. Kaum einer hat sich seit dem Tod meiner Mutter mal von sich aus bei mir gemeldet und gefragt, wie ich mit der Situation klarkomme. Kontaktiert werde ich nur, wenn bei denen jemand ganz schwer krank oder gar gestorben ist. Bei der Gelegenheit wird dann vor allem von einer bestimmten Cousine wieder mit anderen Dingen sowie mit ach so erfolgreichen Kindern, Schwiegerkindern und tollen Enkeln geprahlt und mir unterschwellig das Gefühl vermittelt, dass ich als unverheiratete Frau ohne Kinder ein ganz kümmerliches, armseliges Dasein friste und in deren Augen trotz guten Berufs nicht richtig im Leben stehe. Quasi dem Klischee der alten Juffer entspreche. Auch von den Schulfreundinnen höre ich nur selten was.

Aus Neugier simst mich eine einzige Cousine ca. alle 4 Monate mal an (oft auch nur aus Anlass irgendwelcher Todesfälle), um was zum Stand des Teilungsversteigerungsverfahrens zu erfahren. Sie fungiert in der Verwandtschaft offenbar diesbezüglich als Multiplikatorin. Zu ihrem 50. Geburtstag im März 2012 wurde ich aber ausdrücklich ausgeladen; die angekündigte Nachfeier im Cousinenkreis fand nie statt.

So sind die Menschen! Mir braucht von tollen Freunden und Verwandten keiner mehr was zu erzählen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe auch kein Problem damit, wenn ich jemanden kontaktiere und es zeitlich gerade bei ihm nicht passt. Aber wenn er dann nicht mal zurückruft, wenn es passt, kann ich daraus nur schließen, dass es gar nicht passt.

Vor über zwei Jahren erlitt meine damals 86-jährige, schon seit Jahrzehnten chronisch kranke Mutter einen schweren Schalganfall, an dessen Folgen sie vier Monate später im September 2011 verstarb. Zwischen Schlaganfall und Tod war sie nur noch in Krankenähusern und Pflegeheimen. Ihre ältere Schwester (also meine Tante, inzwischen ist sie 91 noch für dieses hohe Alter noch relativ rüstig) bat mich in dieser Phase, sie auf dem Laufenden zu halten. Ich solle aber nicht nur bei ihrer jüngeren Tochter anrufen, sondern bitte auf jeden Fall auch mal bei ihrer älteren Tochter, mit der sie in einem Haus lebt. Gerade diese Cousine hat mich aber noch nie von sich aus angeerufen.

Ich rief dann ein einziges Mal bei dieser älteren Cousine an. Schließlich wolte ich nicht, dass sie sich gegenüber ihrer jüngeren Schwester zurückgesetzt fühlte. Obwohl sie wusste, was bei mir los war, fertigte sie mich ganz kurz ab, weil sie gerade "Gelee koche", und holte sofort meine Tante an den Apparat. Diese Cousine rief auch später nicht zurück, als ihr Gelee ferig war. Sie erschien nur zur Beerdigung meinr Mutter, teilte mir zwei Monate später noch mal brieflich mit, dass sie Großmutter geworden sei. Ansonsten bis heute: Totale Funkstille.

Ich habe, was die Verwandten auch wissen, massive Probleme mit meiner höchstwahrscheinlich psychisch kranken Schester, die ihr Studium vor gut 10 Jahren nach ca. 30 Semestern abgebrochen, nie gearbeitet und immer nur mit unserer schon lange verwitweten Mutter zusammengelebt hat und von deren Rente voll finanziert wurde. Wir haben das Elternhaus gemeinsam geerbt. Meine Schwester lebt ganz allein in dem großen, sanierungsbedürftigen, da über 50 Jahre alten Haus mit Garten, ich wohne eine Autostunde entfernt auf 74 qm zur Miete. Weil meine Schwester sich hartnäckig und verbohrt weigert, dem Verkauf des Hauses zuzustimmen(ich soll aber alles - auch ihren Lebensunterhalt und die Kosten des Hauses - finanzieren), läuft seit über einem Jahr die von mir eingeleitete Teilungsversteigerung. Im Februar oder März nächsten Jahres wird es dann wohl soweit sein. Mich belastet das sehr; denn wer weiß, ob meine Schwester sich nicht noch was antut, wenn es zur Zwangsräumung kommt!

Das alles ist den Verwandten egal. Kaum einer hat sich seit dem Tod meiner Mutter mal von sich aus bei mir gemeldet und gefragt, wie ich mit der Situation klarkomme. Kontaktiert werde ich nur, wenn bei denen jemand ganz schwer krank oder agr gestorben ist. Bei der Gelegenheit wird dann wieder mit anderen Dingen sowie mit ach so erfolgreichen Kindern, Schwiegerkindern und tollen Enkeln geprahlt und mir unterschwellig das Gefühl vermittelt, dass ich als unverheiratete Frau ohne Kinder ein ganz kümmerliches, armseliges Dasein friste und in deren Augen trotz guten Berufs nicht richtig im Leben stehe. Auch von den Schulfreundinnen höre ich nur selten was.

So sind die Menschen! Mir braucht von tollen Freunden und Verwandten keiner mehr was zu erzähen!

hm..du wärest aucha anders,wenn du anders im leben stehen würdest,ist halt so.😉
 
Wenn man den Thread hier so durchliest, merkt man wie "normal" man eigentlich ist.
Und ich dachte jahrelang, ich sei abnormal, weil alle irgendwie Freunde haben nur ich nicht.
Schlimm daran ist, dass man anfängt den Fehler bei sich zu suchen, anfängt zu zweifeln.

Heute frage ich mich: Brauche ich überhaupt Freunde und wenn ja, für was?

Genauso geht es mir auch. Im ganzen Leben hat mir noch nie irgendwas bei dem Problem so sehr geholfen wie dieser Thread hier und einige ähnliche. Ein ganz großes Dankeschön an alle, die sich hier so offen und ehrlich geäußert haben. Das ist der bislang einzige Ausweg aus der verlogenen Illusionswellt.

Im realen Leben habe ich immer, immer zu hören gekriegt, das bist du doch selber schuld, das liegt doch an dir. Wenn ich aber gefragt habe, was ich denn falsch mache, dann kam da nichts mehr oder sogar beleidigtes Überlegenheitsgetue. Für mich ist das eine Rettungsinsel, hier endlich erkennen zu dürfen, dass die Dinge ganz anders liegen. Das ist so ziemlich das Beste, was mir je widerfahren ist! Nocheinmal: ein Riesendank an euch und an die, die uns dieses Forum zu Verfügung stellen!
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
B wie hört man auf anhänglich bzw. klammernd zu sein? Freunde 11
M Wie helfen? Freunde 3
Kylar Wie geht ihr mit sowas um? Freunde 42

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben