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Rhaya
Gast
Neben der Familie..... habe ich sonst keine weiteren Kontakte (mehr)
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Hallo Rhaya,
schau mal hier: Wie viele Kontakte habt ihr im Real Life ?. Hier findest du vielleicht was du suchst.
Meine Verwandten kann ich mehr oder weniger komplett vergessen. Bis auf ein oder zwei Ausnahmen (die ich aber auch nur selten sehe oder höre) alles auf sich und ihre engsten Kreis fixierte Angeber. Wirklich interessiert an mir und meinem Leben ist von denen kein einziger. Nicht mal moralische Unterstützung ist von denen zu erwarten, sondern nur Geprotze und spitze Bemerkungen (teils auch, weil sie neidisch darauf sind, dass ich im Gegensatz zu ihnen Abitur gemacht und studiert habe und finanziell unabhängig bin).
Kontakte aus dem Studium sind alle beendet, überwiegend eingeschlafen, teils auch im Unfrieden.
Immerhin finde ich es beruhigend, dass so viele andere hier auch keine "dolleren" Kontakte haben. Im realen Leben hört man ja immer nur, welche riesige Bekanntenkreise andere haben und dass Geburtstage, Hochzeiten etc. mit Hunderten von Gästen gefeiert werden. Da frage ich mich dann immer, woher ich die nehmen sollte... 🙄 Aber wahrscheinlich wird da auch viel gelogen oder es sind nur oberflächliche Renommierbekanntschaften.
[FONT="]Also was das reale Leben angeht, übertreiben die meisten sowieso. Weißt du eigentlich wie viele ihre Arbeitskollegen als Freunde ansehen, oder selbst die Frau an der Supermarktkasse zum Bekanntenkreis zählen, nur weil sie zufällig, häufig bei ihr die Waren auf das Produktband legen? So manch einer macht sich da auch zu gerne etwas vor, denn grade in Zeiten von Facebook, wo selbst der Hotelpage, vom letzten Sommerurlaub am Mittelmeer, in die FREUNDesliste aufgenommen wird, gilt man ja schon fast als unnormal, wenn man nur eine zweistellige Anzahl an „Freunden“ hat. [/FONT]Immerhin finde ich es beruhigend, dass so viele andere hier auch keine "dolleren" Kontakte haben. Im realen Leben hört man ja immer nur, welche riesige Bekanntenkreise andere haben und dass Geburtstage, Hochzeiten etc. mit Hunderten von Gästen gefeiert werden. Da frage ich mich dann immer, woher ich die nehmen sollte... 🙄 Aber wahrscheinlich wird da auch viel gelogen oder es sind nur oberflächliche Renommierbekanntschaften.
Das Schlimmste neben Geprotze und Konkurrenzgehabe ist meines Erachtens die schon von hilaria angesprochene Gleichgültigkeit. Es ist entwürdigend, sich um eine Vertiefung von Freundschaften und Bekanntschaften oder um eine Intensivierung des Kontakts zu Verwandten zu bemühen, wenn nie etwas annähernd Vergleichbares zurückkommt, sprich: Immer man selbst diejenige ist, die die Initiative ergreift, anruft, simst, mailt, Karten schreibt etc. Bei meinen Verwandten ist es fast noch schlimmer als bei Bekannten: Geheuchelte Freundlichkeit und Protzgeschichten, wenn ich mich melde, dann aber wieder monatelange Funkstille, vielleicht mal eine SMS. Kontaktaufnahme von denen aus nur, wenn in der Verwandtschaft jemand notoperiert oder gestorben ist. Einladungen alle paar Jahre, bezeichnenderweise immer dann, wenn es Hausbauten, -renovierungen oder andere teuere Anschaffungen vorzuführen gibt. Um eine wirkliche Kontaktpflege, Interesse am anderen, Gedankenaustausch geht es dabei mitnichten, sondern nur darum, zu zeigen: "Ich bin aber besser als du! Besitze mehr, kann mir mehr leisten, habe mehr erreicht, mehr Kontakte, bin angesehener und beliebter etc." Irgendwann gibt es doch dann jeder auf.....
Bei der Zahl der sog. Kontakte geht es doch auch nur um Quantität statt Qualität. Aber das ist leider die Oberflächlichkeit unserer Zeit. Traurig, dass man es im realen Leben nicht mehr wagen kann, offen zu anderen zu sein, ohne gleich mit Nachteilen rechnen zu müssen!
Was ich besonders schlimm finde: Gerade wenn man sich so verhält, wie sich ein Freund idealerweise verhalten sollte (Interesse und Anteilnahme zeigt, auf den anderen eingeht, hilfsbereit, gefällig, unterstützend, loyal und verschwiegen ist), führt dies gerade nicht dazu, dass dies anerkannt und wertgeschätzt wird. Im Gegenteil: Man wird in die Schublade "bedürftig" einsortiert und bestenfalls ausgenutzt. Ich zwinge mich daher mittlerweile entgegen meinem Naturell dazu, meinen spontanen Einfühlungs- und Hilfsbereitschaftsimpulsen nicht mehr nachzugeben, wenn ich mit bestimmten Menschen die Erfahrung gemacht habe oder sie aufgrund von Beobachtungen so einschätze, dass von ihnen nichts annähernd Vergleichbares zurückkommt.
Dennoch bin ich traurig darüber, dass es so ist, wie es ist. Ich sehe aber keine Möglichkeit, durch irgendwelche Bemühungen und Aktivitäten Freunde zu gewinnen. Das sollte man sich auch von noch so schlauen Experten und Lebenshilferatgebern nicht weismachen lassen. Freundschaftliche oder sonstige halbwegs nette Kontakte gewinnt man - wenn überhaupt - eher, wenn man ausstrahlt, dass man nicht darauf angewiesen ist und sich daher auch nicht großartig darum bemüht. Ganz wichtig ist es zu lernen, mit sich allein gut zurechtzukommen und sich eher mit oberflächlichen, sich zufällig ergebenden Gesprächskontakten (meinetwegen zur Supermarktkassiererin) zufrieden zu geben (damit man kein Autist wird), als vertiefte Kontakte oder gar Freundschaften krampfhaft erzwingen zu wollen.
Gleichzeitig bleibt einem heute im realen Leben nichts anderes mehr übrig, als die geringe Zahl der Kontakte wenigstens einigermaßen zu verschleiern. Wahrscheinlich wird man als eher zurückhaltendder Mensch vom Umfeld ohnehin so eingeschätzt, dass man nicht allzu viele Kontakte hat. Dennoch wäre ich nicht so blöd, es anderen (z.B. Konkurrenten im Beruf, neidischen Verwandten) auch noch haarklein auf die Nase zu binden. Und wer weiß, ob die ach so tollen, erfolgreichen Selbstdarsteller mit den Riesenbekanntenkreisen es umgekehrt nicht ebenso handhaben!
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