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ZuwertlosfüreinenNamen
Gast
Danke für Deine liebe Antwort. Ja, verarbeitet habe ich das Erlebnis definitiv nicht. Ich habe zwar eine Psychotherapie, aber das hilft mir irgendwie nicht. Mein Gynäkologe und die Hebamme helfen mir nicht. Es interessiert sie nicht wirklich. Sie haben die Schäden noch nicht mal erkannt. Dazu musste ich erst zu anderen Ärzten gehen. Lediglich mein Hausarzt tut für mich, was er kann, aber das ist leider nicht so viel. Er kann mich auch nur zu anderen Ärzten schicken, die mich dann wieder nicht ernst nehmen.Liebe TE das klingt alles ganz schrecklich. Ich befürchte aber, dass da mehrere Dinge bei dir zusammenkommen. Zum einen die physische Verletzung, wo ich bezweifle, dass da nichts mehr dran verbessert werden kann.
Zum anderen aber das Seelische, du bist psychisch total am Ende. Die Geburt war anscheinend für dich ein traumatisches Erlebnis, dass du noch nicht ansatzweise verarbeitet hast. Du benötigst dringend psychotherapeutische Hilfe. Wende dich an deinen Hausarzt, deinen Gynäkologen oder deine Hebamme. Schildere, wie schlecht es dir, vor allem psychisch, geht. Sie werden dir weitere Ärzte wie Psychater, Therapeuten oder Kliniken empfehlen können. Lass dich von deinem Mann, Familie und Freunden unterstützen. Ihr alle zusammen müsst deinen psychischen Zustand sobald wie möglich wieder in den Griff bekommen, damit du dich wieder richtig um dein Kind kümmern kannst. Du musst auch körperlich wieder zu Kräften kommen, ausreichend schlafen, gesund essen, frische Luft... Fürs Schlafen kann dir ein Arzt auch was verschreiben.
Für deinen Beckenboden gibt es bestimmt Spezialisten, evtl. musst du dafür etwas weiter fahren. Ich kenne mich damit leider nicht aus, aber da ist sicher noch nicht alles ausgeschöpft. Weißt du denn, was genau bei der Geburt passiert ist? Hast du Vorerkrankungen? Denn bei einer normalen Geburt ist es ja schon ungewöhnlich, dass so schwere Verletzungen zurück bleiben. Wenn du es noch nicht getan hast, kannst du von der Klinik den Geburtsbericht anfordern, wo alles drinsteht. Das ist vielleicht für die weitere Behandlung wichtig. Dass die Ärzte dir nicht alles sagen, dir die Wahrheit verschweigen, dürfte eigentlich nicht sein. Vielleicht kannst du es in deiner jetzigen Situation auch nicht wirklich aufnehmen. Zu weiteren Arztterminen sollte dich, wenn möglich, jemand begleiten, der mithören kann, was die Ärzte dir erzählen. Vier Ohren hören mehr als zwei.
Alles Gute für dich!
Meine Familie unterstützt mich zum Glück sehr. Das ist mein einziger Lichtblick. Ohne diese Hilfe wäre schon schon längst kaputt gegangen. Aber natürlich leidet auch meine Ehe unter all dem. Ich kann Nähe kaum mehr zulassen (Sex sowieso nicht- es tut einfach zu weh) und ich kann auch kaum mehr verbergen, dass ich eifersüchtig bin, dass mein Mann all das machen kann, was ich nicht mehr kann. Er kann unser Baby tragen. Ich weiß, er kann ja nichts dafür, aber die Gefühle sind nunmal da.
Ich weiß leider nicht so genau, was bei der Geburt passiert ist, weiß ich leider nicht so genau. Manche Dinge weiß ich, andere nicht. Was mit dem Beckenboden ist, weiß ich nicht. Ein Arzt sagt, es ist nichts passiert und alles normal. Der andere sagt, es ist schon was kaputt, aber das wird wieder. Eine dritte sagt, ja da ist was kaputt, und das wird nicht wieder. Und wieder ein weitrer sagt, es wäre etwas gerissen, will mir aber nicht verraten was und wie viel gerissen ist. ("Das muss Sie doch nicht interessieren, denn da kann man ja eh nichts machen).
Das mit dem Geburtsbericht ist eine gute Idee: Den werde ich anfordern. Danke.
Ich würde auch gerne jemanden zu den Terminen mitnehmen, aber das erlauben die meisten Ärzte nicht, wegen Corona. Im Moment weiß ich nicht, wo ich sonst noch hingehen soll.
Danke für Deine Worte. Ja meine Psyche ist ganz sicher komplett runter und dadurch erscheint mir alles noch schlimmer. Ich kann mich ja auch nicht wirklich ablenken und werde immer an meinen Zustand erinnert. Weil halt immer Schmerzen da sind, oder ich aufpassen muss, mir nicht in die Hosen zu machen oder sowas. Also ein unbeschwertes Leben, oder mal abschalten geht nicht.Hallo Du,
es berührt mich sehr zu lesen, wie schlecht es dir geht. Ich bin zwar keine Mutter, aber ich kenne den Kampf mit dem eigenen Körper, deswegen denke ich, mich etwas einfühlen zu können.
Ich will deine Probleme kein bisschen bagatellisieren, wenn ich schreibe, dass ich denke, dass die Psyche eine ganz große Rolle spielt. Ich selbst bin schon lange psychisch angeschlagen und wenn ich eine schlechte Phase habe, kann ich körperliche Probleme kaum aushalten. Dann ist eine Blasenentzündung oder Pilzinfektion zB richtig, richtig schlimm für mich, auch wenn es von außen betrachtet Kleinigkeiten sind. Dann fühle ich mich eklig, krank und nicht liebenswert. In besseren Phasen nehme ich körperliche Probleme anders wahr, dann dominiert das nicht mein komplettes Lebensgefühl.
Ich vermute, das ist bei dir ähnlich. Körper und Psyche stehen in starker Wechselwirkung zueinander, bei dir scheint beides gerade sehr belastet. Dazu kommt der Stress mit einem Baby.
Ja, manches mag vielleicht irreversibel sein, vieles andere wahrscheinlich nicht. Eine Hellseherin bin ich aber natürlich nicht.
Ich habe oft von Frauen gehört und gelesen, dass es lange dauert, den veränderten Körper anzunehmen, dass sie 1-2 Jahre keinen Sex wollten, dass der Prozess des "sich wieder ganz fühlen" lange andauert. Gerade mit baby/Kleinkind ist es schwierig, noch zusätzlich die Ruhe zu finden, achtsam mit sich und den eigenen Verletzungen zu sein.
Hast du Menschen im Umfeld, die ähnlich empfunden haben wie du? Kannst du dich mit jemandem austauschen?
Ich wünsche dir sehr, dass du zur Ruhe kommst, Verletzungen heilen können, du dich wieder besser annehmen kannst. Überfordere dich bitte nicht in Bezug auf eine offene Beziehung. Ich sehe die Gefahr, dass du dich damit nur noch weiter verletzt.
Alles Liebe
Danke für Deine guten Wünsche. DAs kann ich gut gebrauchen.
Ich will ja kämpfen und alles tun, aber mir geht immer mehr die Kraft aus.