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Trigger- Bei der Geburt Gesundheit zerstört

Z

ZuwertlosfüreinenNamen

Gast
Liebe TE das klingt alles ganz schrecklich. Ich befürchte aber, dass da mehrere Dinge bei dir zusammenkommen. Zum einen die physische Verletzung, wo ich bezweifle, dass da nichts mehr dran verbessert werden kann.

Zum anderen aber das Seelische, du bist psychisch total am Ende. Die Geburt war anscheinend für dich ein traumatisches Erlebnis, dass du noch nicht ansatzweise verarbeitet hast. Du benötigst dringend psychotherapeutische Hilfe. Wende dich an deinen Hausarzt, deinen Gynäkologen oder deine Hebamme. Schildere, wie schlecht es dir, vor allem psychisch, geht. Sie werden dir weitere Ärzte wie Psychater, Therapeuten oder Kliniken empfehlen können. Lass dich von deinem Mann, Familie und Freunden unterstützen. Ihr alle zusammen müsst deinen psychischen Zustand sobald wie möglich wieder in den Griff bekommen, damit du dich wieder richtig um dein Kind kümmern kannst. Du musst auch körperlich wieder zu Kräften kommen, ausreichend schlafen, gesund essen, frische Luft... Fürs Schlafen kann dir ein Arzt auch was verschreiben.

Für deinen Beckenboden gibt es bestimmt Spezialisten, evtl. musst du dafür etwas weiter fahren. Ich kenne mich damit leider nicht aus, aber da ist sicher noch nicht alles ausgeschöpft. Weißt du denn, was genau bei der Geburt passiert ist? Hast du Vorerkrankungen? Denn bei einer normalen Geburt ist es ja schon ungewöhnlich, dass so schwere Verletzungen zurück bleiben. Wenn du es noch nicht getan hast, kannst du von der Klinik den Geburtsbericht anfordern, wo alles drinsteht. Das ist vielleicht für die weitere Behandlung wichtig. Dass die Ärzte dir nicht alles sagen, dir die Wahrheit verschweigen, dürfte eigentlich nicht sein. Vielleicht kannst du es in deiner jetzigen Situation auch nicht wirklich aufnehmen. Zu weiteren Arztterminen sollte dich, wenn möglich, jemand begleiten, der mithören kann, was die Ärzte dir erzählen. Vier Ohren hören mehr als zwei.

Alles Gute für dich!
Danke für Deine liebe Antwort. Ja, verarbeitet habe ich das Erlebnis definitiv nicht. Ich habe zwar eine Psychotherapie, aber das hilft mir irgendwie nicht. Mein Gynäkologe und die Hebamme helfen mir nicht. Es interessiert sie nicht wirklich. Sie haben die Schäden noch nicht mal erkannt. Dazu musste ich erst zu anderen Ärzten gehen. Lediglich mein Hausarzt tut für mich, was er kann, aber das ist leider nicht so viel. Er kann mich auch nur zu anderen Ärzten schicken, die mich dann wieder nicht ernst nehmen.
Meine Familie unterstützt mich zum Glück sehr. Das ist mein einziger Lichtblick. Ohne diese Hilfe wäre schon schon längst kaputt gegangen. Aber natürlich leidet auch meine Ehe unter all dem. Ich kann Nähe kaum mehr zulassen (Sex sowieso nicht- es tut einfach zu weh) und ich kann auch kaum mehr verbergen, dass ich eifersüchtig bin, dass mein Mann all das machen kann, was ich nicht mehr kann. Er kann unser Baby tragen. Ich weiß, er kann ja nichts dafür, aber die Gefühle sind nunmal da.

Ich weiß leider nicht so genau, was bei der Geburt passiert ist, weiß ich leider nicht so genau. Manche Dinge weiß ich, andere nicht. Was mit dem Beckenboden ist, weiß ich nicht. Ein Arzt sagt, es ist nichts passiert und alles normal. Der andere sagt, es ist schon was kaputt, aber das wird wieder. Eine dritte sagt, ja da ist was kaputt, und das wird nicht wieder. Und wieder ein weitrer sagt, es wäre etwas gerissen, will mir aber nicht verraten was und wie viel gerissen ist. ("Das muss Sie doch nicht interessieren, denn da kann man ja eh nichts machen).
Das mit dem Geburtsbericht ist eine gute Idee: Den werde ich anfordern. Danke.
Ich würde auch gerne jemanden zu den Terminen mitnehmen, aber das erlauben die meisten Ärzte nicht, wegen Corona. Im Moment weiß ich nicht, wo ich sonst noch hingehen soll.

Hallo Du,

es berührt mich sehr zu lesen, wie schlecht es dir geht. Ich bin zwar keine Mutter, aber ich kenne den Kampf mit dem eigenen Körper, deswegen denke ich, mich etwas einfühlen zu können.

Ich will deine Probleme kein bisschen bagatellisieren, wenn ich schreibe, dass ich denke, dass die Psyche eine ganz große Rolle spielt. Ich selbst bin schon lange psychisch angeschlagen und wenn ich eine schlechte Phase habe, kann ich körperliche Probleme kaum aushalten. Dann ist eine Blasenentzündung oder Pilzinfektion zB richtig, richtig schlimm für mich, auch wenn es von außen betrachtet Kleinigkeiten sind. Dann fühle ich mich eklig, krank und nicht liebenswert. In besseren Phasen nehme ich körperliche Probleme anders wahr, dann dominiert das nicht mein komplettes Lebensgefühl.
Ich vermute, das ist bei dir ähnlich. Körper und Psyche stehen in starker Wechselwirkung zueinander, bei dir scheint beides gerade sehr belastet. Dazu kommt der Stress mit einem Baby.
Ja, manches mag vielleicht irreversibel sein, vieles andere wahrscheinlich nicht. Eine Hellseherin bin ich aber natürlich nicht.
Ich habe oft von Frauen gehört und gelesen, dass es lange dauert, den veränderten Körper anzunehmen, dass sie 1-2 Jahre keinen Sex wollten, dass der Prozess des "sich wieder ganz fühlen" lange andauert. Gerade mit baby/Kleinkind ist es schwierig, noch zusätzlich die Ruhe zu finden, achtsam mit sich und den eigenen Verletzungen zu sein.
Hast du Menschen im Umfeld, die ähnlich empfunden haben wie du? Kannst du dich mit jemandem austauschen?

Ich wünsche dir sehr, dass du zur Ruhe kommst, Verletzungen heilen können, du dich wieder besser annehmen kannst. Überfordere dich bitte nicht in Bezug auf eine offene Beziehung. Ich sehe die Gefahr, dass du dich damit nur noch weiter verletzt.

Alles Liebe:)
Danke für Deine Worte. Ja meine Psyche ist ganz sicher komplett runter und dadurch erscheint mir alles noch schlimmer. Ich kann mich ja auch nicht wirklich ablenken und werde immer an meinen Zustand erinnert. Weil halt immer Schmerzen da sind, oder ich aufpassen muss, mir nicht in die Hosen zu machen oder sowas. Also ein unbeschwertes Leben, oder mal abschalten geht nicht.
Danke für Deine guten Wünsche. DAs kann ich gut gebrauchen.
Ich will ja kämpfen und alles tun, aber mir geht immer mehr die Kraft aus.
 
Z

ZuwertlosfüreinenNamen

Gast
Danke Splitterbunt für Deine lieben Worte. Ja, ich versuche es, mir alles an Therapie zu holen, was es gibt. Aber noch spüre ich keine Besserung. Natürlich mache ich trotzdem weiter, aber ich fühle mich so elend.
Ich möchte so gern mit meinem süßen Baby unbeschwert leben.
Dane auch ViviAnna und cucharacha. Ja Beckenbodengymnastik mache ich bei einer speziellen Physiotherapeutin. Aber auch hier tut sich nichts. Es bessert sich nichts, was ja auch ein bißchen die Befürchtung verstärkt, dass viel mehr kaputt ist, als mir verraten wird.
Danke liebe Knirsch. Das tut mir leid, dass Du so schlimme Erfahrungen machen musstest. Aber es macht mir Mut, dass es Dir besser geht. Ich werde Dir schreiben....
Danke Juka, MRT wurde gemacht, aber nicht vom Beckenboden, sondern von den knöchernen Strukturen. Deswegen weiß ich ziemlich genau, was dort passiert ist, aber nichts vom Beckenboden. Die Ärzte sagen, das wäre unnötig. Aber vielleicht kann mir ja mein Hausarzt eine Überweisung schreiben. Der kennt sich zwar nicht aus (gibt er wenigstens zu), aber er hat mir zugesichert, mir zu helfen, wo immer er kann und ist zu Anfang sogar zu mir nachhause gekommen, weil ich ja nicht laufen konnte. Also vielleicht kann er das machen. ich werd ihn auf jeden Fall fragen.

Danke leereZukunft, ja meine Familie ist da für mich. Gottseidank.
Liebe TE,

falls du dich hier anmeldest, dann bitte mit einem anderen Namen, es tut mir einfach weh, das zu lesen. Kein Mensch ist wertlos.

Schlimm, was du erlebt hast. Und ich verstehe dein Problem sehr gut und dass du ernsthafte Schwierigkeiten hast, damit fertig zu werden.

Ärzte sind verpflichtet, über die Risiken eines Kaiserschnitts aufzuklären. Die Risiken einer natürlichen Geburt gelten dagegen sozusagen als „normal“. Es ist leider so, dass die natürliche Geburt wohl das Beste für das Kind ist, aber verbunden mit einem Risiko für die Mutter. Über Verletzungen und bleibende Schäden wird wenig geredet und es gibt dafür auch sehr unterschiedliche Statistiken. Aber viele Frauen kämpfen anschließend mit Beeinträchtigungen, die zum Teil auch irreversibel sind. Es ist allerdings mehr als fragwürdig, wenn Ärzte da abwiegeln und bagatellisieren.

Von den Ärzten sollte das ernst genommen werden und in der Folge auch mit einer bestmöglichen Therapie versorgt werden. Ein (Teil-)Abriss des Beckenbodens kommt vor, mit allen Folgen, die du beschreibst. Die Folgen können durch Physiotherapie gelindert werden. Aber wohl leider nicht gänzlich.

Die Situation ist für dich im Moment sehr belastend. Aber gib dir bitte die Zeit, in Ruhe und mit Therapie, das Ganze in den Griff zu bekommen.
Danke für Deine Worte. Ja, wenn die Ärzte mir einfach auf meine Fragen ehrlich geantwortet hätten und mir gesagt hätten welche Risiken es auf der einen und auf der anderen Seite gibt, hätte ich entscheiden können. So hatte ich das Gefühl, ich habe keine Entscheidungsgrundlage. Und dann war es halt irgendwann soweit, dass das Baby kam, ohne dass ich diese Frage für mich geklärt hätte.
So fühle ich mich, als hätte man mich komplett entmündigt.
In dem Zusammenhang fällt mir ein, dass ich neulich auf der homepage unseres Kinderarztes gelesen habe, dass sie ihren Kleinen Patienten keine Lügen erzählen. Also nicht sagen: "Es tut überhaupt nicht weh", wenn das nicht stimmt: Sie versuchen stattdessen, die kinder altersgerecht aber trotzdem ehrlich vorzubereiten, auf das was sie erwartet.
Selbst kleine Kinder werden ernster genommen und man ist sich offenbar bewusst, was Lügen anrichten können. :cry: ich fühle mich einfach nur wie der letzte Dreck. Ich bin keine Frau, keine Mutter, kein Mensch, sondern war nur ein Gefäß, das ein Kind produziert hat und das man hinterher wegwerfen kann.
 
Z

ZuwertlosfüreinenNamen

Gast
Über dieses Thema wird in der Öffentlichkeit viel zu wenig geredet.
Bei den Müttern , welche ich mit diesen Problemen nach der Geburt kennen. denen konnte geholfen werden .
Danke, das macht mir Mut. Weißt Du zufällig, welche Schäden die hatten?
Kennt sich vielleicht hier jemand über irgendwelche Operationsmethoden aus, mit denen man die Schäden vielleicht bessern kann?
Liebe TE,

es tut weh zu lesen, dass es dir so schlecht geht. Ich kann einige deiner Gefühle gut nachvollziehen, nach der Geburt meines Kindes war ich sehr traumatisiert. Es blieben zum Glück keine körperlichen Schäden zurück, aber psychisch war ich ein Wrack.
Neun Monate nach der Geburt habe ich mich getraut und bei der Klinik um den Geburtsbericht gebeten in der Hoffnung, dass mir das helfen könnte. Ich habe ihn nicht bekommen, dafür aber ein Gespräch mit einer Ärztin, die damals dabei war. Für mich war das sehr wertvoll und hatte mir wirklich geholfen.
Das Gefühl, meinem Sohn gegenüber versagt zu haben, hat mich allerdings noch lange begleitet, für die Aufarbeitung habe ich lange gebraucht (unser Verhältnis war und ist trotzdem sehr eng).

Im Nachhinein denke ich, ich hatte nach der Geburt eine depressive Phase und wünschte mir, jemand hätte das erkannt - Medikamente und Therapie hätte ich wirklich dringend gebraucht.

Liebe TE, ich erzähle dir das um dir zu zeigen, dass du nicht alleine bist. Bitte sammle alle Kraft und suche dir eine Ärztin/einen Arzt, mit dem du deine körperlichen und psychischen Beschwerden aufs Neue angehst. Zu Terminen gehe bitte nur in Begleitung, du brauchst jemanden an deiner Seite.

Alles Gute und viel Kraft wünsche ich dir.
Danke Deine Worte helfen mir sehr. Ich glaube auch, dass ich seelisch nicht gesund bin.
Ist ja krass, dass die den Geburtsbericht nicht rausgerückt haben. Dürfen die das denn verwehren?
Aber ich denke, Du hast auf jeden Fall recht: ich darf nicht mehr allein zu Ärzten gehen. Mein mann ist einer, der auf den Tisch haben kann. Ich kann das nicht mehr.

Was du brauchst sind Ärzte, die dich ernst nehmen, sich mit deinem Problem auskennen, eine Diagnose stellen und dann auch eine entsprechende Therapie einleiten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in deinem Fall gar nichts mehr machen kann. Mann kann immer etwas tun, und wenn es erst mal nur darum geht die Symptome zu lindern. Es hilt nix den Kopf jetzt in den Sand zu stecken und sich seinem Schicksal zu ergeben. Ich denke, damit machst du es am Ende nur noch schlimmer.
Ja, du hast recht: ich brauche unbedingt vernünftige Ärzte.
ich würde ja auch eine Operation machen, wenn da eine Chance besteht, dass das etwas bessert. Aber auch dazu wollte kein Arzt mir genaueres sagen.
 

Northern Light

Sehr aktives Mitglied
Liebe TE, zunächst mal möchte ich mich einigen meiner Vorschreiber dahingehend anschließen, dass es mich traurig macht, deinen Gastnamen zu lesen. Vielleicht magst du dich hier als Mitglied anmelden und dabei auch deinen Namen ändern?

Letztlich ist mein Baby nämlich bei der Geburt stecken geblieben (auch wenn mir die Ärzte vorher gesagt haben, dass das so gut wie nie passiert) und als dann die Herztöne schwächer wurden, ist mir ganz anders geworden: Wenn dem Baby was passiert wäre, ich hätte sofort sterben wollen.
Das Kleine musste also um jeden Preis und sehr schnell raus.
Ich lag wie eine Kuh auf der Schlachtbank. Mein Mann und die Hebamme haben mich an jeder Seite an den Beinen festgehalten, oben hat sich eine Ärztin auf meinen Bauch geworfen und unten hat der Arzt einen Dammschnitt gemacht. Und ich hab dabei alles gegeben und das Kleine mit aller Gewalt aus mir rausgepresst.
Du beschreibst hier quasi eins zu eins die Geburt meiner älteren Tochter. Ein Erlebnis, das ich so keiner (Erst)gebärenden wünsche. Ich habe offensichtlich dennoch etwas mehr Glück gehabt als du, da sich die Zeit, in der ich weder laufen noch mein Kind tragen oder sonstwas konnte bei mir auf wenige Wochen beschränkte. Dennoch stellt man sich die erste Zeit mit seinem neugeborenen Kind natürlich anders vor.

Ich habe aber meinen Frieden mit diesem Erlebnis gemacht und zähle den Tag trotz allem zu den glücklichsten in meinem Leben. Dass meine Tochter keine Behinderungen davongetragen hat ist nicht selbstverständlich und das allerwichtigste, so wie du es ja auch schreibst. Und wie gesagt, ich hatte das Glück, dass die gesundheitlichen Folgen sich in meinem Fall zum großen Teil von selbst gegeben haben nach einiger Zeit. Nicht alle, aber die meisten. Ich habe zwei Jahre später meine jüngere Tochter ebenfalls vaginal entbunden; diese Geburt verlief vollkommen komplikationslos und schnell.

Was den medizinischen Aspekt betrifft: der sogenannte Kristeller-Handgriff, der bei dir und bei mir angewendet wurde, ist zwar nicht verboten, aber hochgradig umstritten. Ich bin seinerzeit, wie du wahrscheinlich auch, nicht gefragt worden, ob ich mit der Anwendung dieser Methode einverstanden bin, geschweige denn im Vorfeld darüber aufgeklärt worden. Am Ende hätte es aber wahrscheinlich auch keinen Unterschied gemacht, denn ich hätte in dem Moment alles unterschrieben und mitgemacht, nur um dieses Kind endlich aus mir rauszukriegen. Sowohl für das Kind, denn der Sauerstoffmangel war schon da und jede Sekunde kostbar, aber auch für mich selbst, denn ein Kind, das dauerhaft im Geburtskanal an einer Stelle feststeckt, statt sich Wehe um Wehe vorzuschieben, verursacht Schmerzen, die man sich nicht vorstellen kann.

Ich hätte es aber wünschenswert gefunden, wenn zumindest im Nachgang ein Arzt mit mir darüber gesprochen hätte. Als Erstgebärende konnte ich die Vorgänge überhaupt nicht einordnen und dachte lange, dass man das "halt einfach so macht". Den Begriff Kristeller-Handgriff und dass dieser nur in Ausnahmefällen anzuwenden ist, wenn überhaupt, hatte ich noch nie gehört und erst irgendwann später mehr oder weniger zufällig ergoogelt.

Wenn du in dem oben verlinkten Artikel unter "Komplikationen/ Risiken" nachliest, fällt da der Begriff Levatoravulsion, also ein Abriss des Beckenbodens am Schambein.

Ich bin kein Arzt, aber könnte mir vorstellen, dass so etwas bei dir, als Folge des Kristellers, vorliegt. Die Diagnose ist per Ultraschall zu stellen, ich habe dir hier nochmal einen Artikel verlinkt, es gibt aber viel darüber zu lesen. Die schlechte Nachricht ist, dass es keine operative Behandlungsmöglichkeit gibt, aber zumindest wüsstest du, woran du bist.

Es könnte dir helfen, deinen Frieden mit dem Ganzen zu machen; es tut wirklich weh zu lesen, wie du dich selbst geisselst.

Ich bin keine Frau, keine Mutter, kein Mensch, sondern war nur ein Gefäß, das ein Kind produziert hat und das man hinterher wegwerfen kann.
Ich bin mir fast sicher, dass du das anderen Müttern in der gleichen Situation gegenüber nicht so empfinden würdest, oder? Ich jedenfalls sehe dich, jemanden der Unglaubliches geleistet hat, der einem gesunden tollen Kind das Leben geschenkt hat und der aus sehr viel mehr besteht als "nur" dieser traumatischen Geburt. Ich hoffe und wünsche dir sehr, dass du das irgendwann auch selbst wieder so sehen kannst. Alles Gute für dich!
 
Zuletzt bearbeitet:

Blaumeise

Aktives Mitglied
Danke für Deine liebe Antwort. Ja, verarbeitet habe ich das Erlebnis definitiv nicht. Ich habe zwar eine Psychotherapie, aber das hilft mir irgendwie nicht. Mein Gynäkologe und die Hebamme helfen mir nicht. Es interessiert sie nicht wirklich. Sie haben die Schäden noch nicht mal erkannt. Dazu musste ich erst zu anderen Ärzten gehen.
Welche Untersuchungen wurden bei dir bisher durchgeführt? Wenn du schreibst, dass andere Ärzte etwas gefunden haben, werden sie dich ja untersucht haben und werden auch eine Diagnose festgestellt haben.

Lediglich mein Hausarzt tut für mich, was er kann, aber das ist leider nicht so viel. Er kann mich auch nur zu anderen Ärzten schicken, die mich dann wieder nicht ernst nehmen.
Es scheint ja durchaus den ein oder anderen Arzt zu geben, der dich ernst nimmt. Möglich ist auch, dass man bei dir einfach nicht mehr weiter weiß. Das solltest du bitte nicht damit verwechseln, dass man dich nicht ernst nimmt.
Deine Beschwerden sind im Grunde nicht so ungewöhnlich nach einer Geburt. Deswegen wird man dir auch oft gesagt haben, dass es normal sei und dass die Beschwerden mit der Zeit weggehen. I.d.R ist das auch so, dass die Beschwerden nach ein paar Wochen besser werden. Ungewöhnlich ist nur, dass du schon so lange Beschwerden hast. Es kann aber auch sein, dass es bei dir einfach länger dauert als üblich.

Ich weiß leider nicht so genau, was bei der Geburt passiert ist, weiß ich leider nicht so genau. Manche Dinge weiß ich, andere nicht. Was mit dem Beckenboden ist, weiß ich nicht. Ein Arzt sagt, es ist nichts passiert und alles normal. Der andere sagt, es ist schon was kaputt, aber das wird wieder. Eine dritte sagt, ja da ist was kaputt, und das wird nicht wieder. Und wieder ein weitrer sagt, es wäre etwas gerissen, will mir aber nicht verraten was und wie viel gerissen ist. ("Das muss Sie doch nicht interessieren, denn da kann man ja eh nichts machen).
Es gibt so ein Sprichwort: Frage fünf Ärzte und du bekommst fünf verschiedene Antworten.
Ich sags mal so: Wenn etwas gerissen ist, dann wird man das auch durch bildgebende Verfahren nachweisen können. Wie hat also der Arzt festgestellt, dass etwas gerissen ist?
Und dann wird dieser Arzt ja auch einen Bericht geschrieben haben. Falls du zu dem Arzt überwiesen wurdest, muss dieser einen Bericht schreiben und an den Arzt weiter leiten, der dich überwiesen hat. Den Bericht könntest du anfordern. Dann weißt du wenigstens, was dieser Arzt festgestellt hat.

Was waren das alles für Ärzte, bei denen du warst? Gynäkologen?
 

EllaLou

Aktives Mitglied
Mir kamen grad die Tränen :cry:
Fühl dich gedrückt meine Liebe...
Vlt hilft Therapie wirklich?
Es gibt auch sowas wie ein Geburtstrauma. Dies war leider bei meiner Freundin der Fall und zwar gepaart mit postnatalen Depressionen.
Am ersten Geburtstag ihrer Tochter weinte Sie und sagte zu mir: Heut vor einem Jahr war der schlimmste Tag meines Lebens...
Leider wird viel zu wenig getan im Krankenhaus bei traumatischen Geburten
 
Z

ZuwertlosfüreinenNamen

Gast
Vielen lieben Dank für eure Antworten.
Es tut gut, zu lesen, dass man mit seinen Erfahrungen nicht allein ist, aber es ist ja irgendwie auch total schlimm, dass hier so viele solche schlimmen Sachen erlebt haben.
je näher ich mich zwangsweise mit dem Thema befasse, desto mehr bekomme ich den Eindruck, als wären die Zustände in der Geburtshilfe wirklich desolat.
Danke NorthernLight für deine Antwort. Das tut mir echt leid, dass Deine Geburt auch so dramatisch war. Zum Glück ist alles gut gegangen.
Ja, das war dieser Kristeller-Handgriff und natürlich wurde ich nicht gefragt, ob das für mich ok ist. Letztlich war einfach die Frage: Wenn es nicht mit 2-3 Wehen raus ist, muss Saugglocke gemacht werden und das wollte ich auf keinen Fall. Aber ich habe den Griff nicht mal als unangenehm empfunden: Sogar als erleichternd.
Die junge Ärztin war total überfordert und hat den Oberarzt aus dem Bereitschaftszimmer geweckt und der wusste offenbar schon, was er tat und hat der Ärztin genau gesagt, wann sie drücken soll: Das war dann immer genau der Zeitpunkt, der für mich unterstützend war.
Aber Du hast schon recht: Es wird wohl einen Grund geben, warum dieser Griff so in Verruf geraten ist. Gefragt wurde ich auch nicht und selbst wenn. Was hätte ich denn sagen sollen?
Ich befürchte eben auch, dass ich sowas wie einen Abriss habe. Aber ich weiß es eben nicht, weil mir niemand die Wahrheit sagen will. Nächste Woche will meine Physiotherapeutin alles mal abtasten. Sie sagt, wenn wirklich was abgerissen ist, dann kann sie das erstasten. Nun hab ich so viel Angst: Einerseits will ich ja wissen, was passiert ist, aber die Wahrheit ist vermutlich auch eher schmerzlich.
Ich bin mir fast sicher, dass du das anderen Müttern in der gleichen Situation gegenüber nicht so empfinden würdest, oder? Ich jedenfalls sehe dich, jemanden der Unglaubliches geleistet hat, der einem gesunden tollen Kind das Leben geschenkt hat und der aus sehr viel mehr besteht als "nur" dieser traumatischen Geburt. Ich hoffe und wünsche dir sehr, dass du das irgendwann auch selbst wieder so sehen kannst. Alles Gute für dich!
Danke, das ist sehr lieb von Dir.
Ich kann mich leider überhaupt nicht positiv sehen. Ich bin nur noch gereizt, schlecht gelaunt und verzweifelt. Ich glaube, ich bin meinem Baby keine gute Mutter und meinem Mann auch keine gute Frau. Wir streiten immer öfter. Ich bin einfach so dünnhäutig geworden.
Mein Baby verdient eine bessere Mutter.
 
Z

ZuwertlosfüreinenNamen

Gast
Welche Untersuchungen wurden bei dir bisher durchgeführt? Wenn du schreibst, dass andere Ärzte etwas gefunden haben, werden sie dich ja untersucht haben und werden auch eine Diagnose festgestellt haben.


Es scheint ja durchaus den ein oder anderen Arzt zu geben, der dich ernst nimmt. Möglich ist auch, dass man bei dir einfach nicht mehr weiter weiß. Das solltest du bitte nicht damit verwechseln, dass man dich nicht ernst nimmt.
Deine Beschwerden sind im Grunde nicht so ungewöhnlich nach einer Geburt. Deswegen wird man dir auch oft gesagt haben, dass es normal sei und dass die Beschwerden mit der Zeit weggehen. I.d.R ist das auch so, dass die Beschwerden nach ein paar Wochen besser werden. Ungewöhnlich ist nur, dass du schon so lange Beschwerden hast. Es kann aber auch sein, dass es bei dir einfach länger dauert als üblich.


Es gibt so ein Sprichwort: Frage fünf Ärzte und du bekommst fünf verschiedene Antworten.
Ich sags mal so: Wenn etwas gerissen ist, dann wird man das auch durch bildgebende Verfahren nachweisen können. Wie hat also der Arzt festgestellt, dass etwas gerissen ist?
Und dann wird dieser Arzt ja auch einen Bericht geschrieben haben. Falls du zu dem Arzt überwiesen wurdest, muss dieser einen Bericht schreiben und an den Arzt weiter leiten, der dich überwiesen hat. Den Bericht könntest du anfordern. Dann weißt du wenigstens, was dieser Arzt festgestellt hat.

Was waren das alles für Ärzte, bei denen du warst? Gynäkologen?
Danke für Deine Antwort.
Also es wurden schon Ultraschall- und Tastuntersuchungen gemacht. Diagnosen wurden entweder keine gestellt oder mir nicht verraten oder aber sogar völlig falsch erstellt.
Also der erste Arzt, bei dem ich war, hat gesagt, alles wäre super und ich soll mich nicht so anstellen (nach einer Geburt ist das halt so)
Der zweite Arzt hat gesagt, dass zwar alles ein bisschen in Mitleidenschaft gezogen ist, aber das würde schon wieder ersten und ich wäre spätestens nach 9 Monaten wieder fit. Das hat sie ja leider nicht bewahrheitet und was genau er mit "in Mitleidenschaft gezogen" meint, wollte er mir nicht sagen.
Die 3. Ärztin hat gesagt dass durchaus etwas gerissen ist und auch keine Chance bestünde, dass sich das bessert, aber ich sollte einfach mein Mindset ändern und mich damit abfinden. Was genau gerissen ist, wollte sie mir nicht sagen, weil das ja für meine weitere Heilung unerheblich sei.
Die 4. Ärztin (die hat den Ultraschall gemacht) hat gesagt, dass sie leichte Senkungen sieht, aber die wären nicht so schlimm und man müsste halt mal schauen, wie sich das entwickelt. In ihrem Befundbrief hat sie dann aber plötzlich was von Abriss geschrieben, jedoch hat sie einen medizinischen Ausdruck verwendet, den es nicht gibt (also kein Arzt, dem ich diesen Befund gezeigt habe konnte mit dieser Formulierung was anfangen- scheint offenbar ein Fehler zu sein)
Meine Hebamme sagt immer nur, ich müsse Geduld haben, und das würde schon wieder werden, aber es bewegt sich nichts voran.

Also klar: Nach diesen Erfahrungen fühle ich mich mehr als vera... und nicht ernst genommen.
Alles waren Gynäkologen und die letzte war sogar im Beckenbodenzentrum. Nicht mal da hat man mich wirklich aufgeklärt, as eigentlich los ist.

Momentan sind die Beschwerden wieder sehr schlimm: Ständig das Gefühl ganz dringend aufs Klo zu müssen...wie als hätte ich eine Blasenentzündung.
Und dieses Senkungsgefühl macht mich komplett kirre. Das ist so ein Gefühl wie wenn man einen Tampon nicht richtig drin hat und der bei jedem Schritt stört.

Ich halte das so einfach nicht aus.:cry:
Ich würde ja alles machen, was nötig ist. Meinetwegen auch eine OP. Aber dazu müsste ich ja erstmal wen finden, der mich richtig berät.

Danke EllaLou für deine Worte. Ja, ich möchte auch heulen den ganzen Tag. ich mache Therapie und alles, was möglich ist. Aber letztlich stehe ich vor einem Scherbenhaufen. Nicht nur seelisch.
 

Northern Light

Sehr aktives Mitglied
In ihrem Befundbrief hat sie dann aber plötzlich was von Abriss geschrieben, jedoch hat sie einen medizinischen Ausdruck verwendet, den es nicht gibt (also kein Arzt, dem ich diesen Befund gezeigt habe konnte mit dieser Formulierung was anfangen- scheint offenbar ein Fehler zu sein)
Liebe TE, hast du noch einmal mit dieser Ärztin selbst gesprochen und sie gebeten, dir den Begriff zu erklären? Das ist doch dein gutes Recht.
Magst du diesen Begriff ansonsten hier nennen? Vielleicht kann ja jemand etwas damit anfangen.

Ich habe dir auch nochmal einen Artikel verlinkt, in dem von der Möglichkeit eines Pessars die Rede ist. Ist mal besprochen worden, ob so etwas evtl eine Erleichterung für dich wäre?
 
Zuletzt bearbeitet:

natasternchen

Aktives Mitglied
Deine Probleme tun mir sehr leid. Ich würde aber nicht aktiv die Schuld bei den Ärzten suchen sondern es als Pech abtun. Mach Sport, so gut es geht, gehe zu Geburtsnachbereitungskursen.
 

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