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Therapeut will mir Autismus andichten - was soll ich jetzt machen?

L

LVchen

Gast
In dem Film liegt der Schwerpunkt auf dem Savant-Syndrom. Das Vorbild für die Figur Raymond Babbitt war Kim Peek. Und Kim Peek war kein Autist, aber Savant!
Der Film ist ohne Zweifel gut, aber sicher nicht geeignet, um das Asperger-Syndrom zu erklären.

Andere Filme:
Snow Cake - eine hochfunktionale Autistin
BenX - ein Asperger-Autist und die Mobbing-Problematik in der Schule
Adam - eine etwas andere Liebesgeschichte um einen Aspie und eine Nicht-Autistin
Mary & Max - ein Animationsfilm ums Asperger-Syndrom
My Name is Khan - Bollywood mit dem Thema Asperger-Syndrom
Temple Grandin - eine bekannte hochfunktionale Autistin

Jeder dieser Filme zeigt nur je einen Autisten, nicht jeder Autist ist gleich. Und auch nicht jeder Autist ist nach außen gleich auffällig.

Es gibt auch berühmte Menschen mit Asperger-Syndrom:
Karl Lagerfeld
Anne Tismer
Ladyhawke
Dan Aykroyd
Daryl Hannah
...
Mir ist der Unterschied durchaus klar
nur denken die meisten sofort an rainman, wenn sie irgendwas in puncto autismus hören....
 
J

Junesun

Gast
Mir ist der Unterschied durchaus klar
nur denken die meisten sofort an rainman, wenn sie irgendwas in puncto autismus hören....
Der in dem Film Rainman gezeigte Fall war ja auch ein Extremfall und eben auch kein Autist, wie ich gelesen habe.
Also ich muss ganz ehrlich sagen, ich kann die Vermutung des Therapeuten nicht nachvollziehen. Auch wenn ich nicht SO VIEL Ahnung von Psychologie habe.
Aber für mich sehen viele der aufgeführten Symptome eher nach einer Depression aus. Vor allem, da die TE schreibt, dass sie in ihrer Kindheit recht kontaktfreudig war, nur eben oft nicht gemocht wurde. Menschen mit Asperger sind sich gerade als Kind meistens selbst genug und zeigen sehr wenig Interesse an anderen. Auch die ganz normal funktionierende Kommunikation schon seit der frühen Kindheit an passt nicht dazu.
Eine Bekannte von mir mit Borderline hat mal in einem Berufsfördergunswerk für behinderte Menschen zwei echte Asperger kennengelernt. Sie sagte, man konnte mit denen überhaupt kein normales Gespräch führen.
Ich kann verstehen, wenn man sich da schon sehr angegriffen fühlt, wenn ein Therapeut so etwas vermutet und zur einer Untersuchung in einem Autismus-Zentrum rät!
 
N

nikke

Gast
Aufgrund meiner vielen Probleme im Leben bin ich selber auf "Spurensuche" gegangen und bei mir verhärtete sich der Verdacht.,.....Aufgrund meiner Schilderungen will mir der Therapeut jetzt den Asperger-Autismus andichten und rät mir dringend zu einer Abklärung im Autismuszentrum der nächsten Großstadt. Ich bin so wütend weil das überhaupt nicht auf mich passt!
Wozu haben wir eigentlich noch Spezialisten, wenn deiner Meinung nach eine Diagnose fuer jede Hausfrau so einfach ist bzw. Eigen- oder Wunschdiagnosen ausreichen? Manchmal steigert man sich auch in Symptome und Diagnosen rein....
 

Landkaffee

Urgestein
Mir ist der Unterschied durchaus klar
nur denken die meisten sofort an rainman, wenn sie irgendwas in puncto autismus hören....
Als Jugendliche las ich "Dibbs". In dem Buch geht es um ein autistisches Kind.

Ja, LVchen, soetwas meinte ich mit "Bildern" im Kopf.
Eben das was man sich als Laie und Nicht-Betroffener unter Autismus vorstellt.

Oder was sagte mir einmal eine Mutter:"Mein Kind ist bestimmt Autist: es sitzt gerne vor der Waschmaschine und schaut zu, wenn sich die Wäsche bewegt." - Auch sie hatte nur eine Vorstellung, ein Bild im Kopf von dem was Autismusanzeichen sind, Autismus ist.
Übel nur und da gebe ich Gast Recht, wenn da eben nicht genau hingeschaut wird, auch eben von fachlicher Seite.
Wozu gibt´s Fachleute?
Diagnostizieren in Foren.... . Bloss nicht!


LG
 
J

Junesun

Gast
Als Jugendliche las ich "Dibbs". In dem Buch geht es um ein autistisches Kind.

Ja, LVchen, soetwas meinte ich mit "Bildern" im Kopf.
Eben das was man sich als Laie und Nicht-Betroffener unter Autismus vorstellt.

Oder was sagte mir einmal eine Mutter:"Mein Kind ist bestimmt Autist: es sitzt gerne vor der Waschmaschine und schaut zu, wenn sich die Wäsche bewegt." - Auch sie hatte nur eine Vorstellung, ein Bild im Kopf von dem was Autismusanzeichen sind, Autismus ist.
Übel nur und da gebe ich Gast Recht, wenn da eben nicht genau hingeschaut wird, auch eben von fachlicher Seite.
Wozu gibt´s Fachleute?
Diagnostizieren in Foren.... . Bloss nicht!


LG
Da kann ich nur zustimmen!
Diagnostizieren in Foren ist gar nicht möglich.
Ich habe mal in einem ADS-Forum meine Symptome geschildert. Wollte wissen, ob andere Betroffene auch meine Problematik kennen.
Mir ist es dann so ergangen, dass die Mitglieder des Forums sehr zurückhaltend auf meinen Beitrag reagiert haben. Einige schrieben, sie finden sich in einigen Punkten wieder, aber vieles treffe auf sie gar nicht zu.
Das hat mich sehr verunsichert, weil ich mir selbst schon irgendwie die Diagnose ADS gestellt hatte. :rolleyes:
Also werde ich es auch lieber dem Fachmann überlassen, die Ursachen für meine Probleme zu ergründen.
 
A

autistischer Gast

Gast
Also ich muss ganz ehrlich sagen, ich kann die Vermutung des Therapeuten nicht nachvollziehen.
Ich schon. Warum, habe ich ja bereits geschildert.

Vor allem, da die TE schreibt, dass sie in ihrer Kindheit recht kontaktfreudig war, nur eben oft nicht gemocht wurde. Menschen mit Asperger sind sich gerade als Kind meistens selbst genug und zeigen sehr wenig Interesse an anderen. Auch die ganz normal funktionierende Kommunikation schon seit der frühen Kindheit an passt nicht dazu.
Es gibt eben auch Aspies, die durchaus Kontakt wünschen, auch als Kind, das aber nicht hinbekommen.
Das mit der Kommunikation habe ich so verstanden, dass die TE zwar "normal" sprechen konnte, also Wörter und Sätze bilden konnte, aber eben nicht geschafft hat, so zu kommunizieren, dass es zu erfolgreichen Kontakten geführt hätte. Zur Kommunikation gehören ja auch, sogar zu einem sehr großen Teil, Mimik und Gestik, nonverbale Signale, und da hapert es bei Autisten am ehesten.
Ich konnte früh sprechen. Gar kein Problem. Mein Kommunikationsproblem war (und ist oft immer noch), dass ich die Leute zuquatschte, nie gemerkt habe, wann sie kein Interesse am Thema (mehr) hatten. Und das ist auch Asperger! Sehr schön im Film "Adam" dargestellt in einer Szene, in der seine Freundin ihn anstößt, damit er merkt, dass sein Gegenüber bereits geraume Zeit gelangweilt ist.
Die Kommunikationsprobleme beim Asperger-Syndrom können sich also sehr unterschiedlich zeigen, nicht zwingend dadurch, einfach nichts oder wenig zu sagen.

Eine Bekannte von mir mit Borderline hat mal in einem Berufsfördergunswerk für behinderte Menschen zwei echte Asperger kennengelernt. Sie sagte, man konnte mit denen überhaupt kein normales Gespräch führen.
Wenn sie in einem BFW arbeiten, sind sie ziemlich wahrscheinlich auch eher auffälligere Aspies, evtl. auch mit Komorbiditäten. Es gibt aber auch Aspies, die unauffälliger sind, es in einen normalen Job schaffen, eine Familie gründen ...
Ich habe schon wesentlich mehr als zwei Aspies RL getroffen. Und ich schätze, die meisten davon würdest du nicht als irgendwie "beeinträchtigt" erkennen, wenn du sie träfest, geschweige denn, dass du sie dem Autismus-Spektrum konkret zuordnen könntest. Einige davon würdest du vielleicht kauzig, nerdig oder sonst irgendwie etwas seltsam finden, evtl. von dem ein oder anderen zügig auch genervt sein, mehr aber wahrscheinlich nicht.

Ich kann verstehen, wenn man sich da schon sehr angegriffen fühlt, wenn ein Therapeut so etwas vermutet und zur einer Untersuchung in einem Autismus-Zentrum rät!
Wenn jemand Autist ist, ist er es seit seiner Geburt. Die Diagnose ändert nichts an der Person, bringt aber Klarheit und die Möglichkeit, sich und seine Umwelt endlich besser verstehen zu lernen.
Wenn jemand kein Autist ist, wird die Diagnose das bestätigen und die Suche, woher derjenige seine Probleme hat, geht in anderer Richtung weiter.
An der Diagnostik ist also überhaupt nichts Schlimmes. Sie ist ein Schritt auf der Suche.
 

Tuesday

Aktives Mitglied
Viele der unter ADS beschriebenen Symptome treffen voll auf mich zu.
Dieser Therapeut hat sich auch auf ADS spezialisiert und deshalb sprach ich meine Vermutung auch sehr schnell bei ihm an.
(...)
Diese Therapie auch wieder abbrechen?
Hallo Gast,

wenn du ADS hast, kann der Arzt dir Medikamente verschreiben, die dir helfen, besser mit dem Alltag zurecht zu kommen. Bevor er dir aber Tabletten verschreibt, die eine starke Wirkung auf deine Gehirnchemie haben und zusätzlich noch Nebenwirkungen, möchte er sicher gehen, dass es sich in der Tat um ADS handelt.

Einige der Symptome, die du ansprichst, deuten auf Autismus hin. Es spricht doch für den Arzt, dass er diese Hinweise gründlich abklären lässt und dich zu einem Fachmann schickt, bevor er dir Chemie verschreibt, die auf die Vorgänge in deinem Gehirn einen massiven Einfluss haben.

Im Übrigen sagt man, dass jeder Mensch in der einen oder anderen Weise autistische Züge hat. Ich würde also an deiner Stelle unbesorgt in die Untersuchung gehen. Die Frage ist nicht, ob du Autistisch bist, sondern es geht darum, ob du auch sicher ADS hast.


Tuesday
 
A

autistischer Gast

Gast
Einige der Symptome, die du ansprichst, deuten auf Autismus hin. Es spricht doch für den Arzt, dass er diese Hinweise gründlich abklären lässt und dich zu einem Fachmann schickt, bevor er dir Chemie verschreibt, die auf die Vorgänge in deinem Gehirn einen massiven Einfluss haben.
Differentialdiagnose nennt man das, richtig. Und auch wichtig!
Denn sollte Asperger-Syndrom vorliegen, ohne ADS, dann wäre Ritalin (und auch jedes andere Medikament) grundfalsch!
 
G

Gast

Gast
ist es nicht so, dass autismus und AD(H)S oft zusammen auftreten?

Ich bin die TE.

Ja, richtig, es gibt viele Überschneidungen bei Asperger und ADS. Daher ist es teilweise nicht so einfach die beiden Störungen voneinander abzugrenzen.
Es gibt aber auch wesentliche Differenzen!

ADSler können sich meistens gut in andere hineindenken und mit ihnen fühlen, wozu Asperger nicht in der Lage sind, weil sie zu wenig Empathie besitzen und aufgrunddessen auch gefühlskalt wirken.
Das trifft auf mich überhaupt nicht zu. Ich wirke nicht arrogant oder gefühlskalt.

ADSler haben keine Kommunikationsprobleme, weder verbal noch non-verbal.
Sie haben keine Probleme Gestik oder Mimik bei anderen zu deuten und können sich ganz normal unterhalten.
Beides ist bei Aspergern meistens ein Defizit, was ich auch nicht habe.

Daher wehre ich mich auch so dagegen mich auf Autismus hin untersuchen zu lassen, weil es für mich keinen Sinn macht!
 

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