Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Seht Ihr Selbstmord als Flucht ?

Ist Selbstmord eine Flucht ?

  • Ja

    Teilnahmen: 16 34,8%
  • Nein

    Teilnahmen: 30 65,2%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    46
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
A

annakarina

Gast
Man sollte vielleicht Flucht nicht mit Feigheit gleichsetzen. Irgendwie ist Suizid schon eine Flucht, doch manchmal gibts anscheinend keinen anderen Weg. Und nicht zu vergessen: Es kostet echt Mut, sich dieser Endgültigkeit zu stellen mit allen Konsequenzen.
 
A

Archeo

Gast
Man sollte vielleicht Flucht nicht mit Feigheit gleichsetzen. Irgendwie ist Suizid schon eine Flucht, doch manchmal gibts anscheinend keinen anderen Weg. Und nicht zu vergessen: Es kostet echt Mut, sich dieser Endgültigkeit zu stellen mit allen Konsequenzen.
"Mut" ist dabei aber auch nicht das richtige Wort. Eher "Überwindung". Schließlich ist der Überlebenstrieb, der stärkste, der uns innewohnt.

Wenn man so verzweifelt ist und kurz vor dem Sprung steht, dann gehört eher Mut dazu, doch noch den Schritt zurück ins Leben zu tun und weiter zu kämpfen.
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
[...]
An einem bestimmten Punkt einen Schlussstrich zu ziehen hat meiner Meinung nach nichts mit Feigheit zu tun, Leidensfähigkeit und Kampfkraft sind völlig unterschiedlich in uns Menschen verteilt bzw. vorhanden. Ein jeder hat seine Grenzen.
Ein Schlussstrich, richtig = jetzt reicht es. Doch vor diesem Ergebniss gab es garantiert genug das nicht wahr genommen wurde. Wahrscheinlich weil man zu feige war bei betreffenden nachzufragen. Und nun wird der Spieß einfach umgedreht. :daumen: So bleibt die eigene "Weste" sauber. Motto: selber Schuld, man hätte doch was sagen können.

Hier gab es mal einen Faden: "Wie bringt man sich am besten um"
Ich war auch erst äußerst erschrocken und skeptisch darüber, aber der Thread hat sehr schnell deutlich gemacht woran es denn wirklich klemmt.
Das ist bestimmt schon 5-6 Jahre her. Heute würde dieser Thread sofort verschwinden. Da bin ich mir sicher. Wo jetzt der Zusammenhang ist? Tja... das frage sich jeder selber!:p
 
D

Dr. Rock

Gast
Ein Schlussstrich, richtig = jetzt reicht es. Doch vor diesem Ergebniss gab es garantiert genug das nicht wahr genommen wurde. Wahrscheinlich weil man zu feige war bei betreffenden nachzufragen. Und nun wird der Spieß einfach umgedreht. :daumen: So bleibt die eigene "Weste" sauber. Motto: selber Schuld, man hätte doch was sagen können.

Hier gab es mal einen Faden: "Wie bringt man sich am besten um"
Ich war auch erst äußerst erschrocken und skeptisch darüber, aber der Thread hat sehr schnell deutlich gemacht woran es denn wirklich klemmt.
Das ist bestimmt schon 5-6 Jahre her. Heute würde dieser Thread sofort verschwinden. Da bin ich mir sicher. Wo jetzt der Zusammenhang ist? Tja... das frage sich jeder selber!:p
Was möchtest du mir damit jetzt sagen bzw. worauf genau willst du hinaus? Ich bin da sehr unsicher und verstehe dich so dass ein Betroffener der für sich zum Ergebnis "Suizid" gekommen ist, in deinen Augen sehr wohl feige ist weil er es zuvor versäumt hat, andere (hilfreiche?) Dinge wahrzunehmen und sich nicht um Hilfe bemüht hat?
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Was möchtest du mir damit jetzt sagen bzw. worauf genau willst du hinaus? Ich bin da sehr unsicher und verstehe dich so dass ein Betroffener der für sich zum Ergebnis "Suizid" gekommen ist, in deinen Augen sehr wohl feige ist weil er es zuvor versäumt hat, andere (hilfreiche?) Dinge wahrzunehmen und sich nicht um Hilfe bemüht hat?
Ich meine jene, die Suizid als Flucht bezeichnen. Wo waren sie denn, als Hilfe gebraucht wurde?
Es hat nun mal alles seine zwei Seiten. Seine Eigene ausblenden, dass dürft nicht gehen.
Aber was immer geht, etwas als Tabuzone zu erklären, in dem man nicht drüber reden möchte. Auch nicht über vorhandene Ängst, welche gerne aus Rat und Hilflosigkeit entstehen. Diese Ängste dürfen doch sein. Es ist immerhin ein Ausnahmezustand. Aber so lange man den schwarzen Peter zu den Betroffenen schiebt, braucht man sich keine anderen Gedanken darüber machen. lol...

Besagter Thread hat mir gezeigt, dass man über alles reden kann. Egal wie brisant und polarisierend das Thema ist. Wichtig ist, dass man im Gespräch bleibt. Auch wenn es mal arg abdriftet. Einfaches Zuhören soll auch helfen. :eek:

Fraktion Besserwisser wird erfahrungsgemäß genau das nicht wollen. (Denen empfehle ich sowieso ein Selbstmordforum. Denn Input aus erster Quelle kann nie schaden.) Könnte ja sein das man darauf kommt, dass ein Suizid indirekt die ganze hübsche Gesellschaft anklagt in der sich diese Fraktion befindet.:eek:
 

stella nigra

Mitglied
Sehr bereichernd, diese vielen tiefgehenden Gedanken hier zu lesen.

Ein paar von meiner Seite:
Im Zusammenhang mit Suizid von "Feigheit" und "Mut" zu sprechen, ist in der Tat problematisch, da diese Begriffe sehr bei verschiedenen Personen unterschiedlich besetzt sind. Ich verstehe Nicclas sehr gut, wenn er sagt, für seinen Kampf braucht er, dass es mutig ist, sich dem Leben zu stellen. Ganz persönlich habe ich mich als feige empfunden, weil ich mich nicht umbringen konnte. Bis heute sehe ich das so, dass mir meine Angst das Leben gerettet hat. Und heute bin ich auch froh darüber :p
Keine guten Kategorien also.

Ich empfinde Suizid als eine Entscheidung. Eben keine zum Leben, sondern zum Tod. Und diese Entscheidung in der Hand zu haben, finde ich hat etwas sehr befreiendes. Wenn es sonst keine Möglichkeit mehr gibt, diese kann mir niemand nehmen.

Noch eine Geschichte: In meiner früheren Nachbarschaft wohnte ein türkisches Mädchen (in Deutschland aufgewachsen und verwurzelt), das von den Eltern ein Jahr vor seinem Schulabschluss in Deutschland in die Türkei auf ein Internat geschickt wurde. Dort wurde sie tablettensüchtig. Sie durfte zurück nach Deutschland und ihren Abschluss machen. Dann sollte sie zurück in die Türkei und heiraten. Sie hat dann Schlaftabletten genommen, wurde gefunden, Magen ausgepumpt, überlebt. Sie sollte danach immer noch zurück und hat sich dann vorher erhängt. Da war sie keine 19. Normalerweise finde ich ja, bei Suizid gibt es keine Schuldzuweisung an das Umfeld, es ist eine persönliche Entscheidung. In diesem Fall haben die Eltern wohl doch einen Anteil. Ansonsten: Sie hätte vielleicht auch davonlaufen können. Was wäre da feige, was mutig?
 

Daoga

Urgestein
Für junge ausländische Frauen, denen die Zwangsverheiratung droht, gibt es inzwischen eigene Hilfsorganisationen, an die sich Betroffene wenden können. Eine Alternative zum Selbstmord wäre also dagewesen.
 

stella nigra

Mitglied
Für junge ausländische Frauen, denen die Zwangsverheiratung droht, gibt es inzwischen eigene Hilfsorganisationen, an die sich Betroffene wenden können. Eine Alternative zum Selbstmord wäre also dagewesen.
Zum einen ist die Geschichte über 25 Jahre her. Da gab es soweit ich weiss diese Hilforganisationen noch nicht. Außerdem habe ich ja gesagt, dass sie hätte fortlaufen können. Der Bruch mit der Familie wäre eine Alternative gewesen, aber offensichtlich nicht für sie selbst. Ich stelle es mir auch nicht leicht vor, damit zu leben, dass Du die Menschen, die Du liebst verlassen hast. Und ich vermag nicht zu sagen, ob ich in so einer Situation hätte weglaufen können. Mir ging es nur darum, dass hier nicht "mutig" oder "feige" geht. Und auch, wenn ich der Meinung bin, dass es eine persönliche Entscheidung ist, sich das Leben zu nehmen, mag ich in diesem Fall die Eltern nicht von ihrer Verantwortung freisprechen. Eltern sollen ihre Kinder beschützen.

Eine weitere Alternative wäre es gewesen, den Eltern nachzugeben...

Eine Entscheidung eben.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 55145

Gast
Hallo Hajooo,

ja, ich finde es feige. Mut ist, sich den Dingen zu stellen, egal wie hart es kommt. Dem Leben in die Augen zu schauen.
Wenn jemand ganz allein ist, die Entscheidung trifft und sich aufhängt an einem Baum. Ok. Oft wird ja noch ein armer Lokführer mit reingerissen und traumatisiert.
Solange jemand jedoch Menschen oder Tiere hat in seinem Leben die ihn brauchen, lieben, ist es eine ganz feige Nummer.
Mir hat mal jemand gesagt, Tiere können sich nicht suizidieren. Obwohl sie oft großes Leid erfahren. Warum sollte ein Mensch das dann tun.
Doch. Für mich ist es eine ganz feige Nummer.
Derjenige der Suizid begeht, kann es egal sein, ob es andere für feige ansehen oder nicht, denn dieser Person ist dann ja eh tot. Also ist hier diese Einschätzung diesbezüglich völlig irrelevant.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
G Sind die "fetten Zeiten" als Arbeitnehmer vorbei? Gesellschaft 20
Erytheia Euer Leben als Multimillionär Gesellschaft 43
Dunkle Prinzessin Als Kind Erlerntes in frage stellen? Gesellschaft 107

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben