Burbacher
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Danke Seth. So habe ich das vor einigen Jahren selbst empfunden. Und ich wollte dieser Kapitulation entgehen, wollte nicht das mich demütigende Bild des Versagers abgeben. Zudem war es mir selbst nicht mehr möglich, auch nur halbwegs objektiv meine "Haben-Seite" wahrzunehmen.Ich habe vor allem Respekt und auch Mitleid für Suizidale, weil sehr viel dazugehört, um mit seinem Leben abzuschließen. Von daher ist die Selbsttötung für mich keine Flucht sondern Zeichen für einen verlorenen Kampf. Man war nicht mehr stark genug gewesen, sich dem Leben zu stellen und hat davor kapituliert.
Als ich dann Hilfe erfuhr, und mir Menschen begegneten, die mir Plus und Minus meines Leben, Soll und Haben spiegelten, begann sich mein eigener Blick auf mein Leben zu verändern.
Bei dem, was da dann noch vor mir lag, und bei dem ich einen graden Rücken brauchte, stützten sie mich und so kam ich innerlich wieder auf die Beine.
Heute bin ich ein paar Jahre älter, und meine Lebensuhr zeigt mir naturgemäß, dass meine Zeit knapper wird, aber ich lebe durchaus gerne, bin tendenziell ein optimistischer Mensch. Und wenn es denn mal eng wird, kann ich mit dem Blick auf mein eigenes Werk, meine eigenen Ressourcen mich selbst wieder auf Lebenskurs bringen.
Das ist ein Kapital, das mir aus meiner Erfahrung zur Verfügung steht und wofür ich dankbar bin.
Burbacher