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Seht Ihr Selbstmord als Flucht ?

Ist Selbstmord eine Flucht ?

  • Ja

    Teilnahmen: 16 34,8%
  • Nein

    Teilnahmen: 30 65,2%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    46
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Burbacher

Aktives Mitglied
Ich habe vor allem Respekt und auch Mitleid für Suizidale, weil sehr viel dazugehört, um mit seinem Leben abzuschließen. Von daher ist die Selbsttötung für mich keine Flucht sondern Zeichen für einen verlorenen Kampf. Man war nicht mehr stark genug gewesen, sich dem Leben zu stellen und hat davor kapituliert.
Danke Seth. So habe ich das vor einigen Jahren selbst empfunden. Und ich wollte dieser Kapitulation entgehen, wollte nicht das mich demütigende Bild des Versagers abgeben. Zudem war es mir selbst nicht mehr möglich, auch nur halbwegs objektiv meine "Haben-Seite" wahrzunehmen.
Als ich dann Hilfe erfuhr, und mir Menschen begegneten, die mir Plus und Minus meines Leben, Soll und Haben spiegelten, begann sich mein eigener Blick auf mein Leben zu verändern.
Bei dem, was da dann noch vor mir lag, und bei dem ich einen graden Rücken brauchte, stützten sie mich und so kam ich innerlich wieder auf die Beine.
Heute bin ich ein paar Jahre älter, und meine Lebensuhr zeigt mir naturgemäß, dass meine Zeit knapper wird, aber ich lebe durchaus gerne, bin tendenziell ein optimistischer Mensch. Und wenn es denn mal eng wird, kann ich mit dem Blick auf mein eigenes Werk, meine eigenen Ressourcen mich selbst wieder auf Lebenskurs bringen.
Das ist ein Kapital, das mir aus meiner Erfahrung zur Verfügung steht und wofür ich dankbar bin.

Burbacher
 

hilfe-schlumpf

Aktives Mitglied
Wie kommt denn ein 9jähriger überhaupt auf solch eine Schnapsidee? Wer ist sein "Vorbild"? Wer redet ihm ein, daß Selbstmord der ideale Ausweg aus... was?... sei? Von selber denkt kein 9jähriger sich sowas aus, in diesem Alter denkt man meistens noch gar nicht an die eigene Sterblichkeit. Außer... man hatte eine Vorlage.
Ich denke, je nach dem wie vlt. frühere Todesfälle ( Opa oder Oma, Nachbarn ) mit dem Kind durchgesprochen wurden, kann auch ein 9 jähriger schon zu der Erkenntnis gelangen, dass mit dem Tod alles vorbei, auch alles schlechte. Nie wieder Schule , nie wieder Prügel vom Vater, nie wieder Prügel von den Klassenkameraden , nie wieder krank, nie wieder Hausaufgaben usw usw. Und wenn die aktuelle Situation sch... genug ist, warum soll nicht auch ein 9 jähriger den Wunsch nach "Ende" haben.

So gesehen bin ich schon auch eher bei "Flucht" , aber nicht so als "Drückebergerflucht" wie es hingestellt wird, sondern als "Vermeidungsflucht". Ein suizidärer Mensch will einfach nur noch die - aktuell total beschissene - Situation vermeiden. Und Suizid ist da eben oft die einzige , und zuverlässigste Methode.
 

Daoga

Urgestein
Hmmm, zumindest in den Mißbrauchs-Fällen frage ich mich immer, warum eine Vermeidungsflucht in den Suizid, wenn es doch auch eine "Flucht nach vorne" gibt, bei der alles nur besser werden kann? Ich meine, in jedem Haushalt gibt es Messer oder andere scharfe Instrumente, und wenn der Täter wieder mal ran will, dann hat er das Scharfe in seinen Weichteilen, wenn Ihr wißt, was ich meine... um "Opfer" schert sich die Gesellschaft wenig, wie die Betroffenen, die hier mitgeschrieben haben, selbst erfahren mußten. Aber sobald das "Opfer" zum "Täter" wird, weil es sich zu wehren traut (huch wie bösartig! Der arme, arme Mißbraucher, sowas aber auch, sowas darf man doch niemals nicht auch nur andeuten!!! [Zynismus/off]), hüpfen sofort 100 Psychologen um es herum, wird Heimunterbringung oder sonstwas organisiert, und von da ab kann es eigentlich nur noch aufwärts gehen. Also, warum ist Selbstverletzung bis zum Suizid bei den "Opfern" der "Normalfall", der z. T. sogar von Psychologen und der Umwelt "erwartet" wird, während die gerechte sofortige Strafe für die Täter die Ausnahme bleibt? Ganz ehrlich. Wenn mir in einem anonymen Forum jemand erzählt, er wird mißbraucht und erfährt nirgendwo Hilfe, dann werde ich ihm die Frage stellen, warum er sich nicht einfach selbst hilft. Messer oder ähnliches sind überall zu finden, und verschlimmern kann sich seine Lage kaum noch...
 

Hajooo

Sehr aktives Mitglied
Wenn mir in einem anonymen Forum jemand erzählt, er wird mißbraucht und erfährt nirgendwo Hilfe, dann werde ich ihm die Frage stellen, warum er sich nicht einfach selbst hilft. Messer oder ähnliches sind überall zu finden, und verschlimmern kann sich seine Lage kaum noch...
Etwas OFFTOPIC.
Vielleicht, weil das "Opfer" in seiner Rolle ist ?
Gäbe es ein "Mißbraucher" wenn es keine "Opfer" gäbe ?

Für mich wäre eine Gewaltreaktion höchstens aus dem Affekt vorstellbar, denn ich kann nicht Gewalt mit Gegengewalt ausgleichen, denn die Tät ist bereits erfolgt.
Siehe auch zu was Kriege führen.

ONTOPIC
Weiterhin sehe ich es so, daß ich mich in einer Schuldrolle befinde
Ich bin Schuld daran, daß:
ich keine Job habe,
aggressiv bin,
mich die anderen nicht mögen,
ich alles falsch mache,
ich es besser machen muß,
mich ungesund ernähre,
keinen Sport mache,
zu wenig raus gehe,
(zu viel) Rauche,
(zu viel) Alkohol trinke,
mir trotz wenig Geld etwas leiste,
nicht genießen kann,
im kleinen keine Freude finde,
das Leben völlig gefühllos ist,
ich in der Lückenbüßer Rolle bin,
etc...

???

Gruß Hajooo
 
A

Archeo

Gast
Hmmm, zumindest in den Mißbrauchs-Fällen frage ich mich immer, warum eine Vermeidungsflucht in den Suizid, wenn es doch auch eine "Flucht nach vorne" gibt, bei der alles nur besser werden kann? Ich meine, in jedem Haushalt gibt es Messer oder andere scharfe Instrumente, und wenn der Täter wieder mal ran will, dann hat er das Scharfe in seinen Weichteilen, wenn Ihr wißt, was ich meine... um "Opfer" schert sich die Gesellschaft wenig, wie die Betroffenen, die hier mitgeschrieben haben, selbst erfahren mußten. Aber sobald das "Opfer" zum "Täter" wird, weil es sich zu wehren traut (huch wie bösartig! Der arme, arme Mißbraucher, sowas aber auch, sowas darf man doch niemals nicht auch nur andeuten!!! [Zynismus/off]), hüpfen sofort 100 Psychologen um es herum, wird Heimunterbringung oder sonstwas organisiert, und von da ab kann es eigentlich nur noch aufwärts gehen. Also, warum ist Selbstverletzung bis zum Suizid bei den "Opfern" der "Normalfall", der z. T. sogar von Psychologen und der Umwelt "erwartet" wird, während die gerechte sofortige Strafe für die Täter die Ausnahme bleibt? Ganz ehrlich. Wenn mir in einem anonymen Forum jemand erzählt, er wird mißbraucht und erfährt nirgendwo Hilfe, dann werde ich ihm die Frage stellen, warum er sich nicht einfach selbst hilft. Messer oder ähnliches sind überall zu finden, und verschlimmern kann sich seine Lage kaum noch...

Es hat viel mit Angst und mit Scham zu tun, wenn man sich nicht wehrt. Und für einige Menschen erscheint der Suizid als einziger und letzter Ausweg aus der persönlichen Hölle, in der man sich befindet. Das kann man nicht erklären, verstehen oder gar nachvollziehen. Da gibt es einfach keine "Logik", der man folgt.

Das bedeutet aber nicht, dass man nicht für Hilfe empfänglich ist. Selbst wenn man kurz vor dem Selbstmord steht, gibt es oft etwas, das einen zurückhält. Und spätestens Jahre danach ist man dankbar dafür, diesen letzten Schritt nicht getan zu haben.
 

Daoga

Urgestein
Wenn Kinder "Vorbilder" bekommen, den Tod als Ausweg zu betrachten, sollten sie genauso Vorbilder bekommen, die sich nicht in den Tod oder in (oft lebenslängliche) Selbstverletzung und - zerstörung flüchten, sondern sich zur Wehr setzen. Auch mit dem Messer in der Hand, wenn es nicht anders geht. Gegenwehr - und wenn sie nur ein einziges Mal stattfindet, weil der Täter begreift "Nie wieder!" - ist das beste, was ein "Opfer" sich gönnen kann.
 

mikenull

Urgestein
Hat was von Bauern-Schläue....
Wenn alles so einfach wäre, würde es ja auch schon genügen, wenn jedes Opfer den Täter gleich nach der Tat anzeigt, oder?
Warum das nicht passiert, wurde hier von gescheiten Leuten eindrucksvoll geschildert.
 
A

Archeo

Gast
Wenn Kinder "Vorbilder" bekommen, den Tod als Ausweg zu betrachten, sollten sie genauso Vorbilder bekommen, die sich nicht in den Tod oder in (oft lebenslängliche) Selbstverletzung und - zerstörung flüchten, sondern sich zur Wehr setzen. Auch mit dem Messer in der Hand, wenn es nicht anders geht. Gegenwehr - und wenn sie nur ein einziges Mal stattfindet, weil der Täter begreift "Nie wieder!" - ist das beste, was ein "Opfer" sich gönnen kann.
Du kannst von einem Kind doch nicht verlangen, mit einem Messer auf andere los zugehen, selbst wenn es sich dabei um den/die Täter handelt!

Und wenn ein Kind Angst hat, dann wehrt es sich eben nicht. Das ist völlig natürlich. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass es selbst Schuld ist, wenn ihm Leid zugefügt wird!
 

mikenull

Urgestein
Dasselbe ist uns übrigens gerade begegnet. Nach den Pariser Anschlägen sagte Donald Trump, daß dieses nicht so passiert wäre, wenn die Leute ( damit meinte er wohl Kellner, Rock-Konzert-Besucher, eventuell auch Fußballspieler... ) bewaffnet gewesen wären. Tja, wie einfach die Welt doch ist.
 

Daoga

Urgestein
Ich "verlange", daß Betroffene sich Hilfe suchen, statt sich selbst zu bestrafen für etwas, an dem sie nicht schuld sind. Wenn sie keine Hilfe von außen bekommen (weil "Familie" sowas angeblich nicht macht, weil es die Umgebung nicht juckt oder, oder ...) sollen sie sich ebenfalls nicht selbst bestrafen, sondern den Mut und die Kraft finden, den Täter zu bekämpfen, egal wie, und dazu sollen sie Vorbilder bekommen, die ihnen zeigen, sie sind nicht die ersten oder einzigen, denen so etwas passiert, und daß es Mittel gibt, das zu beenden. Darauf sollte - ganz wichtig - beispielsweise in Schulen hingearbeitet werden, aber nicht erst in den oberen Klassen, sondern in altersgemäßer Verpackung schon ab Schuleintritt. Wer selbst betroffen ist, der weiß, worauf der Lehrer hinaus will, sobald das Thema aufkommt.
 
Status
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