A
Archeo
Gast
Ich "verlange", daß Betroffene sich Hilfe suchen, statt sich selbst zu bestrafen für etwas, an dem sie nicht schuld sind. Wenn sie keine Hilfe von außen bekommen (weil "Familie" sowas angeblich nicht macht, weil es die Umgebung nicht juckt oder, oder ...) sollen sie sich ebenfalls nicht selbst bestrafen, sondern den Mut und die Kraft finden, den Täter zu bekämpfen, egal wie, und dazu sollen sie Vorbilder bekommen, die ihnen zeigen, sie sind nicht die ersten oder einzigen, denen so etwas passiert, und daß es Mittel gibt, das zu beenden. Darauf sollte - ganz wichtig - beispielsweise in Schulen hingearbeitet werden, aber nicht erst in den oberen Klassen, sondern in altersgemäßer Verpackung schon ab Schuleintritt. Wer selbst betroffen ist, der weiß, worauf der Lehrer hinaus will, sobald das Thema aufkommt.
Sicher sollten in Schulen über das Thema grundsätzlich gesprochen werden. Das halte ich auch für sehr sinnvoll, in Bezug auf Aufklärung. Aber es gibt leider keine Blaupause oder Checkliste für konkrete Situationen, die man im Schulunterricht erlernen kann. Jede Situation ist vollkommen individuell. Hilfe zu suchen, ist selbstverständlich richtig und wichtig. Aber eben nicht immer so einfach, wie man sich das vielleicht vorstellt.
Die "Selbstbestrafung" wie du es nennst, ist nicht anderes als ein Symptom völliger Verzweiflung. Menschen, die in so einer Situation stecken, denken eben nicht als erstes daran, sich zu wehren. Es gibt dann nur Angst, Scham, Schmerz und den Wunsch, dass es einfach nur aufhören soll.