Erst einmal danke für all eure Antworten.
Nunja: Es ist nicht so, dass ich nicht versucht hätte, da irgendwas zu retten. Nur auch da gehören immer 2 dazu.
Da ist nichts mehr "zu retten". Da sind auch keinerlei Gefühle mehr, die auch nur im entferntesten etwas mit Liebe zu tun haben.
Und auch dafür gibt es ganz gewiss Gründe.
Viele von Euch kamen ja mit "Verantwortung" - wie verantwortlich ist es nur wegen der Kinder zusammen zu bleiben und dabei kreuzunglücklich zu sein? das ist sogar sehr verantwortlich
Der Punkt den hier viele nicht sehen wollten: Es geht hier NICHT um ich will da noch irgendwas retten, es geht nicht um die Liebe ist eingeschlafen, midlife crisis oder "dein Hirn ist weichgevögelt" du willst eine ohne Kinder, wo du meine Verantwortung hast (Die Verantwortung für meine Kinder bleibt ja auch, die ist ja nicht gleich weg nur weil ich mich von der Kindsmutter trenne und neu verliebt habe). Es geht hier - man mag es kaun glauben tatsächlich um Liebe und Zuneigung, die sich über eine längere Zeit entwickelt hat. Es war nicht blinde Lust, die uns ins Bett getrieben hat.
Es geht mir darum, wie ich es für meine Kinder hinbekommen kann, die Trennung mit der kleinstmöglichen Belastung zu vollziehen.
Verantwortung hat nichts mit eigenen Gefühlen oder mit Glück zu tun. Nimm' als Beispiel einen Angestellten. Diesem wird eine Aufgabe übertragen. Er hat die Verantwortung, dass diese Aufgabe sorgfältig und gut erledigt wird. Ob er diese Aufgabe gerne erledigt oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Und Deine Aufgabe als Vater ist frühestens dann erledigt, wenn alle Deine Kinder erwachsen sind.
Deine Aussage "da ist nichts mehr zu retten" ist nicht nachvollziehbar. Daher zweifel ich die Richtigkeit dieser Aussage an.
Verantwortung in einer Ehe bzw. in einer Familie liegt darin, für das Wohl des Partners bzw. der Familienmitglieder zu sorgen.
Der Schaden, den ich für Eure Kinder sehe, drücke ich mit verschiedenen Stichworten aus:
1) Vertrauensverlust
Die Kinder haben Dir vertraut. Sie vertrauten, dass Du immer bei ihnen bist, sie zu Dir und Du zu ihnen gehörst, selbst wenn Du beruflich viel unterwegs bist. Jetzt lernen sie, dass Du sie verlässt, nicht mehr bei ihnen wohnen wirst. Selbst wenn Du sie ab und an siehst, ggf. regelmässig, ist es für mich offensichtlich, dass das kindliche Vertrauen einen Schaden erleidet. Je jünger die Kinder sind, um so größer ist der Vertrauensschaden.
2) Treue und Vertrauen
Jede gute Ehe basiert auch auf Treue und Vertrauen. Auch eine ganze Familie lebt davon. Die Qualität der Bindung wird durch Treue und Vertrauen hergestellt. Treue und Vertrauen stellst Du grundsätzlich in Frage.
Um das Ausmaß des Schadens zu verstehen, stell' Dir einfach vor, dass Deine Kinder Dich fragen: "Papa, wenn ich mich verliebe und über das Heiraten nachdenke, welche Rolle spielen da Treue und Vertrauen?
Müsstest Du nicht antworten: Vertraue niemandem. Sobald die schönen Gefühle weg sind, zählt kein Eheversprechen mehr. Und müsstest Du nicht antworten: "...wenn die schönen Gefühle weg sind, ist auch die Treue nichts mehr wert"
Ich denke: Um den Schaden gering wie möglich zu halten, müsstest Du Deinen Kindern sagen: Ich habe mich falsch verhalten. Denn dann wissen sie, dass Treue und Vertrauen eben doch gut und feste Werte sind. Ich denke, auch Kinder verstehen, dass der Vater Fehler macht. Du stehst eben als Vorbild da... fragt sich nur, für was?
Es geht bei Schadensbegrenzung um Bindungswillen und Bindungsfähigkeit Eurer Kinder. Und für beides sind Treue und Vertrauen zwingend erforderlich.
LG; Nordrheiner