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Neu verliebt Immer noch in einer Ehe

S

Seefahrer77

Gast
Ich finde es ganz gut, dass hier viele Beiträge sind, die die schlimmsten Folgewirkungen skizzieren. Viele sind hypothetisch, aber müssen auch einmal durchgespielt werden. Allerdings bin ich erschrocken darüber, dass die Frau ausschließlich als Opfer dargestellt wird. Die Variante, dass sie selbst schon eine Affäre haben könnte erscheint eigenartigerweise nicht in den Überlegungen.

Der Heile-Welt-Glauben, weil man verheiratet ist oder Kinder hat bleibt man gefälligst zusammen, hat mit der Realität nichts zu tun. Meine Eltern waren 35 Jahre verheiratet, aus Prinzip und Pflichtgefühl. Doch es sind grundsätzlich verschiedene Charaktere, die eigentlich nie hätten heiraten oder zusammenbleiben dürfen. Liebe gabs nur anfangs, na eigentlich war es vor allem Sex. Mein Vater hatte eigentlich immer Affären laufen und meine Mutter wußte das teilweise auch. Ab und zu wurde er auch handgreiflich, weil er mit meiner Mutter nie zurecht kam. Doch sie trennten sich nicht. Meine Mutter wurde in dem Glauben erzogen "bis dass der Tod euch scheidet" und hat das auch als Auftrag verstanden und pflichtbewusst ausgeführt. Sie war oft traurig. Doch dann kamen die falschen Berater, die in dem gleichen Glauben wie sie erzogen worden sind "man trennt sich nicht" oder "die Kinder brauchen doch einen Vater". Tatsächlich wünschten mein Bruder und ich in unserer Kindervorstellung einen Vater. Doch in dieser konfliktreichen Beziehung meiner Eltern erlebten wir als Brüder keine glücklichen Tage. Wir wurden in dieser Atmosphäre aufgerieben. Mit 13 hatte ich einen solchen Hass auf meinen Vater aufgebaut, dass ich ihm fortan soweit wie möglich aus dem Weg ging und nur noch abfällig mit ihm redete. Statt dessen hätte ich meine Mutter genauso aufs Korn nehmen müssen. Es liegt auch in ihrem Verantwortungsbereich, dass Kinder nicht in einem zerrütteten Umfeld aufwachsen. Doch statt sich zu trennen hat sie lieber ihren Eheschuh weiter gefahren.

Ich fordere die Beitragschreiber auf sich diese Geschichte mal auf der Zunge zergehen zu lassen. Kinder gehen an einer zerrütteten Ehe ihrer Eltern eher kaputt, als dass da was gutes bei rauskommt.

TE, jetzt kennst du meinen Blickwinkel. Doch eines will ich noch hinterherschieben: Selbst wenn ich einen Hass auf meinen Vater hatte mit 13. Meine Eltern hätten doch noch mit mir reden müssen, dass sie sich trennen. Obwohl ich unter diesem Elternhaus gelitten habe, hätten beide Eltern mir begreiflich machen müssen, dass sie sich trennen und warum. Denn letztendlich hatte ich ja mit 13 immer noch den Blick eines Kindes.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
......also TE, damit wir hier keine Missverständnisse haben...du sollst NICHT auf Biegen und Brechen und NUR wegen der Kinder bei deiner Frau bleiben...

Wenn du deiner Meinung nach alles gegeben und versucht hast, ok...bleibt trotzdem die Frage, warum du dann nicht schon früher die Segel gestrichen hast und geangen bist....im Guten - ohne ein Verhältnis, also doppelten Boden...

Also auch für alle anderen TE, KEINER soll in zerrütteten Verhältnissen nur wegen der Kinder bleiben. Ich schreibe davon, dass zu früh aufgegeben wird und dass man sich wieder versucht, aufeinander einzulassen....möglichst schon bevor sich irgendjemand eine Notlösung sucht...wenn natürlich von einem der beiden Partner nichts mehr kommt, vielleicht sogar Gewalt oder Drogen im Spiel sind, dann war es das...
Manchmal kann eine Affäre auch ein Weckruf oder Chance sein, ein Ar...tritt, den einige vielleicht brauchen...auch wenn viele davon nichts halten und es sehr oft danach nichts mehr wird, weil das Vertrauen einfach hin ist...unmöglich ist grundsätzlich nichts....
Aber egal, deine Würfel sind eh schon gefallen....viel Glück, vor allem für deine 3Kinder!
 
G

Gast

Gast
Lieber Gast!
Wenn Du die Trennung jetzt wirklich fair durchziest, machst Du in meinen Augen alles richtig.
Ich halte nichts davon, wegen der Kinder, sein Leben in einer unglücklichen Ehe zu verbringen und sehe es wie mein Vorschreiber Lieber zwei getrennte glückliche Eltern als unglückliche Eltern.
Ich schrieb anfangs , aber klär die ganze Sache sofort.
Hab jetzt nicht alles nachgelesen, aber scheint ja, das willst Du jetzt.
Wichtig ist, das muss und wird auch Deine Frau erkennen, dass Ihr gemeinsam Eltern bleibt.
Kinder brauchen Mutter und Vater und Eltern, wo auch nicht der eine über den anderen herzieht, denn sie lieben beide und kommen sonst in Loyalitätskonflikte.

Ich wünsche Dir, dass Du in der neuen Beziehung endlich Glück findest und dass Du mit Deiner Frau ein guten Weg im Sinne der Kinder gehst.
 
G

Gast

Gast
...ich schreibe auch deshalb, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass es einen Weg zurück gibt.

Vor ein paar Jahren hab ich das auch durchgemacht, wie du....nach 10Jahren glücklicher Ehe, kamen plötzlich 5 schlimme Jahre....wir hatten NUR noch Stress wegen jedem Sche..ss....es hat am laufenden Band gekracht, wir waren beide mit unserem Latein am Ende...
Auf einmal lernte ich jemanden kennen...zur damaligen Zeit - ein Geschenk des Himmels!....er erfüllte meine Erwartungen zu 150%...es war so einzigartig, soooo wundervoll...es hat ALLES sowas von gepaßt!....ich hab es 5Monate regelrecht aufgesaugt und trotzdem: ich konnte mich nicht trennen....es ging nicht....ich wußte nicht, wie soll ich das meinem Kind erklären, wie meinen Freunden, wie meinen Verwandten...es war mir unmöglich, obwohl meine Ehe dahin war...ab dem Zeitpunkt wurde mir klar, es geht hier nicht mehr nur um mich....ich bleibe, aber so kann es nicht weitergehen...

Obwohl JEDE Zelle meines Körpers gegen diese verstandesmäßig getroffene Entscheidung rebellierte, hab ich es durchgezogen....mußte mich sogar in Therapie begeben....die ersten 2Jahre waren Horror, ich hab jede Minute an den anderen gedacht und trotzdem eine Rückkehr, anfangs nur körperlich, später auch geistig zu meinem Mann geschafft....ich hab es geschafft!!...es war ARBEIT, die sich allerdings gelohnt hat...wir lieben uns heute wieder und das besser, als es je zuvor war....es gibt immer noch Konflikte, aber die werden heute anders ausgetragen.....ich hab mich nicht mehr so wichtig genommen und auf einmal mein Mann, sich auch nicht mehr...so sind wir Stück für Stück, ganz langsam über Jahre hinweg wieder zusammengewachsen....ich darf sagen, trotz all der Schiksalsschläge und Krankheiten usw., ist dass das bis dato der schwerste Kampf meines Lebens gewesen!...es geht also, natürlich kann ich auch verstehen, dass es Menschen gibt, die nicht mehr kämpfen wollen/können, wie auch immer....ich bin dankbar dafür, dass mein Mann die Geduld und das Vertrauen aufbringen konnnte..

...noch heute vergeht kein Tag, an dem ich nicht mindestens 1x an den anderen denke....aber heute ist dieser Mensch vom Sockel geholt....er hatte Fehler, wie jeder andere Sterbliche auch.....er wäre es nicht wert gewesen.....und meine Therapeutin hat mir einen Satz für meine Leben gesagt: Es hätte JEDER sein können!.....er war nur meine Scheinlösung, für meine damaligen Probleme....sie hat diesen Satz ganz vorsichtig gesagt und war sich nicht sicher, ob ich schon bereit dafür war....aber er stimmt und trifft auf jeden zu, man muss aber wirklich bereit für ihn sein....ihn verstehen WOLLEN...dann löst sich der Knoten im Kopf?
 
G

Gast

Gast
Dass hier die schlimmsten Schubladen und Vorurteile ausgepackt werden, wurde ja nun mehrmals bereits geschrieben. Empfinde diesbezüglich auch so. Es ist fast schon interessant zu nennen, wie sehr die Menschen bei solchen Themen immer nur das "Eigene" im Blick haben und gar nicht mehr lesen, was der TE geschrieben hat.

Er hat ja bereits mehrmals geschrieben, dass eine gute Ehe bzw. ein Kitten einer Ehe von beiden Partner getragen werden muss - wenn das nicht der Fall ist, wie es hier scheint, dann funktioniert es nicht. Und trotzdem wird darauf rumgeritten wie auf nem toten Gaul.

Ich kann zu dem Thema nur folgendes sagen:
Ich finde es sehr wichtig, zuerst mit Deiner Frau zu sprechen - und zwar nicht, dass Du jetzt eine neue Frau kennengelernt hast, sondern dass Eure Ehe nicht mehr funktioniert und Du Dich deshalb trennen möchtest.
Außerdem würde ich mich dann mit ihr darauf verständigen, dass ihr gemeinsam den Kindern mitteilt, dass ihr Euch trennt. Und auch da ehrlich sein: die Trennung wird nichts an Euren Gefühlen für die Kinder ändern, wird aber Einfluss auf Kontakt etc. haben.

Mir ist klar, dass Du gerne die Beziehung zur Freundin leben möchtest, allerdings ist das für mich der Schwierigste Part. Oft ist der Partner/in mehr dadurch verletzt, dass der Partner/in eine andere hat als durch die Trennung selbst. Gerade wenn durch frühere Gespräche etc. eigentlich klar ist/sein sollte, dass die Ehe nicht gerade gut läuft. Der ganze Frust etc. wird dann auf den neuen Partner abgeladen, obwohl der ja gar nichts dafür kann. Auch für die Kinder ist es schwierig hier zu trennen. Keine Ahnung wie man damit umgeht - vielleicht wäre es gut, sich hier Unterstützung von einem Kinderpsychologen zu holen.

Ach und noch was: ich kenne eine Familie, in der die Vater und Mutter wegen der Kinder zusammengeblieben sind - d.h. sie sind getrennt, leben aber unter einem Dach. Der Mutter geht es ganz gut, da sie das hat was sie will: sie hat Kinder und nach außen einen Ehemann, der aber im Innenverhältnis keiner ist und auch keiner sein soll. Der Mann ist durch die Situation (aus der er aus finanziellen Gründen auch nicht rauskommt) total unglücklich, gefrustet und man sieht es ihm an und das schlimmste: er behandelt seine Frau vor den Kindern wie das Allerletzte. Lässt zynische und bösartige Sprüche ab, um seine Agressionen, Frust und sein Unglück irgendwie loszuwerden. Was aber nicht klappt, denn die Situation ist einfach übel und er kann sie nicht ändern. Jedenfalls überfällt jeder Person, die dort zu Besuch ist, eine Herzenskälte, die ganz schlimm ist und dazu führt, dass niemand mehr dorthin mag.
Resultat: den Kindern wird eine Beziehung vorgelebt, die nichts aber auch gar nichts von dem beinhaltet, was eigentlich eine Beziehung ausmacht: Liebe, Herz, Respekt und Vertrauen.

Was glaubt ihr alle, die hier immer von "für die Kinder", "Du musst Dich hintenanstellen" etc. , was diese Kinder vorgelebt bekommen, was diese für ein Beziehungsbild bekommen und das Beste: welche Beziehung werden diese beiden armen Kinder selbst irgendwann mal führen?
Eines weiß ich: diese Mutter hat mir erzählt, dass ihre Eltern ganz genau die gleiche Beziehung geführt haben wie sie jetzt auch. Und sie weiß, dass es nicht toll ist, aber sie kann nicht aus ihrer Haut - und ist absolut nicht bereit, hier an sich selbst zu arbeiten. Sie gibt zu, dass sie gefühlskalt ist und dass es für ihre Kinder nicht toll ist. Aber sie hält fest an dieser Konstruktion. Bis - ja bis wann eigentlich?

Ich bin jedenfalls der Meinung, wenn man 100% gegeben hat, um die Beziehung zu "retten" und es leider nicht gefruchtet hat, denn nicht nur man selbst muss 100% geben, sondern auch der andere, dann hat man das Recht und die Pflicht, sein Leben so zu ändern, dass man auch wieder glücklich werden kann. Man muss nicht sein Glück den Kindern opfern - ich glaube, wenn die Kinder das wüßten, dann würden sie das nicht wirklich wollen. Denn es würde bedeuten, dass ihr Glück sich auf dem Unglück anderer entsteht - was bleibt da für ein Glück noch übrig??
 
G

Gast

Gast
sorry, das bekomme ich nicht auf die Reihe: wieso soll jemand mit einer Frau zusammenbleiben die er nicht liebt? Was bitte ist das für ein Rat?

Kinder in Watte zu packen bringt nichts. Man muß ihnen eine vernünftige Trennnung zumuten können. So ist das Leben. Das Leben ist nicht "Aschenbputtel". Man liebt, man liebt nicht man verläßt. Das müssen auch Kinder lernen. Nur so können sie im Leben auch mit Verlusten umgehen. Man bleibt ja doch der Pappa.

Also ich als Kind wünschte mir einen glücklichen Vater statt Eltern die sich nichts mehr verzeihen können weil sie sich gegenseiten die Schuld an ihrem Unglück geben.

Leute wachte auf aus diesem Arien/Persil Familien Quatsch! Wenn es nicht geht, dann geht es nicht. Zwangsweise zusammenzubleiben ist Käse. Ich kann es nicht oft genug betonen. Der Fragesteller hat ja eh schon genug Probleme. Und den Kindern irgendwas vorzuheucheln finde ich einen größeren Beschiß. Das ist wirklich Betrug.
 

Rosafee

Aktives Mitglied
...ich schreibe auch deshalb, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass es einen Weg zurück gibt.

Vor ein paar Jahren hab ich das auch durchgemacht, wie du....nach 10Jahren glücklicher Ehe, kamen plötzlich 5 schlimme Jahre....wir hatten NUR noch Stress wegen jedem Sche..ss....es hat am laufenden Band gekracht, wir waren beide mit unserem Latein am Ende...
Auf einmal lernte ich jemanden kennen...zur damaligen Zeit - ein Geschenk des Himmels!....er erfüllte meine Erwartungen zu 150%...es war so einzigartig, soooo wundervoll...es hat ALLES sowas von gepaßt!....ich hab es 5Monate regelrecht aufgesaugt und trotzdem: ich konnte mich nicht trennen....es ging nicht....ich wußte nicht, wie soll ich das meinem Kind erklären, wie meinen Freunden, wie meinen Verwandten...es war mir unmöglich, obwohl meine Ehe dahin war...ab dem Zeitpunkt wurde mir klar, es geht hier nicht mehr nur um mich....ich bleibe, aber so kann es nicht weitergehen...

Obwohl JEDE Zelle meines Körpers gegen diese verstandesmäßig getroffene Entscheidung rebellierte, hab ich es durchgezogen....mußte mich sogar in Therapie begeben....die ersten 2Jahre waren Horror, ich hab jede Minute an den anderen gedacht und trotzdem eine Rückkehr, anfangs nur körperlich, später auch geistig zu meinem Mann geschafft....ich hab es geschafft!!...es war ARBEIT, die sich allerdings gelohnt hat...wir lieben uns heute wieder und das besser, als es je zuvor war....es gibt immer noch Konflikte, aber die werden heute anders ausgetragen.....ich hab mich nicht mehr so wichtig genommen und auf einmal mein Mann, sich auch nicht mehr...so sind wir Stück für Stück, ganz langsam über Jahre hinweg wieder zusammengewachsen....ich darf sagen, trotz all der Schiksalsschläge und Krankheiten usw., ist dass das bis dato der schwerste Kampf meines Lebens gewesen!...es geht also, natürlich kann ich auch verstehen, dass es Menschen gibt, die nicht mehr kämpfen wollen/können, wie auch immer....ich bin dankbar dafür, dass mein Mann die Geduld und das Vertrauen aufbringen konnnte..

...noch heute vergeht kein Tag, an dem ich nicht mindestens 1x an den anderen denke....aber heute ist dieser Mensch vom Sockel geholt....er hatte Fehler, wie jeder andere Sterbliche auch.....er wäre es nicht wert gewesen.....und meine Therapeutin hat mir einen Satz für meine Leben gesagt: Es hätte JEDER sein können!.....er war nur meine Scheinlösung, für meine damaligen Probleme....sie hat diesen Satz ganz vorsichtig gesagt und war sich nicht sicher, ob ich schon bereit dafür war....aber er stimmt und trifft auf jeden zu, man muss aber wirklich bereit für ihn sein....ihn verstehen WOLLEN...dann löst sich der Knoten im Kopf
Danke für diesen Beitrag!

Genau darum geht es doch. Die Partner, die ihre Ehe so sehr vernachlässigt haben, brauchen manchmal eine dritte Person, um den Missstand zu erkennen, ihre Gefühle füreinander wieder zu suchen und wenn möglich, wieder zurück zu holen.
Das gelingt natürlich nicht immer, aber wenn es gelingt, kann daraus eine gereifte, tiefe Altersliebe entstehen.
Große Dankbarkeit und Zufriedenheit, dass man es geschafft hat.

Wenn die Trennung unvermeidlich ist, sollte alles getan werden, um eine respektvolle Lösung zum Wohle Aller zu finden. Was leider sehr oft nicht gelingt.
 
G

Gast

Gast
Dass hier die schlimmsten Schubladen und Vorurteile ausgepackt werden, wurde ja nun mehrmals bereits geschrieben. Empfinde diesbezüglich auch so. Es ist fast schon interessant zu nennen, wie sehr die Menschen bei solchen Themen immer nur das "Eigene" im Blick haben und gar nicht mehr lesen, was der TE geschrieben hat.

Er hat ja bereits mehrmals geschrieben, dass eine gute Ehe bzw. ein Kitten einer Ehe von beiden Partner getragen werden muss - wenn das nicht der Fall ist, wie es hier scheint, dann funktioniert es nicht. Und trotzdem wird darauf rumgeritten wie auf nem toten Gaul.

Ich kann zu dem Thema nur folgendes sagen:
Ich finde es sehr wichtig, zuerst mit Deiner Frau zu sprechen - und zwar nicht, dass Du jetzt eine neue Frau kennengelernt hast, sondern dass Eure Ehe nicht mehr funktioniert und Du Dich deshalb trennen möchtest.
Außerdem würde ich mich dann mit ihr darauf verständigen, dass ihr gemeinsam den Kindern mitteilt, dass ihr Euch trennt. Und auch da ehrlich sein: die Trennung wird nichts an Euren Gefühlen für die Kinder ändern, wird aber Einfluss auf Kontakt etc. haben.

Mir ist klar, dass Du gerne die Beziehung zur Freundin leben möchtest, allerdings ist das für mich der Schwierigste Part. Oft ist der Partner/in mehr dadurch verletzt, dass der Partner/in eine andere hat als durch die Trennung selbst. Gerade wenn durch frühere Gespräche etc. eigentlich klar ist/sein sollte, dass die Ehe nicht gerade gut läuft. Der ganze Frust etc. wird dann auf den neuen Partner abgeladen, obwohl der ja gar nichts dafür kann. Auch für die Kinder ist es schwierig hier zu trennen. Keine Ahnung wie man damit umgeht - vielleicht wäre es gut, sich hier Unterstützung von einem Kinderpsychologen zu holen.

Ach und noch was: ich kenne eine Familie, in der die Vater und Mutter wegen der Kinder zusammengeblieben sind - d.h. sie sind getrennt, leben aber unter einem Dach. Der Mutter geht es ganz gut, da sie das hat was sie will: sie hat Kinder und nach außen einen Ehemann, der aber im Innenverhältnis keiner ist und auch keiner sein soll. Der Mann ist durch die Situation (aus der er aus finanziellen Gründen auch nicht rauskommt) total unglücklich, gefrustet und man sieht es ihm an und das schlimmste: er behandelt seine Frau vor den Kindern wie das Allerletzte. Lässt zynische und bösartige Sprüche ab, um seine Agressionen, Frust und sein Unglück irgendwie loszuwerden. Was aber nicht klappt, denn die Situation ist einfach übel und er kann sie nicht ändern. Jedenfalls überfällt jeder Person, die dort zu Besuch ist, eine Herzenskälte, die ganz schlimm ist und dazu führt, dass niemand mehr dorthin mag.
Resultat: den Kindern wird eine Beziehung vorgelebt, die nichts aber auch gar nichts von dem beinhaltet, was eigentlich eine Beziehung ausmacht: Liebe, Herz, Respekt und Vertrauen.

Was glaubt ihr alle, die hier immer von "für die Kinder", "Du musst Dich hintenanstellen" etc. , was diese Kinder vorgelebt bekommen, was diese für ein Beziehungsbild bekommen und das Beste: welche Beziehung werden diese beiden armen Kinder selbst irgendwann mal führen?
Eines weiß ich: diese Mutter hat mir erzählt, dass ihre Eltern ganz genau die gleiche Beziehung geführt haben wie sie jetzt auch. Und sie weiß, dass es nicht toll ist, aber sie kann nicht aus ihrer Haut - und ist absolut nicht bereit, hier an sich selbst zu arbeiten. Sie gibt zu, dass sie gefühlskalt ist und dass es für ihre Kinder nicht toll ist. Aber sie hält fest an dieser Konstruktion. Bis - ja bis wann eigentlich?

Ich bin jedenfalls der Meinung, wenn man 100% gegeben hat, um die Beziehung zu "retten" und es leider nicht gefruchtet hat, denn nicht nur man selbst muss 100% geben, sondern auch der andere, dann hat man das Recht und die Pflicht, sein Leben so zu ändern, dass man auch wieder glücklich werden kann. Man muss nicht sein Glück den Kindern opfern - ich glaube, wenn die Kinder das wüßten, dann würden sie das nicht wirklich wollen. Denn es würde bedeuten, dass ihr Glück sich auf dem Unglück anderer entsteht - was bleibt da für ein Glück noch übrig??
DANKE FÜR DIESEN VERNÜNFTIGEN BEITRAG!


Genau das ist es, was die tägliche Situation zwischen der Kindsmutter und mir beschreibt:
Sie hat nach außen hin die Fassade von Ehemann, gutsituiert und Familie - und genau aus diesem Grund wird sie Gift spritzen. Diese Fassade ist ihr heilig - und alles was sie ist. Nein, eben nicht weil sie da noch die soooo intensiven Gefühle hätte, sondern weil man ihr ihren Status als "Ehefrau von" nehmen will.
Wir streiten nicht, schrieb ich im ersten Beitrag, nein müssen wir auch nicht. Es gibt schlichtweg nichts mehr worum man noch streiten könnte. Gefühlskalt ist das passende Wort.

Wenn ich eines nicht will - und ja das ist mir erst jetzt durch die neue Liebe tatsächlich bewusst geworden - ich will nicht zum zynischen, bösen, frustrierten Arloch werden. Ich will mir nicht die Freude am Leben nehmen lassen. Ich will mir nicht das Recht nehmen lassen geliebt zu werden, respektiert zu werden.
Ich will eben nicht, dass meine Kinder irgendwann sagen du und Mama habt uns belogen, dass diese Gefühlskälte irgendwann auch auf sie überschlägt. Nein, ich will, dass meine Kinder zu mir kommen, so wie gestern meine Tochter, und mir sagt: "Papa was bist du so gechillt heute?" -Ach bin ich das? - "Ja voll übertrieben zufrieden und glücklich steht dir aber ganz gut." Ich will ihnen weiterhin meine Liebe zeigen können und das werde ich, wenn ich weiter in dieser Ehe bleibe irgendwann nicht mehr können.

Meiner Nochfrau habe ich für heute Nachmittag ein Gespräch angekündigt. Ich werde ihr dort also "reinen Wein" einschenken. Ohne Zweifel, das richtige zu tun.
 
S

Seefahrer77

Gast
Hallo Gast,

mir hat dieser eine lange Beitrag auch gefallen. Es wurden hier tatsächlich Schubladen und Vorurteile hervorgekramt, die es eben so gibt, und auf deine Situation angewendet. Nur hatten die wenig bis nichts mit deiner Ausgangsbeschreibung zu tun. Viele Hypothesen, die stets die bedauernswerte Hausfrau und Mutter sehen; zudem ignorieren diese Hypothesen die Realität, das Leben. Das lässt sich eben nicht so leicht in ein Korsett von Idealvorstellungen über die Ehe und Liebe quetschen. Soweit ich weiß gibts eben nicht nur die eine Liebe. Menschen verlieben und entlieben und verlieben sich etc.

Jedenfalls, Gast, habe ich schon bei deiner Ausgangsbeschreibung das Gefühl gehabt, dass du an die ganze Sache ganz vernünftig herangehst und herangegangen bist. Den Idealweg zu finden sich zu trennen, wenn man verheiratet ist und drei Kinder hat, ist mit Sicherheit schwer. Ein Rezept dafür dürften entweder nur Psychologen kennen oder gebildete Menschen mit viel Empathie, die auch bereitwillig allgemeingültige Beziehungsregeln auf den Prüfstand stellen. Ich sehe bei dir, Gast, diese Empathie. Du machst dir ja offensichtlich Gedanken über deine Ehefrau und deine Kinder, wenn es zu einer Trennung kommt.

Allerdings, was bei deiner Ausgangsbeschreibung unklar geblieben ist, ist das festgefahrene Weltbild deiner Ehefrau. Die Leute sind tatsächlich unberechenbar, die sich in ein Idealbild flüchten und bereitwillig die Realität ignorieren bzw. die Reailtät wieder zum Idealbild umbiegen möchten, Gefühle unterdrücken möchten, damit alles so wird wie es einmal war. Jedenfalls ist es sicher vernünftig das Gespräch mit deiner Frau zu machen.
 
G

Gast

Gast
Meiner Nochfrau habe ich für heute Nachmittag ein Gespräch angekündigt. Ich werde ihr dort also "reinen Wein" einschenken. Ohne Zweifel, das richtige zu tun

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ich hoffe auf einen positives gespräch. berichte mal wie es verlief.
 

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