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Münchhausen - Syndrom, kennt ihr jemand oder seid ihr Betroffen?

G

Gelöscht 54649

Gast
Das Münchhausen-Syndrom ist ganz explizit, sich sehr überzeugend und bewusst Krankheiten auszudenken oder Krankheitssymptome auszulösen, um Aufmerksamkeit von medizinischem Personal zu bekommen.
Es ist keine Narzisstische Persönlichkeitsstörung, keine Pseudologia Phantastica, sondern das Münchhausen-Syndrom.
Und es ist sehr selten.
 
K

KateRighters

Gast
Guten späten Abend zusammen,

Ich bin vor Kurzem mal auf das Thema Hünchhausen Syndrom gestossen. Ich weiss, worum es grobgesagt geht: darum sich absichtlich krank zu machen oder Krankheiten vorzutäuschen um an das zu kommen, was man benötigt - Anerkennung, Aufmerksamkeit. Der Grund kann sein, das diese Dinge in der Kindheit gefehlt habe usw. gibt etliche Gründe.

Nun leidet jemand unter euch hier an diesem Syndrom oder kennt jemand? Wie geht ihr damit um? Wie geht der Betroffene damit um? Macht ihr eine Therapie? Mich würde es mal Interessieren, wenn jemand gerne bereit ist, offen darüber zu reden. Wenn es hier zu Öffentlich ist, könnt ihr mir gerne Privat die Geschichte erzählen.

Danke. :)

Vielleicht ist das schon zu spät, aber ich bin mir sehr sicher, dass ich unter einer (eher) leichteren Form dieser Krankheit leide. Anfallsartig habe ich immer wieder das Gefühl, dass eine Verletzung "gut" wäre. Krankheiten täusche ich nie vor, vielleicht verschlimmere ich sie ab und an.
Naja zurück zu den Verletzungen. Entweder ich denke mir alles aus, oder ich benutze eine echte, leichte Verletzung um eine größere entweder daraus zu machen oder zu simulieren. Ich denke mir aktiv Geschichten sazu aus und wiege etwaige Fragen vorher ab und mach das auch für mich selbst so glaubhaft, dass es mir oft schwer fällt selbst noch zu wissen ob mir echt etwas weh tut oder nicht.

Der Unterschied zu denn meisten Anderen ist, dass ich als Kind gut behandelt wurde. Meine Familie liebt mich und ich habe Freunde. Ich bin nicht sicher, wieso das bei mir angefangen hat. Ich habe nur die Vermutung, dass mein Vater auch an dieser Krankheit leiden könnte. Interessanterweise erkenne ich dieses Verhalten bei Anderen sehr schnell, und es stört mich quch wahnsinnig bei ihnen.

Ich weiß, dass über mich gesprochen word, dass die Anderen mir meine Geschichten meistens gar nicht mehr glauben. Das hört man immer über ein paar ecken, ins Gesicht würde winem das keiner sagen. Dad ist mir immer furchtbar peinlich. Ich weiß, dass sie es wissen aber ich kann nicht damit aufhären.
Pft bin ich auch im Krankenhaus oder beim Arzt (oft ist übertrieben, aber öfter als ein normaler Mensch würde ich sagen, um die 2 bis 3 mal im jahr, teilweise aber viel öfter), wobei ich immer wahnsinnig Angst habe, dass mich jemand erwischen könnte und dann aufdecken würde.

Ich möchte wirklich aufhören, aber immer wieder überkommt es mich einfach. Ich bin jetzt 20 Jahre alt, angefangen hat das glaube ich ca mit 7....
Es ist mir peinlich das zuzugeben, aber hier ein paar Beispiele, was ich getan habe um Aufmerksamkeit zu bekommen:
Um glaubhaft darzustellen, dass ich mir den Kopf angeschlagen habe, habe ich mir schon öfters mit schweren Gegenständen auf den Kopf geschlagen.
Ich habe mir bereits mindestens 4 Mal mit einem Messer "Platzwunden" geschnitten.
Um einen Autounfall zu simulieren habe ich mich wiederholt auf ein Knie fallen lassen.
Mein nie dagewesener Radunfall, bei dem ich mir "das Gesicht abgeschürft" habe war in Wirklichkeit eine Hornhautraspel mit der ich mir das Gesicht bearbeitet habe.
So viele andere Dinge, die ich getan habe....
Es ist mir wahnsinnig peinlich das zuzugeben. Vor jemandem den ich kenne könnte ich das nie.

Danke fürs zuhören
 
G

Gelöscht 114478

Gast
Nein, es ist nicht zu spät; ein Thema wird oft nochmal nach langer Zeit aufgegriffen.

Schreib also einfach hier weiter, trauerperle wird dazu keine Stellung mehr nehmen.

Und danke für deinen Mut, darüber zu schreiben!
 
G

Gelöscht 114478

Gast
Viel schlimmer ist das Münchhausen - Stellvertreter - Syndrom; Eltern, die ihre Kinder krank machen, um entsprechende Aufmerksamkeit zu bekommen.

Aber das tritt bei dir, Kate, ja nicht zu.
Aber auch dein Leid, dieser Schrei nach Hilfe und Zuwendung und Nähe, ist schlimm genug.

Ich finde es super, dass dir dein Problem bewusst ist, denn die meisten "Münchhausener" leugnen dies konsequent.
Aber man kann es behandeln.

Könntest du dir da für dich einen Weg vorstellen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

trauerperle

Mitglied
Hey zusammen
Ich habe nach einer Zeit mich mal wieder hier eingeloggt. Ich möchte nur mal kurz vorbei schauen und keine zu grosse Diskusion starten. Bitte entschuldigt, dass ich nicht gerade auf alles antworten kann und es auch nicht ausführlich schaffe. Ich danke mich für eure Berichte und den Austausch.
 

trauerperle

Mitglied
Vielleicht ist das schon zu spät, aber ich bin mir sehr sicher, dass ich unter einer (eher) leichteren Form dieser Krankheit leide. Anfallsartig habe ich immer wieder das Gefühl, dass eine Verletzung "gut" wäre. Krankheiten täusche ich nie vor, vielleicht verschlimmere ich sie ab und an.
Naja zurück zu den Verletzungen. Entweder ich denke mir alles aus, oder ich benutze eine echte, leichte Verletzung um eine größere entweder daraus zu machen oder zu simulieren. Ich denke mir aktiv Geschichten sazu aus und wiege etwaige Fragen vorher ab und mach das auch für mich selbst so glaubhaft, dass es mir oft schwer fällt selbst noch zu wissen ob mir echt etwas weh tut oder nicht.

Der Unterschied zu denn meisten Anderen ist, dass ich als Kind gut behandelt wurde. Meine Familie liebt mich und ich habe Freunde. Ich bin nicht sicher, wieso das bei mir angefangen hat. Ich habe nur die Vermutung, dass mein Vater auch an dieser Krankheit leiden könnte. Interessanterweise erkenne ich dieses Verhalten bei Anderen sehr schnell, und es stört mich quch wahnsinnig bei ihnen.

Ich weiß, dass über mich gesprochen word, dass die Anderen mir meine Geschichten meistens gar nicht mehr glauben. Das hört man immer über ein paar ecken, ins Gesicht würde winem das keiner sagen. Dad ist mir immer furchtbar peinlich. Ich weiß, dass sie es wissen aber ich kann nicht damit aufhären.
Pft bin ich auch im Krankenhaus oder beim Arzt (oft ist übertrieben, aber öfter als ein normaler Mensch würde ich sagen, um die 2 bis 3 mal im jahr, teilweise aber viel öfter), wobei ich immer wahnsinnig Angst habe, dass mich jemand erwischen könnte und dann aufdecken würde.

Ich möchte wirklich aufhören, aber immer wieder überkommt es mich einfach. Ich bin jetzt 20 Jahre alt, angefangen hat das glaube ich ca mit 7....
Es ist mir peinlich das zuzugeben, aber hier ein paar Beispiele, was ich getan habe um Aufmerksamkeit zu bekommen:
Um glaubhaft darzustellen, dass ich mir den Kopf angeschlagen habe, habe ich mir schon öfters mit schweren Gegenständen auf den Kopf geschlagen.
Ich habe mir bereits mindestens 4 Mal mit einem Messer "Platzwunden" geschnitten.
Um einen Autounfall zu simulieren habe ich mich wiederholt auf ein Knie fallen lassen.
Mein nie dagewesener Radunfall, bei dem ich mir "das Gesicht abgeschürft" habe war in Wirklichkeit eine Hornhautraspel mit der ich mir das Gesicht bearbeitet habe.
So viele andere Dinge, die ich getan habe....
Es ist mir wahnsinnig peinlich das zuzugeben. Vor jemandem den ich kenne könnte ich das nie.

Danke fürs zuhören
Ich bin gerade sehr erstaunt und freue mich das du da so offen drüber redest. Ich kann mir vorstellen, dass es vielleicht gerade nicht einfach für dich war, nachdem das hier einige nicht gerade verständnisvoll auf diese Krankheit reagiert haben.
Ich hoffe für dich, dass du bereits in Behandlung bist oder es in erwägung zeihst und es dir bald besser gehen darf.
 
Hallo zusammen,

Ich selbst leide an einer artifizielle Störung (Münchhausen Syndrom).

Also bei mir ist das so, dass ich mir in den letzten 3 Jahren, zwei sehr ausführliche Krankengeschichten ausgedacht habe... Dies führten zu unzähligen Arztbesuchen und mehreren Krankenhausaufenthalten.

Es muss niemand von euch verstehen, ich verstehe es ja selbst nicht mal.
Jedes Mal, nachdem ich vom Krankenhaus entlassen wurde, habe ich mir geschworen, dass ich DAS nie wieder mache. Aber irgendwie ist es wie ein Zwang. Ich fühle mich auch echt schrecklich deswegen. Ich schädige das Gesundheitssystem. Meine Familie, meine Freunde und Bekannten täusche ich dadurch. Sie stehen alle hinter mir, und deshalb habe ich noch mehr Schuldgefühle.

Nach dem letzten Krankenhausaufenthalt, stand auf dem Arztbrief, unter anderem, der Verdacht auf eine artifizielle Störung. (Ich wusste bis zu diesem Zeitpunkt nicht, was das war, also googlte ich es. ) Ich dachte 3 Jahre lang, dass ich alleine so ein abscheulicher Mensch wäre. Es tat mir irgendwie gut zu wissen, dass ich nicht alleine war. Ich verschlang in den letzten 3 Monaten alles, was ich über dieses Thema finden konnte und bemühe mich sehr, nicht mehr rückfällig zu werden. Aber es fällt mir sehhhhr schwer.

LG
 
G

Gelöscht 114478

Gast
Ich finde es von den beiden "Münchhausenern" sehr mutig - insbesonderen nach den sehr vielen negierenden Threads zu Thema aus dem Vorjahr - , ihre Geschichte zu dieser ihrer Krankheit einzustellen - Danke euch erstmal für eure Offenheit!

An irgendeiner Stelle kam die Frage auf, was man selbst tun würde, hätte man es mit einem am Münchhausen Syndrom Erkrankten zu tun oder den Verdacht, dass jemand darunter leidet.

Bei mir käme es darauf an, ob derjenige sich selbst oder gar andere - trauerperle sprach von den zu Tode gekommenen Kindern - massiv gefährdet.
Wenn das nicht der Fall ist, ginge ich diesen Weg solange mit, bis derjenige sich mir selbst offenbarte.
 
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