Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Mein Leben in der Emigration oder die innere Heimat

Mache mir die Spritzen in die Wirbelsäule und dann , in der Praxis, es hat mir aufgefallen, dass ich absolut normal mit den Leuten rede und danach mit dem Professor auch. Nach 11 Jahren man gewöhnt an alles. Man denkt sogar auf deutsch, und du begreifst echt nicht, was ist eigentlich deine Muttersprache, und wo ist deine Heimat?
Der Mensch ist das unfassbare Wesen, er ist so plastisch und anpassend, dass er weiss dann selbst nicht richtig, wer er eigentlich ist, was ihm, gleichsam, ursprünglich, gehört, und was ist von den aüsseren Umständen abhängig.

Vielleicht zwingst Du dich selbst, Dich für ein Land richtig zu entscheiden?

Vielleicht ist es der Gedanke "Deutschland oder Russland", der Dich fertig macht?

Falls ja: probiere mal, wie es sich anfühlt ( vom Gedanken in Deinem Kopf), wenn Du dir selber erlaubst, 2 Heimaten zu haben. Und in Deutschland bist Du jetzt eben öfter 😉 🙂
 
Was mich persönlich betrifft, ich denke, das ich existiere wie im Traum. Und der Traum und der Erträumer sind identisch. Man kann es auch so formulieren, dass wir selbst unsere Welt kreieren.

Wenn wir selbst unsere Welt kreieren, wie Du erklärst, dann gibst Du dir selber auch die Macht in Dein Leben hinein, Dinge positiv für Dich zu verändern.

Die Sicht auf die Welt zum Beispiel. Wie etwas wirklich ( aus Deiner persönlichen Sichtweise her) ist.


Vor einigen Jahren ich habe es alles versucht meinem rissischen Psychodoc zu erzählen. Aber er wollte danach, ich sollte noch mehr antidepressiva schlucken. Dann ich werde weiter schlafen, wie wir alle.

Das ist bei manchen Psychodocs der Fall. Die verschreiben lieber Medikamente, als sich um den Patienten zu kümmern - vielleicht ist Dein Pschodoc überfordert gewesen; und dachte sich: "soll der halt Medis schlucken- mir egal."

Gibt es eine Parabel.
Viele Leute haben von einem Brunnén getrunken. Und dann sie wurden verrückt. Der König hat es allen verboten, von dort zu trinken. Aber es hat nichts geholfen. Und schliesslich der König war der einzige, der von der Quelle nicht getrunken hat. Und wer ist jetzt verrückt? Alle Leute oder der könig? Das ist doch echt relativ. Wer hier entscheidet, was ist normal und was nicht? Der König, also, war echt verzweifelt und trank selbst. Und dann er regierte weiter.

Einstein hat mal gesagt: "Die Welt ist ein Narrenhaus - das Renommeé entscheidet alles".
Deswegen ich versuche mir nichts vorzumachen. Die Leere, in der ich verschwinde, und das ist nur der Begriff, die Worte, denn mein Zustand ich kann nicht objektiv schildern, also diese Leere ist und bleibt meine innere Heimat.

Ich erinnere Dich an Deinen Satz oben:
Man kann es auch so formulieren, dass wir selbst unsere Welt kreieren.

Und, liebe Lenja, der Mesnch leidet genau darum, dass er selbst sich mit egal was identifiziert. Mit dem Geld, Ruhm, Erfolg, Aussehen, Ansehen. Das sind alles nur die Seifenblasen auf der Oberfläche des grenzenlosen Ozeans.

Und in Bezug auf die Identifikation: was bedeutet Dir der Begriff "Heimat" oder "Heimatlosigkeit" ? Wo fühlst Du dich mehr hingezogen; oder sind die Begriffe gleichwertig für Dich?
 
Noch kleine Bemerkung. Es ist wie im Film "Inception", wo am Ende wir wissen selbst nicht, was ist der Traum und was ist die reale Wirklichkeit? Und wo liegt die Grenze? Und die Kardinal-Frage:" Gibt sie überhaupt?"


Inception Soundtrack - "The Dream is Real" Music Compilation - YouTube

Mir reicht es, wenn ich für mich den Weg erkenne, den ich gehen möchte; egal, ob es mehr Traum, oder mehr Realität ist.

Und ich glaube, diese Entscheidung ist wirkungsvoller, als sich der Frage zu stellen, was nun Wirklichkeit ist, oder was Einbildung ist?

Letztlich formen Deine Gedanken auf lange Sicht Deine Gewohnheiten und Ansichten von der Welt.

Und wenn Du selber weisst, wohin Du gehen magst, dann wirst Du ( früher oder später) dich für etwas entscheiden; z.B.:

- ob Du lieber in Deutschland oder Russland leben würdest?

- ob Du beide Heimaten als Deine Heimaten akzeptieren magst ( ohne Fernweh oder Heimweh zu empfinden)

und so weiter...
 
Ich werde bestimmt auch hören. Aber jetzt ernst. Dieses innere Gefühl der absoluten Heimatlosogkeit ist echt unerträglich. Früher ich dachte, wenn ich genug die Sprache beherrrschen werde, das würde kein Problem mehr.

Mach einfach mal mit Deiner Familie Urlaub. Mit Deiner Frau, deinem Sohn oder alleine einen Urlaub in der Ukraine.

Versöhne Dich mit Deinem Schmerz. Lasse zu, dass Du weinen darfst. Und ich kann mir vorstellen, wenn Du mal Urlaub dort gemacht hast, wird es Dir vielleicht leichter fallen, Deine alte und neue Heimat beide als Deins zu akzeptieren.
Dann irgendwann ich habe begriffen, du lebst als ob auf dem anderen Planet. Manchmal ich wollte die Leute wirklich berühren. Wahrscheinlich auch deswegen waren meine Affären. Die Deutsche Frauen zu erobern. *lol*

Das kann möglich sein; vielleicht wolltest Du einen stärkeren Bezug zu Deutschland haben. Und deswegen die Affären? Die Antwort weißt letztlich nur Du.
. Das war auch die Platzpatrone, wie es die Russen sagen, nichts gebracht, die innere Einsamkeit und die Leere sind geblieben.

Ja. Weil die Einsamkeit von Innen kommt; und die kannst Du auch mit noch so viele Affären probieren zu lösen; aber wenn Dein Gefühl ein anderes ist, wird Dir kein Mensch von Aussen diese Einsamkeit nehmen können.

Du schriebst vorhin "man kann es auch so formulieren: wir kreieren unsere eigene Welt" - und Da, denke ich mir, ist die Möglichkeit für Dich.

Geh in Dich. Beruhige Dich. Entspanne Dich - wenn es Dir schwerfällt, mache vielleicht Sport, damit Du körperlich K.O. bist, und dann wird Dein Körper dich zur Entspannung nötigen.

Ich merke, dass Dein Heimatlosigkeitsschmerz Dein Hauptthema zu sein scheint.
Und auch sehr viele Bücher und die Dokumentationen über das Land haben mich kein jota mehr zur Deutschen gebracht. Ich fühle mich sowieso als der Lepra-Kranke, als der Ausgestossner, besonders wenn man meinen unverbeseerten russischen Akzent hört.

Dann sei einfach der Mensch, der mit einem russischen Akzent in Deutschland sich als Russe fühlt. Steh zu Dir. Sei stolz auf Deine Wurzeln 🙂
Und irgendwann ich habe aufgegeben. Ich wollte nichts mehr hier mich integrieren, ich brauche keine Deutsche Frauen mehr, nur als die Freunde, das geht. *lol*.

Es ist gut, wenn Du dich so akzeptiert hast, wie Du bist. Falls Du so gemacht hast; also Dich anzunehmen.
Und ich kann sowieso diese Deutsche Mentalität niemals begreifen. Diese unfassbare Nation, die Nietzsche und Bach hervorgebracht hat und auch Hitler und 6 Mln. vergasten Juden. Ich versuche nichts mehr es zu verstehen, warum, es bringst mir nichts.

Hitler ist zwar Österreicher gewesen, aber er hat in Deutschland seine Macht ausgeübt. Das konnte er, weil in Deutschland damals die Perspektivlosigkeit geherrscht hatte.

Wenn Du Dir alte Fotos anschaust, von Kindern zu Schulzeiten 1905 oder 1885 so etwa, dann wirst Du da häufiger leere Kinderblicke sehen.

z.B.: hier ( hab ich ganz spontan nach Schulkindern von damals gesucht):

http://www.sulinet.hu/oroksegtar/da...e_deutsche_volkstracht_clip_image002_0021.jpg

Die Blicke der Kinder sind verschüchtert, oder leer.

Das mag damals die strenge Erziehung einerseits; und andereseits auch die damalige Zeit gewesen sein.

Und wenn dann so ein Hitler daherkommt, der die Arbeitslosigkeit bekämpft; die Hitlerjugend usw. anbietet; mit seinen Volksfesten durch seine Getreuen in den braunen Uniformen...

dann hat er den Nerv der Zeit damals ( leider) richtig getroffen. So konnte aus Deutschland, dem Land der Hoffnungslosigkeit damals, ein Land voller Hoffnung werden. Wie die Geschichte gezeigt hat, leider mit furchtbaren Menschenrechtsverletzungen und starker Zensur der Medien.

Ich lebe in diesem Land und spüre keinen Boden unter meinen Füssen. Ich verrecke hier, wahrscheinlich, ich bringe es doch fertig, den deutschen Pass noch zu bekommen, aber ich bleibe immer verdammt als der Heimatlos.

Mache es wirklich mal, wenn Du kannst. Vielleicht sogar allein. Mache mal eine Woche Urlaub in der Ukraine; und dann kehre zurück nach Deutschland. Gehe in Dich, und frage Dich, wie es Dir damit ergangen ist.
 
@Zimtveilchen. Warum nicht zurück? Deine Frage beweist mir das übrige mal, wie wenig die Deutschen uns verstehen. Was habe ich dort vergessen? Meine Eltern sind hier.Mein Sohn ist hier. Dort ich habe niemanden.
Und ich verrecke dort oder unter dem Zaun abkratzen werde. Hier ich werde wenigstens ordentlich begraben. Und irgendweiner bescheurter Pfarrer würde neben meinem Leichnam über den lieben Gott plaudern, an den ich niemals geglaubt habe.

Mache als Alternative dort Urlaub. Erlebe die Zeit dort dann sehr intensiv. Gehe in Dich hinein; und geniesse die Zeit dort - ob allein oder mit Familie. Wenn Du zurückkehrst nach Deutschland, wirst Du dich vermutlich besser fühlen, schätze ich.
@abendtau. Hast du recht, ich sollte meine Verzweiflung oder die Hoffnungslosogkeit in der fremden Sprache ausdrücken. Das geht doch nicht. Meine deutsche Psychiatherin wähnt, dass sie mich versteht. Selig, wer glaubt, sagen die Russen. Ich verstehe meistens mich selbst nicht. Das menschliche Wesen war und bleibt wie der Sphinks.
Je mehr ich in die Tiefe gehe, desto weniger ich mich verstehe. Das ist der Abgrund, die schlingende Kluft, wo ich mich verliere und auflöse.
LG.
Igor.

Ich komme zurück, zu Deinem Satz in einem Beitrag "wir kreieren unsere eigene Welt" - probiere das auf Dein Gefühl von Unverständnis umzumünzen; sage Dir: "ich habe Einfluss auf mein Gefühl der Heimatlosigkeit. Ich kann auf russisch meine Trauer aufschreiben, und mit russischen Leuten in Deutschland Kontakt aufnehmen; ich kann sogar auch auf Deutsch meine Trauer ausdrücken - und ich kann auch Urlaub in Russland machen, wenn ich möchte - ich kann mich also auf mehreren Ebenen meinem Schmerz stellen."
 
Ach, Abendtau(bist du mann oder die Frau?), ich habe die erste zwei Jahre einen russischen Juden in Heidelberg besucht. Er lebte hier mehr als 38 Jahre. Hat mir echt geholfen. Wenigstens mich selbst ein bisschen zu spüren.
Aber dann er hat ausgewandert. Auf diese spanische Insel. Also ich habe dann die deutsche gefunden. Mir ist meistens egal, die Hauptsache sie verschreibt mir die Medis, die ich eigentlich selbst ausgesucht habe. DER Ertrinkene sollte sich selbst retten, sagen die Russen.
Das Leben ist beschissen, oder? Oder wie mein russischer Doc, der jetzt in USA lebt, einmals sagte:" Igor, alles im Leben ist der Kot, ausser Urin."
LG.
Igor.

Ich komme zurück zu Deinem Satz, den Du selber geschrieben hast : "wir kreieren unsere eigene Welt" - Du hast es in der Hand in Verzweiflung zu versinken, oder Dich Deinem Schmerz zu stellen; oder

wie Henry Ford gesagt hatte: "Ob Sie denken, dass sie es schaffen können, oder ob Sie denken, dass sie es nicht schaffen können - in beiden Fällen haben Sie Recht."
 
Manchmal ich bin ratlos, egal was ich tue, ich gerate in dreck, sagen die Russen.

Hat Dir jemals ein Doc gesagt, oder gezeigt, welche Dinge du tun kannst, um dem "Dreck" zu entkommen? Oder dich vor dem Dreck zu schützen, und vorzubeugen?

Es ist wichtig, dass Du gut zu Dir selber bist.
 
Mein vater ist so hilflos geworden. Fast blind. Und die Mutter ist auf die Kur hingefahren. dann er ist wie das Kind.
Das Altern ist so erbärmlich und beraubt keine Achtung. Der Mensch könnte so grossmutig, edel, kräftig sein und so elend, wie der Säugling.
Für mich das Altern und das Absterben sind wieder die Beweise, dass der Liebe Gott uns verlassen hat. Wahrscheinlich, er habe das wichtigste zu tun.
Um in die tiefe Verzweiflung wieder nicht versinken, ich versuche etwas schönes zu errinern. Und kann es nicht.
Der hoffnunglose Fall. Nur auf die Herstellung der Seife geeignet, wie es die Russen sagen.🙂

Auf die Gesundheit Deines Vaters oder Deiner Mutter hast Du keinen Einfluss. So traurig das auch ist. Du kannst mit Deinen Eltern reden; aber auf das Altern hast Du keinen Einfluss.

Du kannst auf Dein Leben Einfluss nehmen; etwas tun, was Dich auf gute/ andere Gedanken bringt.
 
Ja, Lena, wir leben gleichsam in den zwei Welten, wie es die Russen sagen, die Seele gehört dem Himmel, der Körper-der Erde. Und unsere Aufgabe als des Menschen, ich denke, bessteht darin, diese zwei Welten zu versöhnen, in den Einklang zu bringen.

Das meine ich mit dem Urlaub machen, und dem Versöhnen mit Deinen beiden "Heimatländern".
 
Wenn ich alles wieder erinnere, ich verabscheue mich selbst.
Dieser ganzer spiritueller Müll und das Vögeln in den Hotelen.... Wie ich mich bis heute hasse, mein Gott!
Ich verzeihe es mir niemals.

Du bist ein Mensch. Und Menschen sind (vermutlich) auf der Welt um etwas zu lernen. Wie kann der Mensch etwas lernen, wenn er keine Fehler machen darf?

Sich selber verzeihen zu können, gehört auch zu den Stärken. Das Du dir selber Deine Fehler eingestehst; und Dich so annimmst, wie Du bist.

Wenn Du deine Fehler ablehnst, und Dir selber böse deswegen bist, dann wirst Du unter Deinen Fehlern leiden. Solange, bis Du dir selber verzeihen kannst.

Und ausgerechnet danach ich hatte diese massive Rückenprobleme bekommen.

Das habe ich schon häufiger gelesen, gehört und teils auch selbst erlebt. Wenn der Mensch auf die Vergangenheit gestossen wird, dann bekommt er meist Rückenschmerzen; und oft unterhalb eines Schulterblattes ( ich meine, es müsste oft die rechte Seite sein).
Das Jahr geht zu Ende, das Leben auch.

Wieso geht das Leben jetzt zuende?
Wozu ich lebe? Ich schaue in sich hinein und finde keine Antwoert.

Dann ist es jetzt wohl okay, keine Antwort zu finden. Was ist schlimm daran, wenn Du mal ein paar Tage, oder Jahre ohne eine Antwort lebst? Geniesse das, was jetzt ist. Auch ohne Antwort des "warum" oder "wozu".

Wenn Du diese Gelassenheit entwickeln könntest, wärst Du von Deinen Qualen geheilt. Weil Du das Leben annehmen könntest, wie es jetzt gerade ist. Du hast gerade keine Antwort im Leben - na und? Was ist so schlimm daran?

Wenn Du unbedingt eine Antwort haben willst, dann leidest Du, weil Du gerade keine hast.

Aber wer zwingt Dich von Aussen ( ausser Dir selbst) dazu, eine Antwort zu finden?
Wahrscheinlich, ich sei nur der Weichling. Wenn das Leben sinnlos ist, was bleibt doch? Warum weiter mich aufraffen? Kein Schimmer. Es scheint mir, dass meine Seele fast beim Ersticken, die pechschwarze zähe Masse wie der dichter Nebel hat meine Seele verhüllt. Bin ich noch im Leben oder es scheint nur mir? Der Alb-traum geht weiter.

Du leidest gerade sehr stark; unter vielen verschiedenen Dingen vermutlich. Nimm den Schmerz an; erlebe ihn; und sei kreativ.

Male ein Bild; schreibe ein Gedicht. Beschäftige Dich mit Deinem Schmerz so, dass Du ihm Ausdruck verleihst, ohne Dir und anderen Menschen zu schaden - dann kannst Du später ( falls es ein Bild, ein Gedicht oder generell etwas künstlerisches ist) auf den Tag zurückblicken, und schauen, was Du selber gefühlt hattest.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
F Lebensmüde - mit dem Gefühl / Zustand leben Leben 36
M Vom Umgang mit "Zwiespalten" im Leben, Veränderung,... Leben 10

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 1) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben