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Mein Leben in der Emigration oder die innere Heimat

Jede Philosophie, der ein Mensch anhängen kann, bleibt doch die Philosophie eines Wurmes, solange sie nicht dem weitaus Größeren untergeordnet, stets neu auf dessen Prüfstand gelegt wird und so über sich selbst hinausweist zu DER Quelle, die alles Leben speist, auch jedes noch so stolze. Darum empfinde ich Heimat dort intuitiv am stärksten, wo statt fortwährend neuer Zerstreuung Sammlung stattfindet, nur mit diesem Ziel. Umgekehrt mutet mich nichts weniger vertraut an als die Sprache jener organisierten Selbstzentriertheit, mit der die "Welt umgetrieben" wird. Ich möchte auf der Hut sein vor ihren Signalwörtern, die mich unablässig umschwirren auf meinem langsamen, aber beharrlichen Weg zum Ziel. Ich möchte ihr für jedes ihrer Wörter ein Ersatzwort entgegenhalten, ein Wort aus der Sprache unserer gemeinsamen inneren Heimat als humane Wesen. Nicht nur wir formen Sprache - die Sprache, die wir benützen, formt auch uns. So haben wir die Wahl, ob wir uns zu Inseln der Heimat formen wollen für andere oder zu Riffen im tosenden i.e. tösenden Menschenmeer.
 
Ja, diese Sicht, dieses Bewusstsein, dass alles: jeder Ort, jedes Volk, etwas weitaus Größerem - Der Quelle unterordnet ist und von ihm/ihr gespeist wird, öffnet mich auf das Empfinden einer tieferen Heimat, die überall zu finden ist... Ich erkenne immer mehr, dass alles, trotz vieler oberflächlicher Unterschiede, sich in seiner Tiefe zu einer Heimat verbindet - der Heimat für alle.

Die Migration und die damit verbinden innere Not, hat mich stark in diese Richtung gelenkt und mich immer mehr in die spirituelle Inhalte des Lebens, der Welt eintauchen lassen. Es ist ein unerwartetes Geschenk von ihr, auf das ich zwar lange warten musste, doch das mich jetzt innerlich irgendwie frei und oft sogar glücklich macht.
 
Ich habe das ganze Leben mich als heimatlos gefühlt. Und die Emigration hat nur das alles nur massiv verstärkt.
Denn ich war nicht nur innerlich, ich war echt, tatsächlich von den Leuten abgeschnitten, abgetrennt, verbannt.
Meine innere Emigration und die echte Emigration waren dann wie die zwei Gesichte, die meine innere Welt widerspiegelten. Und ich habe keinen Ausweg gesehen. Die Verzweiflung war total, absolut. Und das war die sehr schlimme klinische Depression.
Ich habe so viele Bücher von dort hingeschleppt. C. Castaneda, A.Watts, Osho, D.Suzuki... Joga, Zen, Mystik...das war das meine innre Heimat. Aber als ich wegen der seelischen Schmerzen auf dem Boden mich wand, das war nur das NICHTS, die absolute Leere. Und, schliesslich, man kann es nicht beschreiben, das ist einfach unmöglich auszuhalten. Warum ich habe mich nicht getötet? Ich habe mich geschämt wegen meinen Sohnes. Er war nur 13.
Das wäre doch schlimm, mit dieser Bürde so leben. Oder ich war sehr feige, aber ich denke, nein, der Tod, die Auslöschung erschien mir als die Lösung, eher sogar als die Er-lösung.
Ich habe gescheitert. Ich hasste mich selbst. Und ich wollte niemals akzeptieren, dass es so etwas im meinen Kopf beherrscht mein Verhalten, meine Gefühle, dass ich diesem Dämon absolut ausgeliefert war.
Und dann am Ende auf einem Forum ich habe eine spirituelle Verrückte getroffen. Besessen auf Osho, Tantra, Adwaita und den ganzen Kram. Wenn ich alles wieder erinnere, ich verabscheue mich selbst.
Dieser ganzer spiritueller Müll und das Vögeln in den Hotelen.... Wie ich mich bis heute hasse, mein Gott!
Ich verzeihe es mir niemals. Und ausgerechnet danach ich hatte diese massive Rückenprobleme bekommen.
Das Jahr geht zu Ende, das Leben auch. Wozu ich lebe? Ich schaue in sich hinein und finde keine Antwoert. Wahrscheinlich, ich sei nur der Weichling. Wenn das Leben sinnlos ist, was bleibt doch? Warum weiter mich aufraffen? Kein Schimmer. Es scheint mir, dass meine Seele fast beim Ersticken, die pechschwarze zähe Masse wie der dichter Nebel hat meine Seele verhüllt. Bin ich noch im Leben oder es scheint nur mir? Der Alb-traum geht weiter.
 
I
Und dann am Ende auf einem Forum ich habe eine spirituelle Verrückte getroffen...
Dieser ganzer spiritueller Müll ...

Doch davon muss ich mich abgrenzen, Igor!! Ich weiß, du meinst nicht direkt mich, doch diese Sätze hast du nach meinem Beitrag über Spiritualität geschrieben, deshalb (be)treffen sie indirekt auch mich.

Ich bin also keine spirituelle Verrückte, falls du es vermutest. Aber ich weiß, was du damit meinst. Ich finde auch, dass man sich von Spiritualität nich verrückt machen soll - nicht die Erde unter den Füßen dadurch verlieren soll. Man soll beide in sich verbinden und gleichzeitig leben: die Erde und den Himmel (Spiritualität). Darüber haben wir schon geschrieben. Wir Menschen sind die Brücken. Vor allem die Migranten, wie ich und du, finde ich.

Und es ist dann auch kein "spiritueller Müll", sondern ein Teil der Realität, Igor! :mad:
Mich erschreckt, wie sehr du in der Lage bist, die Realität mit deinen dunklen, schwarzen Gedanken zu "verschmutzen". Entschuldige für dieses Wort, aber ich habe kein passenders gefunden. Und dabei giessst du diese Schwärze mit aller Wucht und ohne Rücksicht auf alles aus: auf die ganze Welt, ganzes Leben, auf alle Menschen - und dabei auch auf mich! Du differnzierst nicht mehr, sondern tauchst du alles in dieses Dunkel, als ob du wolltest, dass alle und alles mir dir untergeht. Aber ich gehe nicht mit, lasse mich nicht mitziehen. Deshalb schreibe ich das.
Für mich, auf meiner Brücke, gibt es nicht nur einen schwrzen Schatten, sondern auch den Halbschatten und vor allem - auch das Licht.

Alles Gute
Lena
 
Ohne den Schatten ist kein Licht möglich und die Teufel und der Gott sind wie die zwei Seiten von EINS! Du reagierst sehr empfindlich, Lena. Wahrscheinlich, du siehst den eigenen Schatten( das Teufellchen🙂) nicht und projeziest es auf mich. OK, deine Erfahrungen und deine Meinungen.
LG.
Igor.

Und noch: deine nicht vollkommene, ein-deutige Sicht der Dinge ich persönlich finde sehr gefährlich für den inneren Wachstum. Du hast hier nicht verstanden, warum es überhaupt gibt und reagierst kindlich, nee, eher, kindisch, unreif. Meine Meinung.
Guten Rutsch!
 
Du reagierst sehr empfindlich, Lena.

Ja, es gibt Dinge und Aussagen - vor allem die der destruktiven und verletzenden Art, auf die ich sehr empfindlich ragiere, Igor. Und das nicht deshalb, weil ich kindisch bin, oder weil ich es falsch verstanden habe, sondern weil ich zu ihnen Ausgleich schaffen will. Sonst empfinde ich ihre Wirkung zu bedrohlich für all das, was im Leben liebes- und lebenswert ist.

Du scheinst diese positiven Aspekte des Lebens nicht genügend beachten und beschützen zu wollen und lässt ihnen in deinem Beiträgen auch keinen Raum. Deshalb haben deine Aussagen für mich oft dieses bedrohliche Potenzial, vor allem dann, wenn sie so negativ einsseitg sind und sich direkt oder auf Umwegen auf mein Beiträge/Gedanken richten.

Und: du brauchst dir um meinen Wachstum keine Sorgen zu machen - es geht recht gut immer weiter.

L.G. Lena
 
Ohne den Schatten ist kein Licht möglich und die Teufel und der Gott sind wie die zwei Seiten von EINS!

Noch eine Ergänzung zu meiner Antwort:

Wenn du es so meinst, dann lass auch bitte das Licht und Gott in deinen Gedanken und vielleicht auch in manchen Taten erkennen, Igor, zeig mir/uns, dass auch du diese andere, helle Seite der Realität (an)erkennst und sie mal ab und an in dein Leben zulässst, dich ihr zuwendest. Sonst lebst du nur einen Teil der Wirklichkeit und nicht die ganze - nicht das EINS, oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe so das leben, ich empfinde es so, ich nehme die Welt so wahr... Und wenn du es als für dich persönlich gefährlich betrachtest, Lena, du bist nicht erzwungen mich zu lesen und auch zu schreiben.
Und das ich nicht dich verletzlich meine. Jedem das Seine.
Apropo, ich habe auch genug über die helle Seiten im meinem Leben geschrieben, und du hast sogar zuerst mich sehr gelobt, aber ich habe keine Wunsch deine Zeilen herauszupicken und etwas zu beweisen.
Du lebst dein leben und ich mein. Punkt. Und HIER ich schildere mein. Meine Schmerzen, meine vermasselte Hoffnungen, meine verkackte Existenz, die ich triste. Und mein Gewissen, mein Selbstverachtung und selbsthass.
Wem es gefällt nicht, oder umgekehrt, mir, eigentlich, egal. Ich bin offen und ehrlich, wenigstens ich gebe mir die Mühe.
Guten Rutsch dir, Lena. Was mich betrifft, ich werde meine Tränen unterdrücken und schlaffen zu gehen. Meine Frau, mein einziger Mensch.....sie arbeitet bis 2.00. Also ich schaltete es alles aus und verkreche mich hinter der Decke.

Und, wahrscheinlich, ich sehe etwas die Welt nicht so gut, wie du. Was ist schlimm dran? Und was betrifft die Spiritualität, ich habe dich absolut nicht gemeint. Ich habe selbst davon das Leben lang besessen. Und suche die Antworten auf die ewigen Fragen.
Rate mal, was ich gefunden habe? Richtig, NICHTS, das absolute NICHTS.
LG.
Igor.
 
Du scheinst diese positiven Aspekte des Lebens nicht genügend beachten und beschützen zu wollen und lässt ihnen in deinem Beiträgen auch keinen Raum.

Ich habe so viele Tote gesehen, so viel Leid und Kummer. Und ich wäre selbst fast gestorben. Also ich danke immer dem Himmel, oder egal wem, dass ich noch hier. Trotz allem. Und das ist ausreichend.
LG.
Igor.
 
Nach deinen Worten bleibt mir nichts anders übrig, als mich von deinem Thread zu verabschieden, Igor. Wahrscheinlich erwartest und brauchst du du etwas anderes als meine Reaktionen und meine Gedanken zu deinen Schicksal und deinem Leid. Das hast du mir deutlich zu spüren gegeben.

Und ja - du hast recht: deine oft sehr "dunkle" und teils verachtende Art das Leben, die Menschen und dich selbst uns darzustellen, tut mir nicht gut. Und wenn ich darauf hier nicht ausgleichend reagieren darf, dann muss ich mich eben distanzieren, sonst könnte ich es nicht ertragen.

Ich wünsche dir alles Gute.
Lenja
 
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