Diese Dinge findet man auch in Berufen, die deiner möglichen Qualifikation angemessen sind. Im Übrigen nutzt ein jeder der Gesellschaft am meisten, wenn er das bestmögliche aus sich herausholt. Dem kommst du nicht nach.
Du hast offensichtlich keinerlei Vorstellung welche kognitiven Leistungen Pflege verlangt. Denkst wohl es besteht hauptsächlich aus Waschen, Essen reichen und Bettpfanne bringen?
Ich hab hier ein Buch, was nur die Grundpflege beschreibt, >>1000 Seiten, und das Buch was Intensivpflege behandelt, >1300 Seiten, zusätzlich noch nen ärztlichen Leitfaden Intensivmedizin für die Kitteltasche (den ich im Moment noch ständig brauche), mehrere hundert eng-beschriebene Seiten, alleine 200 nur über die Medikamente. Wir sind diejenigen, die im KKH die Symptome aus dem Eff-Eff kennen müssen, weil wir die Augen, Nasen, Hände und Ohren der Ärzte sind.
Die Pflege führt die meiste Therapie durch, die Ärzte legen fest was gemacht wird. Aber ohne Verständnis was du da machst, klappt es nicht.
Ein erfahrener Pfleger hat wesentlich mehr Kenntnisse und Fähigkeiten in seinem Fachgebiet als in dem Gebiet unerfahrene Ärzte.
Ich kann meine kognitiven Fähigkeiten voll ausreizen, und bin sogar manchmal an der Verständnisgrenze und muss mir Dinge aus zwei-drei verschiedenen Quellen durchlesen, bis es klick macht. Schau dir den vierten Link an, von Dirk Jahnke, das ist nur ein Einstieg in die Beatmung. Ich bin kognitiv in der Pflege wesentlich mehr gefordert als im Ingenieursstudium.
EDIT: Der wesentliche Unterschied ist auch, dass man alles parallel machen muss. Nur weil ein Patient von mir bald stirbt und eigentlich ständige Aufmerksamkeit braucht, kann ich nicht die anderen Patienten vergessen, sonst gehts den bald auch so schlecht. Versuch mal damit klarzukommen, wenn du eigentlich die ganze Zeit nur für einen Patienten bräuchtest, du aber noch parallel an ein dutzend andere Sachen denken musst, die gleichzeitig geschehen. Das ist Welten vom Anspruch an einen Ingenieur entfernt, der in aller Ruhe sich seine Gedanken machen kann.[/EDIT]
Auch die Ärzte haben keine kognitiv schwerere Arbeit, nur deren Ausbildung ist wesentlich umfangreicher, weil sie auf alle Fachgebiete vorbereitet werden, sie mehrere tausend Krankheiten kennen müssen, und wir in der Grundausbildung nur die 70-80 häufigsten Krankheiten kennen müssen und in der Spezialisierung die paar dutzend wichtigsten Krankheiten des Fachgebiets. "Medizin ist nicht schwer, sondern viel". (Zitat vom Dekan der Mediz.Fakultät Uni Halle).
In vielen Ländern ist Pflege auch ein Hochschulstudiengang, und das ist auch das Ziel bei uns.
Willste mal nen Eindruck haben? Das hier sind Seiten die ich mir zusätzlich zu den beiden Büchern, nur als Vorbereitung auf die Intensivpflege durcharbeite:
www.intensivcareunit.de - Home - Fachbereich fr Intensivpflege, Intensivmedizin ;
Intensiv : Journal : Intensivpflege ;
Rudolf Deiml: Operative Intensivmedizin ;
Artikel - Atmung/Beatmung Dirk Jahnke ;
Perfusorplan ;
EKG - Online / Basics