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Ich denke es wird immer im Menschen Bereiche geben, die auf den ersten Blick irrational erscheinen...z.B der Glaube an Gott und Religion. Aber ich denke der Glaube an Gott und Religion erfüllen gewisse Funktionen damit die ängstlicheren und unsicheren Menschen mit ihrem Bewusstsein klar kommen, mit der Bewusstheit des Todes z.B. und somit spreche ich der Religion, solange sie gemäßigt und nicht mit Ausschlusscharakter (wie z.B bei den modernen amerikanischen Evangelisten mit Ausschluss der Wissenschaft und alleinigem Primat der Religion, was Dogmatismus ist, den ich Scheisse finde) auftritt einen gewissen Wert zu.
Was ich jedoch ganz gut finde ist dass Dawkins die Unantastbarkeit der Religion aufs Korn nimmt und sie kritisch -wenn auch etwas provokativ- hinterfragt.
Ich denke Theismus und auch Atheismus haben gleichermaßen ihre Existenzberechtigung. Aber leider tun sich die Menschen im Abendland sehr schwer damit "sowohl" (Theismus) "als auch" (Atheismus) unter ihre Denkkappe zu kriegen. Das liegt wohl u.a. an der Prägung unserer Denkweise, Bifurkation, Zweiwertlogik und auch an der ungünstigen Struktur des Christentums (Ausschlusscharakter vgl.: du sollst keinen anderen Gott neben mir haben etc.). Wie alles ist die Grundhaltung mit Machtausübung verbunden. Der Theismus hat sich bislang erfolgreich durch die Untastbarkeitsklausel abschotten und seine Machtbereich, Vormachtstellung in einigen Gebieten halten können. Aber das scheint sich so langsam zu ändern und das halte ich für wichtig und sinnvoll...als sone Art Prozess geistigen Erwachsenwerdens der Menschheit. Der Atheismus konnte in der letzten Zeit durch die Wissenschaft und wissenschaftlichen Fortschritte erstarken. Ohne Technik und Wissenschaft läuft in unserer Gesellschaft so gut wie gar nichts mehr, daher ist klar, dass die sehr oft atheistisch ausgerichtete Wissenschaft, ihrer Natur gemäß auch die Religion seziert um zu gucken wie sich die Machtkonkurrenz ein wenig deckeln läßt. Die moderne Wissenschaft erhebt natürlich nicht den Anspruch die absolute Wahrheit von sich zu geben..ich denke auch kaum das Dawkins diesen Anspruch erhebt wenn er solche Thesen vom Stapel läßt ala: Gottesglaube ähnelt struktur-logisch wahnhaftem Verhalten etc. Es ist NUR eine These, ein Vortasten an eine Wahrheit...und natürlich machen die (nicht wissenschaftlich denkgeschulten, aber bauernschlauen mächtlerischen) Gegner dann ein: Gottesglaube IST Wahn daraus...weil sie sich angegriffen fühlen...z.T sogar zu Recht, es ist ein Angriff an die Unantastbarkeit der Religion. Ich meine: was hat man sich denn so vorgestellt: man erschafft und nutzt eine sehr effektive und große Waffe/Macht = die Wissenschaft für sich und denkt dann dass diese nicht auch mit der Religion tut was sie mit allen Dingen so tut: sie analysieren, kategorisieren, auf Nutzen oder Nichtnutzen hin bewerten, versuchen sie zu messen, bemessen und in ein Reagenzglas zu stecken, zu schütteln, zu zentrifugieren um zu gucken was brauchbar ist etc.? Die Wissenschaft, ihre Art des Denkens hat halt eine starke Gruppe rational denkender atheistischer Menschen hervorgebracht, die auch ein Wörtchen mitzureden haben und einfach nur tun was sie halt tun, denken, analysieren, Ergebnisse präsentieren.
Ich finde es sehr gut, dass da Bewegung in die Sache gekommen ist und durch diesen Input mal frische Luft unter die muffigen Talare der Priesterschaft (als oberste Vertreter der Religion) weht...der Katholozismus ist ja ohnehin ein komisches, aber recht machtsüchtiges Konstrukt für sich. Waffenhandel, Immobilienbesitz, prächtige Kirchen, golddurchwirkte Messgewänder, unermeßliche Reichtümer in Hand der katholischen Kirche und anderswo hungern die Leute...das passt so gar nicht zum Grundkonzept der christlichen Religion. Bislang hat sich die Kirche hinter der Untastbarkeitsklausel gut verstecken können...diese Zeiten sind hoffentlich vorbei und Bischöfe und Papst müssen nicht nur Rechenschaft vor Gott sondern vorm Volk ablegen...ich finde das eine sinnvolle Entwicklung.
Tyra