Sternhagel
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Kranke Psyche aber nicht psychisch krank...
Hallo Leute! Entschuldigt den langen Text, ich habe mich aber immerhin bemüht Absätze zu setzen um den Lesefluss etwas zu erleichtern, ihr braucht es auch nicht zu lesen, ich wollte das nur einmal aufschreiben, sorry wenn es etwas wirr klingen mag.
Ich bin nunmehr 28 Jahre und nicht nur Jungfrau, also neumodisch: asexuell, sondern habe noch nicht einmal ein Mädchen geküsst oder näher berührt. Echte Freunde habe ich keine, seit einem Umzug jegliche Kontakte vor Jahren verloren. Lebe in einer Kleinstadt und habe keine Ahnung wie ich Frauen(oder generell Leute) ansprechen soll und selbst wenn wüsste ich nicht worüber ich mich unterhalten sollte. Ich sage mir seit bald 10 Jahren, dass ich ja noch Zeit habe, doch mittlerweile verfliegt sie, gleitet mir durch die Finger wie Sand in der Uhr, der sich ungehemmt den Weg nach Unten bahnt.
Aber ich bin nicht psychisch krank, ich habe mir diverse „In-Krankheiten“ angesehen von Burnout bis hin zu Borderline aber sie treffen alle nicht wirklich auf mich zu, vielleicht leugne ich sie aber auch nur, ich weiß es nicht. Eine Depression, das wärs! Aber die habe ich zweifellos auch nicht, ich bin nicht grundlos zu tiefst traurig wie depressive Menschen, denn ich habe allen Grund dazu. Auch kann ich weiterhin arbeiten und meinen Pflichten nachgehen wie ein normaler Mensch und meine negativen Gedanken großteils verdrängen. Ich komme eigentlich recht gut mit Menschen klar, muss ich Berufsbedingt im Verkauf auch, aber das ist nur eine Maske von vielen, die ich aufsetze, um nicht anzuecken und in dem Fall erfolgreich zu sein. Aber auch das macht wohl fast jeder Mensch hier und da...
Ich hole erstmal etwas weiter aus, mein Problem scheint in der Kindheit zu beginnen, ich war ziemlich fett und unsportlich, wurde deshalb zwar nicht gemobbt, allerdings auch nicht weiter beachtet. War nie Musterschüler aber auch kein Idiot, guter Klassendurchschnitt, vielleicht etwas darüber. Mädchen waren generell doof(was mit <12 Jahren wohl auch verständlich ist) und mit meinen Mitschülern wusste ich auch nicht viel anzufangen, ich war aufgrund meiner Fettleibigkeit auch nicht sonderlich sportlich und wurde dadurch automatisch zum Außenseiter.
Ich flüchtete mich also eher in virtuelle Welten, das Internet gab es damals noch nicht in der aktuellen Form, bzw. hatte man das schlicht nicht in den frühen 90ern. Ich flüchtete mich in die Welt der Videospiele, Commodore 64, NES, SNES, PS1, N64, PS2,... das war meine Jugend, rückblickend recht traurig, aber doch bereue ich es nicht unbedingt, ich habe Welten gesehen, fantastische Dinge „erlebt“ die vor 50 Jahren undenkbar gewesen wären. Videospielsüchtig kann man mich eher nicht nennen. Seit rund 10 Jahren habe ich aber die Lust an den Spielen immer mehr verloren und werfe meine PS3 nur noch alle paar Wochen einmal kurz an oder länger für ganz besondere Spiele auf die ich gewartet habe, da muss aber schon Story und Spielerfahrung auf höchstem Niveau sein(zuletzt zB. The Last of Us oder Heavy Rain).
Habe direkt nach meiner Pflichtschulzeit eine Lehre angefangen, war also schon mit 15 Jahren berufstätig und seitdem ging mein Kontakt zu Freunden rapide zurück. Meine aktuell eher spärlich bemessene Freizeit(wochentags meist von 20-24 Uhr und Samstag, Sonntag) verbringe ich noch immer hauptsächlich virtuell, sei es auf News-Seiten, irgendwelchen Internetforen oder auf Youtube, ich lebe vor mich hin, ohne wirkliches Ziel vor Augen, bin auch zu demotiviert nach einem langen Arbeitstag, etwas zu unternehmen, ausgelaugt und verbraucht.
Ich habe vor ein paar Jahren diverse Motivationskurse und esoterischen Unfug erlebt, gelesen und gehört, Sachen die mein Leben ändern hätten sollen, die mich vielleicht auch etwas näher zur Frauenwelt führen sollten, alles vergebens, ich war motiviert aber nicht genug wie es scheint. Habe einige Kilos abgenommen, glaube rund 20 und bin seitdem nicht mehr ein wandelnder Fettsack, mein Selbstvertrauen dürfte dennoch auf dem Niveau des Meeresspiegels geblieben sein, bin ein Durchschnittstyp ohne Ecken und Kanten, wenn ich neben euch stehen würde, ihr würdet mich nicht bemerken
Ich habe mich mit dem Universum vertragen, Sternenhimmel erforscht und meditiert um innere Ruhe zu finden, habe Religionen studiert und bin zum Schluss gekommen, dass alle mehr oder weniger recht bzw. alle einen an der Waffel haben. Habe meinen eigenen Glauben gefunden, irgendwo zwischen Atheismus und Theismus, in der Hoffnung die Erkenntnis würde mein Leben erfüllen. -Denkste! Bin jetzt ein erleuchteter aber weiterhin unglücklicher Mensch, mehr nicht.
Ich kann außerhalb meines Berufs nur schwer mit Anderen interagieren: Ich habe schlicht nichts zu sagen. Wenn andere von ihren Erlebnissen erzählen, lausche ich natürlich, bin aber wortwörtlich sprachlos. Ich habe mein Leben nur in der Arbeit verbracht(arbeite trotz meines alters schon fast 14 Jahre) mit abendlichen Ausflügen in diverse Fantasiewelten oder Meditationsversuchen. Was soll ich den Leuten erzählen? Dass ich meine Kindheit, meine Jugend und die Jahre meiner erwachsenen Zeit vorm TV/PC verbrachte, Prinzessinnen gerettet, Welten erobert und Tetrisblöcke angeordnet habe?!
Ich habe keine Angststörungen, Schweißausbrüche, Blähmagen oder andere komischen Symptome von denen ich bislang gelesen habe, keinerlei Phobien, außer vielleicht eine leichte vor Spinnen, komme aber sonst mit jeder anderer Art Insekten super klar, auch mit Wespen oder Hornissen -Ich fühle mich nicht sonderlich unwohl in Gesellschaft wobei ich mich tatsächlich alleine besser fühle, wenn auch sehr einsam und etwas verzweifelt.
Das Leben ist harsch, und ich bräuchte wohl jemanden der mich an der Hand nimmt und mir einen Ausweg zeigt, diesen Luxus werde ich aber wohl nicht so schnell bekommen, es ist als müsse ein Analphabet die New York Times lesen und aufs Deutsche übersetzen: Mir fehlt das Knowhow und ich weiß nicht wo ich anfangen soll, wo ich das Leben lernen kann, wie ich weiter kommen kann...
Was ist aber der Auslöser für diesen Post hier?
Meine letzte Weihnachtsfeier. Wir hatten sie etwas früher dieses Jahr und ich habe wieder feststellen müssen, dass ich kein Menschen-Mensch bin. Ich habe relativ wenig Gesprächsstoff, ein paar News und Techniktipps kann ich natürlich wiedergeben aber 90% der Gespräche scheinen tatsächlich auf Erfahrungen die gemacht wurden oder Geschnatter um sich über andere Leute lustig zu machen, zu beruhen, soweit konnte ich den obligatorischen Smalltalk schon analysieren
Ich verbrachte also den Freitagabend mit meinen Arbeitskollegen, ich habe keine Ahnung ob es besser läuft wenn man betrunken ist, aber ich nehme es doch an. Ich bin Anti-Alkoholiker, darüber wurde sich spätestens nach der dritten Bestellung eines Colas oder Sodas herzlich belustigt von der Kellnerin bis zu meinen Kollegen, die mal um Mal betrunkener wurden... -langweilig und unlustig.
Mir bringt Alkohol allerdings nichts, er ist ungesund und schmeckt mir nicht, und das schlimmste: Ich werde davon nicht einmal richtig betrunken, mein Körper scheint diesen anders zu verarbeiten, mir wird zwar nach einer gewissen Menge schlecht und wenn ichs übertreibe käme sicher auch ein Brechreiz dazu, wirklich betrunken war ich noch nie, auch nach 10 Cuba Libre nicht, die ich einmal testhalber runter gekippt habe um mein Leben zu ertränken, leichte Übelkeit war das einzige was ich erzielen konnte, mein Verstand so schrecklich klar wie eh und je...
Jedenfalls endete die Party für mich vorzeitig um 2 Uhr, als ich mich rausschlich(die verrückten feierten noch bis 7 uhr...), eine stundenlange Tortur des Nickens, Fake Lachens und zunickens war endlich beendet. Draußen an der frischen Luft fühlte ich so eine Erleichterung, die Stille, die Dunkelheit, die Kälte, die Leere, es war so wunderbar durch die dunklen Straßen zu streifen, nur die eigenen Schritte zu hören und den kalten Wind zu spüren der mich umarmte, keine Menschenseelen weit und breit, eine Geisterstadt geradezu... Wunderbar!
Aber etwas fehlte, ich merkte mit bitterem Beigeschmack, dass ich eben ganz alleine war, was würde ich dafür geben eine Gleichgesinnte an meiner Seite zu haben? Und wenn es nur ein paar Tage wären... -Mein Leben vielleicht sogar? Wobei das aktuell am Basar der Ewigkeit höchstwahrscheinlich keinen sonderlich hohen Kaufpreis haben dürfte. -Doch wo soll ich eine Gleichgesinnte treffen? Wenn es so jemanden gibt, würde sie sich, wie ich, vor der Welt verstecken, auf einer Party würde ich sie gewiss nicht treffen und hier im Dunkeln wohl eher auch nicht, das wäre ein Zufall sondergleichen...
Ich bin zu tiefst introvertiert, wie die meisten Menschen, die wie ich, nicht wirklich massenkompatibel sind. Ich habs mir nicht ausgesucht, wäre auch gerne eine feiernde Partyrakete, für die das Leben ein Spiel ist, der reinste Spaß und die sich jede Nacht ne neue Frau fürs Bett schnappen oder die Traumfrau fürs Leben heiraten, ein echter Winnertyp! -Aber das bin nicht ich. Ich muss wohl für immer mit diesem Stigmata leben, das ist wohl die Strafe dafür, nie wirklich dazugehört haben zu wollen, zu müssen, Gruppenzwang gab es für mich nicht. Ich schwamm immer gegen den Strom, ich bin der Geisterfahrer auf der Autobahn des Lebens, und nicht stolz darauf, aber das ist, was ich bin...
Meine geistige Gesundheit dürfte aktuell wohl auf einem Tiefstand angekommen sein, mein Lebenswille geht Richtung Null. Mein Leben besteht nur aus: Aufstehen>Arbeiten>Blödsinn im Internet machen>Schlafen gehen>Aufstehen>repeat
Wieso tu' ich mir das noch an? Es ist doch sinnlos, unlogisch, unnötig schmerzhaft und anstrengend... Mir fehlt schlicht die Programmierung um in diesem Leben zu existieren, ich gehöre hier nicht hin, nicht auf diese Welt, nicht in diese Zeit, nicht in dieses Leben, bin ein Fremdkörper. Trotzdem lebe ich, wieso? Ich habe nicht darum gebeten! Warum feiern die Leute die ich kaum kenne, meine Verwandten meinen Geburtstag? Wieso muss ich ihre feiern? Was ist das für eine Leistung auf die Welt zu kommen?
Wieso lachen halb verhungerte Kinder in der Dritten Welt so ehrlich und ich kann das trotz fließend Wasser, Elektrizität und genug zu essen nicht?
Was ist Glück? Vor Allem wohl eines: relativ... Wenn ich andere darüber heulen sehe(statt sich über die Zeit die sie hatten zu freuen), dass sie ihre Geliebte wie auch immer verloren habe, muss ich immer innerlich bitterlich lachen, ist doch höchst amüsant das Ganze, ja wollen sich am liebsten das Leben nehmen, ja klar! Wenige Monate später haben diese Leute schon wieder eine Neue und sind darüber hinweg, und solchen Leuten soll ich noch Beistand bieten?! Den Schmerz für immer alleine zu sein, den werden sie nie erleben, aber ich behalte ihn für mich, lasse mir das nicht anmerken, auch wenn es mich innerlich zerfrisst, Stück um Stück...
Hallo Leute! Entschuldigt den langen Text, ich habe mich aber immerhin bemüht Absätze zu setzen um den Lesefluss etwas zu erleichtern, ihr braucht es auch nicht zu lesen, ich wollte das nur einmal aufschreiben, sorry wenn es etwas wirr klingen mag.
Ich bin nunmehr 28 Jahre und nicht nur Jungfrau, also neumodisch: asexuell, sondern habe noch nicht einmal ein Mädchen geküsst oder näher berührt. Echte Freunde habe ich keine, seit einem Umzug jegliche Kontakte vor Jahren verloren. Lebe in einer Kleinstadt und habe keine Ahnung wie ich Frauen(oder generell Leute) ansprechen soll und selbst wenn wüsste ich nicht worüber ich mich unterhalten sollte. Ich sage mir seit bald 10 Jahren, dass ich ja noch Zeit habe, doch mittlerweile verfliegt sie, gleitet mir durch die Finger wie Sand in der Uhr, der sich ungehemmt den Weg nach Unten bahnt.
Aber ich bin nicht psychisch krank, ich habe mir diverse „In-Krankheiten“ angesehen von Burnout bis hin zu Borderline aber sie treffen alle nicht wirklich auf mich zu, vielleicht leugne ich sie aber auch nur, ich weiß es nicht. Eine Depression, das wärs! Aber die habe ich zweifellos auch nicht, ich bin nicht grundlos zu tiefst traurig wie depressive Menschen, denn ich habe allen Grund dazu. Auch kann ich weiterhin arbeiten und meinen Pflichten nachgehen wie ein normaler Mensch und meine negativen Gedanken großteils verdrängen. Ich komme eigentlich recht gut mit Menschen klar, muss ich Berufsbedingt im Verkauf auch, aber das ist nur eine Maske von vielen, die ich aufsetze, um nicht anzuecken und in dem Fall erfolgreich zu sein. Aber auch das macht wohl fast jeder Mensch hier und da...
Ich hole erstmal etwas weiter aus, mein Problem scheint in der Kindheit zu beginnen, ich war ziemlich fett und unsportlich, wurde deshalb zwar nicht gemobbt, allerdings auch nicht weiter beachtet. War nie Musterschüler aber auch kein Idiot, guter Klassendurchschnitt, vielleicht etwas darüber. Mädchen waren generell doof(was mit <12 Jahren wohl auch verständlich ist) und mit meinen Mitschülern wusste ich auch nicht viel anzufangen, ich war aufgrund meiner Fettleibigkeit auch nicht sonderlich sportlich und wurde dadurch automatisch zum Außenseiter.
Ich flüchtete mich also eher in virtuelle Welten, das Internet gab es damals noch nicht in der aktuellen Form, bzw. hatte man das schlicht nicht in den frühen 90ern. Ich flüchtete mich in die Welt der Videospiele, Commodore 64, NES, SNES, PS1, N64, PS2,... das war meine Jugend, rückblickend recht traurig, aber doch bereue ich es nicht unbedingt, ich habe Welten gesehen, fantastische Dinge „erlebt“ die vor 50 Jahren undenkbar gewesen wären. Videospielsüchtig kann man mich eher nicht nennen. Seit rund 10 Jahren habe ich aber die Lust an den Spielen immer mehr verloren und werfe meine PS3 nur noch alle paar Wochen einmal kurz an oder länger für ganz besondere Spiele auf die ich gewartet habe, da muss aber schon Story und Spielerfahrung auf höchstem Niveau sein(zuletzt zB. The Last of Us oder Heavy Rain).
Habe direkt nach meiner Pflichtschulzeit eine Lehre angefangen, war also schon mit 15 Jahren berufstätig und seitdem ging mein Kontakt zu Freunden rapide zurück. Meine aktuell eher spärlich bemessene Freizeit(wochentags meist von 20-24 Uhr und Samstag, Sonntag) verbringe ich noch immer hauptsächlich virtuell, sei es auf News-Seiten, irgendwelchen Internetforen oder auf Youtube, ich lebe vor mich hin, ohne wirkliches Ziel vor Augen, bin auch zu demotiviert nach einem langen Arbeitstag, etwas zu unternehmen, ausgelaugt und verbraucht.
Ich habe vor ein paar Jahren diverse Motivationskurse und esoterischen Unfug erlebt, gelesen und gehört, Sachen die mein Leben ändern hätten sollen, die mich vielleicht auch etwas näher zur Frauenwelt führen sollten, alles vergebens, ich war motiviert aber nicht genug wie es scheint. Habe einige Kilos abgenommen, glaube rund 20 und bin seitdem nicht mehr ein wandelnder Fettsack, mein Selbstvertrauen dürfte dennoch auf dem Niveau des Meeresspiegels geblieben sein, bin ein Durchschnittstyp ohne Ecken und Kanten, wenn ich neben euch stehen würde, ihr würdet mich nicht bemerken
Ich habe mich mit dem Universum vertragen, Sternenhimmel erforscht und meditiert um innere Ruhe zu finden, habe Religionen studiert und bin zum Schluss gekommen, dass alle mehr oder weniger recht bzw. alle einen an der Waffel haben. Habe meinen eigenen Glauben gefunden, irgendwo zwischen Atheismus und Theismus, in der Hoffnung die Erkenntnis würde mein Leben erfüllen. -Denkste! Bin jetzt ein erleuchteter aber weiterhin unglücklicher Mensch, mehr nicht.
Ich kann außerhalb meines Berufs nur schwer mit Anderen interagieren: Ich habe schlicht nichts zu sagen. Wenn andere von ihren Erlebnissen erzählen, lausche ich natürlich, bin aber wortwörtlich sprachlos. Ich habe mein Leben nur in der Arbeit verbracht(arbeite trotz meines alters schon fast 14 Jahre) mit abendlichen Ausflügen in diverse Fantasiewelten oder Meditationsversuchen. Was soll ich den Leuten erzählen? Dass ich meine Kindheit, meine Jugend und die Jahre meiner erwachsenen Zeit vorm TV/PC verbrachte, Prinzessinnen gerettet, Welten erobert und Tetrisblöcke angeordnet habe?!
Ich habe keine Angststörungen, Schweißausbrüche, Blähmagen oder andere komischen Symptome von denen ich bislang gelesen habe, keinerlei Phobien, außer vielleicht eine leichte vor Spinnen, komme aber sonst mit jeder anderer Art Insekten super klar, auch mit Wespen oder Hornissen -Ich fühle mich nicht sonderlich unwohl in Gesellschaft wobei ich mich tatsächlich alleine besser fühle, wenn auch sehr einsam und etwas verzweifelt.
Das Leben ist harsch, und ich bräuchte wohl jemanden der mich an der Hand nimmt und mir einen Ausweg zeigt, diesen Luxus werde ich aber wohl nicht so schnell bekommen, es ist als müsse ein Analphabet die New York Times lesen und aufs Deutsche übersetzen: Mir fehlt das Knowhow und ich weiß nicht wo ich anfangen soll, wo ich das Leben lernen kann, wie ich weiter kommen kann...
Was ist aber der Auslöser für diesen Post hier?
Meine letzte Weihnachtsfeier. Wir hatten sie etwas früher dieses Jahr und ich habe wieder feststellen müssen, dass ich kein Menschen-Mensch bin. Ich habe relativ wenig Gesprächsstoff, ein paar News und Techniktipps kann ich natürlich wiedergeben aber 90% der Gespräche scheinen tatsächlich auf Erfahrungen die gemacht wurden oder Geschnatter um sich über andere Leute lustig zu machen, zu beruhen, soweit konnte ich den obligatorischen Smalltalk schon analysieren
Ich verbrachte also den Freitagabend mit meinen Arbeitskollegen, ich habe keine Ahnung ob es besser läuft wenn man betrunken ist, aber ich nehme es doch an. Ich bin Anti-Alkoholiker, darüber wurde sich spätestens nach der dritten Bestellung eines Colas oder Sodas herzlich belustigt von der Kellnerin bis zu meinen Kollegen, die mal um Mal betrunkener wurden... -langweilig und unlustig.
Mir bringt Alkohol allerdings nichts, er ist ungesund und schmeckt mir nicht, und das schlimmste: Ich werde davon nicht einmal richtig betrunken, mein Körper scheint diesen anders zu verarbeiten, mir wird zwar nach einer gewissen Menge schlecht und wenn ichs übertreibe käme sicher auch ein Brechreiz dazu, wirklich betrunken war ich noch nie, auch nach 10 Cuba Libre nicht, die ich einmal testhalber runter gekippt habe um mein Leben zu ertränken, leichte Übelkeit war das einzige was ich erzielen konnte, mein Verstand so schrecklich klar wie eh und je...
Jedenfalls endete die Party für mich vorzeitig um 2 Uhr, als ich mich rausschlich(die verrückten feierten noch bis 7 uhr...), eine stundenlange Tortur des Nickens, Fake Lachens und zunickens war endlich beendet. Draußen an der frischen Luft fühlte ich so eine Erleichterung, die Stille, die Dunkelheit, die Kälte, die Leere, es war so wunderbar durch die dunklen Straßen zu streifen, nur die eigenen Schritte zu hören und den kalten Wind zu spüren der mich umarmte, keine Menschenseelen weit und breit, eine Geisterstadt geradezu... Wunderbar!
Aber etwas fehlte, ich merkte mit bitterem Beigeschmack, dass ich eben ganz alleine war, was würde ich dafür geben eine Gleichgesinnte an meiner Seite zu haben? Und wenn es nur ein paar Tage wären... -Mein Leben vielleicht sogar? Wobei das aktuell am Basar der Ewigkeit höchstwahrscheinlich keinen sonderlich hohen Kaufpreis haben dürfte. -Doch wo soll ich eine Gleichgesinnte treffen? Wenn es so jemanden gibt, würde sie sich, wie ich, vor der Welt verstecken, auf einer Party würde ich sie gewiss nicht treffen und hier im Dunkeln wohl eher auch nicht, das wäre ein Zufall sondergleichen...
Ich bin zu tiefst introvertiert, wie die meisten Menschen, die wie ich, nicht wirklich massenkompatibel sind. Ich habs mir nicht ausgesucht, wäre auch gerne eine feiernde Partyrakete, für die das Leben ein Spiel ist, der reinste Spaß und die sich jede Nacht ne neue Frau fürs Bett schnappen oder die Traumfrau fürs Leben heiraten, ein echter Winnertyp! -Aber das bin nicht ich. Ich muss wohl für immer mit diesem Stigmata leben, das ist wohl die Strafe dafür, nie wirklich dazugehört haben zu wollen, zu müssen, Gruppenzwang gab es für mich nicht. Ich schwamm immer gegen den Strom, ich bin der Geisterfahrer auf der Autobahn des Lebens, und nicht stolz darauf, aber das ist, was ich bin...
Meine geistige Gesundheit dürfte aktuell wohl auf einem Tiefstand angekommen sein, mein Lebenswille geht Richtung Null. Mein Leben besteht nur aus: Aufstehen>Arbeiten>Blödsinn im Internet machen>Schlafen gehen>Aufstehen>repeat
Wieso tu' ich mir das noch an? Es ist doch sinnlos, unlogisch, unnötig schmerzhaft und anstrengend... Mir fehlt schlicht die Programmierung um in diesem Leben zu existieren, ich gehöre hier nicht hin, nicht auf diese Welt, nicht in diese Zeit, nicht in dieses Leben, bin ein Fremdkörper. Trotzdem lebe ich, wieso? Ich habe nicht darum gebeten! Warum feiern die Leute die ich kaum kenne, meine Verwandten meinen Geburtstag? Wieso muss ich ihre feiern? Was ist das für eine Leistung auf die Welt zu kommen?
Wieso lachen halb verhungerte Kinder in der Dritten Welt so ehrlich und ich kann das trotz fließend Wasser, Elektrizität und genug zu essen nicht?
Was ist Glück? Vor Allem wohl eines: relativ... Wenn ich andere darüber heulen sehe(statt sich über die Zeit die sie hatten zu freuen), dass sie ihre Geliebte wie auch immer verloren habe, muss ich immer innerlich bitterlich lachen, ist doch höchst amüsant das Ganze, ja wollen sich am liebsten das Leben nehmen, ja klar! Wenige Monate später haben diese Leute schon wieder eine Neue und sind darüber hinweg, und solchen Leuten soll ich noch Beistand bieten?! Den Schmerz für immer alleine zu sein, den werden sie nie erleben, aber ich behalte ihn für mich, lasse mir das nicht anmerken, auch wenn es mich innerlich zerfrisst, Stück um Stück...