Schlecht gelaunt, mißgestimmt oder traurig hat aber mit Depressionen weniger zu tun.
"Vernünftige" Depressionen ziehen einen jeden Tag, und täglich in der Zeit, wo man nicht schläft, derart runter, dass man keine Sonne mehr sieht.
Immer mal wieder ein Tage nur kann auch was anderes sein, zB ein Trauma. Also eine Erinnerung, die hoch kommt und die man nicht weg bekommt.
So etwas könnte zB bei Flüchtlingen der Fall sein, wenn sie her kommen.
Angekommen sind sie noch lange nicht, eher wurzellos. Es gibt ein Bett - aber das kann man woanders auch aufstellen. Es gibt aber keine innere Verbindung, so etwas wie eine Heimat.
Man sucht sich dann gleich gesinnte und zieht los. Aber auch zu denen gibts keine wirkliche innere Bindung.
Es wird dann schwer, auch zu einer Partnerin ein länger anhaltendes und stabiles Verhältnis auf zu bauen, weil im Hinterkopf die Frage steht, ob das nun wirklich der letzte Ort im Leben ist wo man bleibt.
Im Gegenzug dazu würde sich diese Frage zB für einen Bauernsohn überhaupt nicht stellen.
Er ist auf dem Hof aufgewachsen, auf dem die Eltern und Vorfahren lebten und wo deren antike Möbel gegenwärtig sind, und er weiss von vorne herein, wo er stirbt. Bei ihm ist alles und jedes auf Ewigkeit angelegt, nicht auf Wechsel nach Vorteil.
Drum muss man die Vergangenheit eines Menschen auch etwas in seine Überlegungen einbeziehen um zu prüfen, ob die Grundeinstellung dieselbe ist und es passt.