Zur Ursprungsfrage ''Geld einsparen bei Lebensmittel und co'':
Ich habe jetzt viel darüber nachgedacht. Und ich bin zu der Erkenntnis gekommen, ich spare aktiv, weil ich es mir leisten kann.
Früher, als ich quasi von der Hand in den Mund leben musste, war sparen sehr schwer. Und zwar nicht, weil es reizte, das wenige was ich hatte auf den Kopf zu hauen sondern weil das Leben wenn man eigentlich nichts hat deutlich teuerer ist, als wenn man im Überfluss lebt.
Ich spare z.B. weil ich fast alles was ich esse und trinke selber anbaue bzw ziehe. Das konnte ich früher nicht, weil man dazu die Kapazitäten braucht. Will ich Gemüse anbauen brauche ich ja nicht nur die Fläche sondern ja auch alle Zutaten und Werkzeuge, um überhaupt erst einmal etwas anbauen zu können. Des weiteren benötige ich Zeit. Denn alles was ich pflanze und ziehe ist ja nicht morgen fertig. Es dauert von Wochen bis viele Monate um da dann ernten zu können. Und diese Zeit ist im grunde genommen eine doppelt teure Zeit, in der ich erst einmal investieren muss.
Aber auch Angebote nutzen ist häufig mit Kosten verbunden. Man muss unterschiedliche Geschäfte anfahren, wenn es effektiv sein soll. Das bedeutet, ich benötige ein Fahrzeug, das möglichst wenig verbraucht. In der Stadt wäre das vermutlich am günstigsten, sich ein Fahrrad anzuschaffen, auf dem Dorf, wo ich lebe, ist ein Fahrrad dazu nicht ausreichend, weil die Entfernungen zu groß sind. D.h. ich muss entweder in eine Monatskarte investieren, deren Kosten ich aber durch das nutzen der Angebote erst einmal wieder rein bekommen muss oder ich nutze ein Auto, welches vermutlich noch teurer kommt als eine Monatskarte. Wenn ich eine App nutzen will oder auch mehrere, benötige ich ein Smartphone mit Internetzugang... wieder Kosten. Ich kann zwar auf die kostenlosen Prospekte zurück greifen, aber wenn ich da effektiv die Angebote nutzen möchte, muss ich hier wo ich wohne ca 40 km zurücklegen, um die unterschiedlichen Geschäfte anzufahren. Das könnte ich hier noch seitenlang fortsetzen, versteckte Kosten aufzuzählen.
Ich bin heute in der kompfortablen Situation, dass ich kaum noch Geld ausgeben muss, um mich z.B. mit Lebensmitteln zu versorgen. Hochgerechnet bin ich mit ca 20% meines Einkommens da schon weit überversorgt, weil ich ca 80% meiner Lebensmittel selber anbaue bzw. zur Verfügung habe (Eier, Geflügel, Gemüse, Obst, Beeren). Kaufen brauche ich nur Rindfleisch, Milchprodukte, mal ein gutes Öl, Kaffee, Zucker, Getreide und ähnliches. Und da ich sowas wo es möglich ist in Jahresrationen kaufe, kostet es nicht wirklich viel, obwohl es in Bioqualität ist... Da bleibt vom Geld für Lebensmittel oft so viel übrig, dass ich davon meine Klamotten finanzieren kann. Miete zahle ich nicht, weil ich Eigentum habe. Da fallen nur Grundsteuer und Versicherungen an. Energie habe ich ebenfalls kostenlos, weil ich in erneuerbare Energien investiert habe, und ich so unabhängig von irgendwelchen Konzernen oder Despoten bin. Auto habe ich keines, da ich nicht Auto fahre und Öffentliche kann ich für 104 € im Jahr nutzen weil ich gehbehindert bin. Meine Tiere sind krankenversichert, was natürlich auch eine Vorabinvestition ist, denn so entstehen mir keine Tierarztkosten. Solange sie gesund sind, zahle ich zwar drauf, aber das bleibt ja durch die ganzen Einsparungen die ich habe übrig und wenn meine Tiere ernsthaft krank werden sollten, sind die Tierarztkosten = 0, weil die Versicherung einspringt.
Ich habe mich in der ersten Zeit oft gefragt, warum ich wenn ich mehr Geld zur Verfügung habe im Grunde genommen günstiger lebe... anfangs hab ich das nur am ersparten gesehen, es aber nicht wirklich verstanden...
Heute weiß ich, dass ich erst investieren musste und auch ein Hebel umkippen musste in meinem Kopf, um heute ganz selbstverständlich Geld zu sparen.