Hast du keine Kraft mehr dafür, weil sich bei ihm, seinem Verhalten etwas geändert hat?
Weil sich bei dir etwas geändert hat?
Oder ist einfach das Fass übergelaufen und die Zeit für diese Freundschaft vorbei?
Anfangs war es nicht so schlimm, beziehungsweise er hat diese Art nicht an mir herausgelassen. Über die Zeit hinweg war sein mentaler Verfall immer stärker. Er hat angefangen immer mehr Leute aus seinen Leuten zu verbannen, immer mehr Freundschaften gekündigt, Studium abgebrochen und direkt in die Wirtschaft und ins Ausland um zu jobben.
Er hat angefangen Gras zu rauchen, das hat ihn um ehrlich zu sein was beruhigt aber inzwischen auch nicht mehr. Seit ca. 2 oder 3 Jahren geht er in Therapie. Zwischendurch wollte er abbrechen und ich hab, hab deutlich mitgeteilt, dass er das durchziehen sollte.
Dort wurde auch sein Borderline und sein ADHS diagnostiziert. Es schwankt bei ihm zwischen Depression und einer starken Aggressivität, Gründe dafür will ich hier nicht erläutern, aber liegt halt in der Kindheit.
Hat es sich seit der Therapie gebessert? Ja und nein. Er ist sich mehr bewusst, aber seine "Episoden" kommen trotzdem. Er dreht es sich dann halt so, dass ich seiner nicht würdig bin und quasi nicht intelligent genug bin.
Er hatte was mit einer Frau über 7 Jahre, die beiden hatten sich 2-mal in der Zeit getroffen und sie hat den Kontakt abgebrochen, ich denke mal aus denselben Gründen wie ich. Ich kann ihn nirgendwohin mitnehmen, da er einfach emotional instabil ist und wie gesagt, er hat es sich mit jedem meiner Freunde verscherzt, außer denen die er noch nicht kennt.
Es gab schöne Momente in der Freundschaft, aber die kommen nicht mehr und die werden überschattet von dem, was er so tut.
Bei mir hat sich auch halt vieles geändert, ich gehe seit einer Weile meiner ersten Vollzeitstelle nach und meine Angst vor dem allein sein oder der Einsamkeit, bedingt durch meinen Lebensstil und meinen Job, wurde sehr viel geringer. Ich habe auch 8 Jahre allein gelebt und bin jetzt wieder in einer WG, aber mache meistens mein Ding allein. Glaube, das gepaart mit der Tatsache, dass ich und er Monate lang keinen Kontakt hatten und mir in der Zeit der Stress mit meinem Job gereicht hat, führt dazu, dass ich alles andere, was zu viel Probleme verursacht, aus meinem Leben heraushalten will. Ich hab bedingt durch eigene Folgen von Depression keine Energie, um mehr damit umzugehen nach all den Jahren.
Ich hab das Gefühl, wenn ich ihm die Tür offen lasse, dann wird er diese auch irgendwann eventuell in Anspruch nehmen und die Chance, dass er sich bessert, ist zwar theoretisch immer da, aber nach 14 Jahren hab da wenig Hoffnung.