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Ab wann ist jemand ein Freund?

Kurono

Mitglied
Ich wollte nur mal in die Runde fragen, um das für mich ein bisschen klarer zu bekommen, weil ich nämlich oft etwas unsicher bin, wenn ich nach meinen Freunden gefragt werde.
Ich habe einen Arbeitskollegen, mit dem ich recht gut auskomme und wir haben auch eine ähnliche Weltanschauung. Manchmal plaudere ich auch über privates mit ihm. Wenn ich mal ernstere private Probleme habe, kann ich ihn auch jederzeit um Rat fragen, auch außerhalb der Arbeitszeit, da ich seine Nummer habe und er auch meine. Manchmal bin ich am Wochenende auch bei ihm zu Haus, wenn er Hilfe bei irgendwelchen Gartenarbeiten gibt und das selbe macht er auch für mich.
Aber ich kann ihn nach meinem Empfinden trotzdem nicht so recht als Freund ansehen, der letzte Schritt dahin fehlt mir irgendwie. Denn wir haben zwar Gemeinsamkeiten in der Weltanschauung aber mehr auch nicht. Unsere Levensvorstellungen sind komplett verschieden. Er ist geistig viel älter als ich, hat Haus, Ehefrau und Kind. Ich wohne zur Miete und bin Junggeselle. Unser Humor hat keinerlei Uberschneidungen. Wir haben noch nie zusammen gelacht, generell habe ich ihn in den 7 Jahren, die ich ihn schon kenne, noch nie lachen sehen. Also insgesamt hatten wir zusammen noch nie Spaß zusammen, jeglicher Kontakt zwischen uns ist immer ernst. Wir verbringen auch keine Freizeit zusammen, da sich unsere Interessen unterscheiden wie Tag und Nacht. Ich interessiere mich für Anime und Manga und er für die Gestaltung seines Gartens und jeder findet die Interessen des anderen eher langweilig.

Ich kann ihn gut leiden aber tue mich schwer damit unser Verhältnis als Freundschaft zu bezeichnen. Eher eine sehr gute Bekanntschaft/Kollege. Wie empfindet ihr das? Ab wann ist für euch etwas eine Freundschaft?
 

_vogelfrei

Aktives Mitglied
Wie empfindet ihr das? Ab wann ist für euch etwas eine Freundschaft?
Ich glaube, ich kann das nicht so ganz an objektiven Faktoren festmachen, für mich ist es eine Gefühlssache. Es kam schon vor, dass sich Menschen nach wenigen Wochen als Freund:innen anfühlten, manch andere Menschen kenne & treffe ich seit Jahren und sie bleiben gefühlt doch immer in diesem Zwischenbereich aus Bekanntschaft & Freundschaft stecken, einfach weil ich mich innerlich nicht so tief verbunden fühle, auch wenn ich über sehr viel privates & intimes mit ihnen spreche.
 
G

Gelöscht 116409

Gast
Freundschaft? Im Schützengraben gibt es Freundschaft, bei der Polizei und sowas. Da wo man dem anderen sein Leben anvertrauen kann und muss. Das bedeutet für mich Freundschaft.
Wobei es natürlich auch Abstufungen gibt....Ich habe einen Menschen im Leben den ich als Freund bezeichne.....
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Hallo lieber Kurono, du könntest das sehr wohl bereits als verlässliche gute Freundschaft einordnen, denn wenn du nachschaust, er behandelt dich niemals wie einen Feind, was ist er dann? Ein wirklicher Freund bei dem du keine Angst haben musst, dass er dir in den Rücken fällt und gleichzeitig ist er wer, auf den du zählen kannst, er spricht FÜR dich, ist auf deiner Seite, stellt sich nie gegen dich, ist jemand, den du kontaktieren könntest, falls was Arges wäre und so auch umgekehrt. Solche verlässlichen Kameraden habe ich viele und die sind ein Betrag, mich sicher zu fühlen, wie ich so ein stabiler, verlässlicher Baustein für sie bin in ihrem Lebensgebäude.

Du meinst Intimus, Kumpel, Kamerad, solche gibts sicher da draussen, musst dich durchschnuppern und vor allem nachdenken, dass viele so jemanden vermissen. Sei du so einer, dann ist das eine Win-Win Geschichte.
 

_vogelfrei

Aktives Mitglied
Ich glaube, ich kann das nicht so ganz an objektiven Faktoren festmachen, für mich ist es eine Gefühlssache. Es kam schon vor, dass sich Menschen nach wenigen Wochen als Freund:innen anfühlten, manch andere Menschen kenne & treffe ich seit Jahren und sie bleiben gefühlt doch immer in diesem Zwischenbereich aus Bekanntschaft & Freundschaft stecken, einfach weil ich mich innerlich nicht so tief verbunden fühle, auch wenn ich über sehr viel privates & intimes mit ihnen spreche.
Wenn ich nochmal darüber nachdenke, ich glaube, das entscheidende ist die Austauschbarkeit. Jemand, den ich als Freund:in empfinde, bekommt einen ganz festen, eigenen, intimen Platz in mir, vielleicht könnte man sagen, dass der Mensch auch etwas in mir verändert, hinterlässt. Andere Menschen, die ich auch sehr mag, die ich aber nicht als Freund:in bezeichnen würde, sind vielleicht ein Stück weit austauschbarer. Das klingt blöd, ist kein schöner Begriff, aber vielleicht wird verständlich, was ich meine. Das sind Menschen, die mich eine Zeit begleiten, bei denen es aber nicht so wehtut, wenn sie wegfallen. Der Verlust einer tiefen Freundschaft tut mir sehr weh und der Mensch bleibt mir immer in tiefer Erinnerung.
 

Charnell

Mitglied
Freundschaft? Im Schützengraben gibt es Freundschaft, bei der Polizei und sowas. Da wo man dem anderen sein Leben anvertrauen kann und muss. Das bedeutet für mich Freundschaft.
Wobei es natürlich auch Abstufungen gibt....Ich habe einen Menschen im Leben den ich als Freund bezeichne.....
Na ja, ist es wirklich Freundschaft, oder vielleicht doch nur zweckgebundene Kameradschaft, weil man für ein und die selbe Sache einsteht und nicht draufgehen will?

Ich streite gar nicht ab, dass daraus häufig auch Freundschaften entstehen, aber nicht alle Polizisten oder Soldaten sind auch wirklich Freunde.

Ansonsten definiert den Begriff aber wohl jeder etwas anders.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Ein Freund oder eine Freundin ist für mich jemand, dem ich sehr private Dinge anvertrauen kann und sie dann bei ihm oder ihr in guten Händen weiß, ohne das rumgetratscht wird.

Es ist für mich jemand, den ich nachts um 3 Uhr anrufen könnte und der kommen würde, wenn ich ihn brauche. Jemand, den ich gerne sehe, wobei es nicht häufig sein muss. Ich habe etliche Freunde und Freundinnen, manche sehe ich recht selten, aber die Basis ist immer da, auch wenn man denjenigen dann nicht so dicht in seinem Leben begleitet.

Mit einer Bekannten treffe ich mich dann ab und zu mal, aber erzähle dann nicht allzu private Dinge, weil der Kontakt dann eher oberflächlicher ist. Das wäre dann okay für ein Bierchen, Kino, Wandern etc., da muss der Kontakt keine große Tiefe haben. Freunde sind Menschen, die einen eine Zeitlang begleiten und denen man vertraut, mit denen man Dinge teilt, wenn man auch nicht immer diesselben Interessen oder auch denselben Humor haben muss.

Es sind vor allem auch Menschen, wo Geben und Nehmen in etwa ausgeglichen sind, die zuhören können und nicht nur von sich reden. Menschen, die einen respektieren und nicht ständig verändern wollen, wobei das nicht heißt, dass sie einen nicht kritisieren dürfen.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Wenn ich nochmal darüber nachdenke, ich glaube, das entscheidende ist die Austauschbarkeit. Jemand, den ich als Freund:in empfinde, bekommt einen ganz festen, eigenen, intimen Platz in mir, vielleicht könnte man sagen, dass der Mensch auch etwas in mir verändert, hinterlässt. Andere Menschen, die ich auch sehr mag, die ich aber nicht als Freund:in bezeichnen würde, sind vielleicht ein Stück weit austauschbarer. Das klingt blöd, ist kein schöner Begriff, aber vielleicht wird verständlich, was ich meine. Das sind Menschen, die mich eine Zeit begleiten, bei denen es aber nicht so wehtut, wenn sie wegfallen. Der Verlust einer tiefen Freundschaft tut mir sehr weh und der Mensch bleibt mir immer in tiefer Erinnerung.
So was wie Lebenspartner, jemand, mit dem man zusammen bleibt ohne wenn und aber und nie loslässt. Eigentlich wie eine Liebe, die man gefunden hat und der man treu ist, ist das nicht so?
Mir ist das gelungen, solche Liebschaften zu haben und bekommen habe ich sie zufällig, das hat sich so ergeben. Es gab nie Gründe das zu ändern, wir können gut miteinander und Jahrzehnt um Jahrzehnt freuen wir uns, weil es so ist. Da gibts ein Kommen und Gehen, wir drei/vier bleiben bestehen, so etwa.
 

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