naja, es gibt offenbar auch frauenfeindliche Richterinnen.
Das Urteil war frauenfeindlich und nicht im Interesse der Angeklagten...wenn man auf die Hintergründe guckt....die Richterin hat hier total falsch gedacht, bzw ganz offensichtlich viel zu wenig nachgedacht. Es lag nach Presseberichten im Interesse von Bräutigam + Braut dass die Ehe annuliert wird, sie haben das jedoch ziemlich ungünstig in die Wege geleitet und die Richterin hat dann noch eins drauf gesetzt mit einem recht flachgedachtem Urteil, was an sich bei einigermaßener Denkfähigkeit unnötig gewesen wäre und nicht so viel Staub aufgewirbelt hätte. Die Richterin mag es ggf. gut gemeint haben, aber die Ausführung war hundsmiserabel, unprofessionell und frauenfeindlich. Man kann Dinge nicht durch Schlechtes besser machen.
Wäre das Urteil, bzw die Urteilsbegründung nicht frauenfeindlich gewesen, hätte es keinen Aufschrei in der Presse oder diesen thread gegeben....
Der Zweck heiligt meiner Ansicht nach nicht alle Mittel...auch wenn die Braut oder der Bräutigam dass ggf anders gesehen haben, aber man sieht ja was dabei herausgekommen ist: der Schuss ist sozusagen nach hinten losgegangen. Die Lage wurde an sich eher verschlimmert als verbessert, bzw. jetzt steht man erneut da wo man vormals stand.
An sich gibt es in Europa Gesetze um gegen Zwangsehen anzugehen und die in nullkommanix zu annulieren, ganz ohne solchen Hymenquatsch....
Was die Ministerin angeht: das was sie vorschlägt ist nicht elegant, sondern sowas wie vom Regen in die Traufe gelangen...ne komische Notlösung, geboren aus dem Geist einer Sklavin einer archaischen Tradition...so sehe ich das jedenfalls. Zudem höchst unethisch durch ne Lüge aus einer Quatschtradition (= der Anspruch von Männern auf hymenverpackte Mädels) zu befreien. Und elegant ist es nicht sich vor Gericht als Betrügerin runtermachen zu lassen um aus einer arrangierten Ehe rauszukommen...sowas ist nur was für devote Masochistinnen, oder ziemlich verzweifelte Menschen, die es nicht besser wissen als aus krummen Traditionen nen krummen Weg rauszufinden..keine ehrwürdige Haltung sowas. Es gibt elegantere Wege (die allerdings nur selbstbewussten emanzipierten Köpfen und nicht unterwürfigen Mädels in den Sinn zu kommen scheinen) indem man diese Tradition (der Hymenverpackung der Frau) offensiv angreift und ihre frauenverachtenden Anteile entlarvt und eleminiert...sowas kann und sollte ein aufgeklärtes europäisches Gericht durchaus leisten..vgl. das Urteil des schweizerischen Gerichtes in dem es um Genitalverstümmelung ging und in dem dieser Abschnitt in der Urteilsbegründung vorkommt:
Bei der Würde der Frau handle es sich um einen unverrückbaren Wert, hinter der andere kulturelle oder traditionelle Bräuche zurückzutreten hätten, führte der Gerichtsvorsitzende Werner Hotz aus. Das Urteil sei jetzt ein Signal. Auch für die Behörden, die aufgerufen seien, Einwanderern mit aller Deutlichkeit auf die Strafwürdigkeit ihres Verhaltens bei der Beschneidung von Mädchen hinzuweisen.
Hier wird deutlich, dass allgemeinen Menschenrechten Vorrang vor Tradition und kulturellen Gebräuchen eingeräumt wurde...dasselbe hätte an sich auch vor dem französischem Gericht passieren können und müssen indem man wie ich begründet hätte, dass der Vertrag nichtig war, da ein solcher Vertrag frauenfeindlich gewesen ist...od.ä. Es hätte ja zig andere Möglichkeiten gegeben..An sich hätte die Richterin bei Zwangsehe oder Verdacht auf Zwangsehe direkt die Staatsanwaltschaft für den Fall einer strafbaren Nötigung einschalten müssen...anstatt diese Nötigung straffrei billigend in Kauf zu nehmen. Die Würde der Frau wurde in dem Urteil des frz. Gerichts nicht geachtet, die Nötigung zu einer ungewollten Ehe nicht angemessen beachtet....hier wurde untergründig einer frauenfeindlichen würdeverletzenden (und im übrigen, da Zwangsehe strafbare Nötigung) Tradition Recht gegeben und man ist den Gesetzen dieser diskriminierenden Tradition Frauen als Wertgegenstände zu sehen gefolgt, auf das Spielchen mit der Hymenkiste eingegangen um die Ehe zu annulieren..das war Bockmist...Schande und noch mehr Schande, dass das durch eine Richterin geschehen ist.
Danke für die neue Nachricht über die Aufhebung des Urteils, davon habe ich noch nix gewusst...also scheinen die Mühlen der Justiz ja doch zu mahlen, wenn auch recht langsam...also gibt es doch noch Hoffnung
??
Die Braut scheint doof (bzw durch ihre Tradition denkpürriert ) zu sein....wenn sie es duldet weiterhin in einem europäischen Land in dem es Gesetze zu ihrem Schutz gibt in einer Zwangsehe, die sie nicht will verheiratet zu sein und offenbar scheint die Justiz auch blind ggü anderen Möglichkeiten der Annulierung zu sein. Bzw an sich hat die Justiz ja nun korrekt reagiert indem der unzulässige Annulierungsantrag abgewiesen wurde und es nun an den Brautleuten liegt vernünftigere Anträge zu stellen. Bleibt zu hoffen, dass die Braut noch Erleuchtung (in Sachen Emanzipation) und nen guten Anwalt findet, der sie wirklich elegant aus dieser Zwangsehe rausboxt, was an sich nur ne Formalie wäre..es sei denn Püppi ist Sklavin ihres Systems und ihrer family und kommt gar nicht erst auf die Idee dass sie auch eigene Rechte (selber zu bestimmen mit wem sie in die Kiste und Ehe hoppst z.B.) hat.
Tyra