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Die Welt ist so kompliziert, wie lerne ich mit ihr umzugehen?

Fenris85

Aktives Mitglied
Sicherlich auch vielschichtig, aber ich persönlich sehe es eben etwas kompliziert, weil ich die vielen kleinen und großen Handlungen/Entscheidungen nicht nachvollziehen kann, die so viel schuldlose Menschen in Hungersnöte treiben. Macht, Macht, Macht....und das um jeden Preis
Gerade das ist ein gutes Beispiel für eine starke Vereinfachung. Mal abgesehen davon dass noch nie so wenig Menschen gehungert haben wie aktuell, Not ist bei weitem nicht so oft unverschuldet wie dargestellt. Sie ist oft Ausdruck mangelnder Anpassungs- bzw. Lernfähgikeit einer Kultur. Manche Menschen lernen erst wenn der Leidungsdruck für Veränderung hoch genug ist oder eben auch nie.
Auch ist es nicht automatisch die Schuld Desjenigen dem es besser geht, wenn es jemand anderem schlechter geht. Dieser fehlschluss stammt aus der 68er Ideologie, ist aber offensichtlich nicht tot zu bekommen.
Die Aussage "Ich bin arm, weil du reich bist" stimmt zwar, aber nur weil "arm" ein relativer Begriff ist. Hätte der andere auch nix wäre unsere fiktive Person auch nicht mehr arm, das stimmt. Aber es ginge ihm finanziell trotzdem kein Stück besser.

Nachvollziehbar werden die Handlungen dann, wenn man nicht in Gut und Böse unterteilt sondern die durchaus rationalen Gründe von Einzelpersonen nachvollzieht. So ist es z.B. für den Hersteller eines Produktes innerhalb unseres Systems sehr sinnvoll dass seine Ware kurz nach Ablauf der Garantiezeit kaputt geht. Damit ist der Kunde gezwungen wieder ein neues Gerät zu kaufen => Profit. Ökologischer Wahnsinn, aber innerhalb des Systems eine sehr nachvollziehbare und rationale Entscheidung.

Entwicklungshilfe sowie der Export von billigen Nahrrungsmitteln in Drittweltländer sowie deren medizinische Versorung zählen zu den Hauptgründen für dortige Hungersnötige. Aber natürlich auch die dortige mangelnde Einsicht nicht mehr Kinder zu bekommen als man ernähren kann und die korrupten Politiker dieser Länder sowie der bildungs- und fortschrittsfeindliche Islam.
Am Schlimmsten in diesem Beispiel sind für mich unsere Politiker die nach gesinnungsethischen Gesichtspunkten handeln, also politisch korrekt das womit sie am besten dastehen und sich verkaufen können, anstatt auf die Konsequenzen zu schauen.

Aber auch das ist nur marginal. Einige Teile Afrikas haben sich ja schon deutlich weiter entwickelt, in den anderen mangelt es eben vor allem an einer Ressource die der Westen nicht liefern kann: Kultureller Fortschritt.


Nachtrag: Der in bester Absicht eingeführte Sozialismus führt natürlich auch immer zu Hungersnot und Massensterben, siehe Kuba.
 
G

Gelöscht 115107

Gast
[QUOTE="Fenris85, post: 3212209, member: 5541
Am Schlimmsten in diesem Beispiel sind für mich unsere Politiker die nach gesinnungsethischen Gesichtspunkten handeln, also politisch korrekt das womit sie am besten dastehen und sich verkaufen können, anstatt auf die Konsequenzen zu schauen

Nachtrag: Der in bester Absicht eingeführte Sozialismus führt natürlich auch immer zu Hungersnot und Massensterben, siehe Kuba.
[/QUOTE]
 
G

Gelöscht 115107

Gast
Sorry, zu schnell die Antworttaste gedrückt

Zum ersten Absatz habe ich nicht entegenzusetzen. Da stimme ich Dir voll und ganz zu.

Dass der Sozialismus nicht funktioniert, haben wir selbst sehr nah erfahren.

Sicherlich ist die Zeit der hungernden Bevölkerung nicht so hoch wie vor 20 Jahren, aber seit 5 Jahren wieder steigend.
 
G

Gelöscht 115107

Gast
Und dass dieses nicht so einfach ist, wie es sich bei mir liest, ist mir schon klar. Allerdings sind wir hier in einer guten Ausgangsposition und ich selbst diszipliniere mich oft, dass ich manches besser verstehe. Warum werden so viele Kinder gezeugt, du schreibst "mangelnde Einsicht". Bitte sage mir, woher sollen sie in manchen Gegenden die Kenntnis haben, für sie ist es normal, der sich daraus negativ enwickelnde Kreislauf ist ihnen nicht bewusst.
 

Fenris85

Aktives Mitglied
Bitte sage mir, woher sollen sie in manchen Gegenden die Kenntnis haben, für sie ist es normal, der sich daraus negativ enwickelnde Kreislauf ist ihnen nicht bewusst.
Dort wo der Westen keinen Einfluss hat ist die Kindersterblichkeit nach wie vor so hoch, dass dieser Kreislauf nicht entsteht.
Dort wo er Einfluss hat und die Kindersterblichkeit gesenkt wurde sowie Nahrrungsmittel hingebracht werden, dort wird mit Sicherheit auch aufgeklärt. Aber diese Aufklärung wird in einigen Fällen aus kulturellen bzw. religiösen Gründen (auch Aberglaube) nicht angenommen.

Wenn z.B. junge Männer mit Aids dem Gerücht glauben Sex mit einer Jungfrau würde Aids heilen, wohingegen westliche Medizin und Aufklärung als das Böse verteufelt werden. Das führt, auch heute noch, zu einer massiven Zahl von Vergewaltigungen. Und natürlich Neuinfektionen bei jungen Frauen, deren Leben damit zerstört wird, aber auch bei Vergewaltigern die präventiv eine mutmaßliche Jungfrau vergewaltigen.
//Edit: Und natürlich vielen neuen Kindern

Gutes Beispiel ist auch der Rassismus gegen die weißen Farmer, die gerade ganz aktuell vertrieben bzw. oft unglaublich bestialisch getötet werden, einfach wegen ihrer Hautfarbe. Die neuen Besitzer der Farm sind aber anschließend nicht in der Lage diese zu bewirtschaften, was eine massive Hugersnot ausgelöst hat. Der gewählte President gießt derweil weiter Öl ins Feuer und gibt dem Westen die Schuld dafür.

Die Geschichte des jungen Mannes, der in der frei (!) zugänglichen zur Entwicklungshilfe eingerichteten Bücherei gelesen und gelernt hat, wie er mit einem Windrad Wasser fördern kann, um damit sein Feld sehr viel ertragreicher zu bewirtschaften. Er wurde dafür wegen Anwendung schwarzer Magie aus seinem Dorf vertrieben.

Oder die Imane, welche predigen dass man sich den westlichen Lebensstil nicht zu eigen machen darf, auch hier in Deutschland...

Mir fallen eine menge Beispiele ein wo man es besser wissen hätte können, aus meiner Sicht greift die Unschuldsvermutung aufgrund von Unwissenheit sehr viel seltener als sie zur Erklärung von Umständen strapaziert wird. Ebenso die Schuldzuweisung die Not wäre durch Machtgier (insbesondere durch die Industrieländer) verursacht worden, also die ursprüngliche Aussage auf die ich meine Intervention bezogen habe.
Das ist wie gesagt kein Freispruch, viel zu oft wird aufgrund politischer Korrektheit nicht verantwortungsethisch gehandelt, aber die anderen Aspekte spielen eine mindestens ebenso große Rolle.
Es läge ja auch an uns entsprechend für das eigene Volk nachteilhaft handelnde Politiker ihres Amtes zu entheben, denn auch diese handeln ja nur wie es für sie als Individuum innerhalb des Systems am meisten Sinn ergibt. Und das ist eben sehr unmoralisch. Von löblichen Ausnahmen, die zu ihren Ansichten stehen und diese selbst bei massiven Buh-rufen und Anfeindungen im EU-Parlement noch halten, einmal abgesehen.

Tatsächlich denke ich dass (Macht)gier nur in den seltensten Fällen als Ursache wirklich herangezogen herangezogen werden kann, auch wenn sicherlich durchaus nicht wenige Menschen davon getrieben sind. Es sind die Rahmenbedingungen die (wir alle) diesen Menschen bieten, die es ihnen erlauben das auszuleben. Die Verantwortung liegt also aus meiner Sicht viel mehr bei uns allen, sie auf einzelne machtgierige Menschen abzuschieben erscheint mir wie eine Ausrede dafür die eigene Verantwortung nicht annehmen bzw. in Taten umsetzen zu wollen.
Darauf zu warten dass schon jemand anderes, sagen wir der sagenhafte Held mit der Macht die alles verändern kann, kommt, wird wahrschenlich nicht funktionieren.
 
G

Gelöscht 115107

Gast
Sicherlich beinhaltet Deine Argumentation viele Wahrheiten. Für uns sind manche Handlungen absolut nicht nachvollziehbar, egal ob das mit dem Aids/Verbreitung, der Windradkonstrukteur oder die, die die Farmer verjagen und dann mehr Hunger leiden als vorher. Die Unschuldsvermutung als solches sehe ich für mich gar nicht, denn der, der vergewaltigt ist schuld. Ich denke, dass die Unwissenheit und die damit verbundene Tatsache ein größeres Problem ist, der Zugang ist oft nicht möglich, die Gründe - religiös ect. hast Du selbst benannt. Vor vielen Jahren hat mir ein in Afrika tätiger Entwicklungshelfer erzählt, dass sie Kondome an die Frauen verteilt haben. Als sie Wochen später in das Dorf kamen, lagen diese Kondome zum Trocknen auf dem Decke eines Bodens, sie hatten sie gewaschen. Da fiel mir nichts mehr ein. Sie sehen nicht das, was wir sehen, dass diese immer verfügbar und käuflich, sind.
Ich bewundere die Menschen, die trotz aller Rückschläge ihre volle Kraft einsetzen, wie z.b. "Ärzte ohne Grenzen".

Wenn wir hier in unserem Land bleiben, so sehe ich auch hier Tendenzen bzw. Vorfälle, die auf keinen Fall mit dem zu Verantwortenden mit Unwissenheit zu rechtfertigen sind.
Ich kann es moralisch nicht gut heißen und eben auch nicht verstehen, deshalb tue ich manchmal Dinge, wie eben den Kaffeebecher aufheben, der mir direkt hilft und wenn es der Weg in den Parkt ist, den ich damit angenehmer gestalte.
 

juliwetter

Mitglied
Tatsächlich denke ich dass (Macht)gier nur in den seltensten Fällen als Ursache wirklich herangezogen herangezogen werden kann, auch wenn sicherlich durchaus nicht wenige Menschen davon getrieben sind. Es sind die Rahmenbedingungen die (wir alle) diesen Menschen bieten, die es ihnen erlauben das auszuleben. Die Verantwortung liegt also aus meiner Sicht viel mehr bei uns allen, sie auf einzelne machtgierige Menschen abzuschieben erscheint mir wie eine Ausrede dafür die eigene Verantwortung nicht annehmen bzw. in Taten umsetzen zu wollen.
Darauf zu warten dass schon jemand anderes, sagen wir der sagenhafte Held mit der Macht die alles verändern kann, kommt, wird wahrschenlich nicht funktionieren.
Ich stimme dir in deinem ersten Satz zu.

Das wir die Rahmenbedingungen dort bieten, ist auch richtig. Allerdings, da zähle ich mich dazu, habe ich noch nicht ganz überblickt, wie genau wir mit unserer Politik da mit reinspielen. Ich hoffe, dass ich irgendwann an den Punkt komme. Vielleicht hast du ja ein paar Buchtipps? :)

Die Verantwortung abzuschieben, wäre meiner Meinung nach, auch unfassbar traurig. Klar ist es wichtig, Leute auf ihr Fehlverhalten anzusprechen - aber Prävention beginnt nicht nur bei dem Menschen, der dieses Fehlverhalten an den Tag legt, sondern auch dort wo sie publiziert und angewendet wird.

Ich weiß nicht, wie deine Meinung dazu ist: Ich habe gelesen, dass die Frauen, die Zukunft von morgen sind. Wir müssten dort anknüpfen, die Frauen stärken in ihrem Wesen. Auch wenn das etwas populistisch angehaucht ist, aber ich halte den Feminismus für richtig und wichtig. Natürlich sollte er nicht als Aushängeschild genutzt werden und darstellen, dass man vermeintlich ein besserer Mensch sei. Der Feminismus sollte dort genutzt/publiziert werden, wo er am dringendsten gebraucht wird.

Ach' und ich denke, dass das Vertrauen in die Medizin auch in Deutschland geschwächt ist.
Leider werden durch solche Verschwörungen: - Impfen schadet oder Bill Gates möchte die Bevölkerung reduzieren - Misstrauen gesät.

Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass wir Wissenschaftskomunikation weiter ausbauen und näher an Menschen bringen, die nicht viel mit Wissenschaft am Hut haben oder keine Chance auf Bildung haben.

Das führt mich wieder zurück zu den Frauen. Die Frauen sind die Zukunft von morgen, wenn wir ihnen helfen und das mit Bildung und Unterstützung, damit sie ihren Kindern Vorbilder sein können und sie ethische Prinzipien lehren können.
 
Zuletzt bearbeitet:

KeineAhnung22

Aktives Mitglied
Das führt mich wieder zurück zu den Frauen. Die Frauen sind die Zukunft von morgen, wenn wir ihnen helfen und das mit Bildung und Unterstützung, damit sie ihren Kindern Vorbilder sein können und sie ethische Prinzipien lehren können.
Like! Aber Weiblichkeit und Feminismus sind zwei komplett unterschiedliche Dinge.

Fühl einmal rein, was Weiblichkeit ist und was der Feminismus repräsentiert.
 

Fenris85

Aktives Mitglied
Feminismus ist eine für mich mal in sinnvoller Absicht gestartete aber inzwischen weit über das Ziel hinaus geschossene Bewegung. Wie so viele andere Bewegungen auch, z.B. für Schwule, Schwarze usw. Vom Einsatz für ihre Gruppe wurde ein Kampf gegen die Anderen.
Buchtipps nicht, aber zum Thema wie wir die dortigen Märkte kaputt machen, warum Entwicklungshilfe nicht funktioniert usw. gibt es zahlreichen Dokumentationen und Berichte, sowohl schriftlich als auch in Bild und Ton.
Ich fand den Ansatz der Mikrokredite ziemlich gut.

Ich teile die Vermutung dass es in dortigen Länern besser laufen würde, wenn die Frauen dort als vollwertige Menschen mit eigener Meinung und Selbstbestimmungsrecht angesehen werden würde. Schätze aber darauf hat man, also wir, von außen nur wenig Einfluss.

Bill Gates traue ich auch nicht, spätestens seit er einer seiner besten Freundinnen, eine bekennende Satanistin (mit zahlreichen Bildern wie Partys mit Tierblut etc), einen Werbefilm hat drehen lassen... Aber auch die ganzen Verstrickungen wie Ebstin, den Einfluss auf die WHO den er ausübt sowie sein öffentliches Bekenntnis zur Bevölkerungsreduktion haben ihn für mich nicht gerade vertrauenswürdiger gemacht.
Seit vielen Jahren lässt er ja an einem Chip forschen der, implementiert, Frauen ihre Fruchtbarkeit kontrollieren lassen soll. Oder sagen wir lieber: Der diese kontrollieren kann, wer den Chip dann kontrolliert ist eine andere Frage.

Die ganzen Zusammenhänge sind halt sehr verstrickt und oft stecken viele Eigeninteressen dahinter, die einen sicher geglaubte Säulen und Erkenntnisse noch mal überdenken lassen sollten.

Es werden ja auch in den Medien viele Verschwörungstheorien verbreitet. Wie z.B. Trump wäre durch russische Hacker President geworden, Männer würden Frauen die guten Jobs vorenthalten, es gäbe einen Gender Pay gap, die 3. Welt sei wegen der Ausbeutung des Westens so arm usw.
Zu sezieren wo etwas dran ist, wer welches Interesse an welcher öffentlichen Meinung hat etc. ist enorm zeitaufwändig. Selbst dann noch wenn man alternative Medien zurate zieht, und ganz besonders wenn man zu jedem Thema dann auch noch die Quellen prüfen möchte.

Noch schlimmer wird es wenn die Diskussion dann emotionalisiert wird, weil man sich persönlich angegriffen fühlt wenn an einer Säule die man als sicher empfunden hat gerüttelt wird. Z.B. wenn das Vertrauen in den Staat erschüttert wird und einem damit das Sicherheitsgefühl unter den Füßen weggezogen wird.

Ich schließe vieles nicht kategorisch aus, deswegen auch mein Einschub mit Bill Gates. Bedeutet halt ich muss in Anerkennung der Möglichkeit vieles andere was ich zu wissen geglaubt habe noch mal wieder aufrollen und auf mögliche widersprüche prüfen.
Ist daher für mich auch ein Prozess der niemals endet, ich gebe also indirekt zu dass ich hier auch durchaus falsch liegen könnte. Aber die Möglichkeit ziehe ich in betracht. Siehe auch "Gib Gates keine Chance".
 

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