(Co-)Alkoholiker und Wut auf den Alkoholiker trotz eingeschränkten Kontakts

Joey_Silver meinte:

...Aber sie kann es nicht sehen, wie sehr andere sie lieben. Ihr Leben geht den Bach runter, immer tiefer und ich bin immer wieder erstaunt, wie viel tiefer es noch gehen kann.
DAS ist das, was ich nicht ertrage, warum ich den Kontakt auch eingeschränkt habe: Sie stirbt. Ganz langsam und in Raten zerstört sie sich selber und ich kann es nicht aufhalten, ich habe es versucht. Ich finde keinen Weg! Und darum kann ich es nicht mitansehen, es bricht mir das Herz ....

Zum Vergrößern anklicken....

So ist es auch bei meinem Bruder, ganz langsam aber sicher, ein Wunder das er noch lebt, aber lebt er noch???

@Mittendurch und Joey_Silver,

es kann fast alles den Menschen zerstören/ernsthaft schaden, sobald man das Maß übertreibt, wenn stark süchtigmachende Stoffe ins Spiel kommen, dann wird es für den Betroffenen eine Tortur, sich da wieder hinaus zu ziehen, aber dennoch wage ich euch zu sagen, die Sucht zu verlassen ist nicht mehr als ein Schritt, welchen man nicht zurück setzen darf. Was braucht man dazu? Eine liebe Schwester, einen guten Freund, etc...???

Nein.

Einen Willen dazu. Eine Entscheidung dazu. Ein Ziel dazu. Wenn der Verstand aber schon so sehr gelitten hat, das man nicht mehr in der Lage ist vernünftig zu reflektieren, oder gute Ratschläge aufzunehmen und zu behalten, dann ist es verloren, aus eigener Kraft wird man nichts erwarten können, weil meistens diese Personen gar nicht wollen und etwa genau so wenig mehr aus sich heraus tun können.

Mein Vater ist Alkoholiker gewesen, tot mit 47. Mein bester Freund ist anscheinend Alkoholiker. Mehere meiner Bekannten trinken regelmäßig Bier, etc..

Was zeigt uns das?

Die Tugenden: vernünftig, maßvoll zu sein und im allgemeinen Disziplin erbringen zu können, sind nicht selbstverständlich.

Wenn man versucht einen Menschen zu ändern, muß man sehr vorsichtig sein. Mit "Gewalt" und Drohungen, sowie Schikanen, etc. oder unangenehme Blosstellungen oder gar Ultimaten, wird man auf Sturheit treffen und evtl. betroffene Personen nur zu trotz bewegen.

Man muß das Innerste der Menschen mit Liebe und Geduld erreichen und sie von innen her aufräumen, so das sie sich wieder erinnern und verarbeiten, was sie alles bedrückt. So das sie ihr Leben wieder norm. wahrnehmen und neu schätzen lernen. So das sich in ihnen selbst etwas regt, das man die Chance hat auf einen Entschluß oder neu gesetzte Ziele zu erreichen, dann, aber nur dann kann eine Gewohnheitswandelung durch eigenen Willen erfolgen, bei der man dann sicherlich zur Umsetzung gut daran zu helfen tut.

Alles Andere halte ich für zwecklos.


Kopf hoch Joey! Deine Wut und Traurigkeit helfen leider nicht und alles Mitleid der Welt auch nicht.

Grüße,
F