Dem stimme ich zu, das ist leider richtig. Aber das ist halt auch eher ein Problem dieser Arbeitswelt und der neoliberalen Verhältnisse. Denn wenn man mit U35 nicht nochmal was anderes anfangen kann, dann läuft in dieser Gesellschaft doch so einiges vollkommen schief. In dem Alter ist man ja normalerweise noch ziemlich aufnahmefähig und belastbar.Auch mit 18 oder 20 kann man naiv sein und sich falsch entscheiden.
Das Problem sehe ich eher darin, dass man diese Entscheidung schwer revidieren kann und hier liegt der Knackpunkt.
Wenn du einmal 30 bist, ist jeder Zug abgefahren.
Was daran so schlimm sein soll, sich erst nach dem Abschluss zu bewerben, weiß ich auch nicht. Ich habe mich natürlich erst nach dem Abschluss beworben, weil ich im Studium anderes zu tun hatte. Wenn ich in der Schule bin und mich auf einen Ausbildungsplatz bewerbe, dann ist das etwas anderes, denn diese Fristen sind ja festgelegt.
Also noch in den 2000ern war schon die Berufsberatung eine Vollkatastrophe. Ich habe mein Studium erst nach so einer Dualen Ausbildung gemacht. Und auch da gab es weder eine Studienberatung, noch irgendwelche Wegweiser. Dass man weniger gut verdient, war zwar von Anfang an klar. Aber das interessiert mich auch nicht. Es war nur nicht wirklich abzusehen, dass der Arbeitsmarkt so prekär ist und man in diesen Berufsfeldern quasi mit allen anderen Geisteswissenschaftlern konkurriert. Das ist vielen, selbst den informierteren Zeitgenossen, oft kaum bewusst. Zumal auch geisteswissenschaftliche Studiengänge immer spezieller werden und die Hochschulen oft so tun, als würden dann nur solche Absolventen in den jeweiligen Bereichen arbeiten.Aber wenn man Geld verdienen will später ,dann muss man sich vorher überlegen, was man studiert oder ob man überhaupt studiert.
Und dass man in solchen Studienfächern nicht gut verdient ist nichts neues und das kann jeder vorher in Erfahrung bringen. Läuft unter der Bezeichnung "brotlose Kunst".
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