Genau dafür wurden Universitäten einst gegründet. Für den Selbstzweck Bildung und Forschung. Wirtschaftliche Verwertbarkeit und Anpassung an die Wünsche der Wirtschaft haben wir erst seit zwanzig, dreißig Jahren. Aber es scheint sich in den Köpfen dank viel neoliberaler PR schon festgesetzt zu haben, dass eine Hochschule quasi eine BerufsschulePlus für die Unternehmen zu sein hat... Eine katastrophale Entwicklung und die absolute Entwertung von Bildung.Wie muss man sich das eigentlich vorstellen, so einen Studenten der Geisteswissenschaften. Oder ähnliches.
Wird da 14 Semester studiert und sich nie gefragt was will ich mal werden, gibt es da Jobs überhaupt?
Fällt man da am Ende des Studiums aus allen Wolken "ohhh jetzt bin ich fertig studiert, aber es gibt keine Arbeit für mein studiertes Fach".
Aber es stimmt natürlich: Wenn ich die Realitäten des Arbeitsmarktes betrachte, ist ein 08/15-Studium, das die Wirtschaft gerade verlangt, sinnvoll für die späteren Jobaussichten. Das kann man den Studierenden an sich vielleicht gar nicht vorwerfen. Aber das Problem, dass es heute wirklich jeder an die Hochschule schafft, ist tatsächlich eines. Wahrscheinlich hätten 50 Prozent der heutigen Studierenden vor 20 Jahren noch eine Ausbildung gemacht. Allerdings werden die auch immer weiter scheinakademisiert, während man dafür ganze Fachbereiche streicht und die alten Diplom und Magister-Studiengänge in Bachelor/Master aufgeteilt und teilweise völlig vermurkst hat.