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Berufsstart/ arbeitslose Akademiker

LW84

Aktives Mitglied
Ach herrjeh, kaum kommt man aus dem Urlaub zurück, loggt sich ein und man sieht einen regen, teilweise spöttischen Diskurs, aber das ist auch gut so. ;-)

Aber mal ehrlich, ich hatte mir schon gedacht, dass die "Geisteswissenschaftler-Keule" kommt. Zu diesem Thema nur kurz: Habe diese Woche zwei Vorstellungsgespräche (heute am Heimatort und morgen sogar bei einem weltweit bekannten Unternehmen in Berlin in meinem Studienfach) und Jobs gibt für Geisteswissenschaftler (zumindest mein Fach) wirklich reichlich (finde jede Woche ca. 2-x Jobs bundesweit in der genau mein Studienabschluss gefordert wird). Problem ist eher die hohe Bewerberzahl, die langen Bewerbungsfristen und die gewünschte "praktische" Berufserfahrung (Wo soll sie herkommen, Praktikas gelten natürlich nicht als Berufserfahrung!).

Aber ich lass den Kopf nicht hängen, trotz einiger seltsamer Kommentare hier. Meine Kommilitonen haben alle zeitnah einen Job gefunden: Ob Doktorandenstelle, fachnahe Unternehmen, manchmal auch in einem ganz anderen Bereich (einer ist jetzt bei Dell Manager, hoffentlich heult jetzt kein Bwler^^) oder in ähnlichen Bereichen, Gehaltsspanne sehr unterschiedlich. Ich denke jeder ist seines Glückes Schmied und Erfolg setzt sich neben ökonomischer Nachfrage, eben auch aus Können, Mut, Eigeninitiative, Kreativität und vor allem viiiiel Glück zusammen.

Liebe Grüße,
eure Seelenwanderin
Ähm, der Beitrag ist jetzt so ungefähr das Gegenteil von dem ersten - abgesehen von den hohen Bewerberzahlen. Also wenn du so viele Stellen und Bewerbungsgespräche hast, dann kann deine Lage ja nicht wirklich prekär sein. Was genau das Studienfach war, wissen wir allerdings nicht.

Leider ist auch nicht jeder ist seines Glückes Schmied. Man muss man nur hier und da die A-Karte gezogen haben, und schon ist halt alles deutlich schwerer als bei anderen. Das mit dem Glück stimmt allerdings. Das vergessen viele "Erfolgreiche" fast immer. Und es spricht auch nicht für einen funktionierenden Arbeitsmarkt, aber das ist ein anderes Thema.
 

LW84

Aktives Mitglied
Das Studium war sehr anspruchsvoll und hat meinen Kommilitonen und mir viel abverlangt. Einfaches Auswendiglernen ist blanker Unsinn. Das Studium beinhaltet unheimlich viele zahlenlastige Module und die Klausuren haben es in sich. Ich glaube einige hier würden in Mikro, Makro, Finanzmathe, Investition, Finanzierung, Controlling oder Statistik blöd aus der Wäsche gucken. Durch das Bachelor/Master-System kommt noch hinzu, dass man unheimlich viel in kürzester Zeit abspulen muss, die Zeit für die Klausuren zu lernen ist sehr knapp bemessen. Es war wirklich hart. Dazu kommt noch der Leistungsdruck, weil jedem BWLer bewusst ist wie der Markt nach dem Studium aussehen kann. Topnoten und Praktika sind zwingend notwendig. Das Studium hat mich 4 Jahre an die Grenzen gebracht, aber ich hab es durchgezogen und bin in Arbeit.
Es hat niemand behauptet, dass dieses Studium einfach im Sinne von einfach wäre. Nur hat es halt mit Denken im Sinne von Denken wenig zu tun. Das scheint heute vielen gar kein Begriff mehr zu sein. Denken bedeutet, dass ich Dinge auch kritisch hinterfrage, neue Ideen und andere Ansichten reflektiere. Das sollte neben der Vermittlung von Fachwissen Kern eines Studiums sein. Und bei allen Schwierigkeiten im Fach BWL oder artverwandten Studiengängen: Man trifft da doch häufig auf Leute, die zwar alle Scheine schön gemacht haben, aber manchmal leider ziemlich wenig wissen und auch kaum über ihr Fachwissen hinaus zu Diskursen fähig sind. Und solche "Leuchten" haben gerne auch nette Jobs in deutschen DAX-Konzernen und entscheiden etwa über das Personal, also andere Menschen. Und genau das ist das Problem.
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Wobei BWL schon auch eine Wissenschaft sein kann. Z.B. im Hinblick auf wie neue Geschäftsmodelle die Welt verändern. Beispielsweise Mikropayment bei Handyapps und Computerspielen. Oder dass mittlerweile gefühlt alles über ein Abo läuft. Die klassische Finanzierung (ich kaufe ein Produkt und nutze es dann, wie ich will) gibt es ja kaum noch. Entsprechend ändert sich auch die Art der Verträge, die von und mit Unternehmen geschlossen werden, die Art des Geschäftsgebahrens...

Das Problem ist auch gar nicht, dass dieses kritische Hinterfragen nicht vermittelt wird. Das kommt schon dran. Aber wie in allen anderen Studiengängen auch macht man da die Prüfung, kriegt seine CP auf die Leistungsübersicht gedruckt und vergessen ist das Zeug. Das ist in BWL so, das ist in Informatik so, in Maschinenbau, vermutlich auch bei Lehramt (mittlerweile ja auch auf Bachelor/Master umgestellt), ja selbst in den kritischen Geisteswissenschaften gibt es genug Leute, die "einfach nur den Schein" wollen. Stichwort Bulimielernen. Wer will es ihnen verübeln, wenn man für gute Jobs studieren muss und man ohnehin kaum Wahlmöglichkeiten bei den Fächern hat. Bei mir war nur ein Zehntel des Studiums Wahlbereich, der Rest alles Pflichtfächer. Da bleibt nicht viel Platz für kritisches Denken.

Im Diplom hätte ich noch Ethik oder Philosophie als Nebenfach belegen können (sehr schöne Ergänzung auch im Ingenieursbereich). Ich habe Freunde, die haben noch auf Diplom studiert und für sowas kurzerhand 2 Semester angehängt (durften nach dem bestandenen Vordiplom noch studieren so lange sie wollten). Gibt es im Bachelor alles nicht mehr. Im Gegenteil: jedes Semester über der Regelstudienzeit wird einem nachteilig ausgelegt. Soll man es jetzt den Studenten vorwerfen, dass ihnen jegliche Wahlmöglichkeit zum kritischen Denken geraubt wurde? Der Student, der sich frei entfaltet kriegt seinen Abschluss heute nicht mehr, der fliegt wegen irgendeiner Fristverletzung vorher raus...
 

LW84

Aktives Mitglied
@Sofakissen: Sicher richtig, das ist eine Folge der Ökonomisierung des Bildungswesens. Hatte es ja an anderer Stelle schon geschrieben: Ob man das den Studierenden vorwerfen kann, ist fraglich. Die bekommen das "Hamsterrad" schon in den Schulen eingetrichtert und haben in ihren eigenen Eltern öfter auch keine anderen Vorbilder.
 

Mirila

Aktives Mitglied
Es hat niemand behauptet, dass dieses Studium einfach im Sinne von einfach wäre. Nur hat es halt mit Denken im Sinne von Denken wenig zu tun. Das scheint heute vielen gar kein Begriff mehr zu sein. Denken bedeutet, dass ich Dinge auch kritisch hinterfrage, neue Ideen und andere Ansichten reflektiere. Das sollte neben der Vermittlung von Fachwissen Kern eines Studiums sein. Und bei allen Schwierigkeiten im Fach BWL oder artverwandten Studiengängen: Man trifft da doch häufig auf Leute, die zwar alle Scheine schön gemacht haben, aber manchmal leider ziemlich wenig wissen und auch kaum über ihr Fachwissen hinaus zu Diskursen fähig sind. Und solche "Leuchten" haben gerne auch nette Jobs in deutschen DAX-Konzernen und entscheiden etwa über das Personal, also andere Menschen. Und genau das ist das Problem.
Ich glaube du hast gar keine Ahnung wozu das Studium überhaupt gut ist oder was ein Student in dem Studiengang lernt. Bevor ich später in der Wirtschaft "Denke", diskutiere oder plane brauche ich erstmal das Handwerkszeug damit ich überhaupt weiß wovon ich rede. Das bekomme ich in dem Studium mit. Und ob du es glaubst oder nicht gerade in Bereichen wie Marketing, Personal, Organisation, Changemanagement und co. gibt es viele neue und alte Methoden und somit viel Raum für Diskussion. Auch BWL hat Laberfächer!
Mal ganz davon abgesehen ist mir jemand der etwas anpackt und praxisorientiert arbeitet lieber als jemand, der über den Wolken schwebt und ewig rumpalavert.
 

Seelenwanderin

Neues Mitglied
Ähm, der Beitrag ist jetzt so ungefähr das Gegenteil von dem ersten - abgesehen von den hohen Bewerberzahlen. Also wenn du so viele Stellen und Bewerbungsgespräche hast, dann kann deine Lage ja nicht wirklich prekär sein. Was genau das Studienfach war, wissen wir allerdings nicht.

Leider ist auch nicht jeder ist seines Glückes Schmied. Man muss man nur hier und da die A-Karte gezogen haben, und schon ist halt alles deutlich schwerer als bei anderen. Das mit dem Glück stimmt allerdings. Das vergessen viele "Erfolgreiche" fast immer. Und es spricht auch nicht für einen funktionierenden Arbeitsmarkt, aber das ist ein anderes Thema.
Naja Gegenteil eher weniger, sagen wir bessere Stimmung beim zweiten Mal gehabt^^
 

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