Habe nicht alle Beiträge hier gelesen, aber ein paar, und ich finde, dass gut reflektiert und geschrieben wurde. Ganz einfache Lösungen gibt es natürlich nicht. Die Medaille hat ja bekanntlich zwei Seiten und so.
Was in Amerika gerade passiert, kann grundsätzlich in jedem Land passieren, vielleicht nicht in diesem Ausmaß. Aber bekanntlich sind die USA kein Land der Mitte, sondern ein Land der Extreme - im Positiven wie im Negativen. In einem günstigen Fall sind die USA auch ein gutes Beispiel dafür, wie man es in seinem bzw. für sein Land besser oder besser nicht macht.
Aktuell und mittelfristig sieht das für die USA ziemlich chaotisch und keineswegs rosig aus, aus verschiedenen Gründen. Ein gigantisches Pulverfass, würde ich sagen. Unzweifelhaft, dass die USA gigantische Staatsschulden haben und mit eine der größten Wirtschaftsmächte ist, das Militär natürlich auch nicht zu unterschätzen. Ob das aber ausreicht, um die Probleme zu lösen, die sich aufgetürmt haben und auftürmen, würde ich mit einem großen Fragezeichen versehen.
Was nun speziell Trump betrifft, ja, schon irgendwie transparent und nachvollziehbar, aber für mich doch irgendwie ein Clown, ein Entertainer, ein Foto-OPs-Experte. Was er tatsächlich tut? Vermutlich "die besseren Deals".
Bislang sah das neben ein bisschen oberflächlichem Geplänkel und eben Foto-OPs wohl so aus, dass er für die USA diverse Mitgliedschaften beendet, Verträge kündigt, die Leute anpisst und allen "den Krieg ansagt". Eben "bessere Deals für die USA". Wenn man in einer gewissen Position ist, kann man natürlich "sehr faire Deals" aushandeln.
Was nun die Wirtschaftszahlen betrifft, die ja vor Corona gar nicht schlecht, sondern sehr gut aussahen, muss man auch das aus meiner Sicht kritisch sehen. Es wurden ja wohl die Steuern für Unternehmen nennenswert reduziert. Alleine das halte ich schon für einigermaßen fragwürdig, wenn man es für sich alleine betrachtet. Denn was ist denn der Effekt? Ich würde sagen, dass mehr Geld in die Privatwirtschaft fließt, und weniger in die Staatskassen. Glaube schon, dass das wie eine "Konjunkturspritze" wirkt, aber ob es wirklich allgemein hilfreich ist? Klar, der eine oder andere geht vom "Trickle-Down-Effekt" aus, also davon, dass wenn Unternehmen mehr Geld haben, es auch ihren Mitarbeitern/Angestellten zugute kommt. Bin mir auch sicher, dass das zu Teilen so ist, aber der allgemeine und allseits bekannte Trend ist doch eher, dass mehr Geld eher "nach oben fließt", und "unten" noch weniger bleibt. Shareholder-Value, maximale Rendite, maximaler Profit und so. Sozialer/kapitalistischer/finanzieller Darwinismus und so.
Und nein, ich bin kein Obama-Fanboy oder so, aber manche sagen auch, dass sich Trump wirtschaftlich und sonstig nur mit dem rühmt (was er ja grundsätzlich immer tut), was Obama ihm hinterlassen hat.
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Nun ja, wie auch immer, das Nachfolgende gilt nicht in Gänze bzw. allgemein, aber ja, in den USA ist es mit Werten, "dem amerikanischen Traum", bla, nicht (mehr) so weit her, sondern es ist ein kapitalistisch verseuchter und unsozialer Moloch geworden. Gut, vielleicht war es noch niemals anders.