Liebe Dreamy,
danke für Deine Nachricht. Sicherlich muss man sie aus Deiner ganz individuellen Situation heraus lesen und verstehen.
Zuerst: Mein aufrichtiges Mitgefühl an Dich. Ich habe meinen Vater etwa in Deinem Alter verloren, und weiß, wie allein man sich in einer solchen Situation fühlen kann. Ich könnte mir damals nicht vorstellen, dass der Schmerz darüber irgendwann weniger wird .... aber es wird, auch wenn es dauert und auch manchmal nach mehr als 20 Jahren einfach nur wehtut.....
Zu meiner Situation: Wenn Du genau gelesen hättest, hättest Du auch gesehen, dass ich mir in erster Linie an dem Wohl meiner Kinder orientiere, dann an dem was mein Mann braucht. Aber auch ein Krebskranker darf nicht nur fordern, er muß auch geben - im Rahmen dessen, was die Erkrankung zuläßt.
Meine Kinder sind diejenigen, die aus der ganzen Geschichten keinen Schaden nehmen sollen. Aber ist es unabhängig davon gut, mit einem mehr als strengen Vater zu leben. Leni hat das so treffend herrschsüchtig genannt .... Das bedeutet auch Streß und Unwohlsein für die Kinder. Der Kleine will schon nicht mehr neben Papa am Tisch sitzen.... Der Große hat oft Tränen in den Augen, wenn Papa mit ihm "spricht" ..... Das sollte man auch sehen. Auch der Kranke hat weiterhin eine Verantwortung für die Kinder und sei es nur, sich respektvoll ihnen gegenüber zu verhalten ....
Vielleicht bringt Dich das auch zum Nachdenken ....
vekfp
Damit hast du sicherlich Recht.
Ich jedoch habe mich vielleicht nicht deutlich ausgedrückt - ich PERSÖNLICH empfinde jede Form von Betrug schon als Verrat an einstigen Idealen.
Wenn ihr in einer solch tyrannischen Beziehung lebt wird das für die Kindesentwicklung sicherlich auch nicht förderlich sein - keine Frage.
Ich hatte deinen Post gelesen - und vor allem verstanden, dass du endlich wieder einmal Frau sein dürfen willst und du dich bei dem anderen "geliebt" und sexuell angesprochen, bzw. angenommen fühlst. In meinem Lesen, entnahm ich das als den Hauptgrund - bzw. Hauptbeweggrund.
Nur kann ich dir sagen, nach 8 Jahren in denen ich meine Mutter alleine pflegte und durch ihre Krankheit begleitete, musste ich feststellen, dass sterbenskranke Menschen eben nicht mehr "müssen" und "können". Das soll weiß Gott nicht jeden ihrer Gänge entschuldigen, aber ein Mensch der sterben muss sieht nicht das drum herum. Der Krebs beherrscht den Alltag. Der Krebs regiert die Stimmung.
Nun weiß ich auch nicht, wie schlimm dein Mann erkrankt ist nur möchte ich betonen, dass ich deutlich mitreden kann, was den Umgang mit solchen Kranken angeht und ich wie erwähnt feststellte, dass es die allumfassende Etikette nicht mehr gibt.
Mit dem Krebs wird alles bedient - und neben "mir" wird alles unwichtig - so traurig es klingt. Doch kann man es ihnen verübeln??? Ich möchte in derer Haut nicht stecken, es nur zu beobachten zerbrach mir meine Welt...
Die Anforderungen die du an einen Krebskranken stellst, mögen bei gesunden Menschen durchaus angebracht sein - bei Kranken jedoch nicht.
Da in deinem Fall das Vermeintliche schon geschehen bleibt und du daran ohnehin nichts mehr ändern kannst, bleibt es ohnehin hinfällig über ein was wäre wenn du debattieren. Du bekommst als Mensch, vor allem aber als Frau, jede Zustimmung und jegliches Verständnis, auch von einem Scheidungskind wie mir.
Was ich jedoch verdeutlichen wollte war, dass du aus familiärer Hinsicht eben schon ab dem Moment falsch gehandelt hast, als du dich der Situation mit dem anderen Mann hingegeben hast.
Weil immer noch - und da kannst du mir nicht verklickern das du dich an dem Wohle deines Mannes, geschweige denn deiner Kinder orientierst, hast du in eben jener Nacht - und den darauf folgenden, egoistisch gehandelt. Wärest du mit dir alleine auf der Welt - wäre es überhaupt kein Thema. Da du das aber nicht bist, hast du in eben jenen Situationen dein Wohl über das aller anderen gestellt - und da bleibt es vollkommen irrelevant, wie tyrannisch dein Mann ist. Denn er hat dir nicht die Hose aufgemacht und dich auf das Bett/die Couch/den Teppich gelegt und in deinem Gehirn die Weichen für einen Quicki mit nem anderen gelegt - das warst du selbst.
Und im Endeffekt war es genau das, was ich angeprangert habe.