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Warum nur habe ich das Gefühl, dass die Welt da draußen voller Täter ist?

S

Santino

Gast
Ja, die Opfer werden in unserer Gesellschaft übersehen. Das ist leider so. Da schießt man sich ganz schnell auf Täterverteidigung und Täterrechtfertigung ein. Man will nicht hinsehen. Man ist mit dem Geschehenen überfordert. Das steckt dahinter. Es ist verdammt schwer, sowas an sich heranzulassen.
Etwas differenziert zu betrachten, ist keine Täterrechtfertigung und -verteidigung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Daoga

Urgestein
Alleine bei dem Begriff "Opfer" verdrehen manche doch schon die Augen. Ich höre so viele Ratschläge, was Opfer tun sollten, um sich aus ihrer Situation zu befreien. Warum höre ich so selten etwas, wie schädlich das Verhalten des Täters sein kann? Warum wird nicht darüber gesprochen, wie Menschen gar nicht erst zu Tätern werden? Ohne die Täter gäbe es schließlich auch keine Opfer. Beim Täter muss man doch als erstes ansetzen, wenn man solche Probleme lösen möchte.
Wenn Du Opfer hast, ist der Täter schon in den metaphorischen Brunnen des Bösen gefallen. Da hat es keinen Sinn mehr, über den Lebenslauf des Täters zu philosophieren, sondern zuerst muß dem Opfer geholfen werden und der Täter zugleich an weiteren Taten gehindert. (An letzterem fehlt es oft. Gemobbte Kinder werden an andere Schulen versetzt - die Täter bleiben und können ungehindert weitermachen. Umgekehrt sollte es sein, als allererstes die Täter versetzen, am besten weit weg, und wenn sie zu mehreren kamen, dann aufgeteilt auf verschiedene Schulen.)
 

Apollina

Mitglied
Ja, mag sein, trotzdem unterstellst du mit der Wortwahl, dass das mindestens impliziert wurde und dies war nicht der Fall.
Dann tut es mir leid, dass es so rüber gekommen ist. Ich wollte niemandem etwas unterstellen.

Etwas differenziert zu betrachten, ist keine Täterrechtfertigung und -verteidigung.
Was verstehst du unter "differenziert betrachten"? Man muss sich doch nicht das Opfer anschauen, um die Schwere der Tat zu verstehen.
Wenn man sich jetzt mal überlegt, wie in DE z.B. mit Vergewaltigungsopfern umgegangen wird, dann kann man nur sagen, dass die Opfer klein gehalten werden und sich keiner mit der Tat wirklich auseinander setzen möchte. Und für mich ist das Täterverteidigung, wenn man gewisse Dinge einfach so stehen lässt. Manche Opfer werden nicht nur durch die Tat schwer traumatisiert, sondern auch später durch Polizei, Gericht, usw.

Ja, Gott sei Dank sind sie das und Menschen wie du können anderen Menschen keine Menschenrechte absprechen.
Das möchte doch auch keiner und sowieso ist es ja nicht möglich. Es geht hier doch nur um Gerechtigkeit.
 

cafard

Sehr aktives Mitglied
Ja, es wird immer so getan, als wäre der Begriff "Opfer" eine Beleidigung. Als ob die Scham dort zu liegen hätte, und tatsächlich ist es ja immer wieder so, dass das Opfer die Scham empfindet. Eigentlich sollte sie einzig und allein beim Täter liegen. Statt "Opfer" sagte ich deshalb manchmal "Geschädigter/Geschädigte". Aber irgendwo erscheint mir das als Wortklauberei. Niemand sollte sich schämen müssen, wenn ihm Unrecht getan wird. Dieses Muster wäre erst einmal aufzubrechen.
 

Apollina

Mitglied
Wenn Du Opfer hast, ist der Täter schon in den metaphorischen Brunnen des Bösen gefallen. Da hat es keinen Sinn mehr, über den Lebenslauf des Täters zu philosophieren, sondern zuerst muß dem Opfer geholfen werden und der Täter zugleich an weiteren Taten gehindert. (An letzterem fehlt es oft. Gemobbte Kinder werden an andere Schulen versetzt - die Täter bleiben und können ungehindert weitermachen. Umgekehrt sollte es sein, als allererstes die Täter versetzen, am besten weit weg, und wenn sie zu mehreren kamen, dann aufgeteilt auf verschiedene Schulen.)
Ja, da hast du Recht. Aber gerade wenn es um sowas wie um Mobbing geht, kann man präventiv einiges machen. Das meinte ich mit "beim Täter anfangen" - ja, die Formulierung ist sehr unglücklich, wie ich gerade selbst merke. Sagen wir mal so, man kann einiges tun, damit Mobbing verhindert wird. Ich denke, heutzutage wird das an Schulen mehr und mehr auch getan. Zu meiner Zeit war es nicht so, da wurde dann immer nur den Opfern die Schuld zugeschoben. Damit hilft man natürlich niemandem - weder Opfer noch Täter. Im Übrigen muss dem Täter ja auch oftmals geholfen werden, da gewisse Tatursachen vorliegen, die dringend bearbeitet werden müssen. Würde es dem Täter gut gehen und er wäre mit sich selbst im Reinen, dann wäre er ja gar nicht erst Täter geworden. Das bezieht sich hier an der Stelle nur aufs Mobbing.
 
A

Alböguhl

Gast
Der für mich Beste Satz bislang in diesem thread.
"Nimm doch die Menschen so, wie sie sind. Dich nehmen sie doch auch so, wie du bist. "
Wer dich nicht so nimmt wie du bist hat dich nicht verdient, meinst du das?
Das liegt in unserem Wesen noch verborgen, aber ihre Offenbarung ist möglich.
In einem Prozeß ehrlicher Selbsterkenntnis kann uns der eigene menschliche Zustand bewußt werden als Voraussetzung für was?
Es ist die große Aufgabe des Menschen unserer Zeit.
 

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