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Warum nur habe ich das Gefühl, dass die Welt da draußen voller Täter ist?

Apollina

Mitglied
Auch Menschen, die sich nicht an Recht und Ordnung sowie gewisse soziale Spielregeln halten, haben Menschenrechte.
Einen Menschen nicht so nehmen wie er ist, bedeutet doch nicht gleich, dass man seine Menschenrechte missachtet. Für mich heißt es einfach nur, dass ich diesen Menschen meide.
Und warum sollte ich das nicht tun, wenn sich dieser Mensch mir oder anderen gegenüber moralisch verwerflich verhält? Bewusst und ohne Reue, versteht sich. Es gibt genügend Menschen, die sich bessern wollen, anderen Unrecht getan haben und dies erkannt haben - das sind doch die Menschen, mit denen ich Kontakt haben möchte.
Wenn wir einfach jeden Menschen so nehmen wie er ist, tolerieren wir doch jegliches Verhalten und Handeln und dann hat dieser Mensch doch gar nicht erst die Chance sich zu bessern. Ich z.B. möchte darauf hingewiesen werden, wenn ich Schlechtes tue, damit ich mich selbst reflektieren und bessern kann.
Für mich klingt das eher so, als sollte man mit dem Täter mehr Mitgefühl haben als mit dem Opfer. Ja, der Täter hat auch Menschenrechte. Und das Opfer nicht, oder was?
 

Daoga

Urgestein
Die schweren Gewalt- und Missbrauchstäter sind das eine. Von denen da draußen ja es auch Massen gibt... Die Frauenhäuser sind überlaufen, häusliche Gewalt gang und gäbe. Das meiste was geschieht, kommt niemals heraus, noch weit weniger wird jemals bestraft. Stattdessen sind diese Täter voll integriert, genießen Anerkennung, Sympathie, Zugehörigkeit...

Ich meine aber auch die typischen Mobber. Die, die ständig andere auslachen, abwerten, erniedrigen müssen. In so gut wie jeder Schulklasse gibt es diese Abartigkeit von mobben und ausgrenzen. In der Arbeitswelt normal. Gängeleien, Verletzungen. Das zurschaugestellt in einer perversen Geilheit. Es ist einfach zu witzig, und dieses Gruppengefühl, wenn man mit anderen dadurch zusammengeschweißt wird, ist einfach zu großartig.

Es dient ja auch als Ventil, seine Zwänge zur Leistung und gefordertem Verhalten (gute Laune etc...), abzureagieren.

Dann diese "Ultraangepassten". Die über alles hinwegsehen, den Täter schön zureden, beschwichtigen, das Opfer missbilligen und die Schuld geben. "Müsste eben anders sein.", "Ist ja gar nicht so." oder "Was geht mich das an?"

Einfach nur auf der Straße spazierengehen kann schon zur Nervenprobe werden. Überall gibt es diese Leute, die nur darauf warten, über jemand Anderswirkenden zu lachen, sich zu erheben, das geil zu erleben.

Ja, ich weiß, es gibt auch solche, die sagen, sie haben keine Probleme damit und alles ist tipp-topp. Da weiß ich aber nicht viel, was man diskutieren kann, was man sagen soll.
Mobber, Gewalttäter etc. gibt es leider immer wieder, aber es bleiben zum Glück Einzelfälle. Die Medien blähen das Thema gern auf, um Kunden zu angeln, Gewalt und Dramen verkaufen sich nun mal.
Privat ein Problem damit hat man allerdings meist nur, wenn man selber zu der Gruppe gehört, die sich als nicht ganz normal und somit als typisches Opfer sieht. Egal ob das stimmt oder nicht, aber allein sich für anders halten wirkt sich schon aufs eigene Verhalten aus. *
Leute die tatsächlich anders sind - wie auch immer - haben dann die Wahl, sich widerstandslos als Opferlämmer kaputtmachen zu lassen, oder aber ihr Anderssein selber systematisch zu thematisieren - was man ständig demonstrativ vor sich her trägt, wird zum Schild, nicht zur Waffe für andere.
Dritte Möglichkeit, die seltsamerweise gern unterschlagen wird (aus Täterschutz oder weil niemand Interesse hat, daß Staub aufgewirbelt wird?): konsequent rechtlich gegen jeden Mobber vorgehen, Polizei und Gerichte in Trab halten. Oder andere Behörden, wenn die Mobber z. B. in Schulen zu finden sind.

* Verhalten läßt sich übrigens ändern. Ein Selbstverteidigungskurs wirkt Wunder - auch weil dort die Körpersprache, das Verhalten, mit ein Teil des Trainings ist.
 
S

Santino

Gast
Für mich klingt das eher so, als sollte man mit dem Täter mehr Mitgefühl haben als mit dem Opfer.
Das hat niemand gesagt. Das hast du da hinein gedichtet. Der Verweis auf die Menschenrechte eines Täters bedeutet nicht, dass das Opfer weniger wert wäre als der Täter - sondern es bedeutet das Gegenteil: alle Menschen haben den gleichen, unabänderlichen Wert.
 

Apollina

Mitglied
Leute die tatsächlich anders sind - wie auch immer - haben dann die Wahl, sich widerstandslos als Opferlämmer kaputtmachen zu lassen, oder aber ihr Anderssein selber systematisch zu thematisieren
Diese Wahl hat man nicht immer, vor allem dann nicht, wenn man nicht sonderlich anders ist. Mobbing kann dann die Frage bei einem selbst aufwerfen, was an einem so anders ist. Und dann sucht man eben nach Ursachen, probiert Dinge aus, verändert sich hin und wieder mal um anderen zu gefallen (zumindest tun das viele Kinder in der Schule; Erwachsene wohl eher nicht). Aber im Grunde bringt es alles nicht, da die Täter ja nicht mobben, weil die andere Person "anders" oder "komisch" ist, sondern einfach nur des Mobbings wegen. Es ist ja bei weitem nicht so, als würden die Opfer nicht alles versuchen, um kein Opfer mehr zu sein - irgendwann gibt man halt auf. Widerstand bringt da überhaupt nichts, im Zweifel macht man sich nur noch mehr Feinde.
Im Übrigen ist "Anderssein" auch kein Grund jemanden zu mobben.

Das hat niemand gesagt. Das hast du da hinein gedichtet.
Ja, deswegen habe ich ja geschrieben, dass es für mich so klingt.
 

Daoga

Urgestein
Zum Mobbingopfer kann jeder werden. Die Frage ist, ob man es bleibt - oder ob man sich sofort systematisch dagegen wehrt. Über Vertrauenslehrer, Anti-Mobbing-Maßnahmen an Schulen, oder wenn da nichts läuft weil die Schulbehörde von nix wissen will, dann notfalls per Anzeige und Polizei. Und die Presse informieren, dann geht das oft verblüffend schnell mit den Maßnahmen gegen die Mobber. (Gilt analog für Mobbing im Erwachsenenleben genauso.)
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Zum Mobbingopfer kann jeder werden. Die Frage ist, ob man es bleibt - oder ob man sich sofort systematisch dagegen wehrt. Über Vertrauenslehrer, Anti-Mobbing-Maßnahmen an Schulen, oder wenn da nichts läuft weil die Schulbehörde von nix wissen will, dann notfalls per Anzeige und Polizei. Und die Presse informieren, dann geht das oft verblüffend schnell mit den Maßnahmen gegen die Mobber. (Gilt analog für Mobbing im Erwachsenenleben genauso.)
Mit den ersten Beiden Methoden habe ich schlechte Erfahrungen gemacht: Die Lehrer haben meist die Situation schlimmer gemacht, während die Anti Mobbing Maßnahmen dümliche Theater veranstaltung a la "Piep piep piep Mobber sind doof und wir haben uns alle lieb!" waren, woraufhin es ab der nächsten Pause genauso weiterging wie bisher.

Besser ist es überhaupt nicht erst zu Opfer zu werden. Und wenn doch wieder ganz schnell rauszukommen.
 
S

Santino

Gast
Jeder kann ein Opfer von Mobbing und Gewalt werden. Bei manchen Leuten ist es vielleicht wahrscheinlicher als bei anderen, aber passieren kann es grundsätzlich jedem.
Das ist richtig und es ist sehr wichtig, in diesem Kontext darauf hinzuweisen.

Dennoch bedeutet das aber nicht, dass alle ausser Pinguin und drei seiner Auserwählten doof und böse sind. Man muss die Angelegenheit schon differenzierter betrachten.
 

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