Erstmal ich habe nie gesagt das meine Tochter Schuld hat.
Mein Post bezog sich auf diesen Satz:
sie wollen nicht einsehen das sie auch ein bisschen mit Schuld an der Sache haben.
Was sagt dieser Satz aus?
Du schriebst über Deine Eltern und Deine Tochter.
Soll sich dieser Satz also auf Deine Eltern, jedoch nicht Deine Tochter beziehen?
Worin liegt die Schuld Deiner Eltern?
Aber wie schon gesagt ich wollte nie Mutter seinen dem Alter.
Das würde sich wohl kaum jemand wünschen.
Hattest Du es verdrängt und kam es so dazu, dass Du erst im 6. Monat von der Schwangerschaft wusstest?
Du musst sehr durcheinander gewesen sein, Deine Welt stand Kopf.
Deine Eltern waren vermutlich auch geschockt. Und waren dennoch für Dich da?
Ich wollte auch nie an ihrer Erziehung beteiligt sein.
Du warst 16 - hast Du nicht verstanden, dass das jetzt, als Mutter, Deine Aufgabe ist? Wobei bei einem Baby eher verlässliche und liebevolle Versorgung als Erziehung auf dem Plan steht.
Hattest Du eine Entwicklungsverzögerung, die alles noch mehr erschwerte?
Erklärte Dir Deine Mutter nicht, versuchte sie nicht Dir Unsicherheit zu nehmen oder mischte sie sich zu sehr ein?
Immer wenn ich nachhause kam musste ich mich um sie kümmern.
Das ist so bei Babys, sie müssen versorgt werden, brauchen Liebe und Zuwendung. Deine Mutter wollte, dass Du die Mutterrolle für Dein (!) Kind übernimmst und nicht, dass Du die Fremde bleibst, die es geboren hat und nach Lust und Laune ab und zu hereinschaut.
Es ging darum, dass Du in Deine Verantwortung hineinwächst.
Du wurdest schwanger, das kannst Du niemandem vorwerfen. Die Konsequenz daraus war dieses schutzbedürftige Baby und die Verantwortung dafür.
Dass das schwer ist, steht außer Frage. Du hattest aber wohl sehr viel Unterstützung.
Was denkst Du, wäre vielleicht ein Mutter-Kind-Heim besser gewesen als bei Deinen Eltern zu sein?
Wenn Du so stärker in die Verantwortung genommen worden wärst?
Ich habe geweint und fing an sie zu hassen.
Du hast Dich selbst bemitleidet und Schuld auf Dein Baby übertragen.
Doch dieses Baby war unschuldig, das Kind jetzt ist unschuldig.
Du hast einen Fehler (Verhütung) gemacht.
Und dann weitere (nicht kümmern, kommen und gehen, ganz wegbleiben).
Das solltest Du so annehmen, ohne Dir selbst Vorwürfe zu machen.
Du warst jung. Du hast Fehler gemacht. Punkt.
Doch Du hast viele Verletzungen verursacht. Enttäuschung, Ärger, alles mögliche ist da dabei.
Diese Wunden lösen sich nicht in Luft auf, weil Du willst. Und möchtest. Und Dir wünscht. Und Du meinst, etwas muss drin sein.
Die sind da. Ganz real. Tief sitzend. Heftig.
Du brauchst einen anderen Ansatz als bockig-starrsinniges "Ich will."
Um die letzte Chance, die es vielleicht gibt, nicht an die Wand zu fahren.
Worum geht es Dir?
Was möchtest Du Deinen Eltern sagen?
Was möchtest Du dem Kind sagen, für das Du eine Fremde bist?
Was ist die wichtige Aussage, die Du jetzt mitteilen möchtest?
Ein einmalig gesagtes "Ich will für Dich da sein" sind Worte, mehr nicht.
Regelmäßige Postkarten neben Geburtstagsbrief usw. mit einem von Herzen kommemdem Satz, einer kleinen Botschaft, mit Durchhaltevermögen (denn das wirst Du beweisen müssen) über längere, vielleicht lange Zeit, könnten einen Weg ebnen.
Ein "Ich will" und ein "Aber" und ein "Jetzt" erinnern an das Verhalten des früheren, unreifen Teenagers.
Jetzt musst Du die erwachsene, reife, verantwortungsbewusste und geduldige Frau zeigen.