Denn wer gut ist...-seine Leistungen und Fähigkeiten genau kennt-der weiss sie nicht nur-gezielt einzusetzen...sondern kann auch-in einem Gespräch...genau erklären...WARUM er gut ist-ohne sich auf unangenehme Weise in den Vordergrund zu drängen!
Von daher-muss und sollte man auch da...Unterschiede machen.
Diese Unterschiede werden aber nicht gemacht. Ich hab über das Thema noch ein bißchen nachgedacht, da ich ja jemand bin, der sich ausgiebig lobt.
Es gibt doch zwei unterschiedliche Sachen. Meine Anlagen, meine Fertigkeiten sind zu großen Teilen nicht mein Verdienst. Meine Eltern haben dafür gesorgt dass ich bei Diskussionen der Sippschaft dabei sein konnte als Kind, und mir wurde auch nie der Mund verboten (große Sippschaft, ehemals ostpreuß./galizien(ukr.)), die damalige PDS hat mir nen Rhetorikseminar verschafft.
Auch meine Intelligenz, pure Veranlagung, beide Eltern hochbegabt.
Darauf kann man wirklich nicht stolz sein. Deswegen versteh ich auch Gregory nicht, warum er sich für rhetorische Leistungsfähigkeit lobt.
Aber ein paar Sachen hab ich dann doch auch selbst entschieden und gemacht, da hätte man sich auch anders verhalten können. Und da hab ich in meinem Leben dann doch ne ganze Menge Sachen gesammelt worauf ich stolz sein kann.
Natürlich hab ich auch peinliche Sachen gesammelt, ich hab sogar mal als 15jähriger Jugendlicher mit drei anderen ne Straftat gemacht (nicht gegen Menschen), die ist mir mittlerweile dermaßen peinlich, die würde ich niemals jemand erzählen, und ich denke auch die drei anderen werden dicht halten. Verjährung ist nicht das Problem, aber da weiß ich nicht was uns vier geritten hat, eigentlich waren wir sonst immer sehr vernünftige Menschen.
Aber pass auf, es bringt mir doch nix mir meine Fehler vorzuhalten, ich lerne daraus und gut ist, aber ein guter Selbstbezug, ja, eine Selbstliebe, ist extrem wichtig um gut in der Welt klarzukommen.
Liebe die Anderen wie du dich selbst liebst. Wer sich selbst als Mensch, mit seinen Fehlern, lieben kann, kann auch die anderen trotz ihrer Fehler lieben, oder zumindest akzeptieren und amüsant finden
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Und das z.B. hab ich mir selbst erarbeitet, ich hatte bis weit in die Pubertät ein mieses Selbstvertrauen. Das macht das Leben nicht gerade einfach. Da wird man leicht zum Opfer. Anfänglich hab ich dann das Selbstvertrauen auch nur geschauspielert, hab mir den Gestus einfach abgeschaut, zumindest war man dann kein Opfer mehr.
Aber woran hat das gelegen, um zum Thema zurück zu kommen? An zu wenig Lob von aussen. Meine Eltern waren zu beschäftigt (anstrengende Lebensumstände), und für die waren Höchstleistungen normal, und ich versaute mir meine 1,0er-Gesamt-Durchschnitte durch reine Faselfehler in Mathe. Positives Feedback ist schon wichtig.
So, aber da man die Kindheit ja nicht nachholen kann, und man im Erwachsenenalter maximal von der Partnerin genügend Feedback bekommt, um so nen Defizit aufzuholen, und ne Partnerin ja nun nicht immer zur Hand ist
, muss man sich da schon andere Wege suchen.
Und mein Weg ist eben mich für die Dinge zu loben, die ich wirklich als Person selbst bewirkt habe, also da wo ich konkret anderen Menschen geholfen habe. Und wenn man das realistisch betrachtet, komm ich da auf ne vier- bis fünfstellige Anzahl von Menschen. Die große Zahl kommt natürlich durch ne politische Aktion zustande, aber auch im engeren Umfeld hab ich schon paar Leuten dauerhaft geholfen.
Weißte, ich hab nur dieses eine Leben, ich glaub an nix was danach kommt (wenn da was kommt, andere Matrix, die meinetwegen wie der Himmel funktioniert, meinetwegen, hab ich mich halt geirrt), warum sollte ich nicht versuchen das Beste rauszuholen? Und da ist eben wichtig sich, mal metaphorisch gesprochen, nen gutes Karma und nen guten Selbstbezug zu erarbeiten.
Ist doch sonst ein Hundeleben, und ich weiß wovon ich spreche.
EDIT: Aber warum zur Bescheidenheit neigen und seine Fähigkeiten nicht selbst realistisch darstellen. Zeig mir einen der mit Bescheidenheit nen Blumentopf gewann
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