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Warum melden sich Mitglieder aus der Familie, Verwandtschaft sowie Freunde und Bekannte nicht auch einmal von sich aus?

Zauberfee78

Aktives Mitglied
Ich melde mich schon. Aber nicht jede Woche. Wenn ich mich jede Woche bei jedem melden würde, dann käme ich zu nichts anderem mehr.
Ich glaube nicht, dass ostseeküken von einer Freundin erwartet, sich jede Woche zu melden. Aber es gibt Menschen, die sich wirklich nie oder höchstens 1x im Jahr oder alle paar Jahre mal bei ihren Freunden melden.

So eine Freundin habe/hatte ich auch. Wir kennen uns schon ewig, sie war schon immer sehr passiv und meldefaul. Früher habe ich sie eben angerufen oder angeschrieben, dann haben wir was ausgemacht und uns getroffen. Es hat mir viele Jahre nichts ausgemacht, diejenige zu sein, die fast immer die Initiative ergriffen hat. Wir standen uns sehr nah, unsere Treffen waren eine große Bereicherung für mich. Aber im Laufe der Zeit wurde sie immer bequemer. Früher hat sie mir immer zeitnah (spätestens nach 2 Tagen) geantwortet und mich zurückgerufen, wenn ich sie mal nicht erreicht hatte. Später wurde das immer weniger. Wenn ich sie mal anrief und sie nicht erreichbar war, konnte es irgendwann eine oder mehrere Wochen oder sogar Monate dauern, bis ich einen Rückruf bekam. Auf WA mit 1-2 kurzen Sätzen reagierte sie auch erst Wochen später. Oder sie rief mich gar nicht zurück und erwartete, dass ich es immer wieder bei ihr probierte, bis ich sie endlich mal erwischte. Weil sich mein Umfeld im Laufe der Jahre immer stärker verkleinert hatte und ich immer einsamer wurde, war ich auch mehr auf sie angewiesen als früher. Deshalb hat die dämliche Warterei total an meinen Nerven gezerrt und mich viel Kraft gekostet.

Natürlich habe ich das offene Gespräch mit ihr gesucht, aber von ihr kam dann immer, dass sie soooo viel Stress hatte (obwohl mein Leben definitiv um ein Vielfaches stressiger war als ihres). Mittlerweile empfinde ich eine starke Wut auf diese Frau, obwohl wir uns mehr als unser halbes Leben lang kennen und sie mir sehr viel bedeutet hat.

Der beste Freund meines Partners ist ein ähnlicher Typ Mensch. Die Beiden wohnen im gleichen Dorf keine 5 Fußminuten auseinander. Sie kennen sich, seit sie 3 waren und sind quasi gemeinsam aufgewachsen. Der meldet sich NIEMALS als Erster bei irgendwelchen Freunden und trifft sich nur mit anderen Leuten, wenn sie ihn kontaktieren und nach Treffen fragen. Wenn sich mal 3-4 Wochen am Stück niemand meldet, verbringt er seine Freizeit zu Hause mit Zocken. Er freut sich immer, wenn Freunde was mit ihm unternehmen möchten und sagt auch meistens zu, aber er ist zu bequem, um andere zu kontaktieren und sitzt lieber alleine daheim rum, bevor er die Initiative ergreift.

Seit 1,5 Jahren wohnt eine gute Freundin meines Freundes im gleichen Dorf, und zwar im Haus gegenüber von seinem besten Freund. Weil die Beiden direkte Nachbarn sind, sehen sie sich öfters mal zufällig draußen auf der Straße. Die Frau meint dann immer, er solle zu ihr in den Garten kommen, wo sie mit ihrer besten Freundin (eine Arbeitskollegin) und einem weiteren Freund/Arbeitskollegen sitzt. Und er geht dann hin und sitzt dann ewig bei diesen Leuten. Diese Frau hat einen riesigen Garten mit viel Platz, da kann man schön Abstand halten. Aber meint ihr, mein Freund und ich waren dieses Jahr auch nur ein einziges Mal bei ihr? Weder sie, noch sein bester Freund kommen auf die Idee, auch mal meinen Freund zu fragen ob er bzw. wir nicht auch mal vorbeikommen möchten - und das, obwohl er wie gesagt keine 5 Fußminuten entfernt wohnt. Nö. Man verbringt halt die Zeit mit Leuten, die man automatisch ständig sieht, weil man mit ihnen zusammen arbeitet oder in der direkten Nachbarschaft wohnt. Uns beide müsste man kurz anschreiben oder anrufen, damit wir Bescheid wissen. Das ist aber ach so mühselig und stressig, also verzichtet man lieber auf uns.

Mein Freund ist über diese Situation genauso traurig wie ich über die Sache mit meiner langjährigen Freundin. Aber diese passiven Leute ändern sich meiner Erfahrung nach nicht, da kann man machen was man will. Das Beste ist, wenn man solche Menschen schon am Anfang gar nicht so nah an sich ranlässt.
 

Zauberfee78

Aktives Mitglied
Was habt ihr für Freunde?
Inzwischen habe ich wieder mehr Kontakte, und diese Menschen ergreifen die Initiative genauso wie ich. Nie wieder lasse ich einen so passiven Menschen so stark in mein Leben. Wobei ich sagen muss, dass meine Freundin erst seit wenigen Jahren so extrem drauf ist. Früher war sie zwar auch schon passiv, hat aber wenigstens zeitnah zurückgerufen und geschrieben.

Auch im Leben meines Freundes gibt es Menschen, die sich immer mal wieder bei ihm melden. Aber an seinem Nachbarn hängt er halt ganz besonders, weil er ihn fast sein ganzes Leben lang kennt und mit ihm aufgewachsen ist.
 
G

Gelöscht 115407

Gast
Mein Mann ist auch jemand, der sich von sich aus nicht meldet. Er ist eher antisozial und genervt, wenn er sich treffen muss. Er macht es aber halt wegen dem anderen, aber nicht aus eigenem Wunsch.
Dafür ist er für andere immer da. Er ist die Art von Mensch, die man in der tiefsten Notlage anruft.

Er hat die Einstellung, dass er mit anderen nicht das Bedürfnis hat ein Bier zu trinken oder dergleichen, dafür aber niemanden hängen lässt.

Er ist da auch sehr transparent.
Da muss ich sagen, seine Freunde haben in ihm eben jemanden, der gerade in Notsitustionen da ist, wo andere es nicht sind. Dafür möchte er aber sonst seine Ruhe.

Doch viele bieten sowas eben nicht als Gegenleistung. Sondern sind 0815, Leute zum normal treffen so man sich nicht sicher ist ob sie für einen da wären, sodass ich mir denke, der Kontakt zu den meisten die sich nicht von selbst melden, bringt keinen Vorteil für denjenigen, der sich einsam fühlt.
Sie sind nichts Besonderes. Bestechen nicht durch besondere Werte.
Insofern, wenn man selbst nicht einsam wäre, würde man eben dies erkennen und sie links liegen lassen.
 
G

Gelöscht 115407

Gast
Ich bezog mich auf die Aussage das nicht melden sei nicht böse gemeint von Wolf im Schafspelz.
Er meinte er habe durchaus Interesse, sei aber faul. Und du redest von es muss passen.
Kasiopaja, du antwortest auf Dinge, die nicht gesagt wurden.

Ich finde dich sowieso unsympathisch, wenn ich ehrlich bin.
 
M

Möhrensalat

Gast
Kenne so einseitige Geschichten auch.
Warum einem das immer passiert weiß ich auch nicht. Aber mittlerweile denke ich dass ich solche Menschen förmlich in mein Leben ziehe.

Bei mir ist es sogar so, dass 2 Personen oft behaupteten, dass sie meine Mails oder SMS nicht bekommen hätten.
Es ist schon interessant, dass die eine Person immer nur meine Mails nicht bekommen hat.
Die andere Person meinte, dass sie meine SMSen nicht bekommen hätte oder dass sie oftmals nicht aufs Handy schauen würde.
Aber wenn wir es dann mal schafften uns zu treffen, da hatte sie permanent ihr Handy in der Hand und tippte rum.
Einmal wurde es mir zu bunt und ich bin einfach gegangen..
Alle anderen sind immer wichtiger..

Ich hab sie alle auf dne Mond geschossen.
Tat nur unenedlich weh und raubte mir viel Kraft und selbstwert.
 

Zauberfee78

Aktives Mitglied
Mein Mann ist auch jemand, der sich von sich aus nicht meldet. Er ist eher antisozial und genervt, wenn er sich treffen muss. Er macht es aber halt wegen dem anderen, aber nicht aus eigenem Wunsch.
Dafür ist er für andere immer da. Er ist die Art von Mensch, die man in der tiefsten Notlage anruft.
Meine Freundin hat sich immer gerne mit mir und auch mit anderen Freunden getroffen. Sie ist ganz sicher kein Mensch, der lieber alleine sein und ihre Ruhe haben will. Aber sie erwartet, dass die anderen den Kontakt zu ihr aufnehmen, weil ihr Leben doch ach so stressig ist (und ganz ehrlich, die meisten ihrer Freunde haben viel mehr Stress und deutlich weniger Zeit als sie).

Früher konnte man sie jederzeit kontaktieren, wenn man die Hilfe einer Freundin gebraucht hat. Sie war immer für ihre Freunde da, hat z. B. öfters bei Umzügen geholfen, auf die Kinder und Hunde ihrer Freunde aufgepasst und andere bei Liebeskummer getröstet. Mittlerweile ist das nicht mehr so einfach, weil man sie nur noch ganz schwer erreicht. Wenn ich ihr schreibe, dauert es Wochen bis ich eine Antwort bekomme (und sie schreibt immer nur das Nötigste, sie war schon immer sehr schreibfaul). Wenn ich auf dem Festnetz anrufe und sie nicht zu Hause ist, ruft sie nicht mehr wie in alten Zeiten zeitnah zurück, sondern lässt sich Wochen - manchmal auch Monate - mit dem Rückruf Zeit. Wenn ich auf dem Smartphone rufe und es ausgeschaltet ist, dasselbe Spiel. Bis ich sie erreiche, habe ich längst ohne ihre Hilfe Lösungen für meine Probleme gefunden und brauche ihren Trost nicht mehr.

Vor ein paar Tagen hat sie mir per WA zum Geburtstag gratuliert. War so ein 08/15-Standard-Ding. Habe bisher noch nicht geantwortet und um ehrlich zu sein, weiß ich auch nicht, ob ich ihr überhaupt noch schreiben werde. Früher hat sie mich an meinem Geburtstag immer persönlich angerufen und eine ganze Weile mit mir geredet. Inzwischen bin ich es ihr nicht mehr wert, dass sie mir an diesem Tag ein wenig Zeit für ein Gespräch schenkt. Auch sonst telefonieren wir so gut wie gar nicht mehr. Wenn ich sie mal doch erreiche, was verdammt selten ist, kommt nach spätestens 5 Minuten: "Duuuuuuuu... wärst du mir böse, wenn ich jetzt auflege? Ich bin soooo müde.... / ich bin grad auf dem Sprung und rufe dich ein anderes Mal an." Jedes verdammte Mal. Und dann muss ich wieder ca. 10 Monate warten, bis sie ihren faulen Hintern hochkriegt und mich mal anruft.

Es kotzt mich so an. Ich will das nicht mehr. Sie hat mich am ausgestreckten Arm verhungern lassen, immer und immer wieder. Mir gibt der Kontakt zu ihr gar nichts mehr, weil es sie einen feuchten Dreck interessiert, wie es mir geht und was in meinem Leben so alles passiert. Ich habe einen neuen Job, ziehe bald mit meinem Freund zusammen und sie weiß noch gar nichts davon. Wie denn auch, ich komme gar nicht mehr an sie ran. Es ist halt beschissen, weil wir uns so verdammt lange kennen und unsere Freundschaft trotz ihrer Bequemlichkeit viele Jahre supergut funktioniert hat. Sie hat wegen ihrer Art schon mehrere langjährige Freunde verloren, die es satt hatten, ihr hinterher zu laufen.
 

Zauberfee78

Aktives Mitglied
Manche Freundschaften verlieren sich tatsächlich im Laufe der Zeit . Die Interessen ändern sich oder auch das Interesse am andern.
Nun, bei eher oberflächlichen Leuten, die Freundschaften generell nicht so eng sehen und ihre Kontakte alle paar Jahre austauschen, mag das der Fall sein. Aber nach so vielen Jahren finde ich das sehr, sehr enttäuschend.

Ich fühle mich von solchen Leuten nur verarscht und ausgenutzt. Viele Jahre lang war ich diejenige, welche die Freundschaften mit ihrer aktiven Art am Laufen gehalten hat. Und das ist der Dank dafür 😡.

Liebe TE, bitte tu dir selbst den Gefallen und mache nicht so viel für (potenzielle) Freunde. Wenn du viel mehr machst als die andere Seite und die andere Person sich eines Tages von dir zurückzieht, wirst du dich nur noch elend fühlen.
 
G

Gelöscht 75427

Gast
Na ja, vielleicht ist es nicht böse gemeint, aber das weiß dein Gegenüber ja nicht.
Was meinst Du? Das es bei mir nichts zu bedeuten hat, wenn ich mich nicht melden?

Da hättest Du Recht und ich fühle mich im Nachhinein auch überhaupt nicht gut damit. Es ist mir erst in den letzten Jahren bewußt geworden. Und vorher schon etwas, als mich Kumpels, bei denen ich mich kaum meldete während einer depressiven Phase kontaktierten.

Andererseits ist es auch nicht gut, sich zuviele Gedanken zu machen, was dies oder jenes zu bedeuten hat. Beispiel: Ein sehr guter Kumpel hat sich lange nicht bei mir gemeldet, der sich sonst sehr oft meldete. Früher hätte ich das garnicht bewertet. Jetzt, nachdem ich mir über mein Verhalten Gedanken mache und mich zu bessern versuche, sehe ich auch das anders. Hätte früher garnichts gemacht. Das geht dann schon ins Neurotische....

Danke für Deine Antwort!

LG
Wolf
 
G

Gelöscht 75427

Gast
Hast du dir eigentlich schon mal Gedanken darüber gemacht, wie dein Verhalten bei deinen Freunden ankommt bzw. wie sie sich dabei fühlen? Leute mit vielen Sozialkontakten haben damit sicher kein Problem. Aber vielleicht hast du jemanden in deinem Umfeld, der außer dir (fast) keine anderen Sozialkontakte hat. Was meinst du, wie es einem Menschen geht, der niemals von anderen kontaktiert wird und immer alles selbst in die Hand nehmen muss, wenn er sich mit jemandem treffen will? Ich war vor ein paar Jahren in dieser Situation und habe sehr darunter gelitten, weil ich das Gefühl hatte, dass ich meinen Mitmenschen völlig gleichgültig war.
Danke für die Einschätzung. Aber ich würde sagen, dass ich soviele Sozialkontakte habe liegt nicht zuletzt auch daran, dass ich dass alles sehr im Fluß wahrnehme. Freunde kommen, gehen, man trifft sich, trifft sich jahrelang nicht. Ich habe - ausser in Ausnahmen - selten gedacht: "Warum meldet sich der Mensch nicht?"

Meine Eltern haben mir Kontaktpflege auch nie wirklich aufgetragen. Gerade meine Omas und Opas hätte ich aus heutiger Sicht nachträglich gesehen gern öfter besucht.

Kurz vor der Coronakrise sagte mein Vater zu mir, dass es meiner alten Nachbarin, die ich schon als Kind gern mochte und die wie eine Oma für mich war, nicht gut ginge. Alles deutete auf einen baldigen Tot hin. Ich sagte sofort: "Ich komme in den nächsten Tagen." Meine Eltern versuchten mehrfach, mich davon abzuhalten! Sie meinten, wegen ihr bräuchte ich doch nicht den weiten Weg nur für einen Tag fahren. Auch bei mir passte es nicht optimal. Aber ich spürte, dass ich hin muss.
Also nahm ich mir frei, setzte mich ins Auto, fuhr doch und durfte sie noch einmal bei klarem Bewußtsein treffen. Obgleich sie ständig einschlief im Gespräch, war sie zwischendurch klar und voll präsent wie ganz früher in meiner Kindheit schon. Freute sich sehr, wie mein Vater später sagte.
1 Woche später kam sie ins Pflegeheim, 3 Wochen später starb sie, isoliert - zum Glück nur 3 Wochen später. Mit fast 100 Jahren.

Ich hätte mich wirklich stark geärgert, sie nicht nochmal besucht zu haben.

Das war auch so ein Wendepunkt.

Aber ich kann allen, die sich verlassen fühlen nur nochmal sagen: Es liegt mit einer hohen Wahrscheinlichkeit NICHT an Euch, dass sich bestimmte Leute (Leute wie ich) nicht melden. Meldet euch trotzdem bei den Leuten. Und wenn ihr längere Gespräche bekommt, könnt ihr Euch sicher sein, dass sie sich freuen und sich eigentlich auch öfter melden würden. Vielleicht leben sie einfach - wie ich- mehr im hier-und-jetzt. Ich habe früher immer drauf vertraut, dass sich Kontakte automatisch pflegen, indem man sich einfach auf Parties begegnet, spontan reinschaut etc. Die räumliche Distanz schaffte eine Dimension, die ich mit meiner Art nicht gut handlete und es tw. auch richtig verkackte.

(Wenn allerdings über mehrere Versuche nur einsilbige Antworten kommen und kein langes Gespräch rauskommt, habt ihrt vielleicht tatsächlich etwas Lebenszeit verschenkt. Aber da mag ich mich nicht aus dem Fenster lehnen.)

LG
Wolf
 

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