Warum?
Ja, ich frage bewusst: Warum?
Man zieht Kinder groß.
Ist für sie da (im Normalfall, von dem ich hier nun einmal ausgehe).
Sie werden erwachsen.
WAS bitte ich daran "normal", dass sie DANN ihren Eltern, die immer - mit allen Fehlern und Schwächen, die
Menschen nunmal haben - für sie da waren, einen "Tritt in den Ar***" geben???
ICH finde das NICHT "normal".
In der Pubertät - vielleicht.
Im Erwachsenenalter - NEIN.
SO geht man nicht mit Eltern um, die sich um alles bemüht haben.
Man kann mit ihnen reden, die eigenen Verletzungen benennen, die der Eltern vielleicht ja auch mal anhören, aber sie
einfach aufs Abstellgleis schieben - das ist definitiv KEINE gute Lösung.
So wie Sharey das schreibt, finde ich das auch nicht normal. Aber so ist es in den Fällen, um die es hier geht, nicht.
Offenbar haben viele Eltern unbewußt und ohne es zu merken ihren Kindern seelische und teilweise sogar auch
körperliche Schmerzen zugefügt. Auch wenn das nicht ihre Absicht war, brauchen die Kinder oft Jahrzehnte, um
darüber hinwegzukommen. Mit EINEM Gespräch ist das nicht aus der Welt zu schaffen. Die Kinder brauchen oft sehr
lange, um sich überhaupt erst mal darüber klar zu werden, was damals passiert ist. Sie waren oft noch viel zu jung, um
die Ereignisse bewußt wahrnehmen zu können. Die Ursache für ihr Leiden ist ihnen meistens viele Jahre lang
genauso unbewußt wie es den Eltern ist. Deshalb ist es - für beide Seiten - so schwierig, darüber zu reden. Die Kinder
sind keine Psychologen, die die Ursachen für ihre Probleme und Gefühle parat haben. Sie müssen sie erst
herausfinden. Und das dauert nunmal Jahre. Die Eltern könnten dabei helfen. Indem sie sich selbst auch hinterfragen.
Eltern sollen immer für ihre Kinder da sein, warum sollen nicht auch Eltern einmal das Recht
haben, auch etwas Unterstützung von ihren Kindern zu bekommen. Wenn nicht in den schwersten Stunden des
Lebens, wann dann ?
Die Kinder, um die es hier geht, haben auch keine Unterstützung von ihren Eltern bekommen. Auch nicht in den
schwersten Stunden ihres Lebens.
Als ich klein war, hörte ich wie meine Mutter zu einer Nachbarin sagte: "Meine Kinder wissen, daß sie mit allen ihren Problemen immer zu mir kommen können." Ich weiß nicht mehr genau, wie alt ich war, aber ich habe damals schon mich gewundert, wie meine Mutter darauf kommt, so etwas zu behaupten. Ich fing an darüber nachzudenken, wann ich denn überhaupt das letzte mal mit einem einzigen meiner vielen Probleme zu meiner Mutter gegangen bin. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits die Erfahrung gemacht, daß meine Mutter mir mit meinen Problemen nicht helfen kann und ich selber zusehen mußte, wie ich zurechtkam. Davon hat meine Mutter aber überhaupt nichts bemerkt. Sie erzählt diesen Spruch heute noch.
ich kann nur unterschreiben, dass auch unsere jüngere Tochter nicht glücklich ist und
dies auf ihre Eltern überträgt, weil sie nicht zugeben kann, dass sie für ihr Leben selbst verantwortlich ist. ...
Denn Kinder verzeihen oft nur sehr schlecht - und es braucht lange bis zu lange, bis sie
in der Lage sind zu begreifen, dass sie selbst, wenn sie erwachsen sind, auch einen Anteil am Geschehen haben.
..
Kinder, die den Kontakt zu ihren Eltern abbrechen, haben die Verantwortung für ihr Leben selber übernommen. Sie
haben den Kontakt nicht abgebrochen, weil sie die Eltern für ihr Leben verantwortlich machen, sondern umgekehrt:
Weil sie wissen, daß sie ihr eigenes Leben leben müssen und die Eltern nicht länger für ihre Fehler verantwortlich
machen können.
Nachtrag: Kümmert Euch um Euer eigenes Leben und laßt die Kinder da heraus. Sie
haben ihr Leben und das ist auch gut so. Die machen das schon.
..
Wir haben nur dieses eine Leben...Ich will es mir nicht vermiesen lassen durch jemanden, dem ich früher mal den
Popo abgewischt habe....
Sich um das äußerliche Wohlergehen eines Kindes zu kümmern, also für es zu kochen, zu putzen, es zu waschen und
ihm den Axxx abzuputzen, ist in der heutigen Zeit eine Selbstverständlichkeit, zu der sich die Eltern verpflichtet haben,
als sie ein Kind gezeugt haben. In der heutigen Zeit werden enorme Erwartungen an junge Erwachsene gestellt. Um
diese erfüllen zu können, brauchen sie ein stabiles Seelenleben. Und das ist es, woran es oft hapert.
Hmm...
Kinder (auch erwachsene) duerfen von ihren eltern ALLES erwarten, eltern von ihren (auch erwachsenen) kindern
dagegen NICHTS ?
Es wird von den eltern/der mutter erwartet
-dass sie fehler zugeben
-dass sie sich selbst endlich reflektieren
-dass sie den ersten schritt machen
-dass sie ihre kinder in ruhe lassen
-dass sie ihre kinder loslassen
-dass sie ihr eigenes leben leben
-dass sie alles vergessen, was sie jemals fuer ihre kinder hetan haben
-
-
-dass sie keine erwartungen an ihre kinder haben...
Die Erwartungen, die laut puuusteblume an die Eltern gestellt werden, sind zwar teilweise etwas übertrieben
formuliert, aber grundsätzlich sehe ich da nichts Verkehrtes drin. Es handelt sich um Erwartungen, die eigentlich an
jeden erwachsenen Menschen in unserer Gesellschaft gestellt werden. Ein Gast hat das sehr schön formuliert:
Eigentlich ist es sinnlos hier noch weitere Kommentare abzugeben, denn die meisten Eltern
(Mütter) wollen nicht wissen, sondern fordern Verständnis und Mitleid. ...Sich selbst reflektieren sollte für jeden
Erwachsenen eigentlich nichts besonderes sein, im Berufsleben müssen wir das doch auch. Das heisst für mich
jedoch nicht, alles gut zu finden oder mich dauerhaft ausnutzen zu lassen. Verlassene Eltern gibt es für mich eigentlich
gar nicht. Es ist zwingend erforderlich die Eltern innerlich und auch räumlich zu verlassen, damit das eigene Leben
gestaltet werden kann. Die jungen Leute haben es heute um ein vielfaches schwerer sich ein eigenes kleines Reich
aufzubauen als noch vor 30 Jahren. Wer das nicht sieht, hat nichts verstanden.
Da dürfen unsere erwachsenen Kinder auch mal unzufrieden sein und warum sollte ich denn nicht helfen, wenn ich es
noch kann,
sie sollen doch glücklich sein.
G.K.
An diesen Gast auch vielen Dank für die Literatur-Tips. Ich werde mir beide Bücher besorgen.
Es wäre schön, wenn sie Gespräche mit mir gesucht hätte, hat sie aber nicht. Ich habe mit
Sicherheit Fehler gemacht,
aber wenn die so gravierend sind und ich diese nicht sehe, sollte man mich auf diese hinweisen, wie soll ich etwas
ändern oder abstellen, wenn man mich im Dunklen lässt.
... Es gibt Menschen, die einfach nur sich sehen und diese kann man mit noch so einer guten Erziehung und soviel
Liebe nicht ändern, diese Menschen sollte man loslassen. Eltern machen nun einmal Fehler, aber Kinder doch auch
oder nicht. Man kann alles klären, wenn es um einfache Missverständnisse, oder Meinungsverschiedenheiten geht,
aber
Egoismus, dagegen gibt es nichts.
Bitte nicht wieder von *Schuld* reden..Wir machen alle Fehler-aber hat das was mit
Schuld zu tun..? Dafür sind wir Menschen...., die dazu in der Lage sein sollten, zu kommunizieren..
Und genau DAS ist ja der Knackpunkt.
Dort, wo keine Bereitschaft-egal von welcher Seite aus- besteht, über Probleme zu reden,dort MUSS es
Mißverständnisse geben.
Einfache Mißverständnisse oder Meinungsverschiedenheiten lassen sich leicht aus der Welt schaffen, indem man
darüber redet. Die Probleme, um die es hier geht, liegen aber sehr tief und sind oft beiden Seiten unbewußt. Deshalb
ist es oft unmöglich, sie durch ein Gespräch aus der Welt zu schaffen. Hier ist Selbstreflexion und
Einfühlungsvermögen und viel Geduld auf beiden Seiten erforderlich.
Ich finde es Schade, dass sie alle Türen zu schlägt, nicht alle Türen bleiben offen, so wie die
einer Mutter.
Menschen pflegen die Tür vor einem anderen Menschen zuzuschlagen, wenn sie sich vor ihm fürchten.
Es gibt für ein solches Verhalten nur wenige Gründe, die sowas rechtfertigen.
Menschen zu ignorieren ist ein Schlag mit dem schärfsten Schwert.
Lest ihr eigentlich keine Tageszeitung? Da gibt es ganz andere Schläge, die manche Kinder ihren Eltern zufügen. Die
Eltern nicht mehr sehen zu wollen, ist da harmlos gegen. Manche Eltern können sich glücklich schätzen, wenn es
dabei bleibt. Denken wir einaml daran, daß ein Familiendrama, in der Art, wie die meisten von uns es nur aus der
Zeitung kennen, uns selbst auch treffen könnte, dann ist ein Kontaktabbruch für beide Seiten ein Segen. Sofern für das
äußerliche Wohlergehen der Eltern gesorgt ist, handelt es sich dabei im übrigen um genau dieselbe Behandlung die
die Kinder von ihren Eltern erfahren haben: Äußerlich wurden die Kinder gut versorgt. Daß sie nicht glücklich waren,
haben die Eltern ignoriert.