Liebe verlassene Mütter, vom Wünschen, Anklagen und Leiden hat sich noch nie eine schwierige Situation verbessert.
"Sie hätte ihren Vater geliebt und er sie, was ich von ihr halten würde und wie wichtig mein Mann mir war, hätte sie gemerkt....
"Ich habe ihm statt deiner zum Vatertag was gemacht, da er wieder mal vergeblich auf einen Anruf gewartet hat...., Schulter zum
ausweinen usw."
Das könnte ein Grund für ihre schwierige Beziehung sein. Da braucht man sich keine Bestätigung in der Nachbarschaft zu holen, denn die können nicht wirklich realistisch beurteilen, wie das Klima hinter verschlossenen Türen tatsächlich ist. Viele Mütter behaupten alles aus Liebe getan zu haben. Was soll das denn für eine Liebe sein, wenn man sich dabei unwohl fühlt, wie auf rohen Eiern gehen muss, um ja nichts unrechtes zu tun. Wenn ich echt sein kann, mit allem was ich bin und kann, schafft das eine Atmosphäre der wirklichen Verbundenheit.
Wie wäre es gewesen am sogenannten Vatertag nicht wartend am Telefon zu sitzen, sondern bei der Tochter mal anzurufen und die Enkel auf ein Fussballspiel einzuladen und einen anschließenden Grill-Abend anzubieten. Ich glaube nicht, dass die Tochter nur undankbar ist. Was hat sie denn so schlimmes gemacht, dass sie daran zerbrechen und dass das kein Mensch verdient hat. Möglicherweise sind sie depressiv und brauchen wirklich professionelle Hilfe.
Ich habe eine Schwiegermutter, die ab dem 40. Lebensjahr krank wurde, als ich ihren Lieblings-Gold-Jungen wegnahm. Alle Jahre hatte sie einen anderen Krebs, niemals hat sie ein Enkelkind genommen. Es klingt mir noch heute in den Ohren, als sie am Abend vor der Hochzeit ein großes Geheule veranstaltete "ich kann es nicht ertragen, dass mein Sohn weggeht". Dementsprechend war dann auch die Beziehung zu mir. Glücklicherweise bin ich nicht neidisch und missgünstig veranlagt und habe immer wieder um guten Kontakt gerungen, natürlich vergebliche 40 lange Jahre. Inzwischen ist sie 84 Jahre, leidet immer noch an der Schuld ihrer Mitmenschen und jetzt bin ich die Beste. Als ich die Familie meines Mannes kennen lernte, war es für mich die Bilderbuch-Familie. Finanziell gut gestellt, Küsschen hier, Küsschen da, niemals Streit oder Auseinandersetzung (das dahinter behalte ich für mich, denn das war ihre Geschichte). Nicht wie in meiner armen Familie, 4 Kinder, Eltern rund um die Uhr arbeitend und wir Kinder immer alleine auch am Wochenende. Ich wusste schon sehr zeitig, des wir unseren Eltern eine Last waren und war mit 15 aus dem Haus. Meinen Schwiegervater haben wir im Januar begraben, meine Mutter wenige Monate zuvor.
Eigentlich ist es sinnlos hier noch weitere Kommentare abzugeben, denn die meisten Eltern (Mütter) wollen nicht wissen, sondern fordern Verständnis und Mitleid. Liebe Mütter, habt ihr noch nie Kommentare verzweifelter Jugendlicher gelesen, die ihre Sündenbock-Rolle innerhalb der Familie beschreiben. Sich selbst reflektieren sollte für jeden Erwachsenen eigentlich nichts besonderes sein, im Berufsleben müssen wir das doch auch. Das heisst für mich jedoch nicht, alles gut zu finden oder mich dauerhaft ausnutzen zu lassen. Verlassene Eltern gibt es für mich eigentlich gar nicht. Es ist zwingend erforderlich die Eltern innerlich und auch räumlich zu verlassen, damit das eigene Leben gestaltet werden kann. Die jungen Leute haben es heute um ein vielfaches schwerer sich ein eigenes kleines Reich aufzubauen als noch vor 30 Jahren. Wer das nicht sieht, hat nichts verstanden.
Da dürfen unsere erwachsenen Kinder auch mal unzufrieden sein und warum sollte ich denn nicht helfen, wenn ich es noch kann,
sie sollen doch glücklich sein.
Wer es als Mutter schafft das Buch von Hans-Joachim M a a z "Der Lilith-Komplex" (die dunkle Seite der Mütterlichkeit) zu lesen,
grundehrlich mit sich selbst ist, braucht möglicherweise keine verlassene Eltern-Selbsthilfegruppe mehr.
Sehr gut hat mir auch das Buch von Eva Julia Fischkurt gefallen "Wenn Frauen nicht mehr lieben". Das allgemeine Klagen und Jammern der Frauen ist wirklich nicht gut. Ich jedenfalls möchte allen meinen Liebsten ein solches Bild von mir nicht in ihren Herzen hinterlassen.
G.K.