Ich hatte mal ein interessantes Gespräch mit jemandem, der das Phänomen der Verschwörungstheorieen (bzw des Glaubens an solche) wissenschaftlich untersucht hat. Also das sind ja gewisse psychologisch-psychosoziale Vorgänge innerhalb einer Person, die einen an solche Theorien glauben lassen. Ein echter Verschwörungstheoretikier glaubt das, was er glaubt ja nicht aufgrund des inhaltlichen Gehaltes einer Theorie- dh Fakten und Argumente spielen dabei wesentlich weniger Rolle, als es innere Befindlichkeiten tun. Er glaubt das aufgrund anderer innerpersönlicher Mechanismen (zB Angst, Hilflosigkeit usw) und die sind mit Logik nicht erreichbar.
Das ist der entscheidende Unterschied zwischen einem Verschwörungstheoretiker und jemandem, der einfach nur etwas (vielleicht eher ungewöhnliches oder widerlegtes) glaubt: Der Verschwörungstheoretiker ist immun gegen jede Art Fakt oder Argument: Egal was- alles wird im Sinne der Theorie umgedeutet und auch Fakten, die die Theorie widerlegen werden allein dadurch dass sie sie widerlegen als Beweis der Theorie gedeutet (eigetnlich ein genialer Trick des Hirns, sich gegne die Außenwelt abzuschotten): Es ist lso ein geschlossener Kreis, weil Fakten NACHTRÄGLICH im Sinne der Theorie eingeordnet werden und nicht die Theorie aus Fakten/Erkenntnissen gebildet wird.
Das ist beim "Normal"- Andersdenkenden (also jemandem, der etwas glaubt aber eben KEIN Verschwörungstheoretiker ist) anders: Der bildet seine Meinung aus den Fakten und Argumenten heraus (wobei es natürlich sein kann, dass die ihm bekannten Fakten falsch sind, oder er sie nicht richtig deutet) und ist dewegen auch offen für neue Erkenntnisse und neue Fakten.
ZB gab es sicher vor einigen Jahren noch Leute, die geglaubt haben, es gäbe einen sauberen Diesel: Klar, weil man ihnen das erzählt hat. Aber als die wahren Fakten auf den Tisch kamen, haben diese leute sicher auch gemerkt, dass sie einer Lüge aufgesessen sind. Ein Verschwörungstheoretiker würde auf dem sauberen Diesel beharren, selbst wenn sämtliche Messwerte etwas anderes nahelegen (dann sind die Messwerte halt manipuliert)
Und genau deswegen ist eigentlich das Fazit: Mit einem ECHTEN Verschwörungsstheoretiker KANN man nicht diskutieren, weil man keine Fakten oder Argumente liefern kann, außer solche, die seine Theprie stützen! Es hat absolut keinen Sinn, denn allese was man sagt wird im Sinne der Theorie eingeordnet. Du kannst ihm den absolut unangreifbaren Beweis vor die Nase legen: Es ändert nichts.
Also hat es keinen Sinn. Also besser ignorieren.
Andererseits sollte man zu so jemandem auch trotzdem den Kontakt nicht abreißen lassen: Allein schon dewegen, um zu verhindern, dass die Person abrutscht (zB in falsche Kreise wie zB eine Sekte reinrutscht). Aber in der Sache kann man diese Leute nicht erreichen: Die haben sich in ihrem Glauben eingemauert: Da geht nichts.
Schwer ist das allemal, denn meist sind solche Verschwörungstheoretiker ja auhc nicht gerade "dezent" in ihren Äußerungen und halten ihre Lieblingsthemen ja nicht gerade hinterm Berg und verteidigen sie oft lautstark: Das kann schon wirklich zur Belastung für das Umfeld werden.