Ich rätsle, was ich von der einseitigen Betrachtungsweise halten soll.
Da wurde Borderline erwähnt; das könnte eine Ursache für ausgeprägtes schwarz-weiß-Sehen sein. In Therapien sollte geübt werden innezuhalten und zu versuchen, die eigene Sicht zu überprüfen. Ein nicht leichter Prozess, doch lässt der Betroffene sich auf diesen Weg ein, hilft das oftmals, sehr zu wachsen.
Einem Arbeitgeber, der Aufträge verliert, hilft es nichts zu wissen und mitfühlend zu sein, wenn sein Arbeitnehmer Borderliner ist aufgrund Missbrauchserfahrungen in der Kindheit.
Er kann mitfühlen und dennoch harte Entscheidungen treffen. Zum Schutz des Unternehmens. Zum Erhalt von Arbeitsplätzen.
In großen Unternehmen kann das mit Glück die Versetzung an eine weniger sensible Stelle sein. Ich kenne das nur aus früheren Zeiten; da wurde schonmal ein hochdotierter Mitarbeiter in den Posteingang vesetzt und öffnete dann die verbleibenden Jahre bis zur Rente Pakete. Das Dumme: sein Gehalt durfte nicht gekürzt werden. Dieser Mensch hatte aber über viele Jahre zu guten Umsätzen und Entscheidungen beigetragen. Eine derartige Personalpolitik ist selten tragbar und sicher nur in Ausnahmefällen möglich.
Ich bin selbst psychisch krank (kPTBS u. a.), nicht einfach und bringe nicht mehr meine gewohnte Leistung.
Und ich sage es ganz klar:
Wäre ich (kleiner) Unternehmer, würde ich nicht auf einen Arbeitnehmer mit vielen Fehlzeiten und maximal durchschnittlicher Leistung setzen, wenn ich die Wahl habe.
Und diese Wahl ist bei vielen Jobs nunmal gegeben. Das sind notwendige Entscheidungen, auch wenn sie für Einzelfälle tragisch sind.
Eine Firma ist kein Sozialamt.
Wer es sich leisten kann, sollte mit seinen Mitarbeitern fair und empathisch umgehen und auch mal großzügig sein.
Wer es sich nicht leisten kann, sollte zumindest fair sein.
Nun, die Arbeitswelt sieht großteils anders aus, ist knallhart und es zählen nur die nackten Zahlen.
Ob mir das gefällt oder nicht, jammern und klagen wird vielleicht mal guttun, aber nichts ändern.
Ich werde mich damit abfinden müssen.
Will ich am Arbeitsmarkt, im Arbeitsleben bestehen können, brauche ich einen Job, der zu meinen Fähigkeiten passt, keinen, in dem ich überfordert und somit nicht gut genug bin. Also werde ich mich neu orientieren und das Beste aus meiner Situation machen müssen.
Wer das nicht will, wird andere Wege finden, z. B. die Selbständigkeit.
Und wer keine ausreichende Leistung erbringen kann, wird halbwegs aufgefangen: er wird Rente beantragen müssen oder mit ALGII sein Dasein fristen. Es blieben evtl. noch zweiter und dritter Arbeitsmarkt zu erwähnen.
Davon kann man in der Regel nur träumen:
Welche Faktoren müssen bei einer guten Einarbeitung beachtet werden? So integrierst du schrittweise neue Mitarbeiter erfolgreich ins Team.
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Und klar, je besser die Einarbeitung, desto besser kann (!) der Mitarbeiter sein.
Egal, wie schlecht die Anlernphase umgesetzt wird, es gibt neben der Bring- ja auch die Holschuld. Je nach Anspruch der Aufgabenstellung sollten nach 3 - 6 Monaten einige Abläufe ohne Hilfestellung klappen. Nach spätestens 12 Monaten sollte man den Job voll im Griff haben, bei sehr komplexen Aufgabenfeldern kann dies auch mal 2 Jahre beanspruchen, doch das sind Führungspositionen.
Wo es ganz furchtbar läuft: wegbewerben. Niemand zwingt einen zu bleiben.
Das Spiel mit dem Erzeugen von ständigem Druck, dazu habe ich meine ganz eigene Meinung.
Idealerweise gibt es eine intrinsische Motivation.
Wo die fehlt, kann Lob und etwas Wettbewerb, ein klein wenig Druck, besser Herausforderung, hilfreich sein, um Motivationsanreize zu schaffen.
Das häufig anzutreffende Treten nach unten ist hingegen langfristig gesehen wenig sinnvoll, aber vielleicht kommt die Wirtschaft so langsam wieder drauf.
Immerhin denken einige Unternehmen schon wieder um.
Auch was Arbeitszeitmodelle u. a. angeht, kommt (kam vor Corona...) langsam Bewegung rein.
Die Sprüche Deines Chefs sprechen ja für sich, was erwartest Du da?
Er ist wie er ist.
Und das passt nicht für Dich.
Also überlege Dir Alternativen.
Probearbeiten sollte ja eigentlich ein Schnuppertag sein. Es sollte dazu dienen, dass man das Team kennenlernt, bisschen sich unterhält, die Räumlichkeiten anschaut und sich menschlich kennenlernt vllt noch etwas über das Produkt erfährt, was jetzt nicht im Vorstellungsgespräch erzählt wurde.
Leider ist es oft so, dass Firmen verlangen, dass man produktiv was arbeiten muss. Ist mir auch schon passiert, dass ich 2 Tage am Produktivsystem gearbeitet habe. Aber da ich nirgends sonst genommen wurde, hab ich es halt mit mir machen lassen... Per Gesetz hat man zwar das Recht entlohnt zu werden, aber wenn man versucht das durchzubringen, dann laden die einen gleich aus.
Aber damit unterstützt Du mit Deinem Verhalten doch genau dieses System. Und da viele da mitspielen, sind solche Forderungen erst möglich.
Und ja, ich war selbst schon in der Situation, dass dies gefordert wurde.
Weil ich dafür Urlaub nehmen müsste für VGs, mindestens aber für Probearbeitstage. Und die gibt mir mein Chef nicht, da ich ja seiner Meinung schon zu meinem regulärem Urlaub 2 Wochen Urlaub in der Klinik hatte... Mein Chef verlangt volle Transparenz, man muss begründen, warum man Urlaub haben will und gerade bei mir glaubt er mir nicht, weil er denkt, ich würde ihm was schlechtes wollen.
So oder so, wenn ich das Unternehmen verlasse, habe ich total die Konflikte mit ihm und er wird es mir mit Sicherheit per Zeugnis auswischen. Wie soll ich da wo neu genommen werden?
Willst Du was oder willst Du es nicht genug?
Wenn Du es willst, findest Du Wege; Dein Chef ist auch nicht fair.
Du bist nicht der Erste oder Einzige in solch einer Situation. Von Ausweglosigkeit kann da keine Rede sein. Nicht leicht, das schon. Aber es ist nicht immer alles leicht.
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Mit welcher Haltung Arbeitslosen begegnet wird, hängt oft von deren eigener Einstellung ab.
Wer grundsätzlich ein Problem mit Arbeitslosen hat, muss Dich doch nicht zwingend interessieren. Du bildest Dir Deine Meinung zu seiner Haltung und gut.