Hi,
ich habe selbst Matura/Abi gemacht und studiert, käme aber nie auf die Idee, da einen Unterschied zu machen. Ich sehe es so: ich bin mit Leuten befreundet, weil wir etwas haben, das uns verbindet. Mir ist nicht wichtig, was meine Freunde beruflich machen, der Charakter ist mir wichtig. Nur, weil manche eine Ausbildung gemacht haben, heißt das für mich nicht, dass sie weniger Wert sind als Leute, die studiert haben. Die Gesellschaft braucht Busfahrer, Friseure, Gärtner etc. - Fachpersonal - ohne sie wären auch die Akademiker aufgeschmissen. Ich mag meine Freunde um ihretwillen, nicht aufgrund ihres Berufes.
Dass Menschen mit einer Ausbildung dümmer wären oder mit Akademikern nicht mithalten können, sehe ich absolut nicht so. Ich habe sowohl von ihnen, als auch von Akademikern schon viel gelernt.
Ich habe in den Jahren meines Studiums viele Konstellationen beobachtet:
- Studenten aus Arbeiter- bzw. Angestelltenfamilien, die sehr bodenständig waren
- ebenso Studis aus selben Familien, die sich für besser hielten
- Studis aus Akademikerfamilien, die ebenso bodenständig waren
- und wiederum dasselbe, die jedoch keinen Hehl aus ihrer Herkunft gemacht haben und alle andern das auch spüren haben lassen, dass sie sich für gehobene Klasse gehalten haben.
Es kommt also ganz auf den Charakter an, nicht auf den Beruf. Jemanden aufgrund seines Berufes abzuwerten, ist einfach nicht in Ordnung.