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Trotz unterschiedlichem Bildungsstand Freundschaft möglich?

Status
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HiasBGL

Mitglied
Allein wie Du die Frage stellst, wirkt überheblich.

Wenn Du mit mehreren Personengruppen Probleme hattest, liegt es vermutlich nicht an denen, sondern an Dir?



Hast Du Dir schon mal überlegt dass Du vielleicht an Dir arbeiten müsstest?
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Allein wie Du die Frage stellst, wirkt überheblich.

Wenn Du mit mehreren Personengruppen Probleme hattest, liegt es vermutlich nicht an denen, sondern an Dir?



Hast Du Dir schon mal überlegt dass Du vielleicht an Dir arbeiten müsstest?
Das finde ich überhaupt nicht, liebe TE. Du hast ja sogar betont, dass du eine wunderbare Beziehung mit deinem Partner führst trotz unterschiedlicher Bildungsabschlüsse.
Wenn du so überheblich wärst, wie dir hier unterstellt wird, wärst du gar nicht mit ihm zusammen.
Lass' dich durch Mutmaßungen von Personen, die dich nicht kennen, nicht verunsichern. Es gibt ebenso viele Nichtakademiker, die negative Vorurteile gegenüber Akademikern haben, wie umgekehrt.
 
G

Gelöscht 117641

Gast
Die Situation im Freundeskreis erinnert mich stark an meine damalige Arbeitsstelle.
Vielleicht liegt genau da das Problem? Vielleicht wirkst du deswegen etwas verunsichert und man lehnt dich deswegen ab. Wobei, wie genau äussert sich diesea Ablehnen denn? Meidet man dich? Oder kommen da auch blöde Sprüche?

Ist es überhaupt möglich, dass Menschen sich gut verstehen und Freundschaft schließen, wenn sie vom Bildungsstatus sehr unterschiedlich sind?
Klar ist das möglich. Meine Lebensgefährtin und ich sind sowohl mit einem Hauptschüler als auch mit einem Akademiker befreundet. Solange man gemeinsame Interessen hat und sich gut versteht, ist das gar kein Problem. Mir persönlich ist es völlig egal, welchen Bildungsstand jemand hat. Da hab ich auch noch nie gross drauf geachtet, denn es muss letzten Endes vom Zwischenmenschlichen und vom Charakter her passen.
 
W

w_123

Gast
Dessen Sohn, einen Gymnasiasten mit Bestnoten, bezeichnete er hinter dessen Rücken spöttisch als den "Professor"; heute ist dieser Neffe Oberarzt an einer Uniklinik. Frauen in akademischen Berufen wurden ebenfalls abgewertet, Richterinnen mal in meiner Gegenwart als "Tussen" bezeichnet, die von den "technischen Gutachten, die sie vorgelegt bekommen, keine Ahnung haben". Für mich ist der Bildungsneid, der aus diesen Worten spricht, offensichtlich.
Oh man, das kenne ich aus meiner Familie. Eine Verwandte hat das Fachabitur nicht geschafft und ist bis heute (sie ist über 40, ich fast 40) neidisch, weil ich studiert habe.
Seit meinem ersten Semester erzählt sie mir, dass Studierte nur rumsitzen und andere Leute rumkommandieren würden und sowieso faul sind, nichts auf die Reihe kriegen, zwei linke Hände haben. Überhaupt war ich der "zerstreute Professor". Gleichzeitig legte sie mir abfällige Äußerungen über "Nicht-Studierte" in den Mund, die ich nie getätigt habe. Und das Ende vom Lied war, dass sie sich dann in den letzten paar Jahren für irgendwelche esoterischen Schwurbel-"Studien" anmeldete und überall herumprahlte, sie würde jetzt ihr fünftes Studium absolvieren.
Diese ganzen Widersprüche fielen ihr offenbar nicht mal auf: Die Abwertung von Akademikern und der unglaubliche Drang, auch einer zu sein...

Also ja, es gibt nix, was es nicht gibt.
Aber zum Glück sind nicht alle Leute so. weder bei den Akademikern noch bei den Handwerkern, Arbeitern oder sonstiges. Das ist eher eine Frage des Charakters - und v.a. der eigenen Lebenszufriedenheit.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Mit seinem Freundeskreis läuft es leider nicht so besonders. Obwohl ich mir wirklich Mühe gegeben habe, die Menschen richtig kennenzulernen und Interesse gezeigt habe, lehnen mich einige ab. Als ich in einer Firma mit überwiegend weniger gebildeten Angestellten beschäftigt war, war das ähnlich. Die Situation im Freundeskreis erinnert mich stark an meine damalige Arbeitsstelle.
Mich würden noch zwei, drei konkrete Beispiele interessieren, worin sich die Ablehnung äußert. Was waren die Anlässe, wie waren die beiderseitigen Äußerungen bzw. das Verhalten?

Manche stoßen sich ja schon daran, wenn man geschmackvoll gekleidet ist oder sich etwas höflicher oder auch nur grammatikalisch korrekt ausdrückt. Mich erinnert das an eine Bäckerei, in der ich öfters die Mittagspause verbringe. Die meisten jüngeren Angestellten sind sehr freundlich zu mir und machen, wenn sie gerade nicht viel zu tun haben, auch schon mal Smalltalk mit mir, da ich auch immer freundlich zu ihnen bin, Interesse zeige und schon mal eine verbindliche Bemerkung oder so etwas mache. Es gibt da aber zwei ältere Verkäuferinnen, die auf mich etwas prollig wirken. Sie sprechen nämlich laut und nur das Allernötigste im Kommandoton und sind nicht in der Lage, die Miene zum Lächeln zu verziehen, egal, wie freundlich ich zu ihnen bin. Das machen sie nach meiner Beobachtung aber beileibe nicht nur bei mir, sondern bei allen Kundinnen und Kunden so, die vom Habitus her (Auftreten, Kleidungsstil, Sprache) einen höheren sozialen Status verkörpern als sie. Diese Kundinnen und Kunden werden eher wie lästige Insekten behandelt, nur gut genug dazu, ihnen das bestellte Brötchen auf den Teller zu knallen, möglichst ohne Blickkontakt auf das Geld zu warten und sich währenddessen mit der Arbeitskollegin laut darüber zu unterhalten, wie froh man ist, dass man endlich bald Feierabend oder Urlaub hat. Zu denjenigen Kundinnen und Kunden, die ich als eher einfachere Leute einschätze, können sie jedoch komischerweise freundlich und gesprächig sein und auch mal lächeln.

Wer nicht so spricht und sich nicht so kleidet wie sie und nicht den Eindruck vermittelt, dass ihm sein Job nur lästig ist, wird offenbar als "Feind" betrachtet, auch wenn er noch so höflich, respektvoll und freundlich mit ihnen umgeht. Auch eine Form von Arroganz und Unzufriedenheit oder besser gesagt, von Minderwertigkeitskomplexen.

Ich könnte mir vorstellen, dass einige Personen im Freundeskreis deines Partners sich aufgrund der Tatsache eingeschüchtert fühlen, dass du im Gegensatz zu ihnen ein Gymnasium besucht und studiert hast. Selbst, wenn du es nicht heraushängen lässt, fühlen sie sich dir allein aufgrund der bloßen Tatsache unterlegen und reagieren daher feindselig. Dass sie sich unterlegen fühlen, würden sie sich selbst aber niemals eingestehen. Sie werden jedes Verhalten deinerseits immer so auslegen, dass sie sich in ihren Vorurteilen bestätigt fühlen können.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sarnade

Aktives Mitglied
Ich finde, das ist überhaupt kein Ausschlusskriterium.
Sollte es nicht sein, ist es aber bei vielen. Sogar unter Akademiker/innen gibt es solche 1. und 2. Klasse. Die der 2. Klasse sind häufig Bildungsaufsteiger/innen, die der 1. Klasse diejenigen, bei denen schon mindestens eine, eher mehr Generationen der Vorfahren wie selbstverständlich studierten, über ein hohes finanzielles Vermögen und einen entsprechenden Lebensstil verfügen, mit einflussreichen Leuten bestens vernetzt sind. Auch diese Kreise bleiben tendenziell gern unter sich und signalisieren den Akademiker/innen 2. Klasse bei oberflächlicher Freundlichkeit durch sehr subtile Mechanismen, dass sie sie bestenfalls als Emporkömmlinge betrachten, die ihnen nicht ebenbürtig sind. Manchmal fehlt es sogar von vornherein an der oberflächlichen Freundlichkeit, sondern gewisse Personen werden - je nach Situation - einfach "übersehen". Wie man so etwas macht, wird in gewissen Kreisen offenbar bereits mit der Mutter-(oder Ammen-)milch eingesogen.

Dieses intolerante Ausgrenzungsverhalten ist nach meiner Wahrnehmung leider typisch deutsch, darüber hinaus wohl auch typisch britisch, französisch, italienisch und US-amerikanisch. In Ländern wie Kanada, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, Dänemark, Finnland ist es dagegen seltener zu beobachten. Da gibt es auch weniger Vorurteile und Ausgrenzungsmechanismen zwischen Leuten, die studiert haben, und Handwerkern ohne höhere Schulbildung und Studium.

Was ich hier über Personen aus Familien geschrieben habe, in denen seit Generationen studiert wird, trifft natürlich nicht auf alle Menschen aus diesen Kreisen zu. Ich habe bei Kollegen und Vorgesetzten auch Personen kennengelernt, die aus Familien mit langer Akademikertradition stammten und mich in keiner Weise herablassend behandelt haben, nur weil ich Bildungsaufsteigerin bin. Ich spreche hier immer nur von Tendenzen. Pauschal und ausnahmslos ist so etwas nie zutreffend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

ich habe selbst Matura/Abi gemacht und studiert, käme aber nie auf die Idee, da einen Unterschied zu machen. Ich sehe es so: ich bin mit Leuten befreundet, weil wir etwas haben, das uns verbindet. Mir ist nicht wichtig, was meine Freunde beruflich machen, der Charakter ist mir wichtig. Nur, weil manche eine Ausbildung gemacht haben, heißt das für mich nicht, dass sie weniger Wert sind als Leute, die studiert haben. Die Gesellschaft braucht Busfahrer, Friseure, Gärtner etc. - Fachpersonal - ohne sie wären auch die Akademiker aufgeschmissen. Ich mag meine Freunde um ihretwillen, nicht aufgrund ihres Berufes.
Dass Menschen mit einer Ausbildung dümmer wären oder mit Akademikern nicht mithalten können, sehe ich absolut nicht so. Ich habe sowohl von ihnen, als auch von Akademikern schon viel gelernt.

Ich habe in den Jahren meines Studiums viele Konstellationen beobachtet:
- Studenten aus Arbeiter- bzw. Angestelltenfamilien, die sehr bodenständig waren
- ebenso Studis aus selben Familien, die sich für besser hielten
- Studis aus Akademikerfamilien, die ebenso bodenständig waren
- und wiederum dasselbe, die jedoch keinen Hehl aus ihrer Herkunft gemacht haben und alle andern das auch spüren haben lassen, dass sie sich für gehobene Klasse gehalten haben.

Es kommt also ganz auf den Charakter an, nicht auf den Beruf. Jemanden aufgrund seines Berufes abzuwerten, ist einfach nicht in Ordnung.
 

Nikos

Mitglied
Meine beste Freundin ist Chefmathematikerin für einen großen Versicherungskonzern. Mein bester Kumpel Pilot.

Ich hab nur mit Hilfe der Handelsschule noch einen Realschulabschluss geschafft.

Läuft.
 
A

Admirer

Gast
Mein Freund hat einen Hauptschulabschluss und arbeitet als Handwerker. Ich war auf dem Gymnasium und habe ein Studium abgeschlossen. Das stört uns beide überhaupt nicht, wir haben trotzdem viele Gemeinsamkeiten und kommen wunderbar klar.

Mit seinem Freundeskreis läuft es leider nicht so besonders. Obwohl ich mir wirklich Mühe gegeben habe, die Menschen richtig kennenzulernen und Interesse gezeigt habe, lehnen mich einige ab. Als ich in einer Firma mit überwiegend weniger gebildeten Angestellten beschäftigt war, war das ähnlich. Die Situation im Freundeskreis erinnert mich stark an meine damalige Arbeitsstelle.

Ist es überhaupt möglich, dass Menschen sich gut verstehen und Freundschaft schließen, wenn sie vom Bildungsstatus sehr unterschiedlich sind?
Nein, so funktioniert das nicht.
Eine soziale Bindung sollte schon den Intellekt stimulieren.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

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