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Trotz unterschiedlichem Bildungsstand Freundschaft möglich?

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cafard

Sehr aktives Mitglied
Es gibt Menschen, die aufgrund der Rahmenbedingungen ihres Lebens nicht die Möglichkeit zu höherer Bildung hatten, aber intelligent und tiefsinnig sind. Mit einer gewissen Lebenserfahrung und eigener emotionaler Reife erkennt man das.

Wenn dann die Chemie stimmt, ist eine Freundschaft möglich. Es kommt auf den Respekt voreinander, vor den persönlichen und biographischen Unterschieden an. Respekt und Wertschätzung des/der anderen sind die Basis einer jeden Freundschaft.

In einer Freundschaft achtet man vor allem die Unterschiede und respektiert die persönlichen Grenzen. Von dem Punkt an kann dann auch die Nähe wachsen, langsam und in ihrem eigenen Tempo.
 

eternalsummer

Aktives Mitglied
Prinzipiell kann jeder mit jedem befreundet sein und der Abschluss sagt ja nichts über Intelligenz oder Interessen aus ... Meist haben damit eher die höher gebildeten ein Problem, da man sich ja eher "nach oben" orientiert und daher kategorisch die Nichtakademiker aussortieren.
Oft wird einem ohne Hochschulabschluss von höher gebildeten Freunden zur Weiterbildung geraten, und doch noch mal ein Studium probieren, sich weiterbilden etc... sie meinen das gut, aber mitunter nervt das schon.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Prinzipiell kann jeder mit jedem befreundet sein und der Abschluss sagt ja nichts über Intelligenz oder Interessen aus ... Meist haben damit eher die höher gebildeten ein Problem, da man sich ja eher "nach oben" orientiert und daher kategorisch die Nichtakademiker aussortieren.
Oft wird einem ohne Hochschulabschluss von höher gebildeten Freunden zur Weiterbildung geraten, und doch noch mal ein Studium probieren, sich weiterbilden etc... sie meinen das gut, aber mitunter nervt das schon.
Ich glaube, die weniger Gebildeten werden eher unterstellen, dass die Gebildeteren ein Problem mit ihnen haben, und die Gebildeteren werden eher davon ausgehen, dass die weniger Gebildeten ein Problem mit ihnen haben. Es kommt immer auf den persönlichen Blickwinkel an.

Hier helfen nur Offenheit, Toleranz, Respekt und Unvoreingenommenheit. Leider sind das nicht gerade die Stärken der Durchschnittsdeutschen. Kanadier, Skandinavier und Niederländer tun sich damit bedeutend leichter.
 
W

w_123

Gast
Natürlich ist das möglich. Aber ebenso gibt es Menschen, die Leute mit anderem Bildungsstand abwerten. Das gilt sowohl für Akademiker oder Leute mit Abi, die auf "Ungebildete" herabschauen, wie auch für Leute mit Quali oder Mittlerer Reife, die über "die Studierten" die Nase rümpfen (oder wie neulich erst auf einem anderen Forum jemand schrieb: Studierte hält er für "minderwertig" (sic!)). Alles schon erlebt.

Solche Leute einfach links liegen lassen ich schätze, die haben sonst nix, worauf sie sich was einbilden können, als dass sie vermeintlich besser sind als andere. Vielleicht ist manchmal auch ne Spur Neid dabei, auf die Fähigkeiten des jeweils anderen. Wer weiß? Wenn dein Freund und du euch gut versteht, dann reicht das doch? Es gibt noch mehr Leute, denen der Bildungsgrad egal ist.
 

Marzipaner

Mitglied
Ich musste gerade an meinen Bruder (Anwalt) und mich denken (Strippen-Strolch). Mein Bruder findet es immer super wenn ich ihn was anbaue, dafür hilft er mir bei juristischen Dingen. Wir wissen uns gegenseitig zu schätzen, völlig unabhängig mit Bildungsgrad
 

57-55

Aktives Mitglied
Bildungsstand und Bildungsgrad darf man nicht in einen Topf werfen, das sind unterschiedliche Dinge.
Bildungsgrad = die Bildung, die man per Ausbildung erworben hat.
Bildungsstand = die Bildung, die man sich angeeignet hat.

Wer einen höheren Bildungsgrad hat, muss keinen hohen Bildungsstand haben.
Wer keinen hohen Bildungsgrad hat, kann trotzdem einen hohen Bildungsstand haben.

Tendenziell ist allerdings ein höherer Bildungsgrad auch mit einem höheren Bildungsstand verbunden.
 

Sarnade

Aktives Mitglied
Wer andere Menschen für minderwertig hält, egal ob wegen der zu hohen oder zu niedrigen Bildung oder aus anderen Gründen, zeigt damit nur, dass er selber ein massives Selbstwertproblem hat.

Es werten beileibe nicht nur Akademiker Menschen ab, die diese Bildung nicht besitzen. Ich habe auch schon mehrfach Handwerker, einfache Angestellte etc. erlebt, die abfällige Pauschalurteile über Akademiker, vor allem aber Akademikerinnen fällten. Das eine Verhalten ist so primitiv wie das andere.

Ich persönlich finde ebenso wie Marzipaner Bildungsunwilligkeit viel störender als Bildungslücken. Bildungslücken haben wir alle. Bildungsunwilligkeit hat in meinen Augen etwas Prolliges, gerade heute, wo das Internet so viele Möglichkeiten bietet, sich autodidaktisch fortzubilden.

In meiner Jugend war das noch etwas anderes. Da gab es noch kein Internet. Wessen Eltern sich den "Brockhaus" und andere Werke leisten konnten, der war klar im Vorteil gegenüber denjenigen, in deren elterlichem Haushalt es allenfalls kleinere Lexika und kaum Bücher zu Sachthemen gab und wo auch nicht das Geld vorhanden war, sich außerhalb von Weihnachten und Geburtstagen Bücher zu schenken. In der Kleinstadt, in der ich lebte, gab es erst nach meinem Abitur eine richtige, wenn auch kleine Buchhandlung. Die Stadtbücherei hatte auch kein gutes Sortiment an Büchern für Jugendliche und Erwachsene, während die Kinderbücher noch empfehlenswert gewesen waren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sarnade

Aktives Mitglied
Natürlich ist das möglich. Aber ebenso gibt es Menschen, die Leute mit anderem Bildungsstand abwerten. Das gilt sowohl für Akademiker oder Leute mit Abi, die auf "Ungebildete" herabschauen, wie auch für Leute mit Quali oder Mittlerer Reife, die über "die Studierten" die Nase rümpfen (oder wie neulich erst auf einem anderen Forum jemand schrieb: Studierte hält er für "minderwertig" (sic!)). Alles schon erlebt.

Solche Leute einfach links liegen lassen ich schätze, die haben sonst nix, worauf sie sich was einbilden können, als dass sie vermeintlich besser sind als andere. Vielleicht ist manchmal auch ne Spur Neid dabei, auf die Fähigkeiten des jeweils anderen. Wer weiß? Wenn dein Freund und du euch gut versteht, dann reicht das doch? Es gibt noch mehr Leute, denen der Bildungsgrad egal ist.
Das sind wirklich ganz primitive Vorurteile. Ich bin selbst Akademikerin und mit einem Paar mit mittlerem Bildungsabschluss befreundet, das in vielerlei Hinsicht gebildeter ist als ich. Der Mann ist geschichtlich und auch, was Bergbau betrifft, äußerst bewandert. Wenn diese Leute reisen, machen sie neben ausgedehnten Wanderungen auch einiges an kulturellem Programm und Besichtigungen. Das alles wird bereits von zu Hause aus sorgfältig vorbereitet. Ganz abgesehen von den praktischen Fähigkeiten, in denen sie mir haushoch überlegen sind. Ich habe von ihnen aber auch umgekehrt noch nie etwas Abfälliges über Akademiker oder meinen Beruf gehört.

In der Verwandtschaft habe ich dagegen einen Handwerker (inzwischen im Ruhestand), der es durch Tüchtigkeit im Beruf weit gebracht hatte bis zu einer leitenden Position bei einem bekannten und renommierten öffentlichen Unternehmen. Abitur und Fremdsprachenkenntnisse hat er aber nun mal nicht. Seitdem er die Stelle hatte und weiter aufstieg, ging es nur noch um die Größe seines Büros, die 80 Leute, die er angeblich "unter sich" hatte, die Dienstreisen nach Dubai, Schweden, Moskau, China etc. - und auch ansonsten nur um materielle Dinge wie die drei Häuser im Besitz seiner Familie, Urlaubsziele, Automarken, Diensthandys etc. Selbst als er bereits Ende 60 und bereits seit Jahren im Ruhestand war, waren das noch seine beherrschenden Themen. Über seinen Schwager, der ebenfalls mit Volksschulabschluss als gelernter Feinmechaniker und tüchtiger technischer Beamter vom mittleren in den gehobenen Verwaltungsdienst aufgestiegen war, zog er her, weil dieser nur ein aus wenigen Personen bestehendes Team leitete. Dessen Sohn, einen Gymnasiasten mit Bestnoten, bezeichnete er hinter dessen Rücken spöttisch als den "Professor"; heute ist dieser Neffe Oberarzt an einer Uniklinik. Frauen in akademischen Berufen wurden ebenfalls abgewertet, Richterinnen mal in meiner Gegenwart als "Tussen" bezeichnet, die von den "technischen Gutachten, die sie vorgelegt bekommen, keine Ahnung haben". Für mich ist der Bildungsneid, der aus diesen Worten spricht, offensichtlich.

Da kann mir keiner erzählen, nur Akademiker würden Nichtakademiker abwerten. Das läuft umgekehrt ganz genauso und ist nicht eine Frage der Bildung, sondern des Charakters. Von Menschen, die so getypt sind, dass sie andere pauschal abwerten, sollte man abrücken, was ich dann auch getan habe.
Auch für eine Freundschaft sind sie - völlig unabhängig von ihrem Bildungsniveau - denkbar ungeeignet.
 
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