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Gelöscht 114636

Gast
In deinen Posts erkenne ich im Kern mich selbst wieder. Ich studiere zwar nicht Germanistik, bin jedoch auch ein GeWi. Und ich kenne noch weitere, die genau dieselben Bedenken äußern wie du – Schlicht keine Ahnung haben, was sie mit ihrem Abschluss anfangen wollen.



Mein Rat zu Anfang: MEIDE Studis Online! Auch ich habe in dem Forum mal über Leute gelesen, die in derselben Situation waren, in der Hoffnung, ein paar aufmunternde Ratschläge aufzuschnappen. Was war das Ergebnis? Ich bin tiefer in meiner Angst- und Depressionsspirale versunken, weil das einzige, was dieses Forum anscheinend zu leisten vermag, ist, dass sich ein paar Idioten über diejenigen hermachen, deren Augen sich nicht früh genug öffneten und die schon verzweifelt genug sind. Scheinbar willigt man dort als GeWi bei einem Post ein, sich selbst zum Abschuss freizugeben. Nein, so etwas braucht kein Mensch.
Ich kann wirklich verstehen wie es dir geht. Mein Abschluss ist fast in der Tüte. Der Unterschied: Ich habe nicht nur einen Bachelor, sondern gleich den Master. Weil ich bereits kurz vor meinem BA Panik und massive Zukunftsangst entwickelt habe und keine Ahnung hatte, wie es weiter geht, habe ich weiter gemacht. Ich habe mein Studienfach auch nicht nur aus Interesse, sondern auch aufgrund von Druck gewählt und weil ich bei meinem eigentlichen Studienwunsch, Grafikdesign, die Aufnahmeprüfung nicht bestanden habe.

Es tröstet etwas, dass ich nicht alleine dastehe. Ich kenne jemanden, die schon auf Mitte dreißig zugeht und für ihren Master in zwei GeWis fast zehn Jahre brauchte. Oder jemanden, der schon Mitte fünfzig ist, nie gearbeitet hat und sich auch seit knapp zehn Jahren u.a. mit einem SoWi-Studium abmüht. Da denke ich mir: Sooo schlimm kann meine Situation doch nicht sein! Es ist doch nicht das Lebensende. Auch wenn es länger dauert und/oder noch eine zusätzliche Ausbildung benötigt wird, man kann noch viel schaffen. Auch hier im Forum wird immer wieder gesagt, dass weitere Ausbildungen/Umschulungen, auch im höheren Alter, noch möglich sind. Und dass man auf sein Studium stolz sein sollte, denn man hat es geschafft, was auch nicht jeder von sich behaupten kann.

Dein Entschluss, noch etwas dranzuhängen, ist per se nicht verkehrt. Aber Angst darf kein Antrieb für deine Entscheidung sein. An BWL oder Informatik habe ich auch gedacht – Obwohl ich, in meinem Fall, weiß, dass mich Wirtschaft eigentlich nicht interessiert und ich für Informatik keine gescheiten Mathekenntnisse mitbringe. An eine Ausbildung denke ich dennoch – wenn ich auch nicht weiß, worin.

Wenn du magst, können wir uns gerne mal hier über PN unterhalten. Vielleicht hilft es, sich mit einem Gleichgesinnten auszutauschen?

Ja wir können gerne privat schreiben. Ehrlich gesagt beruhigt ich es mich, dass ich mit meinen Ängsten und dem Chaos in meinem Leben nicht ganz alleine dastehe.
 
G

Gelöscht 114636

Gast
Ja, Praktika im BWL-Bereich sind natürlich nur dann sinnvoll, wenn du in die Richtung beruflich gehen möchtest (und weisst, welche Richtung) und wenn du einen Studienplatz bekommen hast. Vielleicht würde dir aber allgemein gut tun, dir ein Jahr Zeit zu nehmen und verschiedene BWL-Jobs in Praktika auszuprobieren, bevor du entscheidest, wie du weitermachst. Es sind leider nicht alle Praktika bezahlt, aber manche durchaus; da musst du dich halt informieren, durchfragen, und so weiter.

Praktika im Journalismusbereich kannst du ja bereits mit deinem jetzigen Abschluss und in deiner jetzigen Situation machen. Warum hast du nicht schon während des Studiums versucht, in dem Bereich irgendwie praktische Erfahrungen zu bekommen? Es wäre hier nötig, dass du ein paar kleinere und grössere Praktika machst und dich dann auf ein Volontariat oder Stage bewirbst, wenn du denn wirklich in diesen Bereich gehen möchtest. Das hast du ein bisschen verschlafen während des Studiums, gell. Aber dafür ist es noch nicht zu spät, denke ich. Du bist ja noch jung.
Ja mein Fehler war, dass ich einfach so jung und naiv und dämlich war. Ich hatte den Psychologie-Aufnahmetest versucht, nach dem Abi (Matura) und einem Jahr Zivildienst (gibt`s bei uns in Österreich noch) und hatte diesen verhaut. Dann dachte ich darüber nach, worin ich in der Schule eigentlich gut war und, was ich mir beruflich vorstellen könnte. Da mich Journalismus interessierte und Deutsch mein bestes Hauptfach war, entschloss ich mich für das, was an meiner Uni noch am ehesten in diese Richtung gehen würde. Ich wusste damals nicht, dass es beispielsweise in größeren Städten, wie Wien ein eigenes Studium für Journalismus und Publizistik gibt. Warum ich damals nicht weiter recherchiert habe, lag sicher auch daran, dass das eine sehr spontane Entscheidung war und ich vorerst in meiner Heimatstadt studieren wollte. Heute denke ich da ganz anders und würde auch in jede deutsche oder europäische Stadt gehen, wenn es dringend erforderlich wäre. Jedenfalls studiere ich jetzt in Wien, aber statt Praktika bei Zeitungen zu machen, habe ich typische Studentenjobs in der Gastro und im Verkauf gemacht. Ich dachte auch einfach, dass Verlage und Zeitungen, dann doch eher Leute nehmen, die direkt Journalismus studieren, weil in der Germanistik lernst du außer in ganz wenigen Lehrveranstaltungen zur Medienwissenschaft wirklich kaum etwas über die Arbeitsmethoden des Journalismus. Ich war also sehr uninformiert und weiß, dass das meine eigene Schuld ist. Wobei ich neulich in der FB-Gruppe unserer Germanisten etwas zu Praktikas gefragt habe und mir kaum jemand hilfreiche Tipps oder Hinweise geben konnte. Es studieren scheinbar viele einfach so vor sich hin und versuchen erst nach dem Studium Berufserfahrung zu sammeln. Vielleicht liegt es auch an dem negativen Selbstbild das viele von dieser Studienrichtung habe. Ich denke da ja auch so, dass ich oft gar nicht erwähnen will, was ich studiere. Neulich meinte allerdings eine Freundin, dass sie als Texterin arbeitet. Die ist zwar schon im Master, aber das klingt zumindest um Praxiserfahrung zu sammeln mal ganz gut. Ich hoffe, dass es nicht zu spät ist um bei Zeitungen und Verlagen noch etwas Erfahrung zu sammeln.

Mein Vorschlag wäre gewesen, dass du zweigleisig fährst. Da du überhaupt nicht weisst, in welche Richtung dein BWL-Studium gehen soll: Dass du dir vielleicht wirklich dieses Jahr Zeit nimmst, und dass du dir da verschiedene Sachen anschaust in unterschiedlichen BWL-Bereichen sowie versuchst, gleichzeitig doch irgendwie noch in den Journalismus reinzukommen (ausser, du schliesst das jetzt völlig aus, weil viele Journalisten eben keine feste Redaktionsanstellung haben, sondern freiberuflich arbeiten). Dann solltest du dich wirklich für ein bis zwei Bereiche entscheiden aus der BWL, auf die du dich dann spezialisierst. Oder aber du verfolgst das Journalismus-Ziel nach dem Jahr bis zum Ende weiter (mit Bewerbungen auf Stage/Volontariat).

Deine Vorstellungen sind einfach zu schwammig. Auch mit einem schwammigen BWL-Abschluss ohne Praxiserfahrung fällt es Absolventen eher schwer, einen passenden Job zu finden. Viele landen dann auf Stellen, die genauso gut ein Bürokaufmann machen könnte und die nicht sonderlich anspruchsvoll sind.

Wenn es dir "egal" ist, in welchen Bereich du gehst, und du wirklich panisch erstmal den BWL-Abschluss willst, um mehr berufliche Optionen zu haben: dann vielleicht wirklich schauen, dass du in den Master reinkommst, dass du dir dann eine Werkstudentenstelle in zumindest irgendeinem Bereich suchst, damit du irgendeine Richtung und irgendeine Art von Praxiserfahrung vorweisen kannst. Daran würde ich dann auch die Abschlussarbeit anlehnen. Du könntest ggf. einen Bereich, der dir im Studium dann doch besser gefällt als deine Stelle mit dem Themenbereich, in dem du praktische Erfahrungen hast, verbinden.
Also, wenn ich mir den Master zum BWL durchlese, dann ist der ja eine relativ neue Mischung aus Wirtschafts- und Kulturwissenschaft. Ich weiß nicht genau, ob es vielleicht ein Berufsfeld gibt in dem man die Position eines Vermittlers in Unternehmen einnimmt. Das würde mich sogar etwas an meinen vorher angestrebten Traumberuf des Diplomaten erinnern. Ich muss vermutlich einfach erst einmal recherchieren. Habe mir vorgenommen mich jetzt im Sommer nach dem ganzen Prüfungsstress auf jeden Fall mit BWL zu befassen. Im Netz gibt es hoffentlich viele Erfahrungsberichte von Studenten, die Praktika absolviert haben. Ich habe mir das beste Einführungsbuch in die Grundlagen der Betriebswirtschaft gekauft, das ich finden konnte um zu wissen, was mich da in etwa erwartet.

Andere Option: Du setzt ein komplettes, duales BWL-Zweitstudium obendrauf. Da verdienst du dann auch schon ganz gut während des Studiums. Wenn du's in nen Konzern schaffst, lernst du auch gleich unterschiedliche Unternehmensbereiche kennen (vermutlich). Die Praxiserfahrung bringst du dann am Ende gleich mit und hast diverse Optionen.

Wenn es dir hauptsächlich um die Sicherheit geht, wäre vielleicht ein duales Studium über den öffentlichen Dienst mit Verwaltungswissenschaften eine Idee. Da ist die Übernahmequote auch sehr hoch, habe ich mir sagen lassen, mit Option auf Verbeamtung in Deutschland.

Wie dem auch sei: Du musst für dich einen Fokus, einen Schwerpunkt und eine Richtung finden. Bei dir ist das alles aktuell noch sehr schwammig. Ich würde mich also jetzt zunächst darauf konzentrieren. Ein Gap-Year, in dem du auch nochmal dem Journalismus eine Chance geben kannst (praktisch, nicht nur in der Theorie!), erscheint mir da ganz gut.
Ein Gap-Year wäre zwar schön, aber meine Eltern beschweren sich jetzt schon, was los ist. Ich bekomme keine finanzielle Unterstützung. Die bekam ich nur ein Semester, weil mein Vater, da weniger verdiente und die Abhängigkeit von den Eltern will ich sowieso so schnell, wie möglich wieder überwinden. In einem Gap-Year müsste ich auf jeden Fall hundertprozentig arbeiten, aber, wenn das mit dem Journalismus eben nicht hinhaut, dann müsste ich wieder jene Jobs annehmen, die ich ohnehin meist neben dem Studium gemacht habe und dann wäre das praktisch ein in den Sand gesetztes Jahr und ich wäre wieder ein Jahr älter (werde im Oktober 26). Deshalb will auf jeden Fall in irgendein Studium hineinkommen, da ich ja auch im Master immer noch Praxis sammeln könnte und dafür mal ein Semester weniger Leistungen erbringe oder so.




Was ich studiert habe, siehe mein anderer Beitrag. Tatsächlich fallen sogar im Finanzsektor immer mehr Jobs Software zum Opfer, die automatisch den Markt analysiert und entsprechende Investitionen und Rückzüge tätigt, um nur ein Beispiel zu nennen. Das dürfte in anderen Branchen nicht anders sein, dass ursprünglich komplexe Jobs vermehrt mit den Jahren von Software ausgeführt werden, und nur noch weniger Menschen damit korrigierend umgehen und arbeiten. Leider ist auch die Gefahr, auf einer besseren Bürokaufmannsstelle zu landen, ohne Fokus mit BWL sehr gross. Siehe oben. Du brauchst wirklich dringend einen Fokus.

Und ja, "internationale Betriebswirtschaft" eignet sich durchaus für anschliessende Tätigkeiten im Ausland (oder Konzerne mit Auslandsbeziehungen und da auf ner entsprechenden Stelle hocken), denke ich, kenne aber jetzt ja auch nicht das entsprechende Modulhandbuch. Vielleicht wäre, wenn du das dann wirklich studierst, ein Auslandssemester oder ein Praktikum im Ausland eine Idee, wenn das und ein bestimmtes Land dein Ziel sind.
Ja ich würde unglaublich gern nach Asien gehen, aber zuerst muss ich einen Weg finden. Im Studium kann du dich laut Curriculum auf eine Region spezialisieren. Was die Digitalisierung betrifft, bin ich sowieso besorgt. Wären Naturwissenschaften meine absolute Stärke, dann hätte ich Chemie oder Informatik studiert. Das wären sicherer Felder. Aber Talent kannst du dir nicht aussuchen.


Wie gesagt: Ich hoffe, dass das mit den Praktikas noch klappt. Das Gap-Year ist aufgrund des Druckes, den ich mir selbst mache und der vom Elternhaus kommt (berechtigterweise, denn ich hatte versprochen kein ewiger Student zu werden) eher unwahrscheinlich. Meine Eltern unterstützen mich eh schon so sehr bei allem, dass ich unfassbar schlechtes Gewissen habe mit Mitte 20 so wenig vorweisen zu können. Philipp Amthor hat mit 26 schon mit der Promotion begonnen. Darüber darf ich gar nicht nachdenken. What am I doing with my life. :p
 

Bloodangel´s Cry

Aktives Mitglied
Ja wir können gerne privat schreiben. Ehrlich gesagt beruhigt ich es mich, dass ich mit meinen Ängsten und dem Chaos in meinem Leben nicht ganz alleine dastehe.
Ich habe gerade versucht, dir eine PN zu schreiben, aber es ging nicht... Spontan würde mir nur einfallen, ob irgendetwas bei deinen Einstellungen diesbezüglich vielleicht deaktiviert ist? Wenn das überhaupt möglich ist 😅
Ich bin mit dem neuen Forum noch nicht so vertraut, vielleicht weiß hier jemand anderes Rat, wie sich das mit den PNs jetzt verhält?
 

Alieschen

Mitglied
Ich habe einen Magister(=Master) in Slavistik und Kulturanthropologie und konnte trotz Ideen und Praktikum keinen Fuß fassen damals in dem Bereich, den ich wollte. Ich kannte auch kaum jemanden, der es wirklich geschafft hat. Von früher arbeitete nur 1 Freundin in dem Bereich, aber Zeit/Projektverträge. Heute kein Kontakt mehr. Projekte immer woanders befristet, arbeitlosen Leerlauf im Lebenslauf, dass ist meine Erfahrung.
 

Bloodangel´s Cry

Aktives Mitglied
Ich habe einen Magister(=Master) in Slavistik und Kulturanthropologie und konnte trotz Ideen und Praktikum keinen Fuß fassen damals in dem Bereich, den ich wollte. Ich kannte auch kaum jemanden, der es wirklich geschafft hat. Von früher arbeitete nur 1 Freundin in dem Bereich, aber Zeit/Projektverträge. Heute kein Kontakt mehr. Projekte immer woanders befristet, arbeitlosen Leerlauf im Lebenslauf, dass ist meine Erfahrung.
Und was machst du heutzutage?
Konntest du woanders mit deinem Abschluss punkten?
 

Alieschen

Mitglied
naja lange Geschichte. Ich hab als pädagogische Fachkraft gearbeitet, wo es nicht so sehr auf den Sozpädabschluss ankam. War trotzdem scheiße, ohne den Abschluss konnte ich mich gar nicht bewegen. Auf Stellen die mir vorgeschlagen wurden nicht. Deutschland ist ein Land der Papiere... dannn arbeitslos dann zertfikat deutsch als Fremdsprache unterrichtet....
 
S

Santino

Gast
Ich hatte schon eine Arbeit gefunden, dass hatte aber nicht viel mit meinem Studium zu tun. Auch nicht mit Praktika.
Muss sich aber nicht auf alle anderen geisteswissenschaftlichen und sprachwissenschaftlichen Studiengänge so übertragen lassen. Slavistik ist jetzt schon nochmal deutlich exotischer als Germanistik oder Philosophie. Weisst selbst, oder?
 

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