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Schwierigkeit, passende Mitarbeiter zu finden

Griseus

Mitglied
hachja, mich besorgt die aktuelle Entwicklung auch etwas...

Wir haben z.B. einen Werker (im Gartenbau) eingestellt, da ist vielleicht keine brachiale Inteligenzleistung zu erwarten, aber rein vom Kentnisstand: er kennt Teichpflanzen, aber keine Zierkirschen...
Angenommen jeder 20te Garten hat einen Teich, dann hat mind. jeder dritte eine Zierkirsche stehen. Also was lernt man?
Genau: "das mussten wir nicht wissen".

Ich weiß jetzt noch nicht ob die Aussage auch so gemeint war wie sie rüberkommt, aber ich habe schon das Gefühl, ein Teil des Problemes ist die Einstellung, dass man nach der Arbeit ja überhaupt nichts mehr von irgendwas hören will was im entferntesten mit Arbeit zu tun haben könnte.

Eben das beispiel Excel: Das Programm ist derart allgegenwärtig und vielseitig einsetzbar, dass man Privat auch so manche Einsatzmöglichkeiten findet. Man kann sich dann das Ziel setzten mit komplexeren Formeln zu spielen um zu üben was geht, oder man bleibt bei den einfachsten Methoden mit unnötigen Zwischenschritten.
Und erwartet gleichzeitig im Beruf, dass der Arbeitgeber einem das beibringt, wenn der gerne hätte dass man effektiver arbeitet... Mit der Einstellung kommt man in Zeiten von starkem Arbeitermangel klar, aber bei steigenden Löhnen wird der Arbeitgeber sich irgendwan fragen müssen, ob es sich noch rechnet jemanden einzustellen.

Dass man seinen Arbeitern halt was beibringen soll sagt sich auch einfach daher, aber wenn man das ein paar mal macht und seine geplanten Führungskräfte dann abhauen in Firmen (oder öffentlicher Dienst) in denen man einen deutlich einfacheren Job hat, hört man auch irgendwann damit auf...
 
G

Gelöscht 50913

Gast
echt, ist das immer noch so?
ich habe Anfang der 90iger (!!!), mit Anfang/Mitte 20,
in der Logistik gearbeitet, da war für uns Excel schon total normal. ....
Leider ja. Ich lehne mich sogar aus dem Fenster und behaupte, dass nur die wenigsten Leute die Office Programme wirklich gut beherschen. Was auch irgendwo verständlich ist.
Es hängt davon ab, ob jemand regelmäßig Formulare erstellt/ erstellen muss, oder ist man nur "Anwender", der die Formulare nur ausfüllen braucht.
Gleiches bei Excel und Co.

@Griseus
Mittlerweile gibt es nicht DEN Beruf, sondern Spezialisierungen. So kann es sein, dass der Gärtner eine Ausbildung bei einem Landschaftsgärtner gemacht hat, der sich auf Teiche spezialisiert hat. Bei den kaufmännischen Berufen gibt es auch die Unterteilung in Einzelhandel,- Großhandel,- Industrie,- Bankkaufmann/frau.
Klar die Grundlagen sind gleich aber der Einzelhandel arbeitet anders als die produzierende Industrie. Ich kann als Arbeitgeber nicht erwarten einen Einzelhandelskaufmann, der an der Kasse bei einem Discounter saß, dass er im Vertrieb im Industrieunternehmen arbeitet. Weil es einfach zwei völlig verschiedene Bereiche sind. Man arbeitet bei beiden mit Kunden. Bei dem anderen findet fast gar keine Beratung statt, bei dem anderen muss man ein Verhandlungsgeschick mitbringen/ erlernen.

Kurz gesagt: Wenn ein Arbeitgeber e qualifizierte Mitarbeiter haben möchte, muss er investieren und höhere Gehälter zahlen. Man bekommt das, was man auch zahlt.
 
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G

Gelöscht 50913

Gast
Seien wir ehrlich zu uns selbst: Die Schulabgänger werden immer schlechter. Das belegen ja auch PISA und diverse andere Untersuchungen.
Hinzu kommt, dass immer mehr junge Menschen aufs Gymnasium gehen, teils aus falschem Ehrgeiz der Eltern, und darum die anderen Schulformen oft nur noch das Sammelbecken der Minderbemittelten sind.
Da ist es schon verständlich, wenn auch ein einfacher Handwerker lieber einen Abiturienten nimmt.
Das haben wir den Unternehmen und der Politik zu verdanken.
Die Wirtschaft schreit (wir brauchen mehr Akademiker), die Politik handelt und führt G8 Abi ein. Mitterweile hat sie Wirtschaft gemerkt, dass die Qualität der Abgänger stark abgenommen hat (oh Wunder) und man kehrt zurück zu G9. Die Regierung warb um ein Studium.
Folglich, fehlen Azuhis (billige Arbeitskräfte), sodass die Unternehmen wieder schreien und die Bundesregierung wirnt nun für Ausbildungen.

Jedes Elternteil möchte, dass das Kind immer besser hat als man selbst. Meine künftigen Kinder würde ich ebenfalls studieren lassen (Vollzeit oder oder dual) als eine Ausbildung machen. Damit hat man mehr Möglichkeiten. Ich spreche aus Erfahrung. Klar kann man sich mit einer Ausbildung berufsbegleitend weiterbilden... aus meinen Erfahrungen weiß ich wie hart es ist. Es kostet sehr viel Zeit, verdammt viel Energie, verdammt viel Geld (Bachelor + Master = 25.000€ Studiengebühren (+ ca. 10.000€ Fahrtkosten).
Dann lieber direkt studieren + ein paar Pratika.
 
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Werniman

Mitglied
Mittlerweile gibt es nicht DEN Beruf, sondern Spezialisierungen....... Bei den kaufmännischen Berufen gibt es auch die Unterteilung in Einzelhandel,- Großhandel,- Industrie,- Bankkaufmann/frau.
Meine Rede. Die Arbeitgeber (AG) wollen möglichst das Beste, was sie für´s Geld kriegen können....auch wenn das für die zu besetzende Stelle unnötig ist. Das sieht dann in einer Stellenanzeige sinngemäß so aus:
-Was der AG eigentlich braucht: Einzelhandelskaufmann
-Wie der AG die Stelle bezeichnet: Einzelhandelskaufmann
-Was der AG gerne hätte und in der Stellenanzeige als Tätigkeitsbeschreibung angibt: Universalmitarbeiter, der sämtliche Fähigkeiten aus allen 4 Teilbereichen hat. Quasi 4 Leute zum Preis von einem.
-Was der AG bezahlen will: Minijob-Lohn

Das Ergebnis: Leute, die nicht alles erfüllen können, was gefordert wird, werden von den überzogenen Forderungen abgeschreckt, auch wenn sie eine Ausbildung als EHK haben. Die bewerben sich also gar nicht erst. Leute, die geforderten Fähigkeiten haben, wissen auch darum und bewerben sich aufgrund des Hungerlohnes nicht oder sind nach kurzer Zeit schon wieder verschwunden. Das Ende vom Lied ? 1. Der Arbeitgeber trällert das Lied vom Fachkräftemangel, 2. der erwerbslose Einzelhandelskaufmann, der den Job ausfüllen könnte, ist weiter erwerbslos und steht in der Öffentlichkeit als fauler Buhmann da, weil er trotz des vermeintlich freien Jobs weiter daheim hockt. Nur sehr wenige Leute schauen hinter die Fassade und erkennen, dass das Hauptproblem eine überzogene Erwartungshaltung der AG in Kombination mit bescheidener Bezahlung ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 85627

Gast
Ich weiß jetzt noch nicht ob die Aussage auch so gemeint war wie sie rüberkommt, aber ich habe schon das Gefühl, ein Teil des Problemes ist die Einstellung, dass man nach der Arbeit ja überhaupt nichts mehr von irgendwas hören will was im entferntesten mit Arbeit zu tun haben könnte.

Eben das beispiel Excel: Das Programm ist derart allgegenwärtig und vielseitig einsetzbar, dass man Privat auch so manche Einsatzmöglichkeiten findet. Man kann sich dann das Ziel setzten mit komplexeren Formeln zu spielen um zu üben was geht, oder man bleibt bei den einfachsten Methoden mit unnötigen Zwischenschritten.
Und erwartet gleichzeitig im Beruf, dass der Arbeitgeber einem das beibringt, wenn der gerne hätte dass man effektiver arbeitet...
Auf Deinen Beitrag wurde ja schon sinnvoll geantwortet.
Ich ergänze:

Für mich ist das gegessen. Arbeitgeber bucht 8 Stunden bei mir und bekommt 8 Stunden meiner Zeit. Die restliche Zeit des Tages brauche ich für andere Dinge, aber sicher nicht kostenlos für den Job.

Ich war lange "Papierschubse". Excel brauchte und brauche ich privat ebensowenig wie Präsentationsprogramme.
Heute würde ich mir das ganz sicher nicht mehr privat aneignen, so dass ein Arbeitgeber davon profitieren kann, ohne seinen Beiteag dazu zu leisten.
 
G

Gelöscht 117789

Gast
Zur Zeit bekomme ich die Job-Angebote von ganz alleine.
Die rufen bei mir an und fragen, ob ich das machen will.
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Ich kann auch nur rudimentär mit Excel umgehen. Ich könnte dir ein Programm wie Excel nach Spezifikation nachprogrammieren, dazu bin ich ausgebildet. Aber eben nicht es benutzen. Mehr als ein paar Rechnungen und Filter kann ich nicht. Mehr brauchte ich bisher weder beruflich noch privat.

Auch ich sehe es nicht ein, meinem Arbeitgeber mehr als die vertraglich vereinbarten 8 Stunden meiner Zeit zu geben, um mir was beizubringen, was er vielleicht mal brauchen *könnte*. Entweder mein AG zahlt mir die nötigen Schulungen und stellt mich entsprechend (bezahlt) frei oder ich stümpere mich eben mit dem durch die Gegend, was Google mir bietet (oder bringe es mir richtig bei und bewerbe mich mit den neu erworbenen Künsten bei der besser zahlenden Konkurrenz).

Gerade bei Dingen wie Excel sowie anderen für den Job nötigen Softwareprogrammen. kann man doch auch hergehen und den Mitarbeiter mal 2 Wochen ordentlich schulen. Das würde manch Problem von alleine lösen...
 
D

Dirk

Gast
Guten Abend,

Beispiel Büromanagement: Briefe fehlerfrei schreiben, ordentlich telefonieren, Termine sortieren können, ich bin schockiert, was da ständig schief geht.

Geht Euch das auch bei Eurer Arbeitsstätte? Oder ist das ein selektiver Eindruck von mir?

Willkommen in der neuen Realität. Deutschland, das sich einst mit dem Stempel der "Dichter und Denker" schmückte, verschenkt sein geistiges Potenzial auch, aber nicht zuletzt, weil wirklich gut ausgebildete Kräfte ins Ausland abwandern. Die ersten Meldungen dazu ploppten schon 2009 auf, seitdem hat es nicht aufgehört (seit 2016 sind übrigens auch Tausende Millionäre/Leistungsträger vermehrt aus D abgewandert). Der andere Teil bleibt hier aufgewachsen mit dem stagnierenden Schulsystem und gebiert ebenso die nächsten Generationen in dieses stagnierende Schulsystem, das sich in Zukunft mit einer kommenden Weltmacht oder führenden IQ Trägern wie China, Singapur u.ä. messen darf. Das wird noch spannend, was da auf uns zukommt.

Und natürlich ist das Problem auch von der anderen Seite zu betrachten.

Kann mich noch gut an die frühen 2000er erinnern, da war den Unternehmen niemand gut genug, selbst wenn derjenige gut genug war. Jetzt gibt es einige Jahre nach dem liberalen "Akademisierungswahn" theoretisch genug Kandidaten (ich sage theoretisch, da um 1960 noch ganz andere Messlatten an das Abitur und den Zugang zu einer höheren Bildungseinrichtung gesetzt wurden). Und nun sind die Ansprüche wieder so überzogen, dass die Bewerber keine Lust auf solche Buden für wenig Geld und viel Stress haben oder die Firmen kaum etwas finden, weil sie eben so hochtrabend unterwegs sind.

Fazit: Die Leute können eigentlich nichts dafür, es ist wie so oft ein Cocktail aus industriellen und politischen Interessen, der auch nicht zum Vorteil verändert werden wird, dieses Programm läuft schon viel zu lange. Und Einarbeitung war mal selbstverständlich, mittlerweile ist es Luxus den der Arbeitgeber sich zeitlich und projekttechnisch oft nicht leisten will.

Das ein Bachelor keinen Dreisatz bilden kann ist erbärmlich, da stimme ich dir zu, das ich als Gelernter bzw. Studierter in der Lage sein sollte mich korrekt auszudrücken in Wort und Schrift ebenso, aber ich vermute daß es an der Branche, oder an den Fiilterkriterien eurerseits liegt, das sich nur Nullen bewerben.

Ich bitte Dich, meine Cousine hat eine Dyskalkulie (keine "Matheschwäche") seit ihrer Kindheit. Dementsprechend haben die Lehrer ihr damals nahe gelegt, lieber Pakete auszuliefern (als ob das etwas Schlechtes wäre), da sie mit allgemeinen Intelligenztests und dessen Matheanteil ihre Schwierigkeiten hatte. Heute ist sie selbstständig im Marketingbereich mit 5 Angestellten, etwas, das ihr absolut niemand zugetraut hätte. Die Talente, die sie hat, liegen außerhalb "Schema F" und sind schwer zu beschreiben. Es scheint aber zu reichen, um es trotz "Behinderung" in einem Beruf einzubauen. Ich denke auch nicht, das dies ein allgemeingültiges Beispiel ist. Vielleicht ist der Beitrag aber auch anders gemeint.
 

Werniman

Mitglied
Kann mich noch gut an die frühen 2000er erinnern, da war den Unternehmen niemand gut genug, selbst wenn derjenige gut genug war...... Und nun sind die Ansprüche wieder so überzogen, dass die Bewerber keine Lust auf solche Buden für wenig Geld und viel Stress haben oder die Firmen kaum etwas finden, weil sie eben so hochtrabend unterwegs sind.
Es gibt bei vielen Firmen gefühlt keinerlei Wertschätzung für Bewerber. Besonders nervig finde ich, dass man noch immer in Schubladen gesteckt wird, je nachdem was man ursprünglich mal gelernt hat. Und da kommt man nur sehr schwer wieder raus.Merke ich ja schon bei mir selbst: ich habe in den 90ern mal eine Ausbildung zum Gas-Wasser-Installateur gemacht, aber das war inhaltlich so gar nicht mein Fall. Danach habe ich verschiedene andere Jobs gemacht, war u.a. 10 Jahre lang mit meiner Frau selbstständig und bin irgendwann über eine Umschulung im IT-Bereich gelandet, in der ich schon länger tätig bin als ich als GW-Installateur je tätig war. Trotzdem werde ich verdammt oft nur an dieser Erstausbildung beurteilt. Oft machen die Arbeitgeber nicht mal einen Hehl draus, dass sie einen für nicht fähig für den ausgeschriebenen Job halten, weil man ja "nur ein Handwerker ist"...sogar wenn die Berufserfahrung im aktuellen Beruf weit größer ist als in dem "niederen Beruf", an dem man gemessen wird. So nach dem Motto "Einmal dummer Handwerker, immer dummer Handwerker!". Und das schlägt sich unwillkürlich auf die eigene Laune nieder, weil man bei jeder Bewerbung ganz unwillkürlich mit einer Absage rechnet..eben WEIL man es schon mehr als 1x erlebt hat.
 

Suzanne

Mitglied
Ich bin wirklich eine gute Buchhalterin. Aber schon der blöde IQ-Test würde mich davon abhalten, mich zu bewerben oder weiterzumachen.
Da würde ich dann abbrechen.
Ich bin eine Buchhalterin und kein Versuchskaninchen.
Habt ihr sie noch alle?!
Perfekt beantwortet - kann ich so unterstreichen!! Ja, man fühlt sich mittlerweile wie im Zoo bzw. ein gehandeltes Gut auf dem Markt. Klar muss man bei soviel "Konkurrenz" irgendwie abgrenzen, aber das ganze Denken ist schon in vielerlei Hinsicht verkehrt aufgezogen. Jeder Mensch kann irgendetwas sehr gut und besitzt etwas einzigartiges Charismatisches was anderen dient. Die Mühe diese angeborenen bzw. individuellen Potenziale zu entfalten macht sich kaum jemand mehr. Es wundert mich beileibe nicht, dass der Arbeitslosenmarkt so hoch ist. Die Menschen sind es leid! Zurecht
 

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